Coronavirus, Impfung

„Die Koronapoandemie werd  joa loangsoam schwä(s)chä“, babbelte ich, als wä oam Friehschticksdisch hockte, „zumindest is des in Deitschloand so.
Allädings glaab i(s)ch net, doass doamit die Probleme geleest seun, de Virus werd net vullschtäni(s)ch väschwinne. Selwst wenn siwwsi(s)ch Brodsent de Bevelkerung zwaamoal so eun Piks in de Owäoarm gekriggt hodd.“
„Des glaab i(s)ch aach“, daht Lisett(s)che beipfli(s)chte, „doa misste si(s)ch alle Leit impfe loasse, orrä fast alle.
Awä wie koann mä so woas denn ärei(s)che?“
„Na joa, wie gesoat, se(s)chsi(s)ch orrä sogoar siwwsi(s)ch Brodsent wern des schun wern. Un wenn des de Fall is, misste die iwwri(s)che Zaatgenossinne un Zaatgenosse mit besunnere Oageboote gelockt wern. Doa is mä beraats so euni(s)ches in meu dolles Kreadivhern gekroche.
Mä misst zim Baaschpiel diese uuvänienfdi(s)che Leit mit eunäm Schnaps, zim Baaschpiel in unsrä Gejend Ourewällä Rachepuddsä, orrä mit eun Liker(s)che keedern.“
„Ob des werkli(s)ch helfe duht?“ Lisett(s)che daht ihrn Kopp zwaafelnd hie- un hä bewä(s)che, „nadierli(s)ch wern doa so moan(s)che Impfmuffel aach in de Impfdsentre äscheune, drinke dän Schnaps un gehe doann wirrä fordd ohne doasse eun Piks gekriggt hobbe.“
„So daff mä des aach net mache. Erst muss eun kloa Schti(s)ch in de Owäoarm äfolge,  doann erst daff mä woas schlucke.



Nur so eun kloanä Piks in de Owäoarm
un äh leckä Schnäpp(s)che hält di(s)ch woarm.

Orrä, falls Diejäni(s)che nix Alkoholisches wolle, kenne se aach Loose kriege fer eune Tombola, die wo dolle Wertsache zim Gewinne beraatschtelle duht.
Orrä, falls des aach viele net wolle, koann mä aach eun kloanes Geldgeschenk, nadierli(s)ch erst noach de Impfung, de Leit zukomme loasse. Zim Baaschpiel fer die Erst-
impfung fienf Eiro un fer die Zwaatimpfung zeh Eiro.“

„Mit Si(s)chähaat wern doa noch viele si(s)ch eun Piks väoabrei(s)che loasse“, nickte Lisett(s)che, „s`kennt nadierli(s)ch seun, doass si(s)ch doann viel beraats Geimpfte beschwern, se wolle aach noch Geld krieje orrä oan Tombola-Gewinnaas..schiddunge bedeili(s)cht wern.
Beschtimmt kosst des viel Geld. Un wohä werd des genumme?“
„Glaab i(s)ch aach“, musst i(s)ch zugewwe, „mä kennt awä aach die Hochkuldur doamit ferddern. Zim Baaschpiel oan sonä Gewinnväloosung kennte Kienstlä Gedi(s)chte vodraache orrä feddsi(s)che Liedä singe.
In unserm Ordd hämmä schließli(s)ch dän Dorffdi(s)chtä Klausi Vielreddnä un i(s)ch koann notfalls aach ebbes vun meune Werke bräsendiern un oaschließend des Lied  singe Eune Seefaat, die is lusdi(s)ch, eune Seefaat, die is scheen, joa, doa koann mä viele Leit iwä die Reeling koddse sehn.“
„Ich hoff, du moanst des net ernst, Schor(s)chi. Wenn de des werkli(s)ch mache solltest, un so annern Bleedel aach noch, doann kenne mä die Hoffnung begroabe, doass si(s)ch noch genie(s)chend Leit wern impfe loasse.
Un du bist doann mit deroa Schuld.“
„Noa joa, doa loasse mä halt die Dorffdi(s)chtäeuloage un des Singe weg.“



Impfmuffel wern mit Schnaps, Likeer iwäzei(s)cht
des End de Poandemie werd somit ärei(s)cht.


