Zwiebackländer III, Fragen über Fragen (mit Video 4m23s)
Zwiebackländer II, Traum hier
Zwiebackländer I, Aliens hier
„Laura un i(s)ch häm uns leddst Woche..end nochemoal iwä die Zwiebacklännä zusoamme unnähoalte un dahte festschtelle, doass wä doch nochemoal deriwwä babbeln sollte, denn Fraage iwä Fraage häm si(s)ch uns ufgedrängt“, daht Lena in de Kneipeadä schpucke.
„So? Woas doann? S´ is doch so gut wie alles gekläät“, daht i(s)ch bemerke.
„Ach ! So gut wie goar nix is gekläät“, daht Laura oabwinke, „wie hobbe des die Schternneli(s)chtgeddä, also die Zwiebacklännä, bewäldi(s)cht die riesi(s)che Entfernnunge zu uns uf die Erd zu kimme?
Die solle doch, noach deune Aassoage, Schor(s)chi, in dausend Li(s)chtjoahrn fo(r)dd vun uns ihrn Heumoatplanete hobbe. Defier braache die doch zehdausend Joahrn, wenn sie in Raamschiffe mit eunäm Zehntel oan Lichtgeschwindi(s)chkaat im Weltall rim sause.
Un des bedeit dreißi(s)chdausend Kilometä pro Sekunn.
Wenn wä des väglei(s)che mit de Apollomissione: Die hodde nur eun Tempo vun uugefähr elf Kilometä pro Sekunn. Fer intäschtellare Reise is des nur eun Schnecketempo.
De näkst Schternn is vun uns uugefäh vier Li(s)chtjoahrn enfernnt. Mit eum Raamschiff, des wo nur mit eum Apollo-Raketeoadrieb aasgeristet ist, brei(s)chte wä uugefäh eun-
hunnnerunoachtdausend Joahrn, um dordd hie zu geloange.
Des haaßt also: Mit sol(s)ch eum Oadrieb kenne wä intäschtellare Reise sofort vägesse.
Awä aach mit eum Zehntel Li(s)chtgeschwindi(s)chkaat brei(s)chte die Mini..elljens zehdausend Joahrn, um uns zu besuche, wie i(s)ch groad schun ewwe gesoat hebb.“
„Fer Seinsfikdschen-Schreiwälinge is des koan Brobläm“, daht Klausi euwenne, „die faseln hoalt woas vun Wormle(s)chä un Warpoandrieb, die wo, noach heidi(s)che Kenntnisse, allä-
dings fer(s)chdäli(s)ch riesi(s)che Menge oan Energie beneedi(s)che, die wo net ufzubringe seun.“
„Un fer Hoans Wassäeis un Soabien Heißwassä is des aach koan Brobläm, des wo ihr Hern maddern duht. Ob ihr zwaa, Lena un Laurä, die schun moal baa uns äläwt hobbt, waaß i(s)ch net, s´ duht schun ar(s)ch waat zurick leije “, daht i(s)ch ägänse, „Soabien väzählte uns woas vun aaßäerdi(s)che Lebb. Des seun oagäbli(s)ch koanien(s)cheähnli(s)che, supäintelligente Wäse, die wo mit de sogenoannt Ei(s)ch..hernn(s)cheschprungte(s)chik dor(s)chs Weltall sause.“
„Des is doch wohl ne bleed Poss Ei(s)ch..hernn(s)chäschprungte(s)chnik“, lästerte Laura.
„Noa, joa“, zuckte i(s)ch mit Schuldern un Mundwinkel, „woas die Soabien un de Hoans uns väzähle dahte, daht erst moal fast logisch klinge. Des mit de Ei(s)ch..hernn(s)chä daff mä net werddli(s)ch nemme, nur billähaft symboli(s)ch. Die Raamschiffe hoangeln si(s)ch sozusoage vun eunäm Ploanet zu eunäm annern.“
„Heit kenne wä des net äleitern, geschweige denn leese“, eißerte Lena, „awä ne anna Froag is, wie soll des funksjoniern mit däm Schrumfe vun Mensche zur Bakterjegreeß?
