Kurzballaden, I-III  ( Versbasteleien)           auf dieser Seite:   

                           Das Zelt brennt

                          Waldbrand

                          Verirrt im Wald

 

Das Zelt brennt

„Oam leddst Wochend hebb i(s)ch moal eune Korzballaad gebastelt“, informierte i(s)ch uf de Filosooferund in de Kneip Zim weise Mondmoann, „duht moal lausche!“

K 1 hf.mp3 (3.52MB)
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Im Loade hodd Jergi äh Zelt giensdi(s)ch gekrickt

seu Freindin Susi woar deriwwä ar(s)ch änzickt.

Uffen Kempingpladds hämses glaa genuddst,

es hodd se vo neigieri(s)ch Blicke geschiddst.


Des Pär(s)che wollt dordd si(s)ch lieb necke un härddse

s`woar dunkel, s` daht enziende zwaa Kärddse.

Jedds konnte die Zwaa ihr Meil(s)che sieß dricke

konnte so Gefiehl un Seel sä änzicke.

Beide wollte si(s)ch ri(s)chdi(s)ch oabstrampeln

mit Geist un Kerpä ar(s)ch hefdi(s)ch rim hampeln.


Doch die Kärddse fiele um, des Zelt broannte

li(s)chtäloh, Susi un Jergi roannte

schnell noach drauße, um ins Freie zu stärddse

Jergi daht vo Schreck väschieße zwaa Ferze.

Gejesaadi(s)ch hämse si(s)ch die Schuld zugeschobe.
„Wieso host die Kärdds net  rä(s)chzaadi(s)ch ufgehobe?“
meckerte Susi, daht wie ne Furije rim tobe.
„Du bleed Biks host mi(s)ch nervvi(s)ch oabgelenkt
oan die meegli(s)che Folge iwähaapt net gedenkt.“
Korz gesoagt, die Harmonie woar pleddsli(s)ch zästeert
häm nemmä, wie friehä uf ihr Härdds geheert.

Un die Moroal vo dä Geschi(s)cht
lieb härzze lässt si(s)ch aach ohn Kärddseli(s)cht.
Kärddseli(s)cht sollt mä im Zelt werkli(s)ch lasse
s`koann Feiä des goanse Zelt äfasse.

Doch:
Schun noach nä Woch dahte se wirrä naggi(s)cht iwäeunnannä leihe
un dahte si(s)ch äsehnt de sieß Lieb äfreie.“

„Ballaad duhsde zu deunäm geisdi(s)che Äguss soage, indresont“, froddselte Klausi, unsä Schäff-Filosoof un Dorffdi(s)chtä.
„Als Ballaad kenne mä Schor(s)chis Werk schun bezei(s)chne“, väteidi(s)chte mi(s)ch Heunä, „Ballaad duht joa vo däm Wordd balleidi(s)cht kumme. Un hier seun glaa zwaa Päsoone balladei(s)cht. Se woarn`s awä nur sä korz, nur eune Woch, desweje isses eune Korzballaad.“

Übersetzung: „Am letzten Wochenende hab ich mal eine Kurzballade gebastelt“, informierte ich auf der Filosoofenrunden in der Kneipe Zum weisen Mondmann, „hört mal!“


Im Laden hatte Jörgi ein Zelt günstig gekriegt
seine Freundin Susi war darüber arg entzückt.
Auf dem Campingplatz haben sie es gleich genutzt
es hatte sie vor neugierigen Blicken geschützt.

Das wollte dort sich lieb necken und herzen          
es war dunkel, s entzündete zwei Kerzen.                                                 
Jetzt konnte die Zwei ihr Mäulchen süß drücken         (auf hessisch reimt es sich konnten so Gefühl und Seele sehr entzücken.              immer gut und klingt   
Beide wollten sich richtig abstrampeln                         auch weniger
mit Geist und Körper sehr heftig rum hampeln.              holprig)

Doch ne Kerze fiel um, das Zelt brannte
lichterloh,Susi und Jörgi rannten
schnell nach draußen, um ins Freie zu stürzen
Jörgi tat vor Schreck verschießen zwei Fürze.

