Homo sapiens  (mit Video 3m31s)


Während eunä Filosooferund babbelte Klausi: „I(s)ch nämm oa, ihr wisst, woas de Begriff  homo sappjens  bedeite duht“.
„Awä selwsväschtännli(s)ch wisse wä des, Hä Klausi Vielreddnä“, kommendierte i(s)ch seu Bemerkung, „des is de wisseschaftliche Begriff fer dän Jeddsmensch, also uns. De Neoanätoalä geheert net dezu.“
„Vullkumme ri(s)chdi(s)ch“, daht unsä Scheff-Filosoof loobe, „des is Ladein un haaßt iwäseddst  weisä Mensch.  De    homo sappjens   soll beraats schun vo uugefäh dreihunnerd..dausend Joahrn rim hippe un krie(s)che. In Eiropa  allädings erst verzi(s)ch- bis fuffzi(s)chdausend.“
„Wä woarn friehä all in de Schul un häm dordd mä orrä wani(s)chä guuud ufgebasst, Klausi“, eißerte i(s)ch waatä, „braachst net waatä iwä sol(s)ch oalde Kamelle redde. Die Froag is allädings ob dä Begriff   weisä Mensch   werkli(s)ch schtimme duht.
Na joa, weise Mensche duhts väeunselt schun gewwe, unnä uns zählt eun wäni(s)ch de Heunä Koampfdrinkä dezu. Ä is de äldeste vun unsrä Filosooferund. Woas net bedeidet,   äldere Leit wern audomoadi(s)ch ebbes weise.“
„Werkli(s)ch, doa hosde rä(s)cht, Schor(s)chi“, nickte Laurä, „wenn mä de oald Siggi un de oald Päre hier in unsrä Kneip äläwe duht, merkt mä sofordd, die zwaa häm häm net die Waashaat gepacht, ehä die Oaldersalbernhaat.“

„Unnä de Jingere duhts awä beraats ewwefalls  weise Mensche gewwe, wenn aach net besunners oft. Mä duht meu Jung Väwoandte Sabien eufalle“, informierte Heunä.
„De junge Moann Sven, de wo schun oan unsrä Rund daalgenumme hodd, zählt net zu de weise Mensche. Ich moan dän, dä wo uns väzählt hodd, ä däht gern Kaisä vun Deitschloand wern orrä Bresident vun Amerika“, daht i(s)ch noch meun Senf dezu schtrei(s)che „fer dän is de Begriff homo sappjens bloankä Hohn. 

Baam Sven duht basse    homo avarus,   des haaßt iwäseddst  geldgieri(s)chä, raffgieri(s)chä Mensch.“
„Ob i(s)ch weise bin, waaß i(s)ch net“, meldete si(s)ch Heunä ins Geschprä(s)ch zurick, „awä i(s)ch bin eun  drinkändä Mensch.“
„Schtimmt“, nickte Klausi, „also eun   homo bibens.
De Begriff  homo sappjens  duht vum schwedische Nadurforschä Carl Linnee schtoamme. Ä hodd beschtimmt viel Alkoholi(s)ches in si(s)ch reu gekippt, alsäm diesä Noam eugefalle is.“
„Des koannsde laut soage“, daht i(s)ch baapfli(s)chte, „die Mensch..haat is alles andere als weise.“
„Djoa, laadä isses so“, daht Klausi zuschtimme, „Eunselpäsoone kenne moan(s)chmoal weise seun, allädings die viele Bleedel, Egoisde un Volldroddel seun devun net beleckt.
Oaschdadd  homo sappjens, sollt mä    homo variens   soage, des haaßt oabwäkslungsrei(s)chä Mensch."
Ä reumte noch:





„Die Uutugende de Menschhaat woarn däm Carl Linnee beschtimmt bekoannt
des woar schließli(s)ch aach net annersdä im scheene Schweedeloand.
Vielaa(s)cht koamä si(s)ch mit  homo sapiens  aach lusdi(s)ch vor
orrä ä woar goans eufach eun rä(s)cht naivä Tor.“

       Hintergrundmusik: Helden sterben nicht -Ansia Orchestra (NCM)


Übersetzung: Während einer Filosofenrunde schwätzte Klausi: „Ich nehme an, ihr wisst, was der Begriff    homo sapiens   bedeutet.“
„Aber selbstverständlich wissen wir das, Herr Klausi Vielredner“, kommentierte ich seine Bemerkung, „das is der wissenschaftliche Begriff für den Jetztmensch, also uns. Der Neandertaler gehört nicht dazu.“
„Vollkommen richtig“, lobte unser Chef-Filosof, „das ist Latein und heißt übersetzt  weiser Mensch.   Der   homo sapiens  soll bereits schon vor 300 000 Jahren rum gehüpft und gekrochen sein. In Europa allerdings erst vor vierzig  - bis fünfzig Jahren.“
„Wir waren früher alle in der Schule und haben dort mehr oder weniger gut aufgepasst, Klausi“, äußerte ich weiter, „brauchst nicht über solche alten Kamellen reden. Die Frage ist allerdings, ob der Begriff   weiser Mensch   wirklich stimmt.
Na ja, weise Menschen gibt es vereinezelt schon, unter uns zählt ein wenig der Heiner Kampftronker dazu. Er ist der älteste von unserer Filosofenrunde. Was nicht bedeuetet, ältere Leute werden automatisch etwas weise.“
„Wirklich, da hast du recht, Schorschi“, nickte Laura, „wenn man den alten Siggi und den alten Peter hier in unserer Kneipe erlebt, merkt man sofort, die zwei haben nicht die Weisheit gepachtet, eher die Altersalbernheit."

„Unter den Jüngeren gibt es bereits ebenfalls weise Menschen, wenn auch nicht besonders oft. Mir fällt da meine junge Verwandte Sabine ein“, informierte Heiner.
„Der junge Mann Sven, der schon an unserer Runde teilgenommen hatte, zählt nicht zu den weisen Menschen. Ich meine den, welcher uns erzählt hatte, er würde gerne Kaiser von Deutschland oder Präsident von Amerika werden“, streichte ich noch meinen Senf dazu, „für den ist der Begriff homo sapiens 

blanker Hohn. Beim Sven passt   homo avarus,  das heißt übersetzt geldgieriger, raffgieriger Mensch.“
„Ob ich weise bin, weiß ich nicht“, meldete sich Heiner ins Gespräch zurück, „aber ich bin ein  trinkender Mensch.“
„Stimmt“, nickte Klausi, „also ein   homo bibens.
Der Begriff homo sapiens stammt vom schwedischen Naturforscher Carl Linnee. Er hatte bestimmt viel Alkoholisches in sich rein gekippt, als ihm dieser Name eingefallen ist.“
„Das kannst du laut sagen“, stimmte Klausi zu, „Einzelpersonen können manchmal weise sein, allerdings die vielen Blödel, Egoisten und Volltrottel sind davon nicht beleckt. Anstatt homo sapiens sollte man   homo variens   sagen, das heißt  abwechslungsreicher Mensch.“
Er reimte noch:
„Die Untugenden der Menschheit waren dem Carl Linnee bestimmt bekannt
das war schließlich auch nicht anders im schönen Schwedenland.
Vieleicht kam er sich mit   homo sapiens   auch lustig vor
oder er war ganz einfach ein recht naiver Tor.“