Laura und Lena, Nachhaltigkeit   (mit Video 1m50s)


Laura un Lena Bescheide woarn die zwaa leddste vun uns siwwe, die wo unsre Filosooferund als Schtoammfilosoofe begligge dahte.

Beide woarn un seun bekennende Roadfoahrärinne, die wo noch nettemoal eun Audo ihr Ei(s)chen nenne kenne un wolle. Se dahte des weje Noach..hoaltigskaatsgriende, wie se heifi(s)ch betoonte.

„Noach..hoalti(s)chkaat is goans, goans wi(s)chdi(s)ch“, behaaptete wirrä moal Laura in de Kneip   Zim weise Mondmoann  und schluckte uf diese Äkenntnis hie Bier aasäm Gloas.

„Woas issen des iwähaapt....Noach..hoaldi(s)chkaat?“ froate Ludwig.

„Des, wonoach du, Ludwig, koa biss(s)che  schträwe duhst“, oantworddete Lena.

„Mit diesä Informaddsjoon koann i(s)ch nix oafoange“, daht Ludwig geschtehe.

„Koann i(s)ch mä denke“, lästerte i(s)ch, „na joa, des muss mä ebbes genaahä äleitern.

Also, duh dä moal voschtelle, eun Woaldbesiddsä duht mä Beem fälle, als noachwakse. Des bedeit nadierli(s)ch, die mit Beem bewaksne Flä(s)che werd immä kloanä un eunes Daaches is de Woald goans väschwunne. So woas is nadierli(s)ch  des Gejedaal vun Noach..hoaldi(s)chkaat.“

„Werkli(s)ch, is mä sofordd eulei(s)chtend“, ägänste Heunä, unsä Koampfdrinkä, „ähn annä Beischpiel wär, wenn wä hier in de Kneip mä Bier drinke dähte als unsä Wert, Mosjö Mondmoann, aas..schenke koann, waal nadierli(s)ch die Biervoräte er(s)chendwoann ufgebraacht seun.“

„Fer di(s)ch, als bekennendä Vielbierdrinkä, Heunä, däht des beschtimmt eune hochgrausoame, Horrorwerkli(s)chkaat zur Folg hobbe“, kommendierte Laura seune ägänsende Bemerkung, „die wo di(s)ch gnoadelos uffen Grund vum dunkle Depressionsmä dricke däht.

Des Prinzip de Noach..hoali(s)chkaat sollte allädings net nur fer dän Woald un fers Bierdrinke gelte, sunnern fer viele, i(s)ch moan fer fast alle Wertschaftsberei(s)che gelte, fer alles woas zuviel nur Umweltschädigung, Klimaschädigung unsowaatä uns eubringe dähte un leidä alleweil viel zu oft zwoangsleifi(s)ch geschehe duht.“

„Un doa kenne wä eune loange List ufsoage“, eißerte Lena, „zim Baschpiel, braach mä net oadauernd neie Klamodde kaafe, Flohmacktschnäpp(s)chä duhns aach. Minnesdens alle vier, fienf Joahrn neie Mebel kaafe, is ewwefalls iwwäflissi(s)ch.

In fernne Lännä zu flieje is genaaso net wi(s)chdi(s)ch, doariwwä hämmä beraats in märere Filosooferunne gebabbelt.

Aaßädäm misse wä net jede Dach woas anneres fuddern, mä sollt die Reste net eufach in de Mill schidde.“

„Vullkumme ri(s)chdi(s)ch“, nickte i(s)ch, „jedä Haushoalt sollte in de Woch eunen Daach de Reste  eufiehrn.“

„Mä wolle awä net baam Esse schpoarn, wä hobbe heit doch koa Kriegszaate baa uns in Deitschloand“, moante Babett(s)che.

„Meun Eundruck is, Ludwig un Babett(s)che“, kommendierte Laura ihre Bemerkung, „ihr Zwaa wollt iwähaapt net schpoarn, aach oan de annern Dinge net.

Des haaßt, des Prinzip de Noach..hoalti(s)chkaat is ei(s)ch velli(s)ch worscht.

Viele deire Dinge zu hobbe un mit glei(s)chgieldi(s)chä Grundhoaltung zu konsumieren duht net zu uns Filosoofe basse, sunst wäldse wä uns nur im niedäre Schtaab de Ni(s)chdi(s)chkaate un wisse nemmä, woas fer eun sinnvoll äfilltes Läwe bedeite duht.“

„Moan i(s)ch aach“, nickte i(s)ch, „des bedeit, Luxus sollt fer uns iwwäflissi(s)ch seun. Des is nämli(s)ch des Gejedaal vun Noach..hoaldi(s)chkaat un doamit aach kriminell, orrä zuminnest asoddsjoal. Mä schädi(s)cht doamit unsre Zukunft un besunners die Zukunft unsrä Kinnä.



Vähinnern wä des schnell

denn Luxus is kriminell.“

„Ob kriminell des dreffend Wordd is, fer des, woas fer moane“, eißerte Klausi, „waaß i(s)ch net. Vielaa(s)cht isses awä beraats sowoas Ähnli(s)ches.“

„Orrä, noch mä euprägsoamä formuliert, kenne wä aach soage:



Luxus is Scheiße

duht vun de Nadur

un mä aach... nur

de Oarsch ufreiße.“

„Du moanst womeegli(s)ch des Richdi(s)che, Schor(s)chi“, daht Laura euwenne, „allädings mussde  net uubedingt schmuddsi(s)che Gossepennäwordde aas deunäm Meil(s)che lustvoll schpucke, wie eune Wudds, die wo si(s)ch im babbi(s)ch Schloamm vägnie(s)cht suhlt un naiv glaabt, se is im gliggseeli(s)che Wuddsehimmel,.“

„I(s)ch koann nadierli(s)ch aach babble: Luxus is wie das Oabsunnern vun feste Schtoffwäkselprodukte aas de vätieft Gesäßeffnung.

