„Vo zwaa Woche hodd i(s)ch ähn spoannende Draam“, väzählte uns Klausi baa unsä Filosoferund (däm wechentlich Kneipedreffe), „Aaßäerdische seun in unserm Ordd middäm Raamschiff gelandet un häm väsucht die Mensche willelos zu väsklave.“
„Wie hobbe die denn aasgesehe? Wukse denne loange, messäspitze Hern aasäm Kopp un häm blaue Speichel gerotzt?“ froate i(s)ch, de Schor(s)chi. I(s)ch glaabte sä widdsi(s)ch zu seun un konnt meu Lache kaam unnädricke.
Klausi schiddelte väneunend de Kopp.
„Noa!“ soatä ,“des Aasehe spielte koa Roll. Die hodde all loange,schwaddse Kutte oa mit große Kapuze, die Gesi(s)chtä woarn net zu erkenne.“
„Wohä wussde denn, dass se die Mensche väsklave wollte?“ froate ufmerksoam de Heunä.
Klausi droank ähn Schluck Bier un beri(s)chtete:“ Meu Inneres hodd des gespiert. Ähn grusli(s)ch, ängstli(s)ch Gefiehl dor(s)chwebte meun Hern un fröstelnd Kält noahm vo mä Besitz. I(s)ch noahm all meu Mut zusamme un brillte: Packt eier Boa uf de Buckel un väschwindet.
Geht doahie woä häkumme seud!“
„Un wie isses waatä gonge?“
“Doa seun i(s)ch ufgewacht“,antworddete Klausi, „Meun Koldä loag ufäm Boode. Deshalb hebb i(s)ch a gefrorn.“
„Efters schun seun i(s)ch im Draam ohne Schu un Schtrimp im Schnee gelaafe“,väzählte i(s)ch, „un hebb mi(s)ch gewunnerd, dass i(s)ch koa kalte Fieß krieje däht. Die Erklärung seun awä goanz oafach: I(s)ch hebb halt in meunä woarm Forzkuhl geleihe.“
„De Draam iwä de Aaßäerdische hodde awä noch äh Forddseddsung“, babbelte Klausi waatä,
„leddst Nacht seun se wirrä gelandet un häm uffäm Flohmarkt im Nachbarordd Steck väkaaft.
Die Steck hodde äh Leng vo dreißi(s)ch bis verzi(s)ch Zentimetä un worn goans unnäschiedli(s)ch geferbbt: rot, gäl,
grie aach Zwischefarbbe. Jedä mit nä modern Eustellung muss solch Steck besitze, behaaptete se, alle Kinnä, Fraae, Juchendliche, Männä,Greisinne, Greise. Am beste glaa mehrere.
Des Schlimme woar: Fast alle Leit kaafte solche Steck wie die Bekloppte un glotzte stummpsinni(s)ch, awä gliggli(s)ch, aas de Wäsch.
Fer woas braacht mä denn so ähn Krempel?, froate i(s)ch.
Du bist ähn spießi(s)chä, oaldmodischä Zaatgenoss, antworddete ähn Aaßäerdischä, du darffst net nach de schneede Nutze froage.
Deruf folgte nix mä. Ich seun ufgewoacht.“
„Ähn sä ei(s)chaddi(s)chä, awä bemerkenswertä Draam“, behaaptete i(s)ch, „i(s)ch väzähl aach moal oanen , dän i(s)ch mä gut behoalte hoab.
Also: Im Draam seun i(s)ch an de Burg Froankestein vobei gefloje. Ma kennt aach soage: I(s)ch seun dor(s)ch die Luft geschwomme. Noramläwaas, wenn i(s)ch im Draam flieje, is de Baach Richtung Erd un de Ricke Richtung Himmel. Diemoal waors awä net so. I(s)ch hebb Rickeschwimme, also Rickeflieje, gemacht. Oan de Burg häm Turiste mä zugewunke, doa hebb i(s)ch zurick gewunke.
Hinnähä, als i(s)ch wirrä wach woar, hebb i(s)ch mi(s)ch gefroat, weshalb i((s)ch aasgerechnet Rickeflieje gemacht hebb. Woahrscheinli(s)ch, waal i(s)ch in meunä Forzkuhl
aach uffen Ricke geleije hebb.“
„Oh, i(s)ch hebb a emoal ähn sä spoannende Draam älebt“, kindi(s)chte Heunä gehaamnisvoll oa, babbelte awä doann net waatä.
„Woas hosde denn gdrammt?“ froate wä ungeduldi(s)ch, „spann uns net uf die Foltä“.
