Doa duht de Reibä laafe, dä wo de Schor(s)chi iwäfalle hodd. (Da läuft der Räuber, der den Schorschi überfallen hat)
Ein Überfall
Weiter unten die Fortsetzung Folgen des Überfalls
Eunes Spätnachmiddaags bin i(s)ch uffem Trottwa die Seehmä Schossee entloang gelaafe, als so ä finstä Gestalt mit nä Pistol in de Hoand si(s)ch mä in de Weg stellte. „Geld hä, orrä i(s)ch duh schieße!“ brillte ä.
“Bei mä werscht de net viel Gligg hobbe, bin selwä ähn oarme Moann. In moanäm Porttmonee seun nur ähn por Minze.“ „Rick raus demit,“ fordderte ä mi(s)ch uf, „i(s)ch will sehe.“
I(s)ch iwäraachte ihm moan Geldbeitel, dennä sofordd aus meunä Hond riss.
De Fiesling kondrollierte aach glaa de Inhalt, seu Mien väfinsterte si(s)ch nochmä. „Du host rä(s)cht“, gab er kleulaat zu, „da muss i(s)ch mä halt e annä Opfä suche.“
Ä hodd mä des Porttmonee sogoar zurick gäwwe.
“Die Zaate seun schwä worn“, begann i(s)ch zu babble, „i(s)ch heb nix als Schulde un Ausgabe, dehoam nur zwa freche Kinnä, e oaspruchsvoll Fraa, ähn Hund un oa Katz, die fresse, fresse und nochmoals fresse. Un meu Eunoahme? Zum Lache! I(s)ch waaß nemmä eu noch aas“.
Meu Gejammer beeudruckte ihn tief.
Schluchzend heerte er zu und flisterte:“ Du bist so ne oarme Sau wie i(s)ch aach.“
Wä hockte uns ins Gras näwä eunä Rejepfitz und greunte uns aas,wie uugerä(s)cht un gemeun doch die Welt is. Annä Leit läwe im Luxus, in Saus un Braus, awä unsäoanä muss gucke wie ä de nächste Daach ohne neie Schulde iwä die Rund kimmt.
I(s)ch froate de vähinnerte Reiber doann, wie ä in die missli(s)ch Laach denn neugeschlidde wär.
“I(s)ch hab mei letzt Arbeitstell verlorn“, begannä jammernd zu babble, „waal i(s)ch moan Schäff als dumme Sau un ähn Bleedhammel diduliert hebb.“
“Des wor awä uuklug von dä, koa Wunnä, dassä di(s)ch nemmä wollte un di(s)ch nemmä lieb hodd.“
“Also, väuhze braachste mi(s)ch net. Bishä hebb i(s)ch di(s)ch väschont, awä i(s)ch koann aach anners,“ dahtä drohe. Ä drohte net nur, sunnern schlug mit seunä Pistol geje moan Hinnäkopp. Da isses mä schwadds um die Aache worn un i(s)ch fiel in Ohnmoacht
Oh,da hebb i(s)ch noch was vägesse. Bevo i(s)ch niddägeschlouhe worn bin, heb i(s)ch ihm ähn Ratschloag gewwe in Versform, wie ärs hädde bessä mache kenne (I(s)ch heb des nur ironisch gemoant, ä hodds awä werddli(s)ch ufgefasst: „ Koa Kraftaasdrick! Du musst soage,orrä noch bessä singe:
I(s)ch werd alleweil freidi(s)ch zur Arweid flitze,
denn meu schee Firma soll blien und blitze.
Aach ohne Geld für mi(s)ch,
wenns moal anners net geht,
bin eunä, dä dem Schäff addi(s)ch zurSaat steht
Übersetzung:Eines Spätnachmittags bin ich auf dem Trottoir (Gehweg)die Seeheimer Chaussee (Landstraße)entlang gegangen, alsso eine finstere Gestalt, mit einer Pistole in der Hand, sich mir in den Weg stellte. „Geld her oder ich schieße“, brüllte er. „Bei mir wirst du nicht viel Glück haben, bin selber ein armer Mann. In meinem Portemonaie sind nur ein paar Münzen.“ „Rück raus damit“, forderte er mich auf,“ ich will sehen“. Ich überreichte ihm meinen Geldbeutel, den er sofort aus meiner Hand riss.
Der Fiesling kontrollierte auch gleich den Inhalt,seine Miene verfinsterte sich noch mehr.
“Du hast Recht“, gab er kleinlaut zu, „da muss ich halt ein anderes Opfer suchen.“ Er hat mir sogar das Portemonaie zurückgegeben.
“Die Zeiten sind schwer geworden“, begann ich zu reden, „ich habe nichts alsSchulden und Ausgaben, daheim nur zwei freche Kinder, eine anspruchsvolle Frau und einen Hund und eine Katze, die nur fressen,fressen und nochmals fressen. Und meine Einnahmen? Zum Lachen! Ich weiß nicht mehr ein noch aus.“ Mein Gejammer beeindruckte ihn tief. Schluchzend hörte er mir zu und flüsterte:“Du bist so eine arme Sau wie ich.“
Wir setzten uns ins Gras neben einer Regenpfütze und weinten uns aus, wie ungerecht und gemein doch die Welt ist. Andere Leute leben in Luxus, in Saus und Braus. Wir aber müssen zusehen, wie wir den nächsten Tag ohne neue Schulden über die Runden bringen.
