Erlebnisse beim Zelten


In de Kneip  Zim weise Mondmoann  daht i(s)ch wirrä moal zwaa Bekoannte dreffe, dän Maddin, dä wo friehä zu mä gebabbelt hodd iwä meegli(s)che Fernsehsennunge, zim Baaschpiel iwä Buckelwoale, die wo pleddsli(s)ch eune rasoant Intelligensenwicklung dor(s)chmachte. Diesä Maddin is jingä als i(s)ch, vämutli(s)ch verzi(s)ch orrä ebbes drunnä, de zwaate Maddin, dä bekoannte Nadurschiddsä, beraats fienfunsiwwsi(s)ch.

„Im vägoangene Urlaub hebb i(s)ch mit meunä Freindin ähn dolles Äläbnis genieße derffe“, babbelte de Jingere.

„So? Woas denn?“ fragte de Eldere, also de Nadurschiddsä-Maddin, „hodd deu Freindin dä älaubt äh sieß Kiss(s)che ufs lieb Meil(s)che zu dricke?“

„So woas moan i(s)ch doch net“, daht de uugefäh Fienundreißi(s)chjähri(s)che oabwinke, „noa, unsä Zelt is vollschtänni(s)ch oabgebroannt, waal mä im Innern middäm Goasbrennä Teewassä zim Koche brachte.Eun Kämpingnoachbaa hodd des Oabbrenne mit seunä Kamera gefilmt.    Wä häm die Adresse aasgedauscht, awä bis heit hoddä mä des Video noch net geschickt.“

„Des woar joa wohl ähn schräckli(s)ch Äei(s)chnis fer ei(s)ch Zwaa“, kommendierte i(s)ch seun Beri(s)cht.„Och, so hämmä des net emfunne“, moante de goar net Uugliggli(s)che, „wä wern des als prickelndes Oawendeiä im Gedä(s)chnis schpei(s)chern.   Vo zwaa Joahrn is uns aach woas baam Zelte bassiert, des wo wä beschtimmt net de goanse waatere Läwe vägesse wern. Wä worn oan de holländi(s)ch Norddsee,  eunes noachts iwäraschte uns ähn ar(s)ch schtackä, orkoanaddi(s)chä Schtorm un unsä  Zelt is uf des offene Mä fordd geweht worn un daht väschwunne bleiwe.“

  "Mä is woas baa meunä Eifel-Woanderung aach bassiert, des wo i(s)ch nemmä vägesse werde“, begoann de oalde Nadurschiddsä zu väzähle, „i(s)ch hockte in de Gastwertschaft vum Kempingpladds un daht vägnie(s)cht eun Bier(s)che drinke, doa beri(s)chtete mä de Kneipewert, dä wo glaa(s)chzaadi(s)ch de Pladdswardd woar, ihr Zelt is vum groad vägongene, hefdi(s)che  Gewiddäreje in Mitlaadensschaft gezouhe worn,  s` duht jedds uugfäh fuffzeh Dsendimetä vollschtänni(s)ch im Wassä schtehe.Sofordd väließ (s)ch iwäschterzt de Kneiperaum un guckte noach. Leidä woars so, wie mä beri(s)cht worn is.       Na joa, oam nägste Daach worde dor(s)ch die Summäsunn alles wirrä drocke, nur meu Schpiehelreflexkamera woar kaputt.“

„Also, ihr väzählt mä hier Sache, die wo i(s)ch kaam glaabe koann. Mä is bishä so woas Ähnli(s)ches baam Zelte noch nie bassiert“, daht i(s)ch bemerke, „un i(s)ch hebb schun viel gezeltet in meunäm Läwe.“„Halt, i(s)ch muss mi(s)ch korrigiern“, väbesserte i(s)ch mi(s)ch, „eunmoal hodd i(s)ch ewwefalls ein prickelndes Oawndeiä äläbe derffe.   Mä worn in Holloand uf Täksel un des Zelt daht i(s)ch oabbaue. Doa soate maa Fraa: Schor(s)chi, du Dabbes, duh net iwä die Heringe schtolpern. Un, wie des Schicksoal so wollte, eunmoal bin i(s)ch doch geschtolpert........un wär fast hie gefalle.“

