Urlaubsanekdoten

auf dieser Seite sind:

Einkaufsbummel in der Neppmeile,  mit Kurzvideo 27s  

Aufregender Abend,

Striptease,     Feroenwohnung oder Campingplatz, 

Nachts im Zelt, mit Kurzvideo 54s

Skatabend,

Grinsen im Urlaub,   Bräunungswahn,   Kulturschock,   Fröhliche Fürze am Morgen

Einkaufsbummel in der Neppmeile 

"Mä sollte in die Siddi foahrn", daht ma Fraa, Lisett(s)che, voschlaage.

Wä worn im Urlaub in Schiofock. Des seun ähn Boadeordd am Plattesee in Ungarn.

I(s)ch wusste, woas ma Fraa mit Siddi moante. Des wor die Neppmeil, getarnt als Eukaafsstroß, in däm Städt(s)che. Eunmoal seun mä beraats doa dor(s)ch geschlennert. Es wor halt äh Stadtvertel, wie es in jedäm Turisteordd gewwe duht, egal ob oam Middelmä, in Owäbayern orrä oan de Mosel.   Meu Begaasterung hielt si(s)ch deshalb in Grenze, wollt awä ma Fraa net entdeische.

So begoabe mä uns doa hie, alle Finf, also aach unsre zwa Kinnä un de Hunn.

In de Näh lockte fer Kinnä äh Hipfbor(s)ch, dort wollte Macko un Marie(s)che bleiwe. I(s)ch daht fer se de Eutritt bezoahle und wä Eldern un de Hunn latschte zur Neppmeil. Dort worn so viele Leit als wär des die Sensazjon waat un braat, zim Baaspiel äh weltbekoannt Sehenswerdi(s)chkaat.

`S wor awä nur äh gewehnli(s)ch Eukaafsvertel mit viele Läde, Gaststätte un ab un zu euni(s)che Benk zim Aasruhe.

Oachzi(s)ch Prozent, woases dort zu kaafe goab, konnt mä aach in Siedhesse in Geschäfte finne, viellaacht net in jedäm Dorff, awä in Dammstadt. Zeh Prozent wor bleedsinni(s)ch Oadenkekrempel, zim Baaspiel äh Schneekugel Schiofock im Schnee, und die annern zeh Prozent worn er(s)chendwel(s)che Staabfängä zim Hiestelle un Ufhänge, also iwäwie(s)chend velli(s)ch iwäflissi(s)ches Zei(s)ch.

Meu Fraa hodd moan(s)chmoal glänzend Aache kriggt, wenn se des soah, i(s)ch degeje seun miedä un miedä worn. Vo so eunäm Geschäft stoand ähn Korbstuhl. I(s)ch ließ mi(s)ch ä-

schepft neublumse un zwoanzi(s)ch Sekundä schlief i(s)ch eu.

Wie loang i(s)ch doa geschlofe hebb waaß i(s)ch net. Die väer(s)chete Väkaafärin hodd mi(s)ch ufgeweckt un vowuffsvoll oageguckt. Meu Fraa stoand vo mä, gepackt mit mährere volle Eukaafstiete.

„Des hebb i(s)ch all goanz billi(s)ch un ginsdi(s)ch kriggt“, daht se behaapte, „du werst schun sehe un begaastert seun.“

Na, doa hodd i(s)ch meu bere(s)chdi(s)cht Zwaafel. Bestimmt hodd  des viel Geld gekostet un koann nur greunend fordd laafe, dacht i(s)ch.



Die Leit duhn viel iwäflissi(s)ch Zei(s)ch kaafe,

i(s)ch degeje koann nur stehne, entsetzt fordd laafe.


Übersetzung: „Wir sollten in die City fahren“, schlug meine Frau, Lisettchen, vor. Wir waren im

Urlaub in Siofok. Das ist ein Badeort am Plattensee in Ungarn.

Ich wusste, was meine Frau mit City meinte. Das war die Neppmeile, getarnt als Einkaufsstraße,

in dem Städtchen. Einmal waren wir bereits da durch geschlendert. Es war halt ein Stadtviertel,

eins wie es in jedem Touristenort gibt, egal ob am Mittelmeer, in Oberbayern oder an der Mosel.

Meine Begeisterung hielt sich deshalb in Grenzen, wollte aber meine Frau nicht enttäuschen.

So begaben wir uns dahin, alle Fünf, also wir Eltern, unsre zwei Kinder und der Hund.

