Nadurschutz seun werkli(s)ch wi(s)chdi(s)ch

   Drim duh i(s)ch keschern tie(s)chdi(s)ch        ( Naturschutz ist wirklich wichtig, drum keschere    ich tüchtig) 

 

Schorschi Schnabbelschnut: “Naturschutz ist für die Menschheit existenziell wichtig.“  

I(s)ch, de Schor(s)chi Schnabbelschnut, un Sven Hinterfrager hockte wirrä moal zusoamme im Biergadde bei Mosiueur Mondmoann, de Wert vun de Kneip Zim weise Mondmoann.

     „Du,Schor(s)chi“, begoann Sven, de Lokalredakteur, „des letzte moal,als mä hier worn,

hosde mä väzählt, wieso du so ähn begeisterter Nadurschitzä seun.I(s)ch hebb vun annern Leit im Ordd geheert, du häsd schun gesoat,Nadurschutz wär fer die Menschhaat des Wichtigste, woasses iwähaapt gewwe misst. Konnsde mä des moal nähä väklärn?“

„Joa, des will i(s)ch gern duhn“, daht i(s)ch antwordde un hebb ähn Vers zim Beste gewwe:

                            Die Nadur duht uns nitze

                             drim misse mä se schitze.

Du duhsd doch gern de Abbelschnaps Ourewällä Racheputzä kippe“,daht i(s)ch waatä väzähle ,“ des Gesöff werd hägestellt aas Ebbel, die aas Streiobstwiese stoamme. Un Ähalt vo Streiobstwiese bedeit aktivä Nadurschutz. Des wär doch schoad, wenn´s des härrli(s)ch Gedränk nemmä gewwe däht.“

Zufriede iwä meu gelunge iwäzei(s)chend Argument lehnte i(s)ch mi(s)ch zurick im Gadddestuhl un noahm ähn vädiente Schluck aasäm Gloas.

Sven wie(s)chte de Kopp hie un hä. „Awä es duht doch Leit gewwe, die wolle koan Schnaps. Fer die seun des net wi(s)chdi(s)ch“, dahtä euwenne.

"Joa, schun“, musst i(s)ch zugewwe, „awä de Abbelsaft Sunngligg wird aach vun Streiobst gemacht. Un des seun koa Schnaps, des duhn schun Kleukinnä gern schlucke.“

„So ri(s)chdi(s)ch duht mä des net eulei(s)chte“, moante de Jornalist, „net alle Kinnä mege des. Moan(s)che wolle Limonoad, annern degeje Kakau un euni(s)che bevozuge sogoar de oabaddi(s)ch widdäli(s)ch Fen(s)cheltee.“

„Dess eun joa nur zwaa Baaspiele“, daht i(s)ch äwirrern, „ähn anneres is des mit de Biene.“

Meun Freind guckte mi(s)ch uugleibi(s)ch oa. I(s)ch nickte middäm Kopp un daht gehaamnisvoll. „Die Biene kenne nur innä gesund, nadierli(s)ch Umwelt iwäläwe. Un doa defier braache mä de Nadurschutz. In Amerikoa seun in eunäm Johr siwwzi(s)ch Prozent allä Bienevelkä geschtorbe.  “

„Devun hebb i(s)ch a geheert.  Awä i(s)ch braach die Biene net“, soate de Sven, „de Honig moag i(s)ch net, des Zeigs seun mä viel zu sieß“.

„De Honig is nur oan Produkt, sie stelle aach noch Waks un annern wi(s)chdi(s)che Sache her. Awä von allägreeßt Bedeitung is Fol(s)chendes: Die Biene besteibe die Bliete vun de Pflanze un oachtzi(s)ch Prozent vum Gemies un de Obstbeem beneedi(s)che diese Insekten. Ohne Biene kennsde also koan Kohl un koa Gummern mä fuddern. Wenn die Biene, die fer die Loandwertschaft noch wichdi(s)chä als Schaf, Hinkel un Geilä seun, aassterwe dähte, käm des äh schreckli(s)ch Katastroof glei(s)ch.“

       „Des duhd mä schun mä iwäzei(s)che. Des hebb i(s)ch net gewusst“, geschtoand de Radakteur.

Wä unnähielte uns noch iwä die väschiedene Obstsordde, die mä doann nemmä esse kennt un droankem mährere Pin(s)chä Ourwällä Racheputzä, so alsob`s die im näkste Summä nemmä gewwe däht, waal koa Biene mä die Ebbelbliete besteibe dähte un somit aach koa Ebbel mä

zuernte doa seun.

