Japan, Selbstmordrate viel zu hoch (mit Video 2m1s)


„De Hansi Motzä aas Bensem hodd mä väzählt, doass in seunä Väwoandschaft eun Juugendli(s)chä Selwsmord begoange hodd. Is doch schreckli(s)ch, gell ?"

informierte uns Klausi uf de Filosooferund.
„De Grund woar, de Noah, so laatete seun Vonoam, daht nemmä die Wunschvoschtellunge seunä Eldern äfillle, woas die Schul..leistunge oageht, in märere Fä(s)chä schtoandä nur vierminus un moangelhaft, gedraute si(s)ch awä net Babba un Mamma doariwwä zu informiern. Hiezu daht noch kumme, annern Mitschielä aas seunä Klausi wollte mit däm nix mä zu duhn hobbe, dahte nemmä mit däm viel kwaddsche, net newwä ihm hocke un moan(s)che behaaptete sogoar ä däht schtinke wie eun Iltis.“
„Wie hoddä denn Selwstmordd gedähdi(s)cht ?“ wollt i(s)ch wisse.
„Aach, deriwwä duh i(s)ch nix soage, s` is zu grauehaft“, oantworddete unsä Scheff-Filosoof, „Suidsied vun Kinnä un Juugendli(s)che is in Hesse un Deitschloand gliggli(s)chäwaas koan Riesebrobläm, in annnern Lännä is dieses grässli(s)ch Fänomän viel schwäwie(s)chendä, in Japoan zim Baaschpiel.“
„Schtimmt“, nickte i(s)ch, „in Japoan seun net nur junge Leit devun infidsiert, aach baa Äwaksne, besunners baa Männä, is des dordd eune rä(s)cht ieble Äscheunung.“

„Hebb i(s)ch aach geheert“, beschdähdi(s)chte Klausi, „i(s)ch hebb mä doa schun Gedoanke gemacht, wie die Gesellschaft dordd degeje vogehe kennt, zim Baaschpiel äksdroa Sennunge im Fernsehe aaszuschtroahle.“
„Guude Idee“, nickte i(s)ch, „die kennte dordd eune Serje bringe mittäm Tiddel  De scheenste Harakiri des Monoats   un falls des hohe Euschoaltkwoote bringe duht, evenduell sogoar   de scheenste Harakiri de Woch.“
„Ar(s)ch markabä is des, Schor(s)chi“, kridsierte Babett(s)che enseddst, „willsde di(s)ch noch lusdi(s)ch mache iwä die Selbstmerddä?“
„Des moan i(s)ch awä aach“, moante Laura un Lena un die annern daht zuschtimmend nicke.
„S´ kimmt druf oa, wie so ne Sennnung geschdoaldet werd“, daht i(s)ch mi(s)ch vädeidi(s)che, „selwstväschtännli(s)ch will i(s)ch so woas net. Loasst mi(s)ch des moal nähä asfiehrn, ihr werdet sehe un mä sogoar noch rä(s)cht gewwe.“
Wä dahte doann erst moal ne nei Rund Bier beschtelle baam Wert Mosjö Mondmoann, dä wo aach glaa des Gewienschte uns serviern daht.

„Also“, daht i(s)ch beginne, „i(s)ch hebb mä des so vogeschtellt: Eunmoal im Monat orrä heifi(s)chä werd gezei(s)cht de indresoandeste Harakiri un doann noch de lusdi(s)chste.
Ihr braacht net so kridi(s)ch ernst zu gucke, Filosoofe, i(s)ch duh net die deprimierte Selbstmerdä väuhdse. Also, duht mi(s)ch jedds net unnäbre(s)che un loasst mi(s)ch meu Gedoanke nähä aasfiehrn.