So woas is doch goar net meegli(s)ch, duht die Mass eufach väschwinne un droddsdäm duht mä so aas..sehe un hoandle wie vohä?“
„Doariwwä hodd de Ble(s)chmax uf däm Zwieback nix ge..eißert. Ä hodd gesoat, uns Mensche kennte mä des net väklärn, s`wär viel zu komplidsiert, wä wärn defier totoal iwäfoddert“, oantwordete i(s)ch, „allädings hebb i(s)ch des net in de real wach Werkli(s)chkaat äläbt, i(s)ch dahts nur draame.“
„Schun eun zwaates Themefeld, des wo wä heit net väschtehe kenne“, moddste Lena, „awä
i(s)ch hebb noch woas, baa däm i(s)ch moan, des mä ufklärn sollt.
Die Minielljens, also die Sternneli(s)chtgeddä, seun joa oagäbli(s)ch supäintelligend im Väglei(s)ch zu uns Mensche. Die misste joa aach sowoas wie eun goans dolles Hern hobbe. Is des iwähaapt im Minformoat meegli(s)ch? I(s)ch glaab net.“
„Noa, joa, die Greeß eunes Hern im Väglei(s)ch zur Kerpägreeß muss net uubedingt Ufschluss gewwe iwä die Intelligens des Läwewäsens. Die Insekte zim Baaschpiel häm nur windsi(s)ch Miniherne un se seun gewehnli(s)ch aach net so schlau wie die Seigediern.
Allädings kenne viele, obwohl se nur eun Minihern besiddse, mit werkli(s)ch imbosoante Leistunge ufwadde, mä braach nur oan die Biene mit ihre Schwänseldens denke.
Baa de Mensche isses aach: Die mit greeßere Kepp seun net schlauä als die mit kloane Keppe un die Pferde häm sogoar greeßere Kepp als wä.
Un wä Mensche seun so schlau, doass wä dämnäkst vielaa(s)cht Dschipps in de Kopp euploanse kenne un Fremdschproache in Wordd un Schrift beherrsche
ohne woas defier lernne zu misse.
Des hodd woas mit de sogenoannt KI zu duhn, deriwwä hämmä joa schun moal in unsre Filosooferunde gebabbelt un is aach eun annä Thema.“
„Also, Schor(s)chi, wenn mä dä so lausche duht, kennt mä moane, du duhst womeegli(s)ch aach deroa glaabe, woas die Sabien un de Hans so mit ihre graue Zelle so väbroche hobbe.“
„Noa, so is des net“, daht i(s)ch meun Kopp schiddle, „nadierli(s)ch waaß i(s)ch, doas die Zwaa nur wilde Schpekuladdsjoone mit ihrm Meil(s)che in de Atä geschpuckt häm un ihre Wunschvoschtellunge dahte se ziehel..los schtreune loasse.“
Waatere Themefeldä hämmä net mä beackert, s` koame nur noch Wirrähoolunge.
Klausi, unsä Scheff-Filosoof, daht noch reume:
„Foandoasdi(s)ch Wiensche kenne mä denke viel,
ar(s)ch oft seun die nur eun bleed Kinnäschpiel.“
Hintergrundmusik: Epic Music Compilation by Infraction (NCM)
End This --Evan King (NCM)
Übersetzung: „Laura und ich hatten uns letzte Woche noch einmal über die Zwiebackländer zusammen unterhalten und stellten fest, dass wir noch mal dartüber reden sollten, denn Fragen über Fragen drängten sich auf uns“, spuckte Lena in den Kneipenether.
„So? Was denn? Es ist doch so gut wie alles geklärt“, bemerkte ich.
„Ach ! So gut wie gar nichts ist geklärt“, winkte Laura ab, „wie haben das die Sternenlicht-
götter, also die Zwiebackländer, zum Beispiel bewältigt die riesigen Entfernungen zu uns auf die Erde zu kommen?
Die sollen, nach deinen Aussagen, Schorschi, ihren Heimatplaneten 1000 Lichtjahre weg von uns haben. Dafür bräuchten die doch 10 000 Jahre, wenn sie in Raumschiffen mit einem Zehntel Lichtgeschwindigkeit im Weltall rum sausen.
Und das bedeutet 30 000 km pro Sekunde.
Wenn wir das vergleichen mit den Apollomissionen: Die hatten nur ein Maximaltempo von ungefähr 11 Kilometer pro Sekunde. Für interstellare Reisen ist dies nur ein Schneckentempo.
Der nächste Stern von uns ist ungefähr vier Lichtjahre entfernt. Mit einem Raumschiff, das nur mit einem Apolloraketenantrieb ausgerüstet ist, bräuchten wir ungefähr 110 000 Jahre, um dort hin zu gelangen.
Das heißt also: Mit solch einem Antrieb können wir interstellare Reisen sofort vergessen.