Zwischedor(s)ch leeerte wä aach unsä Biergloas. Sven daht groad ähn Schluck drinke, als äh surrend Stechmick si(s)ch uf seun Unnäoarm setzte un Bluud sauge wollt.

„Mistvieh!“ keifte de Moann äzirnt un klatschte mit de flach Hoand uf des Insekt.

Missbilli(s)chend schiddelte i(s)ch de Kopp. „Ähn ri(s)chdi(s)chä Nadurschitzä muss des ädroache un so äh kloa  Mick a moal schte(s)che losse.“

„Wieso denn des?“ froatä äschtaunt.

„Die Micke braache des Bluud, damit die Mickeeiä si(s)ch enwickle kenne un im Wassä Larve enstehn“, väklärte i(s)ch.

„Die Larve braach i(s)ch aach net“, daht Sven äwirrern.

„Awä die Nadur braacht se. Die Fresch un Mol(s)che läwe devun. Viel Vehel ewwefalls, zim Baaspiel die Schwalbe un Mauäse(s)chlä, allädings doann die ferdi(s)che Micke..

Aaßädäm: Die Insekte, a die Micke, duhn aach viele Blumme uf de Wiss besteibe un Blumme wern wirrä vun de Biene gebraacht, doamit se Nekta sauge kenne un Polle soammle.“

Geschenkt“,winkte moan Freind ab, „awä wie ähn Nadelkisse will i(s)ch net västoche wern.“

„Es duht loange, wennde eumoal in de Woch im Summä di(s)ch steche losse duhsd“, daht i(s)ch ihn beruhi(s)che, „doann hosde schun aktiv zim Nadurschutz beigedroache.“

„Un wie seun des mit de Bremse? Oan Sti(s)ch vun denne seun doch fer(s)chdäli(s)ch schmerzhaft“.

„Oan die Mensche gehe die net unbedingt, mä oan  Geil un Kieh. Friehä hobbe die si(s)ch des Bluud vun de Wisente un Auäochse geholt, die worn längst net so emfindli(s)ch gewäse. Die Mensche worn friehä koa Opfä vun de Bremse.“

Ob des stimmte, wußte un waaß i(s)ch net, awä des basste guud zu meune Argumente fer Nadurschutz. Awä so ähn Schti(s)ch vonä Brems duhd werkli(s)ch ar(s)ch weh. Naja, viellaacht sollte mä des middäm Nadurschutz aach net iwädreife.

„Vo Bremse braachst di(s)ch net steche zu losse“, schlug i(s)ch deshalb vo, „i(s)ch moag des aach net.

                 Kloa Micksti(s)ch kenne mä ädroache

                 baa Bremse derfe mä jammern un kloage.

Awä vo Bolidikä, die teene se seun fer Umwelt- un Nadurschutz un des däht fer se äh Herzensoagelä- (s)chenhaat seun, koann mä des schun äwadde.“

 

Video Nationalhymne Naturschutz: https://youtu.be/b2KPORHkfhI

Übersetzung:Ich, der Schorschi Schabbelschnut, und Sven Hinterfrager saßen wieder mal beisammen im Biergarten bei Mosieur Mondmann, dem Wirt de rKneipe Zum weisen Mondmann.

„Du,Schorschi“, begann Sven, der Lokalredakteur, „das letzte mal als wir hier waren, hast du mir erzählt, wieso du so ein begeisterter Naturschützer bist. Ich hab von anderen Leuten im Ort gehört, du hättest schon gesagt: Naturschutz ist für die Menschheit das Wichtigste, was es überhaupt geben müsste. Kannst du mir mal das näher erklären?“

„Ja, das will ich gern tun“, antwortete ich und gab einen Vers zum Besten:

               „Die Natur tut uns nützen

                 drum müssen wir sie schützen.

Du trinkst doch gerne den Apfelschnaps Odenwälder Rachenputzer“,erzählte ich weiter, „das Gesöff wird hergestellt aus Äpfeln, die von Streuobstwiesen stammen. Und Erhalt von Streuobstwiesen bedeutet aktiver Naturschutz. Das wäre doch schade, wenn es dieses herrliche Getränk nicht mehr geben würde.“

Zufrieden über mein gelungenes, überzeugendes Argument, lehnte ich mich zurück im Gartenstuhl und nahm einen verdienten Schluck aus dem Glas. Sven wiegte den Kopf hin und her. „Aber es gibt doch Leute,die wollen keinen Schnaps. Für die ist doch sowas unwichtig,“ tat er einwenden.