 

Übersetzung: In der Kneipe  Zum weisen Mondmann  traf ich wieder mal zwei Bekannte, den Martin, der früher mit mir geschwätzt hatte über mögliche Fernsehsendungen, z.B. über die Buckelwale, die plötzlich eine rasante Intelligenzentwicklung durchmachten. Dieser Martin ist jünger als ich, höchstens 40 oder etwas drunter, der zweite Martin, der alte Naturschützer, bereits 75.

„Im vergangenen Urlaub hab ich mit meiner Freundin ein tolles Erlebnis genießen dürfen“, schwätzte der Jüngere.

„So? Was denn?“ fragte der Ältere, also der Naturschützer-Martin, „hat deine Freundin dir erlaubt ein süßes Küsschen auf`s lieb Mäulchen zu drücken?“

„So was mein ich doch nicht“, winkte der ungefähr 35-jährige ab, „nein, unser Zelt ist vollständig abgebrannt, weil wir im Inneren mit dem Gasbrenner Teewasser zum Kochen brachte. Ein Campingnachbar hatte das Abbrennen mit seiner Kamera gefilmt.  Wir haben die Adressen ausgetauscht, aber bis heute hat er mir das Video noch nicht geschickt.“

„Das war ja wohl ein schreckliches Ereignis für euch Zwei“, kommentierte ich seinen Bericht.

„Och, so empfanden wir das nicht“, meinte der gar nicht Unglückliche, „wir werden das als prickelndes Abenteuer im Gedächnis speichern.      Vor 2 Jahren ist uns auch was beim Zelten passiert, das wir bestimmt das ganze weitere Leben  nicht vergessen werden. Wir befanden uns an der holländischen Nordsee, eines nachts überraschte uns ein sehr starker, orkanartiger Sturm und unser Zelt ist auf`s offene Meer geweht worden und blieb verschwunden.“

 „Mir ist bei meiner Eifel-Wanderung auch was passiert, das ich nie mehr vergessen werde“,  begann der alte Naturschützer zu erzählen, „ich saß in der Gastwirtschaft vom Campingplatz und trank vergnügt ein Bierchen, da berichtete mir der Kneipenwirt, der gleichzeitig auch der Platzwart war,  ihr Zelt ist gerade vom vergangenen, heftigen Gewitterregen in Mitleidenschaft gezogen worden. Es steht jetzt ungefähr 15 cm vollständig im Wasser.Sofort verließ ich überstürzt den Kneipenraum und guckte nach. Leider war es so, wie mir berichtet wurde.Na ja, am nächsten Tag wurde durch die Sommersonne alles wieder trocken, nur die Spiegelreflexkamera war kaputt."

„Also, ihr erzählt mir hier Sachen, die ich kaum glauben kann. Mir ist so was Ähnliches beim Zelten noch nie passiert“, bemerkte ich, „und ich hab schon viel gezeltet in meinem Leben.“

„Halt, ich muss mich korrigieren“, verbesserte ich mich, „einmal hatte ich ebenfalls ein prickelndes Abenteuer erleben dürfen. Wir waren in Holland auf Texel und ich baute das Zelt ab.  Da sagte meine Frau:Schorschi, du Tollpatsch, stolpere nicht über die Heringe.Und wie das Schicksal so wollte, einmal bin ich doch gestolpert.....und wäre fast hin gefallen.“


Kommentar:
  Der Schluss dieser Anekdote ( Stolpern über Zeltheringe) kommt manchen Zeitgenossen womöglich vor wie ein sehr anspruchsloser Kalauer. Aber ich muss dazu sagen, dies habe ich tatsächlich  erlebt. Es ist halt so: Das Alltagsleben besteht sehr oft aus unfreiwilligen Kalauern.