Rolfi, 15, will mit Susi anbendeln

 

„Die leddsde zwa Woche hosde heifi(s)chä vun eunä Susi gebabbelt, Rolfi“,daht ihn soan Vaddä, de Klausi, oaredde, „gell, des Mäd(s)che duhtä gefalle.“

„Ebbes schun“, daht de Juuchendli(s)che oantwordde.

„Un? Woarim hosde die noch net eugeloade?“

„I(s)ch waaß net so rä(s)cht, wie i(s)ch des mache soll“, daht Rolfi geschtehe.

„Die seun doch in deunä Klass, hodd die in er(s)chendwel(s)che Fä(s)chä Schwieri(s)chkaate.“

„In Madde is die schlä(s)cht, sie schteiert direkt uf ne Fienf zu. Die Susi hodd unsre Maddelärärin gefroat, wie loang mä des mit de Zoahle im Unnäri(s)cht noch mache dähte.“

„Des seun allädings bedenkli(s)ch“, wie(s)chte Klausi seun Wersching hie un hä. „in Madde hosde joa koa Probläme, Rolfi. Wenn die Susi wirrä moal so oan Bleedsinn babbelt, koannsde ihr joa so eun Zeddel iwärei(s)che orrä aach uf deum Smaadfoon zei(s)che so oan Zwaazaalä

   Susi, in Madde duh i(s)ch dä lieb helfe

   so woas mach i(s)ch gern fer ne schee Elfe.“

 

„Des wär ne guud Idee“, niggte de Bu, „i(s)ch glaab aach net, doass se doa ziggi(s)ch un schnibbi(s)ch reagiern dähte. Bestimmt duhte se uf so eun Oageboot eugehe.“

„Siehsde,Rolfi, des seun doch oan scheenä Oafoang. Wennde doann mit deunä Noachhilfeschtunn ferddi(s)ch seun, daffsde nadierli(s)ch net di(s)ch mit deunäm Händi beschäfdi(s)che, sunnern musst di(s)ch mit däm Mäd(s)che unnähoalte.“

„Iwä woas doann?“

„Och,doa duht`s viele Theme gewwe“, oantworddete Klausi, „zim Baaspiel konnsde babble, doass aach Frauhe un Mäd(s)chä im Stehe äh Rabbel(s)che dähdi(s)che kenne. Die mache des joa gewehnli(s)ch im Hocke uff de Klodeckelbrill. Wenn die Eldern  des ihre De(s)chtä äeuredde, Mäd(s)che kenne des net im Schtehe, doann lerrne die des a net im Schtehe. Purä Bleedsinn seun des. S`duht sogoar Weltmaastäschaftsweddbewerbbe gewwe, eune Mongolin koann eun Schtroahl Viermeterfuffzi(s)ch dor(s)ch die Luft schieße, bevor ä wirrä ufde Boode kimmt. Des seun net viel wäni(s)chä als de Weltrekord vun de Männä, dä leiht baa Viermetäoachzi(s)ch.“

Also,Klausi“, schaltete si(s)ch Mietsi, die Fraa vom Klausi un Muddä vom Rolfi, ins Gesprä(s)ch eu, „meun liewä Moann, woa duhsde doa nur unserm Kinn voschlaache. Des seun doch koa Themä fer äh jung Mäd(s)che, des duht si(s)ch doa nur väuhzt fiehle. Wenn du so woas baa mä gemacht häst, wär i(s)ch sofodd fordd gelaafe un du häsd mi(s)ch nie mä gesehe.“

„Hhm...viellaa(s)cht hosde rä(s)cht, Mietsi. Awä ´s`duht joa noch annern Theme gewwe. Deu Susi duht net viel Kosmediggeusadds baa si(s)ch selwä dähdi(s)che.. Doa konnsde se prima lobe. Wenn mä si(s)ch zu viel Kreem in die Visaa(s)ch schmiert, wern nur Fressfeldä fer Baggterije oagelegt. Doann konnsde noch väklickern, wieviel Milljardde Baggterije in unserm Kerpä läwe, zim Baaspiel im Vädauungsdraggt, Awä seu net zu obälärähaft zuä. Des seun doann nämli(s)ch so,als dähdest de soage

                 Schlau bisde net, ehä äh bleed Bix

                väschtehst net viel, kapierst nix.

                     

„Des seun aach koa Theme, um mittäm Mäd(s)che oazubenneln,“ moante dieMuddä, „scheene un liebe Verse vodraache, doa streeme die Gliggsgefiehle un jeed jung Mäd(s)che duht schmoa(s)chte.“

„Net im geringste muss des schtimme“, äwirrerte Klausi, „die Susi koann des genaasogut als hochgroadi(s)ch albern emfinne un duht des womee(s)chli(s)ch ki(s)chernd ihre Freindinne väzähle.

                  De Rolfi duht albern un kinni(s)ch reume

                  ä glaabt, die annern duhn geriehrt greune.