Gegenseitig haben sie sich die Schuld zugeschoben
„Wieso hat du die Kerze nicht rechtzeitig aufgehoben?“
meckerte Susi,tat wie eine Furie rum toben.
„Du blöde Tussi hast mich nervig abgelenkt
an mögliche Fogen überhaupt nicht gedacht“  (auf hessisch gedenkt)
Kurz gesagt, die Harmonie war plötzlich zerstört
hatten nicht mehr, wie früher, auf ihr Herz gehört.

Und die Moral von der Geschicht`
lieb herzen lässt sich auch ohn`Kerzenlicht.
Kerzenlicht soll man im Zelt wirklich lassen
s`kann Feuer das ganze Zelt erfassen.

Doch:
Schon nach ner Woche taten sie wieder nackt übereinander liegen
und taten erneut die ersehnt` süß`Liebe kriegen.“

„Ballade sagst du zu deinem geistigen Erguss, interessant“, frotzelte Klausi, unser Chef-Filosof und Dorfdichter.
„Als Ballade können wir Schorschis Werk schon bezeichnen“, verteidigte mich Heiner, „Ballade kommt ja von dem Wort balleidigt. Und hier sind gleich zwei Personen beleidigt. Sie waren es aber nur sehr kurz, nur eine Woche. Deswegen ist es eine Kurzballade.“

Waldbrand

Folgend Korzballaad, vogedraache von mä, musste si(s)ch die Filosossferund iwä si(s)ch ägehe loasse:

K 2 a hf.mp3 (3.39MB)
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Gintä Bucheworzel daht oam Woaldroand wohne
die nah Nadur daht seu Seel oft belohne.
Seu kloa Haus nenntä dordd seun Eigen
herum koan Audolärm, nur Schweigen.

Newwä ne kloa Fi(s)cht dahtä Feiä mache
hoolte aasäm Rucksack Worscht un annern Sache. 

Des dahtä broate, vägnie(s)cht väzehrn                             
sowoas hodd seun Edelgaume ar(s)ch gern.
Alsä ferddi(s)ch woar wolltä uf die Glut rappeln
daht aach kräfdi(s)ch mit dem Schpädds(s)che zappeln.
Doch ähn Pipistroahl wollt diesmoal net flutsche
koan eunzi(s)ch Droppe daht aasäm ruddsche.

„S´werd schun nix fer(s)chdäli(s)ch Schlimmes bassiern
net alleweil koann i(s)ch vägnie(s)cht uriniern.“
Doch die Winde des Gliggs woarn ihm net hold
ä woar halt nur ähn gewehnli(s)ch Widdsbold.
Groad finf Metä woarä gelaafe fordd

doa musstä zurigg zu diesäm Ordd.

Die Fi(s)chte broannte schee li(s)chtäloh
normoaläwaas wär ä werkli(s)ch froh
kennte ähn hälli(s)ch Video drehe
doamit die Leit des uf Jutuub kennt sehe.

Des Feiä werkte awä uugemeun kräfdi(s)ch
Geri(s)che stiege in die Noas ar(s)ch defdi(s)ch.
Ä musste seu Jack un Häm benuddse
um de umlie(s)chend Woald vom Broand zu schiddse.

Mit Mieh un Not konntä des Feiä ästicke.
Dehoam konntä nur zur Fraa bleed nicke:
„Unnä Läwensgefaah hebb i(s)ch eun Uugligg vähinnert
un enseddsli(s)che Folge doch ar(s)ch gelinnert.
Jedds muss i(s)ch sofordd in die Forzkuhl hippe
duh vohä noch oanen orrä zwaa kippe.“

„Deu Broandwunne oan Erm un Rigge
duhn werkli(s)ch iwähaapt net enzigge.
Gintä, du bist ähn gefähli(s)ch Uhrumpel-Idjoot
bringst er(s)chendwoann uns all de gnoadelos Dood.
I(s)ch waaß, wilde Posse dreiwes in deunäm Hern
des hobbe halt alle Deppe gern.“


Mit schaffe Tonfall daht se ihn riege
s`heerte si(s)ch oa als wolltsen bekriege:
„So babbi(s)ch duhsde net in die Forzkuhl hippe
duh di(s)ch erst wäsche, host net vädient oanen zu kippe.“

Gedemiedi(s)cht musst Gintä addi(s)ch gehor(s)che
ä wollt net kriege noch greeßere Sor(s)che.

