„Dämnäkst duht`s wirrä Fastnoacht gewwe“, babbelte Babett(s)che, „baa uns oan de Bergstroaß seun des koa wi(s)chdi(s)ch Äei(s)chnis, awä in Määnz“.
„Ri(s)chdi(s)ch“,niggte Klausi, „äh goans grooß Volksfest duht dordd statt finne.
die Meenzä Fassenacht duht alleweil viele Leit begligge
oalde, junge, joa sogoar Uhrumpels hell entzicke.“
„Wohä de Begriff Fastnacht kumme duht, seun mä schun kloar“ waff i(s)cheu, „nadierli(s)ch vo faste, also nix orrä zumindest wäni(s)chä fuddern. Awä Fassenacht?“
„Bestimmt kummt des vo Fass, zim Baaspiel Bierfass orrä Weufass“, moante Heunä, „un Fasse is doann die Mäzoahl. Fassenacht haaßt doann nix anneres als Fässä in de Noacht.“
„Des duht mä net eulei(s)chte“, schiddelte i(s)ch moan
Wersching“des duht doch koan Sinn ägewwe. Woas häm denn Fässä in de Noacht mitde Rosemondaachszug, mit Garddedänz un Biddereed zu duhn?“
„Viellaa(s)cht doch“, moante Klausi, „faste bedeit ja net nur wäni(s)chä esse,sunnern aach wäni(s)chä drinke. Un Fässä in de Noacht bedeit doann: Mache mä diese Noacht nochemoal äh Fass orrä märere uf,bevo die Drockezaat uns heumsuche duht.“
Sä iwäzei(s)chend woar fer uns diese Väklärung. Klausi reumte noch:
„Nix zu drinke bedeit äh äbärmli(s)ch schlä(s)cht Zaat
drim losst uns oanä kippe baa jedä Gelä(s)chenhaat.“
Übersetzung:„Demnächst haben wie wieder Fastnacht“, schwätzte Babettchen,„bei uns an der Bergstraße ist das kein wichtiges Ereignis, aber in Mainz.“
„Richtig“,nickte Klausi, „ein ganz großes Volksfest findet dort statt,
die Mainzer Fassenacht tut dort viele Leute beglücken
junge, alte, ja sogar Trottel hell entzücken.“
„Woherder Begriff Fastnacht kommt, ist mir schon klar“, warf ich ein, „natürlich von fasten, also nichts oder zumindest weniger futtern.Aber Fassenacht?“
„Bestimmt kommt das von Fass, zum Beispiel Bierfass oder Weinfass“, meinte Heiner, „und Fasse ist dann die Mehrzahl,
Fassenacht heißt dann nichts anderes als Fässer in der Nacht.“
„Das leuchtet mir nicht ein“, schüttelte ich meinen Kopf, „das ergibt doch keinen Sinn. Was haben denn Fässer in der Nacht mit dem Rosenmontagszug, mit Gardetänzen und Büttenreden zu tun?“
„Vielleicht doch“, meinte Klausi, „fasten bedeutet ja nicht nur weniger essen, sondern auch weniger trinken. Und Fässer in der Nacht bedeutet dann: Machen wir diese Nacht ein Fass oder mehrere auf,bevor die Trockenzeit uns heimsucht.“
Sehr überzeugend war für uns diese Erklärung. Klausi reimte noch:
„Nichts zu trinken bedeutet eine erbärmlich schlechte Zeit
drum lasst uns einen kippen bei jeder Gelegenheit.“