In der Nähe lockte für Kinder eine Hüpfburg, dort wollten Mariechen und Marko bleiben. Ich bezahlte für sie den Eintritt und wir Eltern und der Hund latschten zur Neppmeile. Dort waren soviele Leute als wäre das die Sensation weit und breit, zum Beispiel eine weltbekannte Sehenswürdigkeit. `S war aber nur ein gewöhnliches Einkaufsviertel mit vielen Läden, Gaststätten und ab und zu Bänke zum Ausruhen.

80% was es da zu kaufen gab, konnte man auch in Südhessen in Geschäften finden, vielleicht nicht in jedem Dorf, aber in Darmstadt. 10% war blödsinniger Andenkenkrempel, zum Beispiel eine Schneekugel Siofok im Schnee, und die anderen 10% waren irgendwelche Staubfänger zum Hinstellen und Aufhängen,also überwiegend völlig überflüssiges Zeugs.

Meine Frau hatte manchmal glänzende Augen bekommen, wenn sie das sah, ich dagegen binmüder und müder geworden. Vor so einem Geschäft stand ein Korbstuhl. Ich ließ mich erschöpft reinplumpsen und zwanzig Sekunden später schlief ich ein.

Wie lange ich da geschlafen habe, weiß ich nicht. Die verärgerte Verkäuferin hatte mich aufge-weckt und vorwurfsvoll angeguckt. Meine Frau stand vor mir mit mehreren vollen Einkaufstüten.

„Dies habe ich alles billig und günstig bekommen“, behauptete sie, „du wirst schon sehen und

begeistert sein.“

Na, da hatte ich meine berechtigten Zweifel. Bestimmt hat das viel Geld gekostet und kann nur

weinend fortlaufen, dachte ich.                                                               

Die Leute tun viel überflüssiges Zeugs kaufen

ich dagegen kann nur stöhnen, entsetzt fortlaufen.










Aufregender Abend



„Heit Owend duhn mä erst die Väoastaltung Urlaubä mache Stripties besuche un doann laafe mä noch in die Paradiesbar“, teilte uns äh Fraa aas Offebach mit, die mä im Urlaub oam Gaddasee in Obäitoalje gedroffe häm. „Woas duht ihr denn  heit owend so Ufrä(s)chendes mache?“ froate se.

„Zuerst duhn mä hier in de Feriewohnung noch friedli(s)ch, genissli(s)ch hocke un doann wern mä gemietli(s)ch schloafe gehn.“


Übersetzung: „Heute Abend werden wir erst die Veranstaltung Urlauber machen Striptease besuchen und dann gehen wir noch in die Paradiesbar“, teilte uns eine Frau aus Offenbach mit, die wir im Urlaub am Gardasee in Oberitalien getroffen haben.  „Was macht ihr denn heute abend so Aufregendes?“ fragte sie.

„Zuerst werden wir wir noch friedlich, genüsslich in der Ferienwohnung sitzen und dann werden wir gemütlich schlafen gehen.“

Striptease



Gestern worn mä baa de Väoastaltung Urlaubä mache Stripties“ väzählte uns ähn Moann aas

Offebach, als wä oam Gaddasee Urlaub gemacht häm.

„Fier zwahunnerd Eiro hodd meu Fraa ähn striptease gezaubert und i(s)ch fier draahunnerd Eiro“

„Wieso?“, froate i(s)ch mit Väwunnerung, „ihr seud net groad die Schloankste un kennt net mittäm Reviekerpä punkte.  Machtä des heit owend nochemoal?“

„Noa. Des werd uns zu deiä. Wä kenne net schun wirrä finfhunnerd Eiro berappe.“


Übersetzung: „Gestern waren wir bei der Veranstaltung Urlauber machen Striptease“, erzählte uns ein Mann aus Ofenbach, als wir am Gardasee Urlaub gemacht haben.

„Für 200 Euro hatte meine Frau einen striptease gezaubert und ich für 300 Euro.“

„Wieso?“ fragte ich mit Verwunderung, „ihr seid nicht gerade die Schlanksten und könnt nicht

mit einem Revuekörper punkten.  Macht ihr das heute abend noch einmal?“

„Nein. Das wird uns zu teuer. Wir können nicht schon wieder 500 Euro berappen.“










Ferienwohnung oder Campingzelt

„I(s)ch will nemmä uffen Kempingplatz“, väkindete mä ma Fraa Lisett(s)che, „wenn wä dies Joahr moal genug Geld hobbe, sollte mä äh Ferienwohnung miete.“

„Wieso denn des?“ froate i(s)ch vowuffsvoll, „`s woar doch schee letzt Johr in Holland.“

„Unnä schee västeh i(s)ch woas anners“, äwirrerte ma Fraa.

