„Ihr derfft net alles werddli(s)ch nemme, woas i(s)ch des leddste moal alles gebabbelt hebb“, begoann Hä Klausi Vielreddnä die Filosooferund, „i(s)ch woar nämli(s)ch ebbes konfus im Hern, viellaa(s)cht hebb i(s)ch wohl zu viel Bier gedrunke.“
„Genaa, des hosde aach“, nickte i(s)ch.
„Heit werd mä des net bassiern“, daht Klausi väschpre(s)che, „i(s)ch werd mi(s)ch mittäm Schlucke ebbes zurick hoalte, zuminnest will i(s)chs väsuche, obwohl mä des beschtimmt schwä fällt.“
„Fer ne Väschweerungsdeorie hodd des noch net geloangt, woasde, Klausi, un wä annern so alles aas unserem Erdbeermeil(s)che in dän hochkuldurelle Kneipeädä, so voll kreadiv un soanft, väschprieht hobbe“ seiselte Laura, „awä des kenne mä jedds mit unserm uubänni(s)ch Äkenntnisdroang vädiefe, doamit oans helle Li(s)cht die Woahrhaat gnoadelos gezärrt werd.“
Als rei(s)chli(s)chä Worddekiddsch daht i(s)ch ihr Gesillds emfinne.
„Noa joa, so goans schtimmt des net“, kommendierte i(s)ch ihrn Geschprächsbeidraach, „eune Väschweerungsdeorie hodd so gut wie nie woas mit Woahrhaat zu duhn. Im Gejedaal: Die eigentli(s)che Woahrhaat werd rei(s)chli(s)ch schtrabbadsiert, garniert mit viel schli(s)chte, awä oabsdruse Gedoanke. Des bedeit: Schwaddstiroade, gefillt mit viel pseidowisseschaftli(s)che Behaaptunge, feiern Driumfe.“

„De Schor(s)chi hodd rä(s)cht, liewe große Schwesdä Laura,“, eißerte Lena.
„Un du, Schor(s)chi, duhst ewwefalls väsuche si(s)ch hier mit ar(s)ch geschwollene Sädds zu bräsendiern“, ägänste Klausi, „awä loasse wä die Schti(s)cheleije. Duhn mä bessä iwälä(s)che, wie mä die Väschweerungsdeorie noch glaabhaftä geschdoalde kenne, eun Väschweerungsglaabe schpeddsjell fer Kneipebesuchä. Fer die is des joa fer(s)chdäli(s)ch, wenn se weje de deifli(s)che Elljenns eunes Daaches nur noch fade Appelsaft drinke kenne oaschdadd dän kestli(s)che Gerstesaft.“
„Misse wä des iwähaapt?“ froate i(s)ch skepdi(s)ch, „unsre Filosooferund will doch mit gliehendäm Eifä die Woahrhaat ferddern un koa Pseidowisseschafte hochpusche.“
„Schtimmt schun, Schor(s)chi“, daht Klausi dezu eißern, „wä wolle awä unsern Schpass genieße un falls deppe Zaatgenossinne un Zaatgenosse sol(s)ch oabsdrus Gedoanke väinnäli(s)che, doann is unsre Ufgoabb die Mitber(s)chä ufzuklärn un uffen Boode de Dahtsache zurück zu schtelle.“
„Na ja, wennde moanst, Klausi“, i(s)ch daht meun Kopp iwälä(s)chend hie un hä bewä(s)che.
„Joa, des moan i(s)ch. Die Bierbroduksjoon muss nadierli(s)ch gesi(s)chert bleiwe. Aaßä-
erdische eloa als Sindebeck zu diduliern duht net loange. Des is si(s)chäli(s)ch schwieri(s)ch die als die Ieweldähdä väoantworddli(s)ch zu mache, doa wä die joa net sehe.“

„Wä braache greifboare Feunde“, waff Heunä eu, „uf die die Väschweerungsgleibi(s)che rim hacke kenne. Doa wä die Aaßäerdische net si(s)chte, misse halt beschtimmte Mensche diese Roll iwänemme.“
„Oan wen hosde denn gedenkt?“ froate Babett(s)che.
„S` kennte zim Baaschpiel die Brauereibesiddsä seun, die schtecke halt mit de Elljenns unnä eunä Deck un krieje fer ihrn Frevel womeegli(s)ch noch Geld defier.“
„Sollt mä net mache“, brodesdierde Ludwig, „die seun doch uuschuldi(s)ch un solle weje so eum Hernkwaddsch beschtroaft wern?“
„Djoa, host joa rä(s)cht“, moante Heunä, „awä beschtimmte Bolidikä kennt mä väoantworddli(s)ch mache. Denne koann mä joa laa(s)cht Korrupthaat vowerffe.“
„Net alleweil“, daht i(s)ch zu bedenke gewwe, „die seun zwaa net alle selwstlos un lieb, awä gewehnli(s)ch aach koa äksdräm hinnähälli(s)che Väbre(s)chä.“
Iwä des Themä hämmä noch längä gebabbelt,i(s)ch besunners, waaß awä nemmä, woas genaa. S` woar wohl net so wi(s)chdi(s)ch.
Klausi reumte noch:



„Susi un ihrn Max duhn ne Brauerei fiehrn
des duhn baade oagenähm im Porddmonee schpiern.
Oageschproche uf Elljens soage se:
„Sol(s)ch bleede Geschi(s)chte sollt mä loasse
des seun doch nur ar(s)ch supäbleede Posse.“


„I(s)ch hebb alleweil Dorscht wie eun Brauereigaul
duh awä net nur lieje in de Forzkuhl faul“,
soat Max, „aach unsre Oageschtellte duhn koa Arweid meide
unnä Geldnot braacht vun denne koanä... nie  leide.“

Na ja, ob des werkli(s)ch so is, wisse mä net. Doa misste wä moal mit de Gewerkschaftlä babble.