Ich fragte den verhinderten Räuber, wie er in die missliche Lage reingeschlitten wäre. „Ich habe meine letzte
Arbeitsstelle verloren,“ begann er jammernd zu reden, „weil ich meinen Chef als dumme Sau und Blödhammel tituliert habe“. „Das war aber unklug von dir, kein Wunder, dass er dich nicht mehr wollte und dich nicht mehr lieb atte.“
„Also, verhöhnen brauchst du mich nicht. Bisher habe ich dich verschont, aber ich kann auch anders,“ drohte er. Er drohte nicht nur, sondern schlug mit seinerPistole gegen meinen Hinterkopf. Da wurde es schwarz um meine Augen und ich viel in Ohnmacht.
Oh, da habe ich noch was vergessen. Bevor ich niedergeschlagen wurde habe ich ihm noch einen Ratschlag in Versform gegeben (Ich hatte das nurironisch gemeint, er hatte es aber wörtlich aufgefasst) . „Keine Kraftausdrücke! Du musst sagen, oder noch besser singen:
Ich werde immer freudig und eifrig zur Arbeit flitzen,
denn meine schöne Firma soll blühen und blitzen.
Auch ohne Geld für mich,
wenns mal anders nicht geht,
bin einer, der dem Chef artig zur Seite steht.
Folgen des Überfalls
Als i(s)ch wirrä ufgewacht bin, laach i(s)ch naggi(s)cht in de Rejepfitz, nur die Strimp hodd i(s)ch noch oa. Newwä mä stoande ma Fraa un ma zwaa Kinnä, die mi(s)ch oa grinste.
“Dass duh ähn großär Spinnä bist, wusst i(s)ch schun immä. Awä des is noch long koan Grund si(s)ch naggi(s)cht im Schlamm zu wällse“, brabbelte se mit vorwurfsvolle Tonfall.
“Ich kann nix defier, i(s)ch seun iwäfalle worn,“ väteidi(s)chte i(s)ch mi(s)ch. “Zick di(s)ch oa, in verzi(s)ch Minnute issses bereits dunkel“.
I(s)ch suchte meu Klamodde zusoamme, fast Alles wor noch doa, die Unnähos,die Schuh, die Hoos und meu Jack, blooß moa Häm wor weg. Vielaacht woar des des Eunzige, was däm Reibä gebasst hodd.
Vo unserm Haus moante dann ma Fraa:“Also, so babbi(s)ch loass i(s)ch di(s)ch net in die Stubb. Geh zur Terrass, die Kinnä solle di(s)ch oabspritze.“
Marie(s)che un de Macko häm vor Freid gejuweld un hippte in freidi(s)chä Äwaddung zum Schuppe und holte de Gaddeschlauch, während ich meu Sache aaszog.
“De Vaddä wird wirrä moal abspritzt“, gluckste
Macko. Marie(s)che hodd dann ähn schaffe Wasserstroahl uf mi(s)ch geri(s)cht
un wollt gor net mä ufheern.
„Jetz longst awä,“ heb i(s)ch zuähm gesoat,“i(s)ch bin sauwä genug. Heer uf!“ „He(s)chä nuff?,“ froate se grinsend un spritzte im meu Gesi(s)cht.
Doann äschien aach noch die neigieri(s)che jung Nachbarsfraa. Sie stoand oam Gaddezaun un gaffte mi(s)ch naggte Monn oa. „Hallo Schor(s)chi,“ rief se,
“isses wirrä moal sowaat? Seun säks Woche schun wirrä rim?“
Übersetzung:Als ich wieder aufwachte, lag ich nackt in einer Regenpfütze, nur die Strümpfe hatte ich noch an. Neben mir standen meine Frau und meine zwei Kinder, die mich angrinsten. „Dass du eingroßer Spinner bist, wußte ich schon immer. Aber das ist noch lange kein Grund sich nackt im Schlamm zu wältzen“, sprach sie mit vorwurfsvollem Tonfall. „Ich kann nichts dafür. Ich bin überfallen worden“, verteidigte ich mich. „Zieh dich an, in vierzig Minuten wird es bereits dunkel."
Ich suchte meine Klamotten zusammen, fast Alles war noch da, die Unterhose, die Schuhe, die Hose und meine Jacke, bloß mein Hemd war weg. Vielleicht war das das Einzige, was dem Räuber gepasst hatte.
Vor unserem Haus meinte dann meine Frau:“Also, so schmutzig-dreckig lass ich dich nicht in die Stube (Zimmer).Geh zur Terrasse, die Kinder sollen dich abspritzen.“
Mariechen und der Marko haben vor Freude gejubelt und hüpften in freudiger Erwartung zum Schuppen und holten den Gartenschlauch, während ich meine Sachen auszog.
“Der Vater wird wieder mal abgespritzt“,gluckste der Marko.
Mariechen hat einen scharfen Wasserstrahl auf mich gerichtet und wollte gar nicht mehr aufhören. „Jetzt langt es aber“ habe ich zu ihr gesagt, „“ich bin sauber genug. Hör auf!“
“Höher rauf?“ fragte sie grinsend und spritzte in mein Gesicht.
Dann erschien auch noch die neugierige, junge Nachbarsfrau. Sie stand am Gartenzaun und gaffte mich nackten Mann an. „Hallo Schorchi“, rief sie, „ist es mal wieder soweit? Sind sechs Wochen schon wieder rum?“