Aber auch mit einem Zehntel Lichtgeschwindigkeit bräuchten die Minialiens 10 000 Jahre, um uns zu besuchen, wie ich gerade schon gasagt habe.“
„Für Science-Fiction-Schreiberlinge ist das kein Problem“, wandt Klausi ein, „die faseln halt was von Wurmlöchern und Warpantrieb, die nach heutigen Kenntnissen, allerdings fürchterlich riesige Mengen an Energie benötigen, die nicht aufzubringen sind.“
„Und für Hans Wassereis und Sabine Heißwasser ist das auch kein Problem, das ihr Hirn martert. Ob ihr zwei, Lena und Laura, die schon mal bei uns erlebt habt, weiß ich nicht, es liegt schon sehr weit zurück“, ergänste ich, „Sabine erzählte uns was von außerirdischen Lebb. Das sind angeblich kaninchenähnliche, superintelligente Wesen, die mit der sogenannten Eichhörnchensprungtechnik durchs Weltall sausen.“
„Das ist doch wohl eine blöde Posse Eichhörnchensprungtechnik“, lästerte Laura.
„Na ja“, zuckte ich mit Schultern und Mundwinkel, „was die Sabine und der Hans uns erzählten, klang das erste mal fast logisch. Das mit den Eichhörnchen darf man nicht wörtlich nehmen, nur bildlich symbolisch. Die Raumschiffe hangeln sich sozusagen von einem Planten zu einem anderen.“
„Heute können wir das nicht erläutern, geschweige denn lösen“, äußerte Lena, „aber eine andere Frage ist, wie soll das funktionieren mit dem Schrumpfen von Menschen zur Bakteriengröße? So was ist doch gar nicht möglich. Verschwindet die Masse einfach und trotzdem sehen wir aus und handeln wie vorher?“
„Darüber hatte der Blechmax auf dem Zwieback nichts geäußert. Er sagte, uns Menschen könnte man dies nicht erklären, es wäre viel zu kompliziert, wir wären dafür total überfordert", antwortete ich, "allerdings erlebte ich das nicht in der
realen, wachen Wirklichkeit, ich träumte es nur.“
„Schon ein zweites Themenfeld, welches wir heute nicht verstehen können“, motzte Lena, „aber ich hab noch was, bei dem ich meine, das man aufklären sollte.
Die Minialiens, also die Sternenlichtgötter, sind ja angeblich superintelligent im Vergleich zu uns Menschen. Die müssten ja auch so was wie ein ganz tolles Gehirn haben.
Ist das überhaupt im Miniformat möglich? Ich glaube nicht.“
„Na ja, die Größe eines Hirns im Vergleich zur Körpergröße muss nicht unbedingt Aufschluss geben über die Intellgenz des Lebewesens. Die Insekten zum Beispiel haben nur ein winziges Minihirn und sie sind gewöhnlich auch nicht so schlau wie die Säugetiere.
Allerdings könne viele, obwohl sie nur ein Minihirn besitzen, mit wirklich imposanten Leistungen aufwarten, man braucht nur an die Bienen mit ihren Schwänzeltänzen denken.
Bei den Menschen ist es auch: Die mit größeren Köpfen sind nicht schlauer als die mit kleinen Köpfen und die Pferde haben sogar größere Köpfe als wir.
Und wir Menschen sind so schlau, dass wir demnächst vielleicht Tschips in den Kopf einpflanzen können und Fremdsprachen in Wort und Schrift beherrschen ohne was dafür lernen zu müssen.
Das hat was mit der sogenannten KI zu tun. Darüber haben wir ja schon mal in unserer Filosofenrunde geschwätzt und ist auch ein anderes Thema.“
„Also, Schorschi, wenn man dir so zuhört, könnte man meinen, du glaubst womöglich selbst daran, was die Sabine und der Hans so mit ihren grauen Zellen verbrochen haben.“
„Nein, so ist das nicht“, schüttelte ich meinen Kopf, „natürlich weiß ich, dass die Zwei nur wilde Spekulationen mit ihren Mäulchen in den Ether gespuckt hatten und ihre Wunschvorstellungen taten sie zügellos streunen lassen.“
Weitere Themenfelder beackerten wir nicht, es kamen nur noch Wiederhlungen.
Klausi, unser Chef-Filosof, reimte:
„Phantastische Wünsche können wir denken viel,
sehr oft sind die nur ein blödes Kinderspiel.“