Zugegewwe, oafängli(s)ch baa de Sennunge, kennt mä sol(s)ch vä..ä(s)chtli(s)ch machende Szene Schlimmes vämute. Awä in Werkli(s)chkaat wern nur geschauschpielerde Suidsiede gezei(s)cht, des werd si(s)ch schpätä noch äweise.
Sol(s)ch eune Folge kennte vielaa(s)cht so välaafe:
Eun als Klaun väkleidetä, oagäbli(s)chä Selwstmerdä  jammert: I(s)ch will goar net mä schterwe, i(s)ch hobbs mäs doch annersdä iwälä(s)cht. Bidde, bidde, liewä Freind, pack deun Samuraischwerd wirrä fordd.
Noa, des duh i(s)ch net, daht de Freind wirräschpre(s)che, wä häm des schließli(s)ch vä..eubaat, jedds foang schun oa deun Baach uf zu schliddse.
I(s)ch me(s)cht awä nemmä, wimmert de Klaun.
De Schwertbesiddsä reumt uugeriehrt:

Worte 1_1.mp3 (145.74KB)
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Du host gebeddelt, i(s)ch soll deun Wersching oabdrenne
des fiehr i(s)ch jedds aas, heer uf zu flenne.

Mit eum aashoolende Schwung lässtä des Samurai-Mordgerät uf dän Hals vum Jammäfriddse niedäsause, Bluud schpriddst uf un de Kopp schleidert geje die Woand.
In Werkli(s)chkaat sieht des nur so aas, vämuutli(s)ch werd doa nur so eun Bubbekopp
misshoandelt un des Bluud is nur rood gefärbtes Wassä.
S` werd doann noch zusäddsli(s)chä eun zwaatä Mord gezei(s)cht mit Baachufschliddse un Koppoabhacke.
Oaschließend schtehe, wie eun Wunnä duhn die Selwsmerdä noch läwe un grinse, gejeiwä de zwaa Schwertkämfä un väbeige si(s)ch heefli(s)ch.
De eune soat feiäli(s)ch:

Worte 2_2.mp3 (171.31KB)
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I(s)ch doanke dä fers sauwä Kopp oabhaache
des woar werkli(s)ch sä gekoannt, ohne Fraache.

Eun Koppoabhackä ämoant eudringli(s)ch:

Worte 3_1.mp3 (503.04KB)
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Kinnä un Juugendli(s)che duht des net noachmache !
Ihr seud koa Äkspärdde...die dähdi(s)che noch goans annern Sache.
Drim: Ihr misst eire Eldern schtets gehor(s)che,
sunst kriggdä nur noch greeßere Sor(s)che.
Harakiri duhn die ei(s)ch schtrengst väbiede,
die duhn ei(s)ch alleweil vo Uugligge behiete.

        Hintergrundmusik: Bottomless Cup -Silent Partner (NCM)


Übersetzung: „Der Hansi Motzer aus Bensheim erzählte mir, dass in seiner Verwandschaft ein Jugendlicher Selbstmord begangen hatte, ist doch schrecklich, gell ?“ informierte uns Klausi auf der Filosofenrunde.
„Der Grund war, der Noah, so lautete sein Name, konnte nicht mehr die Wunschvorstellungen seiner Eltern erfüllen, was die Schulleistungen angeht. In mehreren Fächern stand er nur vierminus und mangelhaft, getraute sich aber nicht Papa und Mamma darüber zu informieren.  Hinzu kam noch, andere Mitschüler aus seiner Klasse wollten mit ihm nichts mehr zu tun haben, redeten nicht mehr viel mit ihm, saßen nicht mehr neben ihm und manche behaupteten sogar, er würde stinken wie ein Iltis.“
„Wie hat er denn Selbstmord gemacht?“ wollte ich wissen.
„Ach, darüber sag ich nichts, es ist zu grauenhaft“, antwortete unser Chef-Filosof, Suizid von Kindern und Jugendlichen ist in Hessen und Deutschland glücklicherweise kein Riesen-
problem, in anderen Ländern ist dieses grässliche Phänomen viel schwerwiegender, in Japan zum Beispiel.“
„Stimmt“, nickte ich, „in Japan sind nicht nur junge Leute davon infiziert, auch bei Erwachsenen, besonders bei Männern, ist das dort eine recht üble Erscheinung.“
„Hab ich auch gehört“, bestädigte Klausi, „ich hab mir da schon Gedanken gemacht, wie die Gesellschaft dort dagegen orgehen könnte, zum Beispiel extra Sendungen im Fernsehen ausstrahlen.“

