Die Stammfilosofen

Zu de finf Stoammfilosoofe zähle: Klausi Vielreddnä, Babett(s)che Edeldoam, Heunä  Koampfdrinkä, Ludwi(s)ch vo Edelheun un i(s)ch selwä, Schor(s)chi Schnabbelschnut.

Annä Leit, die uns nur moanchmaol begligge, zähle net dezu, Zu äwähne seun doa: Hansi Wasseis Soabin Heißwassä, Soabin Scheewordde,, ma Fraa Lisett(s)che Schnabbelschnut, Jakob dä Beschdaddä un Leena Bescheide.


(Zu den 5 Stammfilosofen zählen: Klausi Vielredner, Babettchen Edeldame, Heiner Kampf-

trinker, Ludwig von Edelhain, und ich selber, Schorschi Schnabbelschnut. Andere, die uns nur manchmal beglücken, zählen nicht dazu. Zu erwähnen sind: Hansi Wassereis, Sabine Heißwasser, Sabine Schöneworte, meine Frau, Lisettchen Schnabbelschnut, Jakob der Bestatter und Lena Bescheiden)


Klausi Vielreddnä, Dorffdi(s)chtä un Schäff -Filosof   

Klausi Vielreddnä is unsä groandios Dorffdi(s)chtä

net nur soon gewehnli(s)ch Verseaasri(s)chtä

des moantä selwä iwä seu Di(s)chtkunst

goans ähli(s)ch un vollä Inbrunft.


Wä Filosofe duhn diese Uffassung net alleweil deile

duhn liebä baa de ni(s)chtern Woahrhaat bleiwe.

Trotzdäm: In unserm Ordd issä de stroahlend Di(s)chtä

wä annern degeje nur drieb flackernd Funzelli(s)chtä.

                 


Übersetzung:

Klausi Vielredner ist unser grandioser Dorfdichter

nicht nur so ein gewöhnlicher Verseausrichter

das meint er selber über seine Dichtkunst

ganz ehrlich und voller Inbrunft.


Wir Filosofen tun dies Auffassung nicht immer teilen

tun lieber bei der nüchtern Wahrheit bleiben.

Trotzdem: In unserm Ort ist er der strahlende Dichter

wir anderen dagegen nur trüb flackernd Funzellichter.

Babettchen, die  Edeldame

Babett(s)che Edeldoam seun äh goaloant Edelfrau

hockt net in eunäm gewehnli(s)ch Prolobau,

moant`s jedefalls goans ähli(s)ch

doch diese Dahtsach is maastens fer uns entbähli(s)ch.

S´wohnt in eunäm prä(s)chdi(s)ch Schloss

un raadet gern hoch zu Ross.

Aach fährt´s so ähn deire Hobel

in dä Beziehung seun ´s werkli(s)ch nobel.


Ihr Alldaachsbenemme is degeje oft deneewe

doa merkt mä oabsolut nix vo ihräm edle Streewe,

väzählt Witz, doass die Schoamesreete knallt

drinkt Bier, Ebbelweu, doaasses nur noch lallt.

Desweje werd`s vo uns awä net gehasst

s`hodd si(s)ch unserm Filosofedreiwe gut oagebasst.


Übersetzung:

Babettchen Edeldame ist eine galante Edelfrau

sitzt nicht in einem gewöhnlichem Prolobau,

meint`s jedenfalls ganz ehrlich

doch diese Tatsache ist für uns meist entbehrlich.

S´wohnt in einem prächtigen Schloss

und reitet gern hoch zu Ross.

Auch fährt es einen teuren Hobel

in der Beziehung ist es wirklich nobel.


Ihr Alltagsbenehmen ist dagegen oft daneben

da merkt man absolut nichts von ihrem edlen Streben,

erzählt Witze, dass die Schamesröte knallt

trinkt Bier, Apfelwein, dass es nur noch lallt.

Deswegen wird`s von uns aber nicht gehasst

s`hat sich unsrem Filosofentreiben gut angepasst.

Heiner, der Kampftrinker

Heunä Koampfdrinkä is ähn driebseeli(s)chä Moann

kippt Bier in si(s)ch reu, soviel ä nur koann.

Seu Fraa seun schwä kroank un oft seu Gemiet,

koann doann nemmä peife äh frehli(s)ch Lied.

Ä duht si(s)ch doann suhle in Depressione

un will vo uns koa Hilf oabhoole.


Als Filosof seun ä ähn Woahrhaatssuchä, konsekwent

des willä gern ärei(s)che, sä vähement.

Doch doarin seun ä net alleweil findi(s)ch

un hier wirrä rim is ä sä griendli(s)ch.


Übersetzung:

Heiner Kampftrinker ist ein trübseeliger Mann

kippt Bier in sich rein, soviel er nur kann.

Seine Frau ist schwer krank und oft sein Gemüt

kann dann nicht mehr pfeifen ein fröhlich Lied.

Er suhlt sich dann gern in Depressionen

und will sich von uns keine Hilfe abholen.

Als Filosof ist er ein Wahrheitssucher, konsequent

das will er gern erreichen, sehr vehement.

Doch darin ist er nicht immer fündig

und hier wiederum ist er sehr gründlich.

                                                                                

Ludwig von Edelhain

Ludwi(s)ch vo Edelheun seun unsä goloant Edelmoann

ä flä(s)cht seu Add Edeltum, wo ä nur koann.

Ä seun ähn genusswiedi(s)ch Freind de froanzesi(s)ch Kie(s)ch

awä aach vo Ebbelweu, Hoandkees, Ribbelkuchesti(s)ch.


Ä seun ebbes naiv, iwähaapt net gescheid

awä gutwilli(s)ch alleweil bereit

unsre gemeunste Posse maastens zu ädraache

un des heit, mor(s)che, joa fast alle Daache.


Übersetzung:

Ludwig von Edelhain ist unser galante Edelmann

er pflegt seine Art Edeltum, wo er nur kann.

Er ist ein genusswütiger Freund der französischen Küche

aber auch von Apfelwein, Handkäse, Streuselkuchenstich.


Er ist etwas naiv, überhaupt nicht gescheid

aber gutwillig stets immer bereit

unsre gemeinsten Possen meist zu ertragen

und das heute, morgen, ja fast alle Tage.

                                                                                    

Schorschi Schnabbelschnut

Schor(s)chi Schnabbelschnut, also i(s)ch, seun de Ideejefindä

oft noch dezu de lusdi(s)ch Posseväkindä.

Die annern västehe meu Add Kreadividäht net immä sofordd

obwohl se in unsrä Kneip seun oam ri(s)chdje Ordd.

Im Väklään meunä Voschlä(s)ch hebb i(s)ch awä viel Geschick

un des seun aach gut so, des is meu Gligg.


Übersetzung:

Schorschi Schnabbelschnut, also ich, bin der Ideenfinder

oft noch dazu der lustige Possenverkünder.

Die anderen verstehen meine Art Kreativität nicht immer sofort

obwohl sie in unsrer Kneipe sind am richtgen Ort.

Im Erklären meiner Vorschläge hab ich aber viel Geschick

und das ist auch gut so, das ist mein Glück.