Woas soll i(s)ch meunä Mama zim Gebortsdaach schenke? Väspre(s)che nemmä in de Noas bohrn? (Was soll ich meiner Mama zum Geburtstag schenken?Versprechen nicht

mehr in der Nase bohren?)

 

 

Geburtstag 

Fer de Gebortsdaach meunä Fraa hebb i(s)ch meistens aach woas Selwstgebasteltes orrä Äfunnes geschenkt. Diemoal hebb i(s)ch Verse gebastelt, die wo de Klausi

mä geholfe hodd. I(s)ch druch vo:

                  „Lisett(s)che, du host Gebortsdaach heit

                 loss uns nur duhn, woas werkli(s)ch äfreit:

                 schlemmend fresse, nur des Best aaswähle

                 seiisch Witz un lusdi(s)ch Zoote väzähle

                 die Stunne väbechern un Freinde gnieße

                 defdi(s)ch Ferz vädonnern un -schieße“.

Lisett(s)che wie(s)chte de Kopp hin un hä „na ja, reime duht´s si(s)ch . Awä de Inhoalt is etwoas eusaati(s)ch:Des is deu Vorstellung vum gelungene Gebortsdaach, i(s)ch spiel doa iwähaapt koa Roll“.  

„Doa hebbi(s)ch  noch ähn annern Sechszeilä, dä däht viellaacht basse:

          Lisett(s)che, du dufts, bist schee wie äh Roos

          i(s)ch dagehe scheiß nur bees in die Hoos.

          Du seun ja so schlau wie äh kluug Schänie

          i(s)ch dagehe nur wie äh bleed Rindvieh.

          Wie hälst du´s mit mä Dummbabblä aus

          un machst net die Fladdä un flitzt aus däm Haus?“

Lisett(s)che wie(s)chte wiirrä de Kopp hie un hä, „wenn du werkli(s)ch so bees un bleed wärst, hädd i(s)ch schun die Fladdä gemacht. Hoste net ebbes wo unsre Gemeunsoam- kaate zim Aasdrick kimme?“

Stehnend suchte i(s)ch in meune Zettel, „viellaacht drifft des deun Geschmack

 Lisett(s)che, mä seun äh fandasdisch Gespann:

 Du Kutschä, i(s)ch Gaul, i(s)ch zieh woas i(s)ch kann.

 Die Annern kenne lästern un iewel stinke,

 wä duhns aach, awä losst uns oanä drinke:

 Geforzt, geschisse, gefresse, gesoffe,

 doass des net ufheert, loss uns hoffe! „

Schun äh bissche bessä, „ moante ma Fraa, „awä wirrä eusaati(s)ch. Doan Vers geht nur uf Esse, Drinke un me(s)chli(s)che  Folge devun eu. Wo bleiwe denn die kuldurelle Saate vo uns?“

Ma Fraa is werkli(s)ch oaspruchsvoll worn, net nur woas des Materielle bedreffe duht.

„I(s)ch hebb doa noch ähn Zwaazeiler, i(s)ch hoff, des gefällt dä endli(s)ch:

               Wä ergänse uns prima zur kuldurell Schoos:

               Du seun die Klees un i(s)ch die pikant Soß“.   

Übersetzung:       Für den Geburtstag meiner Frau habe ich neistens auch was Selbstgebasteltes oder Erfundenes geschenkt.   Diesmal habe ich Verse gebastelt, bei denen mir der Klausi geholfen hat.   Ich trug vor:

            „ Lisettchen, du hast Geburtstag heut,

           lasst uns nur tun, was  wirklich erfreut:

           Schlemmend fressen, nur das Beste auswählen

           säuische Witze und lustige Zoten erzählen

           die Stunden vertrinken und Freunde genießen

           deftige Fürze verdonnern und –schießen“.

Lisettchen wog den Kopf hin und her, „na ja, reimen tuts sich. Aber der Inhalt ist etwas einseitig: Das ist deine Vorstellung vom gelungenen Geburtstag, ich spiel da überhaupt keine Rolle“.  

“Da habe ich noch einen anderen Sechszeiler, vielleicht passt der:

Lisettchen, du duftest, bist schön wie ne Rose

ich dagegen scheiß nur bös in die Hose.

Du bist ja so schlau wie ein kluges Genie

ich dagegen nur wie ein blödes Rindvieh.
Wie hält´s du´s mit mir Dummschwätzer aus

und haust nicht ab und flitzt aus dem Haus? „

Lisettchen wog wieder den Kopf  hin und her, „wenn du wirklich so böse und blöd wärst, wäre ich schon abgehauen.  Hast du nicht etwas, in dem unsrer Gemeinsamkeiten zum Ausdruck kommen?„
Stöhnend suchte in meinen Zettel, „vielleicht trifft das deinen Geschmack:

Lisettchen, wir sind ein fantastisch Gespann:

Du Kutscher, ich Gaul(Pferd),ich zieh, was ich kann.

Die Anderen können lästern und übel stinken

das tun wir auch, aber lasst uns einen trinken:

Gefurzt, geschissen, gefressen, gesoffen:

Dass das nicht aufhört, lass uns hoffen“.

Schon ein bisschen besser“, meinte meine Frau, „aber wieder nur einseitig. Wo bleiben denn die kulturellen Seiten von uns?“

MeineFrau ist ganz schön anspruchsvoll geworden, nicht nur was das Materielle betrifft.

„Ich habe da noch einen Zweizeiler, ich hoffe, das gefällt dir endlich:

Wir ergänzen uns prima zur kulturellen chose: (hier:Angelegenheit)

Du bist wie die Klöse und ich die pikant Soß“.