„Hodd di(s)ch ebbes geschteert?“

Lisett(s)che nickte. „Des Schlimmste woar, doass die Leit immä genaa geguckt hobbe, wenn wä gegesse häm. Se hobbe kondrolliert, woas uf unserm Dellä daht leihe.“

„Och, des seun doch net schlimm“, moante i(s)ch, in de Hoffnung Lisett(s)che zu beruhi(s)che,„des seun innä Gaststätt aach net anners. I(s)ch mach dä oan Vooschlaach: Wenn wirrä moal Leit oan unserm Zelt vobaalaafe un gucke, woas mä so esse, duhsde hoalt soage.....woas gucke se so

gieri(s)ch uf unsre Dellä? Hobbe se Hungä un wolle moal brobiern?.... Un wenn se doaan dahtsä(s)chli(s(ch druf eugehe, duhsde glaa väklärn wie des kestli(s)ch Geri(s)cht zubereit werd.

 



Neidisch gucke uf de Dellä viele Leit

des woar gestern schun und a heit,

se wolle nur moal krefdi(s)ch brobiern

deshalb duhn se so gieri(s)ch stiern.“

Übersetzung: „Ich will nicht mehr auf den Campingplatz“, verkündete meine Frau, wenn wir dieses Jahr mal genug Geld haben, sollten wir eine Ferienwohnung mieten.“

„Wieso denn das?“ fragte ich vorwurfsvoll, „`s war doch schön letztes Jahr in Holland.“

„Unter schön versteh ich was anderes“; erwiderte meine Frau.

„Hatte dich etwas gestört?“

Lisettchen nickte. „Das Schlimmste war, dass die Leute immer genau geguckt haben, wenn wir gegessen haben. Sie haben kontrolliert, was auf unserem Teller lag.“

„Och, das ist doch nicht schlimm“, meinte ich, in der Hoffnung Lisettchen zu beruhigen, „das ist in einer Gaststätte auch nicht anders. Ich mach dir einen Vorschlag: Wenn wieder mal Leute an unserem Zelt vorbeigehen und gucken, was wir so essen, sagst du halt......was gucken sie so gierig auf unsre Teller? Haben sie Hunger und wollen mal probieren?....Und wenn sie dann tatsächlich darauf eingehen, erklärst du gleich wie das köstliche Gericht zubereitet wird.                                                                                                                                                           

Neidisch gucken auf die Teller viele Leute

das war gestern schon und auch heute,

sie wollen nur mal kräftig probieren

deshalb tun sie so gierig stieren.“  

Nachts im Zelt

Owends seun mä ufen Campingplatz in Holland oakumme. Baa de Oameldung im Biro soate äh jung deitsch Frau, die dort als Aashilf arweide daht : „Se seun aas Hesse, wie i(s)ch heer, i(s)ch duh ihne oan Stellplatz hinne im Eck gewwe, doa hebbe se aach zwa hessische Noachboarn. Die seun zwa ebbes ei(s)chenaddi(s)ch, awä des basst ja zu de Hessekepp.“

Wä baute a glei unsä Zelt uf un alle Finf, also wä Eldern, die zwa Kinnä un de Hun dahte uns in die Forzkuhl leihe.

I(s)ch wor schun foast eugepennt, als im Nachboarzelt äh Frauestimm zu heern wor.

„Gintä, loss deu Bobbesloch bedeckt. Keune Zootespiele!“

Als Oantwordd koam er(s)chend so eun uuvästännli(s)ches Brummeln.

Äneit heerte mä: „Gintä, loss deu Bobbesloch bedeckt. Keune Zootespiele!“

„I(s)ch will awä!“ quengelte de Oagesprochene zurick. Doann wor Ruhe.

Finf Minute späta heerte wä äh anner Frauestimm aasäm zwaate Nachboarzelt.

„Also, Svenni, im Urlaub koannsde di(s)ch werkli(s)ch ebbes mä oastrenge, net nur finf Minute. I(s)ch äwadd doa schun mä.“

„Kridisier mi(s)ch net!“ erteente äh Männästimm, „i(s)ch will nemmä, i(s)ch will net.“


Übersetzung: Abends sind wir auf einem Campingplatz in Holland angekommen. Bei der Anmeldung im Büro sagte eine junge deutsche Frau, die dort als Aushilfe arbeitete: „Sie kommen aus Hessen, wie ich höre, ich gebe ihnen einen Stellplatz hinten im Eck. Da haben sie auch zwei hessische Nachbarn. Die sind zwar etwas eigenartig, aber das passt ja zu den Hessen-köpfen.“

Wir bauten auch gleich unser Zelt auf und alle Fünf, also wir Eltern, die zwei Kinder und der Hund legten uns in die Furzkuhle. (Hier Bett, Schlafmatratze)

Ich war schon fast eingepennt, als im Nachbarzelt eine Frauenstimme zu hören war.

