Hochsprung aus dem Stand (mit Video 1m36s)


In de Wohnschtubb zei(s)chte i(s)ch meine Kinnä, Marie(s)che un Macko, eunen Videofilm iwä die Masai, eun Hertevolk in de Gejend vun Kenja, Tansania in Ostafrika.
Die Männä hippte in die Hee(s)ch, so uugefäh zwische fuffsi(s)ch bis siwwsi(s)ch Dsendi-
metä un die Fraue dahte um die eun Kreis herim bilde.
„Die Leit dordd seun goans schee schporddli(s)ch, gell?!“ kommendierte i(s)ch des Gehipp.
„Ach, des is doch koa besunnä Laastung“, moante Macko, „des krieg i(s)ch aach hie.“
„Moansde des werkli(s)ch? Du musst bedenke, meu Buh, die mache des aasäm Schtoand, also ohne Oalaaf un noch glaachzaadi(s)ch mit baade Fieß. De eune Afrikoanä duht sogoar die Unnäboa net oawinkle un diesä duht seu Schpringe glaa fienf- orrä säksmoal hinnäeunannä dähdi(s)che un kimmt jedes moal uf minnenstens sä(s)chsi(s)ch Dsendimetä Hee(s)ch.“
„Koann i(s)ch beschtimmt aach“, moante wirrä des Kinn.
„So? Des musste uns sofordd zei(s)che, Macko. Kimm, wä gehn raas in de Gadde uf die Wiss.“

Des dahte wä doann aach.
I(s)ch daht zwaa Holdspfleck, im Oabschtoand vun uugfäh eunmetäfuffzi(s)ch, in die Erd ramme. Eune Korddelschnur broachte i(s)ch erst moal in zwoansi(s)ch Dsendimetä Hee(s)ch oa.
„Zwoansi(s)ch Dsendimetä seun joa werkli(s)ch lä(s)chäli(s)ch fer mi(s)ch, selwst Marie(s)che koann des beschtimmt bewäldi(s)che“, teente Macko.
„Duh net so oagewwe, Kinn, brobiers moal.“
Macko hippte, awä net mit baade Fieß glaachzaadi(s)ch.
„Die Masai mache des awä net so“, daht i(s)ch zu bedenke gewwe, „Buh, du sollst net erst des oane Boa riwwä heebe un doann des annä, sunnern baade glaa(s)chzaadi(s)ch.“
Unsä Kinn machte des doann...un es geloangäm aach.
Wä ähee(s)chte doann uf dreißi(s)ch Dsendimetä....un Macko schtolperte iwä die Korddel un fiel uf die Wiss.
Eun zwaatä Väsu(s)ch mit glei(s)chä Hee(s)ch missloang ewwefalls.
„S´ is wohl doch net so oafach, gell? Na joa, du koannst joa iebe, vielaa(s)cht duhtä doann mit fleißi(s)chäm Dräning dreissi(s)ch orrä sogoar fienfundreissi(s)ch Dsendimetä Hee(s)ch gelinge.“
„Meegli(s)ch isses“, soate de Buh ebbes kloalaat, „si(s)chä isses wohl doch net. Awä äwaksne, grooße Männä kenne des. Vielaa(s)cht werd diese Add Hippe moal olimpisch Schporddadd orrä zuminnest baa intänaddsjonoale Weddkämpf werd des zu sehe seun.
I(s)ch kennt doann als Zuschauä debaa seun un ne deitsch Foahn schwenke.“
„I(s)ch werd des nie dähdi(s)che“, kommendierte i(s)ch seu Gebabbel, „vun weje Velkäväschdänni(s)chung, doa werd nur de primidive Naddsjonoalismus

 geferddert un vielaa(s)cht... noa... net nur vielaa(s)cht, sunnern beschtimmt,  noch moan(s)che Leit, die wo mit Schpordd Geld raffe.
I(s)ch duh Folgendes voschlaache: Uf de Kloos vun de Schporddschdädde misse genie(s)chend deitsche Babierfähn(s)chä, middäm korze Schtock droa,  fer die Zuschauä zur Väfie(s)chung geschtellt wern.
So kenne mä soage:



Die Patrijoote duhn baam Pisse
alleweil die deitsch Flagg hisse.