Allädings duh i(s)ch vämute, die maaste Mitber(s)chä misse doa erst iwälä(s)che, woas mit diese Wordde iwähaapt gemoant is.“

    Hintergrundmusik: Biz Baz Studio -Apprehensive at Best (No Copyright Music)

                               Last Summer -Ikson (No Copyright Music)


Übersetzung: Laura und Lena Bescheiden waren die zwei letzten von uns sieben, die unsere Filosofenrunde beglückten.

Beide waren und sind bekennende Radfahrerinnen, die noch nicht einmal ein Auto ihr Eigen nennen können und wollen.Sie taten das wegen Nachhaltigkeitsgründen, e sie häufig betonten.

„Nachhaltigkeit ist ganz ganz wichtig“, behauptete wieder mal Laura in der Kneipe  Zum weisen Mondmann  und schluckte auf diese Erkenntnis hin  Bier aus dem Glas.

„Was ist das überhaupt Nachhaltigkeit?“ fragte Ludwig.

„Das, wo nach du, Ludwig, kein bisschen strebst“, antwortete Lena.

„Mit dieser Information kann ich nichts anfangen“, gestand Ludwig.

„Kann ich mir denken“, lästerte ich, „na ja, das muss man etwas genauer erläutern.

Also, stell dir mal vor, ein Waldbesitzer fällt mehr Bäume, als nachwachsen.Das bedeutet natürlich, die mit Bäumen bewachsene Fläche wird immer kleiner und eines Tages ist der Wald ganz verschwunden. So was ist natürlich das Gegenteil von Nachhaltigkeit.“

„Wirklich, ist mir sofort einleuchtend“, warf Heiner unser Kampftrinker, ein, „ein anderes Beispiel wäre, wenn wir hier in der Kneipe mehr Bier trinken würden als unser Wirt, Monsieur Mondmann, ausschenken kann, weil natürlich die Biervoräte irgendwann aufgebraucht sind.“

„Für dich, als bekennender Vielbiertrinker, würde das bestimmt eine hochgrausame Horrorwirklichkeit zur Foge haben“, kommentierte Laura seine ergänzende Bemerkung, „die dich gnadenlos auf den Grund des dunklen Depressionsmeeres drücken würde.

Das Prinzip der Nachhaltigkeit sollte allerdings nicht nur für den Wald und fürs Biertrinken gelten, sondern ebenfalls für viele, ich meine für fast alle Wirtschaftsbereiche, für alles, was zu viel(gemacht) nur Umweltschädigung, Klimaschädigung und so weiter uns einbringen würden und leider viel zu oft auch zwangsäufig geschieht.“

„Und da könnenen wir eine lange Liste aufsagen“, äußerte Lena, „zum Beispiel braucht man/frau andauernd neue Klamotten kaufen, Flohmarktschnäppchen tuns auch. Mindestens alle vier, fünf Jahre neue Möbel kaufen, ist ebenfalls überflüssig,

Im ferne Länder zu fliegen ist genauso nicht wichtig, darüber haben wir bereits in mehreren Filosofenrunden gesprochen.

Außerdem müssen wir nicht jeden Tag was anderes futtern, man/frau  sollte die Reste nicht einfach in den Müll schütten.“

„Vollkommen richtig“, nickte ich, „jeder Haushalt sollte in der Woche einen Tag der Reste einführen.“

„Wir wollen aber nicht beim Essen sparen, wir haben doch heute bei uns in Deutschland keine Kriegszeit“, meinte Babettchen.

„Mein Eindruck ist, Ludwig und Babettchen“, kommentierte Laura diese Bemerkung, „ihr Zwei wollt überaupt nicht sparen, auch an den anderen Dingen nicht.

Das heißt, das Prinzip der Nachhaltigkeit ist euch völlig egal.

Viele teure Dinge zu besitzen und mit gleichgültiger Grundhaltung zu konsumieren, passt nicht zu Filosofen, sonst wälzen wir uns nur im niederen Staub der Nichtigkeiten und wissen nicht mehr, was für uns ein sinnvoll erfülltes Leben bedeutet.“

„Mein i(s)ch auch“, nickte ich, „das bedeutet, Luxus sollte für uns überflüssig sein. Das ist nämlich das Gegenteil von Nachhaltigkeit und damit auch kriminell, oder zumindest asozial.

Wir schädigen damit unsere Zukunft und besonders die Zukunft unserer Kinder.

Verhindern wir das schnell

denn Luxus ist kriminell.“

„Ob kriminell das treffende Wort ist für das, was wir meinen“, äußerte Klausi, „weiß ich nicht. Vielleicht ist es aber bereits so was Ähnliches.“

„Oder, noch mehr einprägsamer formuliert, lönnen wir auch sagen:

Luxus ist Scheiße

tut von der Natur

und mir auch...nur

den Arsch aufreißen.“

„Du meinst womöglich das Richtige, Schorschi“, wandt Laura ein, „allerdings musst du nicht unbedingt schmutzige Gossenpennerworte aus  deinem Mäulchen lustvoll spucken wie ein Schwein, das sich   im schmierigen Schlamm vergnügt suhlt und naiv glaubt, es sei im glückseeligen Schweinehimmel.“

„Ich könnte naturlich auch schwätzen:  Luxus ist wie das Absondern von festen Stoffwechselprodukten aus der vertieften Gesäßöffnung.

Allerdings vermute ich, die meisten Mitbürger müssten da erst überlegen, was mit diesen Worten überhaupt gemeint ist.“