„Ja,des woar so“, antworddtete de Heunä, „i(s)ch hebb gdraamt, i(s)ch däht im Bett leihe unseun korz vorm Euschloafe.“
Überstzung: „Vor zwei Wochen hatte ich einen spannenden Traum“, erzählte Klausi bei
unserer Filosofenrunde (dem wöchtlichen Kneipentreffen), „Außerirdische sind in unserem Ort mit einem Raumschiff gelandet und haben versucht die Menschen willenlos zu versklaven.“
„Wie haben die denn ausgesehen? Wuchsen denen lange, messerscharfe Hörner aus dem Kopf und rotzten blauen Speichel?“ fragte ich, der Schorschi. Ich glaubte witzig zu sein und konnte mein Lachen kaum unterdrücken.
Klausi schüttelte verneinend den Kopf.
„Nein!“ sagte er, „das Aussehen spielte keine Rolle.
Die hatten Alle lange schwarze Kutten an mit großen Kapuzen, die Gesichter waren nicht zu erkennen. „
„Woher wusstest du denn, dass sie die Menschen versklaven wollten?“ fragte aufmerksam der Heiner.
Klausi trank einen Schluck Bier und berichtete: „Mein Inneres hatte das gespürt. Ein gruslig ängstliches Gefühl durchwebte mein Gehirn und fröstelnde Kälte nahm von mir Besitz.
Ich nahm all mein Mut zusammen und brüllte: Nehmt die Beine auf den Buckel (beeilt euch) und verschwindet! Geht dahin wo ihr hergekommen seid!“
„Und wie ist es weiter gegangen?“
„Da bin ich aufgewacht“, antwortete Klausi, „ meine Decke lag auf dem Boden. Deshalb hatte ich gefroren.“
„Öfters schon bin ich im Traum ohne Schuhe und Strümpfe im Schnee gelaufen“,erzählte ich „und habe mich gewundert, dass ich keine kalten Füße bekommen hatte. Die Erklärung war aber ganz einfach: Ich lag halt in meiner warmen Furzkuhle (Bett).“
„Der Traum über die Außerirdischen hatte aber noch eine Fortsetzung“,redete Klausi weiter, „letzte Nacht sind sie wieder (imTraum) gelandet und haben im Nachbarort auf dem Flohmarkt Stöcke verkauft. Die Stöcke hatten eine Länge von 30 bis 40 Zentimeter und waren ganz unterschied- lich gefärbt: rot, gelb, grün, auch Zwischenfarben.
Jeder mit einer modernen Einstellung muss solche Stöcke besitzen,behaupteten sie, alle, Kinder, Frauen, Jugendliche, Männer, Greisinnen, Greise. Am besten gleich mehrere.
Das Schlimme war: Fast alle Leute kauften solche Stöcke wie die Bekloppten und guckten stumpfsinnig, aber glücklich, aus der Wäsche.
Für was braucht man denn diesen Krempel? fragte ich.
Du bist ein spießiger, altmodischer Zeitgenosse, antwortete ein Außerirdischer, du darfst nicht nach dem schnöden Nutzen fragen.
Darauf folgte nichts mehr. Ich bin aufgewacht.“
„Ein sehr eigenartiger, aber bemerkenswerter Traum,“ behauptete ich,„ich erzähle auch mal einen, den ich mir gut behalten habe.
Also:Im Traum bin ich an der Burg Frankenstein vorbei geflogen. Man könnte auch sagen:
Ich bin durch die Luft geschwommen. Normalerweise, wenn ich im Traum fliege, ist der
Bauch in Richtung Erde und der Rücken Richtung Himmel. Diesmal war`s abe rnicht so. Ich hatte Rückenschwimmen, also Rückenfliegen gemacht. An der Burg hatten Touristen mir zu gewunken, da hatte ich zurück gewunken.
Hinterher,als ich wieder wach, hab ich mich gefragt, weshalb ich ausgerechne tRücken-
fliegen gemacht hatte. Wahrscheinlich, weil ich in meiner Furzkuhle (Bett)auf dem Rücken gelegen hatte.“
„Oh,ich hatte auch einmal einen spannenden Traum erlebt“, kündigte Heiner geheimnisvoll an,redete dann aber nicht weiter.
„Was hast du denn geträumt?“ fragten wir ungeduldig, „spann uns nich tauf die Folter.“
„Ja,das war so“, antwortete der Heiner, „ich hab geträumt, ich würde im Bett liegen und war kurz vor dem Einschlafen.“