Un falls er(s)chendeune Päsoon die Händ väleddst hodd un des Fähn(s)cheschwenke duht Schwieri(s)chkaate beraate, doann muss hoalt die Babierflagg oannäm Hut befesdi(s)cht wern. Wenn mä den Deeds doann hefdi(s)ch hie un hä bewä(s)che duht, werd  des Fähn(s)che aach geschwenkt.“

      Hintergrundmusik: Don`t Look Inside -Biz Baz Studio (NCM)


Übersetzung: Im Wohnzimmer zeigte ich meinen Kindern, Mariechen und Marko, einen Videofilm über die Masai, einem Hirtenvolk in der Gegend Kenya, Tansania in Ostafrika.
Die Männer sprangen in die Höhe, so ungefähr 50 bis 70 cm und die Frauen bildeten einen Kreis um sie.
„Die Leute dort sind ganz schön sportlich, gell?!“ kommentierte ich das Gespringe.
„Ach, das ist doch keine besondere Leistung“, meinte Marko, „das krieg ich auch hin.“
„Meinst du wirklich? Du musst bedenken, mein Bub, die machen das aus dem Stand, also ohne Anlauf und noch gleichzeitig mit beiden Füßen. Der eine Afrikaner tut sogar seine Unterbeine nicht anwinkeln und dieser springt gleich fünf- oder säksmoal hintereinander und kommt jedesmal auf mindestens 60 cm Höhe.“
„Kann ich bestimmt auch“, meinte wieder das Kind.
„So? Das musst du uns sofort zeigen, Marko. Komm, wir gehen raus in den Garten auf die Wiese.“

Das machten wir dann auch.
Ich rammte zwei Holzpflöcke in die Erde, mit ungefähr einmeterfünfzig Abstand. Eine Kordelschnur brachte ich erst mal in 20 cm Höhe an.
„Zwanzig Zentimeter sind ja wirklich lächerlich für mich, selbst Mariechen wird das bestimmt bewältigen“, tönte Marko.
„Gib nicht so an, Kind, probiers mal!“
Marko sprang, aber nicht mit beiden Füßen gleichzeitig.
„Die Masai machen das aber nicht so“, gab ich zu bedenken, „Bub, du sollst nicht erst das eine Bein rüber heben und dann das andere, sondern beide gleichzeitig.“
Unser Kind machte das dann....und es gelang ihm auch.
Wi erhöhten dann auf 30 cm....und Marko stolperte über die Kordel und fiel auf die Wiese.
Ein zweiter Versuch mit gleicher Höhe misslang ebenfalls.
„Es ist wohl doch nicht so einfach, gell? Na ja, du kannst ja üben, vielleicht gelingt dir dann durch fleißiges Training 30 oder sogar 35 cm Höhe.“
„Möglich ist es“, sagte der Bub etwas kleinlaut, „sicher ist es wohl doch nicht. Aber erwachsene, große Männer können das. Vielleicht wird diese Art Springen mal olympische Sportart oder zumindestens bei internationalen Wettkämpfen wird dies zu sehen sein.
Ich könnte dann als Zuschauer dabei sein und die deutsche Fahne schwenken.“
„Ich werd das nie machen“, kommentierte ich sein Gerede, „von wegen Völkerverständigung….da wird nur der primitive Nationalismus gefördert und vielleicht
...nein...nicht nur vielleicht, sondern bestimmt, noch manche Leute, die mit Sport Geld raffen.

Ich schlage Folgendes vor: Auf den Klos der Sportstädten müssen genügend deutsche Papierfähnchen, mit einem kurzen Stock dran, für die Zuschauer zur Verfügung gestellt werden.
So kann man sagen:
Die Patrioten tun beim Pissen
stets die deutsche Flagge hissen.

Und falls irgendeine Person sich die Hände verletzt hat und das Fähnchenschwenken Schwierigkeiten bereitet, dann muss halt die Papierflagge an einem Hut befestigt werden. Wenn man den Kopf dann heftig hin und her bewegt, wird das Fähnchen auch geschwenkt.“