„Günter, lass dein Popoloch bedeckt. Keine Zotenspiele!“

Als Antwort kam irgend so ein unverständliches Brummeln.

Erneut hörte man: „Günter, lass dein Popoloch bedeckt. Keine Zotenspiele!“

„Ich will aber!“ quengelte der Angesprochene zurück. Dann war Ruhe.

Fünf Minuten später hörten wir eine andere Frauenstimme aus dem zweiten Nachbarzelt.

„Also, Svenni, im Urlaub kannst du dich wirklich etwas mehr anstrengen, nicht nur fünf Minuten.

Ich erwarte da schon mehr.“

„Kritisier mich nicht!“ ertönte eine Männerstimme, „ich will nicht mehr, ich will nicht.“


Skatabend

Mä hockte in eunäm Stroandcaffee oam Plattesee.   Eun Moann äschien baa uns oam Disch un froate: „Sie kommen aus Deutschland, nehme ich an, wollen Sie heute Abend mit mir und noch zwei anderen an einer Skatrunde teilnehmen?“

I(s)ch guckte zu meunä Fraa. Die soate: „Schor(s)chi, i(s)ch waaß, dassde gern wirrä moal koarte willst. Geh ruhi(s)ch hie.“                  

Owends um nein Uhr wor i(s)ch doann in däm Stroandcaffee. Die annern Draa hockte beraats an eunäm Außedisch, de Moann, dä mi(s)ch oam Noachmiddaach oagesproche hodd, ä wor ähn Ungar, wie si(s)ch raasstellte, äh Fraa aas Bayern un oan Estrei(s)chä.

Wä spielte um Geld.   Oam Oafoang dahts fer mi(s)ch blendend laafe. Doch doann noach nä halb Stunn blies oan Storm des Pechs in meu Visaa(s)ch un vo allem in meu Porddmonnee. Nix gelang mä un so um vertel vo elf wor i(s)ch bloank. I(s)ch konnt noch nettemoal meu Re(s)chnung beglei(s)che. `S wor euni(s)ches, mährere Gläsä Bier, Knabbereie, Eiskocktail und sonsdi(s)ch Esse.

Mä wor kloar, i(s)ch musst sofordd ufheern mit däm Koarte.

„Laadä muss i(s)ch schun die Fladdä mache“, teilte i(s)ch de Annern mit, „i(s)ch koann noch nettemoal die Zech bezoahle. Koann mä hier jemoand woas bor(s)che defier?“

De Ungar guckte mi(s)ch oa un soate: „Du brauchst kein Geld zu borgen. Gib mir deine Kleider und ich bezahl für dich die Rechnung.“

Doankboar noahm i(s)ch dän Voschlaach oa. Meu Klaadung bestoand aas: Äh Achselhäm, eune korz Sporthos mit Netzeuloag, sodoass i(s)ch koa Unnähos drunnä hodde un eun poar Soandoale-schlappe. Aaßädäm hodd i(s)ch noch äh kloa Umhängdasch debaa fer meu Porttmonnee un eun

poar Socke. I(s)ch hadd nämli(s)ch geglaabt, doass i(s)ch erst spät in de Nacht hoamkimme däht wenn`s viellaacht kiehl seun un i(s)ch wome(s)chlich bessä Strimp oaziehe misst, doamit mei Fieß net friern.

I(s)ch zog meu Sache aas un iwäraachte däm Ungar die Klaadä. Kridisch inspizierte ä des un soate: „Viel ist das nicht. Was ist denn in der Tasche?“  

I(s)ch zei(s)chte ihm meu Strimp. Ä noahm se un roch deroa.

„Die Strimp seun gewesche“, beruhi(s)chte i(s)ch de Moann.

Die Kellnerin hodde uns beobachtet un koam zu uns oan de Disch, oan däm i(s)ch jetz naggi(s)cht hockte.   

De Ungar bezoahlte fer mi(s)ch. Die Fraa daht si(s)ch nach vorne beu(s)che un soah, doass i(s)ch

ohne Hoos doa hockte. Sie babbelte er(s)chendwoas uf ungarisch un lachte.

„Woas hodd se gesoat?“ froate i(s)ch de Ungar. „So einen kleinen Schniedel hat sie schon lange nicht mehr gesehen“, oantworddete ä uugeriehrt, ä grinste noch nettemoal.