 „Mit däm Gintä Bucheworzel hosde wohl deu eigne Päson beschriwwe, Schor(s)chi, stimmts?“ moante Ludwig.
„Net so ri(s)chdi(s)ch“, daht i(s)ch moan Kopp hie un hä bewä(s)che, „so gasdi(s)ch is meu Lisett(s)che net wie die Fraa vum Gintä.“
„Du hosdä sogoar addi(s)ch Mieh gegewwe“, lobte Klausi oaäkennend, „des Wäse vun däm Worschtgrillä häsde awä bessä ebbes aasfiehrli(s)chä schildern misse. Duh doch noch Folgendes in deunäm Posse-Werk eufiege:

K 2 b.mp3 (383.58KB)
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De Moann woar ähn lei(s)chtsinni(s)ch Hallodrie
singt selbst baam Uuugligg noch Juppheidie.
Jack un Häm woarn nemmä zu gebraache
daht denoach nur glei(s)chgildi(s)ch oa raache.
Iwä Broandbloase oam Rigge dahtä lache
dezu noch ar(s)ch bleede Widdse mache
.“
„So doll is deu Gereumtes net“, daht i(s)ch Klausi kridisiern.
„S` misst noch iwäarweidet wern“, musstä zugewwe, „viellei(s)cht sollt i(s)ch des mittäm Wäkselreum kre..iern, um oazudeite, doass des die Kernausoag vun däm Werk is.“


Übersetzung: Folgende Kurzballade, vorgetragen von mir, musste die Filosofenrunde über sich ergehen lassen:


Günter Buchenwurzel tat am Waldrand wohnen
die nah` Natur tat ihn sehr oft belohnen.
Ein kleines Haus nannte er dort sein Eigen        
herum kein Autolärm, nur Schweigen.

Neben einer kleinen Fichte tat er Feuer machen
holte aus dem Rucksack Wurst und andere Sachen.  (der häufige Gebrauch von tun 
Das tat er braten, dann vergnügt verzehren         und  seinen abgeleiteten Formen
so was hatte sein Edelgaumen sehr gern.               hört sich auf hochdeutsch sehr      
Als er fertig war, wollte er auf die Glut rappeln        holprig an, nicht jedoch auf hessisch)
tat auch kräftig mit dem Spätzchen zappeln.               (rappeln = pinkeln)
Doch ein Pipistrahl wollte diesmal nicht flutschen        (Spätzchen = männliches
kein einziger Tropfen tat aus ihm rutschen.                                 Geschlechtsteil)

„Es wird schon nichts fürchterlich Schlimmes passieren
nicht immer kann ich vergnügt urinieren.“
Doch die Winde des Glücks waren nicht hold
war halt nur ein ganz gewöhnlich(er) Witzbold
gerad fünf Meter war er gegangen fort
da musste er zurück zu diesem Ort.

Die Fichte brannte lichterloh
normalerweise wär`er wirklich froh
und könnte ein herrliches Video drehen
damit die Leute dies auf Youtube könnten sehen.

Das Feuer wirkte aber ungemein kräftig
Gerüche stiegen in die Nase sehr deftig.
Er musste Jacke und Hemd dann benutzen
um den umliegenden Wald vor Brand zu schützen.

 Mit Mühe und Not konnte er das Feuer ersticken.
Daheim konnte er nur zur Frau blöd nicken:
„Unter Lebensgefahr hab ich ein Unglück verhindert
und entsetzliche Folgen doch arg gelindert.
Jetzt muss ich aber schnell in die Furzkuhle hüpfen     (Furzkuhle = Bett)
tu vorher noch einen oder zwei kippen.“

„Deine Brandwunden an Armen und Rücken
tun wirklich überhaupt nicht entzücken.
Günter, du bist ein gefährlicher Uhrumpel-Idiot        
Bringst irgendwann uns allen noch den gnadenlos`Tod.
Ich weiß, wilde Possen treiben es in deinem Hirn
das haben halt alle Deppen gern.“

Mit scharfem Tonfall tat sie ihn rügen
s`hörte sich an als wollt` sie ihn bekriegen:
„So babbig tust du nicht in die Furzkuhle hüpfen        
wasch dich erst, hast nicht verdient einen zu kippen:“

Gedemütigt musste Günter artig gehorchen
er wollte nicht kriegen noch größere Sorgen. 

