Mainz, Tribunal Weiberfastnacht


Lena Bescheide hodde friehä moal baa uns uf de Filosooferund gemoant in Zukunft wern womeegli(s)ch die Männer fer die Forddploansung de Mensche iwäflissisch seun. Diese Fraa daht wirrämoal uns mit ihrä Oawäsehaat in de Kneip  Zim weise Mondmoann  begligge.

„Die Weibäfassenacht in Määns seun werkli(s)ch koa Emansipaddsjoonsgeschi(s)cht fers weibli(s)che Geschlä(s)cht“, fing se oa zu babble , „des sollte mä Frauhe uubedingt ännern.“ Se guckte debaa zustimmungsäheischend zu Babett(s)che, die wo awä nix oantwordde konnt orrä wollte.

„Woas moansde demit, Lena?“ froate Klausi, unsä Schäff-Filosoof, „duhsde des moal ebbes genaahä väglickern?“



„Mach i(s)ch gern“, nickte die Fraa, „des fängt schun oa mit däm bleedsinnisch Oabschneide de Krawadde. Des is doch nur ähn ar(s)ch albernes Rituoal, ohne awä, doass des er(s)chendwel(s)che annern Konsekwense fer die Männä bedeit. Viele vo denne benemme si(s)ch genaa so maddschohaft wie vohä. Noa, doa muss ähn ri(s)chdi(s)ch Tribunoal folge, zu minnest fer sol(s)che Männä, die wo uueusi(s)chdi(s)ch seun un folgende Vers net als ri(s)chdi(s)che Woahrhaat äkenne wolle. I(s)ch moan dän Reum:


Die Männä häm de Frauhe zu gehor(s)che

sunst krieje se nur gewaldi(s)ch Sor(s)che.

„Un? Woas duhsde voschlaache, Lena?“ froate i(s)ch.

„Die Männä, die wo si(s)ch schun denewwe benumme häm gejeiwä ihr Fraa orrä Freindin, misse effentli(s)ch Besserung gelobe un folgend Säkszeilä ufsoage



Alle Männä misse de Frauhe addi(s)ch diene

un zwoar fraawilli(s)ch, mit freidi(s)che Miene,

niemoals dumm gucke, gekwält stehne

se misse Mäd(s)ch un Frauhe väwehne.

Egoal ob oamuudi(s)ch orrä herbb

sunst krieje die Männä Koppnisss derbb.“  

„Ob si(s)ch die stacke Männä vo sol(s)ch eunäm Vers werkli(s)ch be..eudruckt fiehle?“ daht Babett(s)che zwaafeln.

„Baa viele Maddschos duht so eun Säkszeil bestimmt nix bewerke“, musste Lena zugewwe, „woas baa sol(s)che uuvänienfdi(s)ch Geschdalde zu duhn is, hebb i(s)ch joa mit de Koppniss beraats oagedeit. Des haaßt also, des Vähoalte muss noach de Weibäfassenacht aach kondrolliert wern un gegewwefalls mit Koppniss de uu..eusi(s)chdi(s)che, womeegli(s)ch grinsende, Deppe deitli(s)ch in Äinnerung gebroacht wern. S´muss nur noch die Klärung folge, ob die Koppniss mit de Faust, mit nä Holzladd orrä eunä Medall-Ladd gedädi(s)chd wern misse.“

     (die Anekdote, auf welche sich am Anfang mit den Männern bezieht, heißt

      Männer sind meist überflüssig,  zu finden auf der Seite

     Zukunft der Menschheit I )

Übersetzung: Lena Bescheiden meinte früher mal bei uns in der Filosofenrunde in Zukunft werden die Männer für der Fortpflanzung der Menschen womöglich überflüssig sein. Diese Frau beglückte uns wieder mal in der Kneipe Zum weisen Mondmann  mit ihrer Anwesenheit.

Die Weiberfastnacht in Mainz ist wirklich keine Emanzipationsgeschichte für das weibliche Geschlecht“, fing sie an zu schwätzen, „das sollten wir Frauen unbedingt ändern.“

Sie guckte dabei zustimmungserheischend zu Babettchen, die aber nichts antworten konnte oder wollte.

„Was meinst du damit, Lena?“ fragte Klausi, unser Chef-Filosof, „erklärst du das mal etwas genauer?“

„Mach ich gern“, nickte die Frau, „dies fängt schon an mit dem blödsinnigem Abschneiden der Krawatten. Das ist doch nur ein albernes Ritual, ohne aber, dass dies irgendwelche anderen Konsequenzen für die Männer bedeutet. Viele von denen benehmen sich genauso machohaft wie vorher. Nein, da muss ein richtiges Tribunal folgen, zumindestens für solche Männer, die uneinsichtig sind und folgenden Vers nicht als richtige Wahrheit erkennen wollen. Ich meine den Reim:

Die Männer haben den Frauen zu gehorchen

sonst kriegen sie nur gewaltige Sorgen.    (auf hessisch reimt es sich richtig)

„Und? Was schlägst du vor, Lena?“ fragte ich.

„Die Männer, welche sich schon daneben benommen haben gegenüber ihrer Frau oder Freundin, müssen öffentlich Besserung geloben und folgenden Sechszeiler aufsagen:

Alle Männer müssen den Frauen dienen

und zwar freiwillig, mit freudigen Mienen,

niemals dumm gucken, gequält stöhnen

sie müssen Mädchen und Frauen verwöhnen.

Egal ob diese anmutig oder herb 

sonst kriegen die Männer Kopfnüsse derb.“

„Ob sich die starken Männer wirklich von solch einem Vers beeindruckt fühlen?“ zweifelte Babettchen.

„Bei vielen Machos bewirkt so ein Sechszeiler bestimmt nichts“, musste Lena zugeben, „was bei solchen uneinsichtigen Gestalten zu tun ist, habe ich ja mit den Kopfnüssen bereits angedeutet. Das heißt also, ihr Verhalten muss auch nach der Weiberfastnacht kontrolliert und gegebenenfalls mit Kopfnüssen den uneinsichtigen, womöglich grinsenden, Deppen deutlich in Erinnerung gebracht werden. Es muss nur noch die Klärung folgen, ob die Kopfnüsse mit der Faust, mit einer Holzlatte oder einer Metalllatte verabreicht werden müssen.“