Noch mä Ufsehe wollt i(s)ch net äre(s)che. Deshoalb daht i(s)ch mi(s)ch schnell väoabschiede, stoand hasdi(s)ch uf un roannte fort in Ri(s)chtung Ferijewohnung.

Gliggli(s)chäwaas wors dunkel. Unnäwegs draaf i(s)ch i(s)ch die neigieri(s)che Nachboarn. I(s)ch hielt die eune Hoand vors Gesi(s)cht, die anner bedeckte meu Spätz(s)che.

„Is des net de Hessekopp aas de Nachboarswohnung?“ heerte ich jemoand. Ähn anner soate: „I(s)ch waaß net, seu Gesi(s)cht konnt mä net ri(s)chdi(s)ch äkenne.“

Si(s)chä wird jedä västehe, doass i(s)ch koa Schwätz(s)che mit denne hielt, sunnern sofort hoam roannte. Dort oagekumme, empfing mi(s)ch ma Fraa mit folgendä Bemerkung: „Deu Skatrund seun awä frieh beend. Wieso kimmsde hier naggi(s)cht oa? Also, di(s)ch koann mä werkli(s)ch net eloa fordd losse.“

„Die Winde des Gliggs worn mä net hold“, daht i(s)ch mi(s)ch entschuldige,


" "er(s)chendwoann hodd i(s)ch nemmä Trimp                     

un musst väsetze sogoar meu Strimp.“


Übersetzung: Wir saßen in einem Strandcaffee am Plattensee. Ein Mann erschien bei uns am Tisch und fragte: „Sie kommen aus Deutschland, nehme ich an, wollen Sie heute abend mit mir und noch zwei anderen an einer Skatrunde teilnehmen?“

Ich guckte zu meiner Frau. Die sagte: „Schorschi, ich weiß, dass du gerne wieder mal Karten spielen willst. Geh ruhig hin.“                      

Abends um neun Uhr war ich dann in dem Strandcaffee. Die anderen Drei saßen bereits an einem Außentisch, der Mann, der mich am Nachmittag angesprochen hatte, er war ein

Ungar, wie sich rausstellte, eine Frau aus Bayern und ein Österreicher.

Wir spielten um Geld. Am Anfang lief es blendend für mich. Doch dann nach einer halben Stunde blies ein Sturm des Peches in mein Gesicht und vor allem in mein Portemonnaie. Nichts

gelang mir mehr und so um viertel vor elf war ich blank. Ich konnte noch nicht einmal meine Rechnung begleichen. `S war einiges, mehrere Gläser Bier, Knabbereien, Eiscocktail und sonstiges Essen.

Mir war klar, ich musste sofort aufhören mit dem Kartenspielen.

„Leider muss ich schon Schluss machen“, teilte ich den Anderen mit, „ich kann noch nicht mal die Zeche bezahlen. Kann mir jemand was borgen hierfür?“

Der Ungar guckte mich an und sagte: „Du brauchst dir kein Geld  borgen. Gib mir deine Kleider

und ich bezahle für dich die Rechnung.“

Dankbar nahm ich den Vorschlag an. Meine Kleidung bestand aus: Ein Achselhemd, eine kurze

Sporthose mit Netzeinlage, deshalb hatte ich keine

Unterhose drunter und ein paar Sandalen-

schlappen. Außerdem hatte ich noch eine kleine Umhängetasche dabei für mein Portemonnaie und ein paar Socken. Ich hatte nämlich geglaubt, dass ich erst spät in der Nacht heimkommen würde, wenn`s vielleicht kühl  ist und ich womöglich besser Strümpfe anziehen müsste, damit meine Füße nicht frieren.

Ich zog meine Sachen aus und überreichte  dem Ungar die Kleider. Kritisch inspizierte er das und sagte: „Viel ist das nicht. Was ist denn in der Tasche?“

Ich zeigte ihm meine Strümpfe. Er nahm sie und roch daran.

„Die Strümpfe sind gewaschen“, beruhigte ich den Mann.

Die Kellnerin hatte uns beobachtet und kam zu uns an den Tisch, an dem ich jetzt nackt saß.

Der Ungar bezahlte für mich. Die Frau beugte sich nach vorne und sah, dass ich keine Hosen anhatte. Sie sagte irgendwas auf ungarisch und lachte.

„Was hat sie gesagt?“ fragte ich den Ungar. „So einen kleinen Schniedel hat sie schon lange nicht mehr gesehen“, antwortete er ungerührt, er grinste noch nicht einmal.

Noch mehr Aufsehen wollte ich nicht erregen. Deshalb verabschiedete ich mich eiligst, stand hastig auf und rannte weg in Richtung Ferienwohnung.