„Ja, schon“, musste ich zugeben, „aber der Apfelsaft Sonnenglück wird auch von Streuobst gemacht.Und das ist kein Schnaps, das schlucken bereits Kleinkinder gerne.“

„So richtig leuchtet mir das nicht ein“, meinte der Journalist, „nicht alle Kinder mögen das. Manche wollen Limonade, andere dagegen Kakao und einige bevorzugen sogar den abartig widerlichen Fencheltee.“

„Das sind ja nur zwei Beispiele“, erwiderte ich, „ein anderes ist das mit den Bienen.“

Mein Freund guckte mich verständnislos an. Ich nickte mit dem Kopf und grinste geheimnisvoll. „Die Bienen können nur in einer gesunden, natürlichen Umwelt überleben.

Und dafür brauchen wir den Naturschutz. In Amerika sind in einem Jahr 70% aller Bienenvölker gestorben.“

„Davon habe ich auch gehört. Aber ich brauche die Bienen nicht“, sagte Sven, „den Honig mag ich nicht, er ist mir viel zu süß.“

„Der Honig ist nur ein Produkt, sie stellen auch noch Wachs und andere wichtige Sachen her. Aber von allergrößter Bedeutung ist Folgendes: Die Bienen bestäuben die Blüten von den Pflanzen und achtzig Prozent vom Gemüse und den Obstbäumen. Ohne Bienen kannst du als okeinen Kohl und keine Gurken mehr futtern. Wenn die Bienen, die für die Landwirtschaft noch wichtiger als Schafe, Hühner und Pferde sind, aussterben, käme das einer schrecklichen Katastrophe gleich.“

„Das überzeugt mich schon mehr. Das habe ich nicht gewusst“, gestand der Redakteur.

         Wir unterhielten uns dann noch über verschiedene Obstsorten, die wir dann nicht mehr genießen könnten und tranken mehrere Pinche Odenwälder Rachenputzer, so als ob´s im nächsten Sommer dies nicht mehr gäbe, weil keine Bienen mehr die Apfelblüten bestäuben und somit auch keine Äpfel mehr zu ernten sind.

Zwischendurch leerten wir auch unser Bierglas. Sven trank gerade einen Schluck, als sich eine surrende Stechmucke auf den Unterarm setzte und Blut saugen wollte.

„Mistvieh!“ keifte der Mann erzürnt und klatschte mit der flachen Hand auf das Insekt.

Missbilligend schüttelte ich den Kopf. „Ein richtiger Natürschützer muss das ertragen und so

eine kleine Mücke auch mal stechen lassen.“

„Wieso denn?“ fragte er erstaunt.

„Die Mücken brauchen das Blut, damit die Mückeneier sich entwickeln können und im Wasser Larven entstehen.“

„Die Larven brauche ich auch nicht“, erwiderte Sven.

„Aber die Natur braucht sie. Die Frösche und Molche Leben davon. Viele Vögel ebenfalls, zum Beispiel die Schwalben und Mauersegler, alldings dann die fertigen Mücken. Außerdem: Die Insekten, auch die Mücken, bestäuben viele Blumen auf der Wiese und Blumen werden wiederum von den Bienen gebraucht, damit sie Nektar saugen können und

Pollens ammeln.“

Geschenkt“, winkte mein Freund ab, „aber wie ein Nadelkissen möchte ich nicht verstochen werden.“

„Es langt, wenn du dich einmal wöchentlich im Sommer  stechen lässt“,beruhigte ich ihn, „dann hast du schon aktiv zum Naturschutz beigetragen.“

„Und wie ist das mit den Bremsen. Ein Stich von denen ist doch fürchterlich schmerzhaft.“

„An die Menschen gehen die nicht unbedingt, mehr an Pferde und Kühe. Frühen hatten sie sich das Blut von Wisenten und Auerochsen geholt, die waren längst nicht so empfindlich gewesen. Die Menschen waren früher keine Opfer von den Bremsen.“

Ob das stimmte, wusste und weiß ich nicht, aber das passte gut zu meinen Argumenten für Naturschutz. Aber so ein Stich von der Bremse tut wirklich arg weh. Na ja, vielleicht sollte man es mit dem Naturschutz auch nicht übertreiben.

„Von Bremsen brauchst du dich nicht stechen lassen“, schlug ich vor,„ich mag das auch nicht.

             Kleine Mückenstiche können wir ertragen

            bei Bremsen dürfen wir jammern und klagen.

Aber von den Politikern, die tönen, sie seien für Umwelt- und Naturschutz und das wäre für sie eine Herzensangelegen- heit, kann man das schon erwarten.“