Freude der Kinder, Freude der Eltern

 

Schor(s)chi, soag moal“; begoann meu Bu, de Macko, oan Geschpräch, „woas seun eu(s)chentli(s)ch de Sinn des Läwens?“

I(s)ch,seun Babba, glaabte net, doass meu zwelfjähri(s)ch Sehn(s)che des werkli(s)ch wisse wollt un vämutete, joa befer(s)chtete, doasses er(s)chendso oan Wunsch eißern wollt, dä nur meu Portmonnee belaste däht, ging awä erst moal uf seu Froag eu.

„Des kimmt druf oa“, daht i(s)ch antwordde, „fer wen doa oan Sinn hä soll. Fer Kinnä wie di(s)ch zim Baaspiel is de Sinn des Läwens de liewe Eldern schtänni(s)ch Freid zu beraate.“

De Bu wie(s)chte seun Kopp hie un hä un guckte ebbes bescheiert, des woar wohl net die Aaskunft, die ä hobbe wollt.

„Wenn die Kinnä si(s)ch freie, doann freie si(s)ch doch aach die Eldern“, moante Macko.

„Joa, des seun ri(s)chdi(s)ch“, daht i(s)chäm zuschtimme.

„Doann konnsde mä doch aach eun deires Geschenk mache“, schluch de Bu vo,„doann frei i(s)ch mi(s)ch besunners viel un oahoaltend un du hosd Grund di(s)ch innä stänni(s)ch Freid zu schwelge.“

Des muss awä net meu Portmonnee belaste“, äwirrerte i(s)ch, „die Scheun braache koa Fliehel zu krieje.“

„Wieso denn net?  Daff meu Freid nix koste? Seun deu un meu Freid dä nix wert?“  iwäschittete ä mi(s)ch glaa mit draa Froage.

„Des...seun...so“,daht i(s)ch zegäli(s)ch redde un iwälä(s)chte. I(s)ch wollt net, doass meu Oantwordde innä Argumentazjons-Sackgass ende dähte. „`S duht unnäschiedli(s)che Freide gewwe. Sol(s)che, die nur ebbes orrä goar nix koste un sol(s)che, fer die halt viel Eiro notwänni(s)ch seun.

Wenn i(s)ch viel Geld fer di(s)ch aasgewwe muss, werd deu Freid vielaa(s)cht greeßä, meune awä defier kloanä. Un des wirräspri(s)cht däm Sinn des Läwens fer Kinnä,die si(s)ch bemiehe sollte de Eldern stänni(s)ch viel un groß Freid zu beraate.“

Übersetzung:„Schorschi, sag mal“, begann mein Bub, der Marko, ein Gespräch, „was ist eigentlich der Sinn des Lebens?“

Ich, sein Papa, glaubte nicht, dass mein zwölfjähriges Söhnchen das wirklich wissen wollte und vermutete, ja befürchtete, dass es irgend so einen Wunsch äußern wollte, der nur mein Portemonaie blasten würde, ging aber erst mal auf seine Frage ein.

„Das kommt darauf an“, antwortete ich, „für wen da ein Sinn her soll. Für Kinder wie dich zum Beispiel ist der Sinn des Lebens  den lieben Eltern ständig Freude zu bereiten.“

Der Bub wiegte seinen Kopf hin und her und guckte etwas bescheuert, das war wohl nicht die Auskunft, die er haben wollte.

„Wenn die Kinder sich freuen, dann freuen sich doch auch die Eltern“, meinte Marko.

„Ja, das ist richtig“, stimmte ich ihm zu.

Dann kannst du mir doch auch ein teures Geschenk machen“, schlug der Bub vor, „dann freue ich mich besonders viel und anhaltend und du hast Grund dich in ständiger Freude zu schwelgen.“

„Das muss aber nicht mein Portemonnaie belasten“, erwiderte ich,  „dieScheine brauchen keine

Flügel zu kriegen.“

„Wieso denn nicht? Darf meine Freude nichts kosten? Ist deine und meine Freude dir nichts wert?“

überschüttete er mich gleich mit drei Fragen.

„Das...ist....so“,sagte ich zögerlich und überlegte. Ich wollte nicht, dass meine Antworten in einer

Argumentations-Sackgasse enden würden. „`S gibt unterschiedliche Freuden. Solche, die nur wenig oder gar nichts kosten und solche, für die halt viele Euro notwendig sind. Wenn ich viel Geld für dich ausgeben muss, wird deine Freude vielleicht größer, meine aber dafür kleiner. Und das widerspricht dem Sinn des Lebens für Kinder, die sich bemühen sollten den Eltern ständig viel und große Freude zu bereiten.“