Glücklicherweise war es dunkel. Unterwegs traf ich die neugierigen Nachbarn. Ich hielt die eine Hand vors Gesicht, die andere bedeckte mein Spätzchen (männliches Geschlechtsteil).    

„Ist das nicht der Hessenkopf aus der Nachbarswohnung?“ hörte ich jemand. Ein anderer sagte:„Ich weiß nicht, sein Gesicht konnte man nicht richtig erkennen.“

Sicher wird jeder verstehen, dass ich mit denen kein Schwätzchen hielt, sondern sofort nach hause rannte. Dort angekommen, empfing mich meine Frau mit folgender Bemerkung: „Deine Skatrunde ist aber früh beendet. Wieso kommst du hier nackend an? Also, dich kann man wirklich nicht alleine fort lassen.“

„Die Winde des Glücks waren mir nicht hold“, entschuldigte ich mich,

irgendwann hatte ich nicht mehr Trümpfe                           

und musste versetzen sogar meine Strümpfe.“


Grinsen im Urlaub



Wä dahte Urlaub mache innä Feriewohnung oam Plattesee in Ungarn.

„Jetz seun se schun vier Daach doa“, sproach mi(s)ch so ähn grinsend Bleedmoann vunnä Noachboarwohnung oa, „sie gucke immä noch wie draa Daach Rejewettä. Sie misse aach moal lä(s)chle, duhn se si(s)ch entspoanne!“

Uf so ähn Depp reagierte i(s)ch net, i(s)ch halt halt nix devo uf Kommando zu grinse.         

Oam nächste Mor(s)che seun i(s)chäm wirrä bege(s)chnet. Ä hodde oan Väboand oam linke Fuß un humpelte. Diesmoal dahtä iwähaapt net grinse, sunnern glotzte leidend aas de Wäsch.

„Na, Hä Noachboar“, lachte i(s)ch, „wieso gucke se so gequält, sie misse si(s)ch entspoanne un lä(s)chle.“

Joa, so schnell koann si(s)ch des ennern. Moan idjotischä Roatschloaggewwä guckte ernst un bescheiert, i(s)ch degeje daht vägnie(s)cht zim Stroand laafe.

Übersetzung: Wir machten Urlaub in einer Ferienwohnung am Plattensee in Ungarn.

„Jetzt sind sie schon vier Tage da“, sprach mich so ein grinsender Blödmann von der Nachbar-wohnung an, „sie gucken immer noch wie drei Tage Regenwetter. Sie müssen auch mal lächeln, entspannen sie sich!“

Auf so einen Depp reagierte ich nicht, ich halte eben nichts davon auf Kommando zu grinsen.                  

Am nächsten Morgen bin ich ihm wieder begegnet. Er hatte einen Verband am linken

Fuß und humpelte. Diesmal grinste er überhaupt nicht, sondern glotzte leidend aus der Wäsche.

„Na, Herr Nachbar“, lachte ich, „wieso gucken sie so gequält, sie müssen sich entspannen und lächeln.“

Ja, so schnell kann sich das ändern. Mein idiotischer Ratschlaggeber guckte ernst und bescheuert, ich dagegen ging vergnügt zum Strand.

Bräunungswahn

  Wä hockte in eunä Eisdiel in Holland, als mä dort Urlaub machte.  Oam Noachbardisch worn aach ähn poar Hesse-

kepp

„Des nächst Joahr will i(s)ch wirrä noach Spoanje“, babbelte äh Fraa un guckte zu ähn Moann, „hier werd i(s)ch goar net ri(s)chdi(s)ch braun.“

De Moann, sä blass im Gesi(s)cht, daht äwirrern: „Doa will i(s)ch awä net hie, du duhst unnä däm Breinungswoahn leide. Des seun äh terri(s)cht, idjoodische Mood.“

„Wieso? Braune Haat seun doch schee, sexy un juchendli(s)ch. So denke doch fast alle Leit un

die seun koa Vollidjoote.“

„Uugefäh siwwzi(s)ch bis oachtzi(s)ch Prozent de Deitsche leide unnä däm Breinungswoahn“, schaltete i(s)ch mi(s)ch ins Gespräch eu, „in diesäm Punkt seun die meiste Deitsche bleede Vollidjoote.“

„Doa muss i(s)ch ihne vollkomme Rä(s)cht gewwe“, bestädi(s)chte mi(s)ch doankboar de bloasse Moann, „i(s)ch hebb mi(s)ch schun mittäm Hautazzt deriwä unnähoalte. Ä nickte nur un soate:



Duhst zu viel bestroahle Baach un Ricke

werd die Sun di(s)ch mit Runzle un Haatkrebs begligge.“

I(s)ch dahtäm net wirräspre(s)che. 