Übersetzung: „Die Coronapandemie wird ja langsam schwächer“, schwätzte ich, als wir am Frühstückstisch saßen, „zumindest ist es in Deutschland so.
Allerdings glaub ich nicht, dass damit die Probleme gelöst sind, der Virus wird nicht vollständig verschwinden. Selbst wenn 70% der Bevölkerung zweimal so einen Piks in den Oberarm bekommen hat.“
„Das glaub ich auch“, pflichtete Lisettchen bei, „da müssten sich alle Leute impfen lassen, oder fast alle.
Aber wie kann man so was erreichen?“
„Na ja, wie gesagt, 60 oder sogar 70% wird das schon werden. Und wenn das der Fall ist, müssten die übrigen Zeitgenossinnen und Zeitgenossen mit besonderen Angeboten gelockt werden.
Da ist bereits so Einiges in mein tolles Kreativhirn gekrochen. Man müsste zum Beispiel diesen nvernünftigen Leuten mit einem Schnaps, wie etwa Odenwälder Rachenputzer, oder mit einem Likörchen ködern.“
„Ob das wirklich hilft?“ Lisettchen bewegte ihren Kopf zweifelnd hin und her, „natürlich werden da so manche Impfmuffel auch in den Impfzentren erscheinen, trinken einen Schnaps und gehen dann wieder, ohne dass sie einen Piks erhalten haben.“
„So darf man das auch nicht machen. Erst muss ein kleiner Stich in den Oberarm erfolgen, dann erst darf man was trinken.

Nur ein kleiner Piks in den Oberarm
und ein lecker Schnäppchen hält dich warm.

Oder, falls Diejenigen nichts Alkoholisches wollen, könnten sie auch Loose kriegen für eine Tombola, welche tolle Wertsachen zum Gewinnen bereitstellt.
Oder, falls dies auch nicht viele wollen, kann man auch ein kleines Geldgeschenk, natürlich erst nach der Impfung, den Leuten ukommen lassen. Zum Beispiel 5 Euro für die Erstimpfung und für die Zweitimpfung zehn Euro.“

„Mit Sicherheit werden da noch viele sich einen Piks verabreichen lassen“, nickte Lisettchen, „es könnte natürlich sein, dass sich dann viele, bereits Geimpfte, beschweren, sie wollen auch noch Geld kriegen oder an Tombola-Gewinnausschüttungen beteiligt werden.
Bestimmt kostet das viel Geld. Und von woher wird das genommen?“
„Glaub ich auch“, musste ich zugebnen, „man könnte aber auch die Hochkultur damit fördern. Zum Beispiel könnten Künstler bei einer solchen Gewinnverlosung Gedichte vortragen oder fetzige Lieder singen.
In unserem Ort haben wir schließlich den Dorfdichter Klausi Vielredner und ich kann notfalls auch etwas von meinen Werken präsentieren und anschließend ein Lied singen
Eine Seefahrt, die ist lustig, eine Seefahrt, die ist schön, ja da kann man viele Leute über die Reeling kotzen sehn.“
„Ich hoffe, du meinst das nicht ernst, Schorschi. Wenn du das wirklich machen solltest, und so andere Blödel auch noch, dann können wir die Hoffnung begraben, dass sich noch genügend Leute impfen lassen.
Und du bist dann mit daran Schuld.“
„Na ja, dann lassen wir halt die Dorfdichtervorführungen und das Singen weg.“
Impfmuffel werden mit Schnaps, Likör überzeugt
das Ende der Pandemie wird somit erreicht.  
(auf Hessisch reimt es sich)