Zungenbrecherschnellredner

  

„I(s)ch hebb moal eun Vierzaalä gereumt“, babbelte unsä Koampfdrinkä, Heunä, uf de  Filosooferund in de Kneip    Zim weise Mondmoann,   „duht moal lausche






I(s)ch duh gern eunen saufe,

bin goans friedli(s)ch, duh net raufe.

Drim muss i(s)ch fordd sofordd in die Läde laafe

un dordd sofordd Schnaps un Bier mä kaafe.

„Net schlä(s)cht“, daht i(s)ch lobe, „wenn inhaltli(s)ch aach net besunners oaschpruchsvoll, „awä woa solls, mä koann net alleweil hee(s)chä Di(s)chtkunst kre..iern.

      

Hee(s)chä Di(s)chtkunst duht mä ar(s)ch selde gelinge,

koann nur bleed gewehnli(s)ch Dsungebre(s)chä bringe.“

„Selwsväschtännli(s)ch will i(s)ch ei(s)ch, liewe Filosoofe, so woas wirrä moal bräsändiern.

Defier hock i(s)ch mi(s)ch oam End vun unserm Disch, doamiddä meu Werk scheenä genieße kennt.“

Dies woar allädings nur vogeschoobe. In Werkli(s)chkaat woar mä des dehoam net gelunge, meun Dsungebre(s)chä schnell un fehläfrei vozudraache. I(s)ch hebb dän doann halt in de Wohnschtubb, loangsoam gebabbelt, ufgenumme un doann oam Kompjutä mit eum Audioprogroamm schnellä väennert.

Nadierli(s)ch klärte i(s)ch meu Freinde deriwwä net uf. In de Hoosedasch hodde i(s)ch eun kloanes Oabschpielgerät un mit meunäm Meil(s)che daht i(s)ch nur enschpre(s)chende Mundbewä(s)chunge dähdi(s)che.

Gemerkt häm des die Filosoofe net, oadä(s)chdi(s)ch dahte se lausch





De Dsungebre(s)chächnellbabblä babbelt schnell

des koannä werkli(s)ch ar(s)ch schee schnell, gell?

Seu Schtimmbännä duhn nettemoal ebbes zappeln,

ä koann halt fehlälos foandasdi(s)ch schnell babbeln.

Muss awä oaschließend erst moal ti(s)chdi(s)ch rappeln.

„Jedds duhemoal sofordd des Klo ufsuche, Schor(s)chi, sunst rappelste noch in die Hoos“,

froddselte Laura.

Übersetzung: „Ich hab mal einen Vierzeiler gereimt“, schwätzte unser Kampftrinker, Heiner, auf der Filosofenrunde in der Kneipe   Zum weisen Mondmann,  „hört mal zu:

Ich tu gern einen saufen,

bin ganz friedlich, tu nicht raufen.

Drum muss ich fort sofort in die Läden laufen,

dort sofort Schnaps und Bier mir kaufen.“

„Nicht schlecht“, lobte ich, „wenn inhaltlich auch nicht besonders anspruchsvoll. Aber, was soll`s, man kann nicht immer höhere Dichtkunst kreieren.

Höhere Dichtkunst tut mir arg selten gelingen

kann nur gewöhnlich blöde Zungenbrechä bringen.“

„Selbstverständlich will ich euch, liebe Filosofen, so was wieder mal präsentieren.

Dafür setze ich mich am Ende desTisches hin, damit ihr mein Werk schöner genießen könnt.“

Dies war allerdings nur vorgeschoben.  In Wirklichkeit war es mir daheim nicht gelungen,

meinen Zungenbrecher schnell und fehlerfrei vorzutragen. Ich hab den dann halt im Wohnzimmer, langsam gesprochen, aufgenommen und dann am Computer mit einem Audioprogramm schneller verändert.

Natürlich klärte ich meine Freunde darüber nicht auf. In der Hosentasche hatte ich ein kleines Abspielgerät und mit meinem Mäulchen machte ich nur entsprechende Mundbewegungen.

Gemerkt hatten die Filosofen das nicht, andächtig lauschten sie:

Der Zungenbrecherschnellredner redet schnell

das kann er wirklich arg schön schnell, gell?

Seine Stimmbänder tun nicht mal etwas zappeln,

er kann halt fehlerlos phantastisch schnell babbeln.

Muss aber anschließend erst mal arg tüchtig rappeln.“

„Jetzt such mal sofort das Klo auf, Schorschi, sonst pinkelst du noch in die Hose“, frotzelte Laura.