Zu viel Sun bringt Haatkrebs un Runzle

moan(s)ch Haatazzt duht zufriede schmunzle.

Ä kriggt doador(s)ch viele Pazjente,   

braacht si(s)ch net sor(s)ch um seu Rente.

 




Übersetzung: Wir saßen in einer Eisdiele in Holland als wir dort Urlaub machten. Am NachbarTisch waren auch ein paar Hessenköpfe.

„Das nächste Jahr will ich wieder nach Spanien“, sagte eine Frau und guckte zu einem Mann, „hier werde ich gar nicht richtig braun.“

Der Mann, sehr blass im Gesicht, erwiderte: „Da will ich aber nicht hin, du tust unter dem

Bräunungswahn leiden. Das ist eine törrichte, idiotische Mode.“

„Wieso? Braune Haut ist doch schön, sexy und jugendlich. So denken doch fast alle Leute und

die sind keine Vollidioten.“

„Ungefähr 70 bis 80% der Deutschen leiden unter dem Bräunungswahn“, schaltete ich mich ins Gespräch ein, „in diesem Punkt sind die meisten Deutschen blöde Vollidioten.“

„Da muss ich ihnen vollkommen Recht geben“, bestätigte mich dankbar der blasse Mann, „ich

hatte mich schon mit einem Hautarzt darüber unterhalten. Er nickte nur und sagte:

Tust zu viel bestrahlen Bauch und Rücken

wird die Sonne dich mit Runzeln und Hautkrebs beglücken.

Ich widersprach ihm nicht.

Zu viel Sonne bringt Hautkrebs und Runzeln

mancher Hautarzt tut zufrieden schmunzeln.

Er kriegt dadurch viele Patienten

braucht sich nicht sorgen um seine Rente.

Kulturschock

 

Uf de Foahrt zim Urlaubskwardier in Eestrei(s)ch hodde mä oan so oanäm Pack- un Ruhplatz äh Paus gemacht. Wä hockte uf nä Boank, Hindin Trud(s)che baa uns. Marie(s)che wieselt rim, de Bu Macko daht ufbasse, doassä nix bassiert un net zu nah zur Foahrboahn laafe däht.

Doa hielt doch äh Audo newwe uns mittäm Hoambor(s)chä Kennzei(s)che. Äh Moann, äh Fraa, vämutli(s)ch die Eldern un zwa Kinnä, fast schun Juchendli(s)che, stie(s)che aas.

I(s)ch daht die Vier net waatä beachte un rief zim Macko: „Schee ufbasse, Macko! Marie(s)che

soll koan Bleedsinn mache“, un zu meunä Fraa, „i(s)ch hebb Dorscht wie ähn Brauereigaul, hoffentli(s)ch seun mä boald doa.“

Die zwa eldere Kinnä heerte indressiert zu.  „Du ju spiek ingglisch?“ froate mi(s)ch oanä un de Annä: „Wä du ju kamm fromm?“

Irridiert glotzte i(s)ch die Zwa oa. „Mä seun aas Siedhesse“, antworddete i(s)ch.

Die västoande alleweil immä noch nix un zuckte mit de Schultern. „Siedhesse“, wirräholte i(s)ch.

„Südhessen, meint der Mann, Frankfurt und so“, iwäsetzte de Familjevaddä.

„,Ah, oh“, koam`s jetz aas denne ihr Meil(s)che un dahte als hädde se des kapiert.

Se froate nix mä, i(s)ch hodd des Gefiehl, die Beide hodde grod ähn Kuldurschock älebt vun däm se si(s)ch erst moal ähole misste.

Noach finf Minute fuhr die Hoambor(s)chä Sipp wirrä weitä. De Eune soate noch iwä uns: „Die haben gesprochen wie Ausländer. Dass  sowas aus Deutschland kommt..... einfach unglaublich!“

Also, doa konnt i(s)ch die Eldern net västehe. Die seun doch väantworddli(s)ch fer die geisdi(s)ch Gesunhaat ihrä Kinnä. Die hädde ihre Spressling voberaate misse, bevo se so äh long Streck foahrn.

Übersetzung: Auf der Fahrt zum Urlaubsquartier in Österreich hatten wir an so einem Park- und

Ruheplatz eine Pause gemacht. Wir saßen an einer Bank, Hündin Trude bei uns. Mariechen wie-

selte rum und unser Bub Marko passte auf, dass  ihm nichts passiert und nicht zu nah zur Fahrbahn läuft.