     Hintergrundmusik: Niviro -Flares (No Copyright Songs)


Übersetzung: „Ihr dürft nicht alles wörtlich nehmen, was ich das letzte mal alles gesagt habe“, begann Klausi Vielredner die Filosofenrunde, „ich war nämlich etwas konfus im Hirn, vielleicht hab ich wohl zu viel Bier getrunken.“
„Genau, das hast du auch“, nickte ich.
„Heute wird mir das nicht passieren“, versprach Klausi, „ich werde mich mit dem Schlucken etwas zurück halten. Zumindestens will ich es versuchen, obwohl mir das bestimmt schwer fällt.“
„Für eine Verschwörungstheorie hat das noch nicht gelangt, was du Klausi, und wir anderen so alles aus unseren Erdbeermäulchen in den hochkuldurellen Kneipenäter, so voll kreativ und sanft, versprühten“, säuselte Laura, „aber das können wir jetzt mit unbändigen Erkenntnisdrang vertiefen, damit ans helle Licht die Wahrheit gnadenlos gezerrt wird.“
Als reichlicher Wortekitsch empfand ich ihr Gesülz.
„Na ja, so ganz stimmt das nicht“, kommentierte ich ihren Gesprächsbeitrag, „eine Verschörungstheorie hat so gut wie nie was mit der Wahrheit zu tun. Im Gegenteil: Die eigentliche Wahrheit wird reichlich strapaziert, garniert mit viel schlichten, aber abstrusen Gedanken. Dies bedeutet: Schwatztiraden, gefüllt mit viel pseudowissenschaftlichen Behauptungen, feiern Triumpfe.“

„Der Schorschi hat recht, liebe große Schwester Laura“, äußerte Lena.
„Und du, Schorschi,versuchst hier ebenfalls mit arg geschwollenen Sätzen zu präsentieren“, ergänzte Klausi, „aber lassen wir die Sticheleien. Überlegen wir besser, wie man die Verschwörungstheorie noch glaubhafter gestalten können, ein Verschwörungsglaube speziell für Kneipenbesucher. Für die ist es ja fürchterlich, wenn sie wegen den teuflischen Aliens eines Tages nur noch faden Apfelsaft trinken können anstatt den köstlichen Gerstensaft.“
„Müssen wir das überhaupt?“ fragte ich skeptisch, „unsere Filosofenrunde will doch mit glühendem Eifer die Wahrheit fördern und keine Pseudowissenschaften hochpuschen.“
„Stimmt schon, Schorschi“, äußerte Klausi dazu, „wie wollen aber unseren Spaß genießen und falls deppe Zeitgenossinnen und Zeitgenossen solche abstruen Gedanken verinnerlichen, dann ist unsere Aufgabe die Mitbürger aufzuklären und auf den Boden der Tatsachen zurück zu stellen.“
„Na ja, wenn du meinst, Klausi“, ich bewegte meinen Kopf überlegend hin und her.
„Ja, das meine ich. Die Bierproduktion muss natürlich gesichert bleiben. Außerirdisache alleine als Sündenböcke zu titulieren, langt nicht. Es ist sicherlich schwierig die als die Übeltäter verantwortlich zu machen, da wir die ja nicht sehen.“

„Wir brauchen greifbare Feinde“, warf Heiner ein, „auf die die Verschwörungsgläubigen rum hacken können. Da wir die Außerirdischen nicht sichten, müssen halt bestimmte Menschen diese Rolle übernehmen.“
„An wen hast du denn gedacht?“ fragte Babettchen.
„Es könnten zum Beispiel die Brauereibesitzer sein, die stecken halt mit den Aliens unter einer Decke und kriegen für ihren Frevel womöglich noch Geld.“
„Sollte man nicht machen“, protestierte Ludwig, „die sind doch unschuldig und sollen wegen so einem Hirnquatsch betsraft werden?“
„Dja, hast ja recht“, meinte Heiner, „aber bestimmte Politiker könnte man verantwortlich machen. Denen kann man ja leicht Korruption vorwerfen.“
„Nicht immer“, gab ich zu bedenken, „die sind zwar nicht alle selbstlos und lieb, aber gewöhnlich auch keine extrem hinterhältige Verbrecher.“
Über dieses Thema schwätzten wir noch länger, ich besonders, weiß aber nicht mehr, was genau. Es war wohl nicht so wichtig.
Klausi reimte noch:
„Susi und ihr Max tun eine Brauerei führen
das tun beide angenehm im Portemonnai spüren.
Angesprochen auf Aliens sagen sie:
„Solch blöde Geschichten sollten wir lassen
das sind doch nur arg superblöde Possen.“


„Ich hab immer Durst wie ein Brauereigaul
will aber nicht nur liegen in der Furzkuhle faul“,
sagt Max, „auch unsre Angestellten tun keine Arbeiten meiden
unter Geldnot braucht von denen keiner....nie leiden
.“
Na ja, ob das wirklich so ist, wissen wir nicht. Da müsste wir mal mit den Gewerkschaftlern reden.