Risiko und Leichtsinn
„Schor(s)chi-Babba, woas is de Unnäschied zwische Risiko un Lei(s)chtsinn?“
Meu Bu, de Macko, guckte mi(s)ch oa als wär i(s)ch ähn allwissend Aaskunftbiro.
„Joa, des seun so“, begoann i(s)chäm zu väklickern, „wenn i(s)ch meu gefillt Portmonee Lisett(s)che gewwe däht mit dä Bemerkung foahr mit de Kinnä, also mit dä un Marie(s)che, in de Stadt un macht ei(s)ch ähn scheene Daach, des wär mittäm groß Risiko väbunne.“
„Wieso? Doa seun doch koa Risiko.“
„Des moanst aach nur du“, äwirrerte i(s)ch, „des Porttmonee werd net vollä. Lei(s)chtsinn isses noch net. Lisett(s)che däht viellaacht net alles aasgewwe, mitunnä sogoar nur ebbes.“
„Awä wenn i(s)ch de gefillt Geldbeitel dir iwälosse däht“, babbelte i(s)ch waatä, „des wär Lei(s)chtsinn. `S moag seun, doass du gänzende Aache kriggst, i(s)ch awä misst herzäwei(s)chend greune. Koan eunzi(s)chä Scheu däht iwri(s)ch bleiwe. Des Porttmonee werd werkli(s)ch lei(s)chtä.“
„Net uubedingt“, moante Macko, „`s koann sogoar schwärä wern. Die Scheun seun viallaacht fordd“, daht de Bu dreiherzi(s)ch oantwordde, „awä wome(s)chlich seun euni(s)che schwäre Minze hiezu kumme.“
Übersetzung: „Schorschi-Papa, was ist der Unterschied zwischen Risiko und Leichtsinn?“
Mein Junge, der Marko, guckte mich an als wäre ich ein allwissendes Auskunftsbüro.
„Ja,das ist so“, begann ich ihm zu erklären, „wenn ich mein gefülltes Portemonnaie Lisettchen geben würde mit der Bemerkung fahr mit den Kindern, also dir und Mariechen, in die Stadt und macht euch einen schönen Tag, das wäre mit einem großen Risiko verbunden.“
„Wieso? Da ist doch kein Risiko.“
„Das meinst auch nur du“, erwiderte ich, „das Portemonnaie wird nicht voller. Leichtsinn isr es noch
nicht.Lisettchen würde vielleicht nicht alles ausgeben, mit unter sogar nur etwas.“
„Aber wenn ich den gefüllten Geldbeutel dir überlassen würde“, redete ich weiter, „das wäre Leichtsinn. S´mag sein, dass du glänzende Augen bekommst, ich aber müsste herzerweichend weinen. Kein einziger Schein würde übrig bleiben. Das Portemonnaie wird wirklich leichter.“
„Nicht unbedingt“, meinte Marko, „s` kann sogar schwerer werden. Die Scheine sind vielleicht fort“, antwortete der Junge treuherzig, „aber womöglich sind ein paar schwere Münzen hinzu gekommen.“
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