Da hielt doch ein Auto neben uns mit einem Hamburger Kennzeichen. Ein Mann, eine Frau, ver-

mutlich die Eltern und zwei Kinder, fast schon Jugendliche, stiegen aus.

Ich beachtete die Vier nicht weiter und rief zum Marko: „Schee ufbasse, Macko! Marie(s)che soll

koan Bleedsinn mache.( Schön aufpassen, Marko! Mariechen soll keinen Blödsinn machen.)“,    

und zu meiner Frau, „i(s)ch hebb Dorscht wieähn Brauereigaul, hoffentli(s)ch seun mä boald doa (ich habe Durst wie ein Brauereipferd, hoffentlich sind wir bald da).

Die zwei älteren Kinder hörten interessiert zu. „Do you speak english?“ fragte mich einer und der

Andere: „Where do you come from?“

Irritiert glotzte ich die Zwei an. „Mä seun aas Siedhesse (wir sind aus Südhessen)“, antwortete ich.

Die verstanden immer noch nichts und zuckten mit den Schultern. „Siedhesse (Südhessen)“, wiederholte ich.

„Südhessen meint der Mann, Frankfurt und so“, übersetzte der Familienvater.

„Ah, oh“, kam es jetzt aus deren ihr Mäulchen und taten als hätten sie es verstanden.

Sie fragten nichts mehr, ich hatte das Gefühl, die Beiden hatten gerade einen Kulturschock erlebt, von dem sie sich erst mal erholen müssten.

Nach fünf Minuten fuhr die Hamburger Sippe wieder weiter. Der eine sagte noch über uns: „Die haben gesprochen wie Ausländer. Das sowas aus Deutschland kommt........einfach unglaublich!“

Also, da konnte ich die Eltern nicht verstehen. Die sind doch verantwortlich für die geistige Gesundheit ihrer Kinder. Die hätten ihre Sprösslinge vorbereiten müssen, bevor sie so eine lange Strecke fahren.


Fröhliche Fürze am Morgen

Als i(s)ch mor(s)chens aasäm Zelt krabbelte, hockte ähn Moann oan eunäm kloane Campingdisch uf de Wiss un donnerte mit seunäm Bobbesloch.Ä nickte zu mä un lachte:



Frehli(s)che Ferz oam Mor(s)che

duhn vädreife Kummä un Sor(s)che.“

„Doa koann i(s)ch net wirräspre(s)che“, rief i(s)chäm zu un begoann mi(s)ch mittäm Moann zu unnähoalte. I(s)ch babbelte iwä die (s)chemisch Zusoammesetzung vo de Ferz, doass mä des mit nä Method bestimme koann, die si(s)ch Goasgromatografie nennt un doass die Goase brennbar

seun im Gejesatz zu de Goase, die wä mit unserm Meil(s)che aasoatme.

„Glickli(s)chäweis duhn die Raachä mittäm Mund raache un net mittäm Bobbesloch“, klärte i(s)chän uf, „sunst dähte debaa Floamme aasäm Hinnernloch kumme.“

Moan Zuheerä nickte. „Oam Middach soage mä doann“, väzählte ä,



Frehli(s)che Ferz oam Middaach väschosse

wern mit oan Gloas Roodweu begosse.“

„Un wel(s)chä Vers gilt owends?“


Frehli(s)che Ferz oam Oawend

seun beglickend un loabend.“


Übersetzung: Als ich morgens aus dem Zelt krabbelte, saß ein Mann an einem kleinen Campingtisch auf der Wiese und donnerte mit seinem Popoloch.

Er nickte zu mir und lachte:

Fröhliche Fürze am Morgen

vertreiben Kummer und Sorgen.“

„Da kann ich nicht widersprechen“, rief ich ihm zu und begann mich mit dem Mann zu unterhalten. Ich schwätzte über die chemische Zusammensetzung der Fürze, dass man dies mit einer Methode bestimmen kann, die sich Gaschromatografie nennt und dass die Gase brennbar

sind im Gegensatz zu den Gasen, die wir mit unserm Mäulchen ausatmen.

„Glücklicherweise rauchen die Raucher mit dem Mund und nicht mit dem Popoloch“, klärte ich ihn auf, „sonst würden Flammen aus dem Hinternloch kommen.“

Mein Zuhörer nickte. „Am Mittag sagen wir dann“, erzählte er,

Fröhliche Fürze am Mittag verschossen

werden mit einem Glas Rotwein begossen.

„Und welcher Vers gilt abends?“

Fröhliche Fürze am Abend

sind beglückend und labend.“