„Gute Idee“, nickte ich, „die könnten dort eine Serie bringen mit dem Titel  der interessanteste H   Der schönste Harakiri des Monats  und falls das hohe Einschaltquoten bringt evenduell sogar  Der schönste Harakiri der Woche.“
„Sehr makaber ist das, Schorschi“, kritisierte Babettchen entsetzt, „willst du dich noch lustig machen über die Selbstmörder?“
„Das mein ich aber auch“, meinte Laura. Lena und die anderen nickten zustimend.
„Es kommt darauf an, wie so eine Sendung gestaltet wird“, verteidigte ich mich, „selbstverständlich will ich so was nicht. Lasst mich das mal näher ausführen,
ihr werdet sehen und mir sogar noch recht geben.“
Wir bestellten dann erst mal eine neue Runde Bier beim Wirt Monsieur Mondmann, der auch gleich und das Gewünschte servierte.
„Also“, begann ich, „ich hab mir das so vorgestellt: Einmal im Monat oder häufiger wird gezeigt  der interssanteste Harakiri und dann noch   der lustigste.
Ihr braucht nicht so kritisch ernst gucken, Filosofen, ich veruhze nicht die deprimierten Selbstmörder. Also, unterbricht mich jetzt nicht und lasst mich meine Gedanken näher ausfiehren.
Zugegeben, anfänglich bei den Sendungen könnte man bei solch verächtlich machenden Szenen Schlimmes vermuten. Aber in Wirklichkeit werden nur geschauspierte Suizide gezeigt, das wird sich später noch erweisen.
Solch eine Fernsehfolge könnte vielleicht so verlaufen:

Ein als Clown verkleideter, angeblicher Selbstmörder jammert: Ich will gar nicht mehr sterben, ich hab es mir doch anders überlegt. Bitte, bitte, lieber Freund, pack dein Samurai-schwert wieder weg.
Nein, das mach ich nicht, widerspricht der Freund, wir haben dies schließlich so vereinbart,etzt fang schon an deinen Bauch aufzuschlitzen.
Ich möchte aber nicht mehr, wimmert der Clown.
Der Schwertbesitzer reimt ungerührt:

Du hast gebettelt, ich soll deinen Kopf abtrennen
das führ ich jetzt aus, hör auf zu flennen
.
Mit einem ausholenden Schwung lässt er das Samurai-Mordgerät auf den Hals vom Jammerfritzen niedersausen, Blut spritzt auf und der Kopf schleudert
gegen die Wand.
In Wirklichkeit sieht das nur so aus, vermutlich wird da nur so einen Puppenkopf misshandelt und das Blut ist nur rot gefärbtes Wasser.
Es wird dann noch zusätzlich ein zweiter Mord gezeigt mit Bauchaufschlitzen und Kopfabhacken.
Anschließend stehen -wie ein Wunder leben die Selbstmörder noch und grinsen- gegenüber den zwei Schwertkämpfern und verbeugen sich höflich.
Der eine sagt feierlich:
Ich danke dir fürs saubere Kopf abhacken
das war wirklich sehr gekonnt, ohne Frage.

Ein Kopfabhacker ermahnt eindringlich:
Kinder und Jugendliche tut dies nicht nachmachen !
Ihr seid keine Experten...die tun noch ganz andere Sachen.
Drum: Ihr müsst euren Eltern stets gehorchen,
sonst kriegt ihr nur noch größere Sorgen.
Harakiri tun die euch strengst verbieten,
die tun euch immer vor Unglücken behüten.