  

Goans vosi(s)chdi(s)ch mussde so woas baa ä aasbrobiern, Rolfi. A mit Komplimente mussde ufbasse, oam Oafoang net gnoadelos iwädreiwe.  Äh werkli(s)ch schee Bemerkung seun zim Baaspiel, wenn de soats: Deu Oadlidds äinnert mi(s)ch oan eune knospend Lotusbliet im gedämfte Mor(s)cheli(s)cht.   Du daffst awä debaa net lache.“  

 

  (Fortsetzung dieser Anekdote: Rolfi und die herbe Anita)

Übersetzung:„Die letzten 2 Wochen hast du häufiger von einer Susi geredet“,sprach sein Vater, der Klausi, ihn an, „gell, das Mädchen gefällt dir.“

„Etwas schon“, antwortete der Jugendliche.

„Und? Warum hast du sie noch nicht eingeladen?“

„Ich weiß nicht so recht, wie ich das machen soll“, gestand Rolfi.

„Die ist doch in deiner Klasse, hat die in irgendwelchen Fächern Schwierigkeiten?“

„In Mathe ist sie schlecht, sie steuert direkt auf eine Fünf zu. Die Susi fragte unsere Mathelehrerin, wie lang wir das mit den Zahlen im Unterricht noch machen würden.“

„Das ist allerdings bedenklich“, wiegte Klausi seinen Kopf hin und her,„in Mathe hast du ja keine Probleme, Rolfi. Wenn die Susi wieder mal so einen Blödsinn redet, kannst du ihr ja so einen Zettel überreichen oder auch was auf dem Smartphone zeigen, so einen Zweizeiler

 

       Susi, in Mathe werd ich dir lieb helfen

       sowas mach ich gern für ne schöne Elfe.“

 

„Das wäre eine gute Idee“,nickte der Junge, „ich glaub auch nicht,dass sie dann zickig und schnippig reagieren würde. Bestimmt wird sie auf so ein Angebot eingehen.“

„Siehst du, Rolfi, das ist doch ein schöner Anfang. Wenn du dann mit deiner Nachhilfestunde fertig bist, darfst du natürlich dich nicht mit deinem Handy beschäftigen, sondern musst dich mit dem Mädchen unterhalten.“

„Über was denn?“

„Och,da gibt es viele Themen“, antwortete Klausi, „z.B. kannst du schwätzen, dass auch Frauen und Mädchen im Stehen pinkeln können.Die machen das ja gewöhnlich im Sitzen auf der Klodeckelbrille. Wenn die Eltern ihren Töchtern einreden, Mädchen könnten das nicht im Stehen, dann lernen die das auch nicht im Stehen. Purer Blödsinn ist das. Es gibt sogar Weltmeisterschaftswettbewerbe, eine Mongolin kann einen Strahl Viermeterfünfzig durch die Luft schießen, bevor erwieder auf den Boden kommt. Das ist nicht viel weniger als der Weltrekord der Männer, der liegt bei Viermeterachtzig.“

„Also, Klausi“, schaltete sich Mietsi, die Frau vom Klausi und Mutter vom Rolfi, ins Gespräch ein, „mein lieber Mann, was schlägst du nur unserem Kind vor. Das ist doch kein Thema für ein junges Mädchen,das fühlt sich da nur veruhzt (veralbert). Wenn du so was bei mir gemacht hättest, wäre ich sofort weg gelaufen und du hättest mich nie mehr gesehen.“

„Hhm....vielleicht hast du recht, Mietsi. Aber es gibt ja noch andere Themen. Die Susi macht nicht viel Kosmetikeinsatz bei sich selber. Da kannst du sie prima loben. Wenn man sich zu viel Creme ins Gesicht schmiert, werden nur Fressfelder für Bakterien angelegt. Dann kannst du noch erklären, wie viel Milliarden Bakterien in unserem Körper leben,z.B. im Verdauungstrakt. Aber sei nicht zu oberlehrerhaft zu ihr. Dasist dann nämlich so als würdest du sagen

 

                  Schlau bist du nicht, eher eine blöd Bix(Tussi)

                  verstehst nicht viel, kapierst nix.

 

„Das ist auch kein Thema, um mit einem Mädchen anzubandeln“, meinte die Mutter, „schöne liebe Verse vortragen, da strömen die Glücksgefühle und jedes junge Mädchen schmachtet.“

„Nicht im geringsten muss das stimmen“, erwiderte Klausi, „die Susi kann das genau so gut als hochgradig albern empfinden und wird das womöglich kichernd ihren Freundinnen erzählen

 

       Der Rofi tut albern und kindisch reimen

       und glaubt, die anderen würden gerührt weinen.

 

Ganzvorsichtig musst du sowas bei ihr ausprobieren, Rolfi. Auch mit Komplimenten musst du aufpassen, am Anfang nicht gnadenlos übertreiben. Eine wirklich schöne Bemerkung ist zum Beispiel, wenn du sagst:  Dein Antlitz erinnert mich an eine knospende Lotusblüte im gedämpften Morgenlicht.   Du darfst aber dabei nicht lachen.“