„Mit dem Günter Buchenwurzel hast du wohl deine eigene Person beschrieben, Schorschi, stimmts?“ meinte Ludwig.
„Nicht so richtig“, ich bewegte meinen Kopf hin und her, „so garstig ist mein Lisettchen nicht wie die Frau vom Günter.“
„Du hast dir sogar artig Mühe gegeben“, lobte Klausi anerkennend, „das Wesen von diesem Wurstgriller hättest du aber besser etwas ausführlicher schildern müssen. Füge doch noch Folgendes in deinem Possenwerk ein:
      Der Mann war ein leichtsinniger Hallodrie
      singt selbst beim Unglück noch Juppheidie.
      Jacke und Hemd waren nicht mehr zu gebrauchen
      Über Brandblasen am Rücken tat er nur lachen
      und dazu noch ganz blöde Witze machen.“
„So toll ist dein Gereimtes nicht“, kritisierte ich Klausi.
„S`müsste noch überarbeitet werden“, musste er zugeben, „vielleicht sollte ich das mit dem Wechselreim kre..ieren, um anzudeuten, dass dies die Kernaussage von dem Werk ist.“    

Verirrt im Wald
 
Des woar die dritt Korzballaad, die wo i(s)ch meine Freinde schenke daht:

K 3 a hf.mp3 (3.24MB)
K 3 a hf.mp3 (3.24MB)





I(s)ch daht laafe in de romoandi(s)ch Woald.
Fer mi(s)ch is des wi(s)chdi(s)ch, eun Läwensinhoalt.
Begaastert guckte ich Vehel un annern Diern
wie Reh, Fieks, Meis un Insekte
die koannt i(s)ch goar net genug oastiern
aach Feiäsalamandä, die schwadds-gäl befleckte.

Bleddsli(s)ch, ähn Daggs daht i(s)ch si(s)chte
ä hockte unnä eunä Fi(s)chte.
Nur ebbes Schei dahtä zei(s)che
finf Metä vun mä dahtä woas fresse
un wollt so schnell net vun mä wei(s)che
Doa schpiert i(s)chän Loch im Bauch, wollt woas esse.

Doch so woas musst i(s)ch leidä lasse
obwohl i(s)ch Hungä werkli(s)ch hasse.
Provijoant hodd i(s)ch gladd vägesse
nur Ferze spukte im Hern heit mor(s)che
so koant i(s)ch wedä drinke noch  esse.
Näkstmoal muss i(s)ch halt bessä sor(s)che.

De Daggs, gesäddi(s)cht, drottete vun danne
i(s)ch hinnähä dor(s)ch finstere Tanne.
Ä väschwoand in de Erd  im dunkel Loch.
Meun Hungä spielte im Bauch Holdädipoltä
schreckli(s)ch Dorscht hinzu koam  noch.
Fer mi(s)ch woar des  uumenschli(s)ch Foltä.

I(s)ch koannt net fuddern äh Lewwäworschtbrood
fer mi(s)ch woar des äh grausoam Nood
konnt wedä Bier noch Ebbelweu drinke
nur dorsdi(s)ch ämaddet ufs Moos niedä sinke.

Doa musst i(s)ch halt des nass Moos oabluddsche
daht debaa die steil Beschung runnä ruddsche.

Gekwält daht i(s)ch um mi(s)ch blicke
aach die schee Nadur koannt mi(s)ch net enzicke.
Musste noch dezu vä..ängsdi(s)cht festschtelle
i(s)ch koannte oabsolut nix vun diesä Stelle.

I(s)ch hodd mi(s)ch also goans gasdi(s)ch väerrt
s`Hern wollt net helfe, s`woar sä väwerrt.
Orijendierungslos tigerte i(s)ch dor(s)ch die Nadur
koannt wie ähn bleed Hinkel rim laafe nur.

Ähn helfend Ferstä hodd meu Uuugligg geschpiert
aasäm dunkle Woald mi(s)ch hinaus gefiehrt
un noch ähn bleed Spruch gebabbelt, uugeriehrt:
„Willsd im fremde Woald di(s)ch net välaafe
musste ähn Navi orrä äh Woandäkatt kaafe.“

In uubekoannt Nadur seun`s wie im Alldaachsläwen

Orijendierung im hekdi(s)ch Kaos is oft vägäwens.

„Net schä(s)cht“, daht Ludwig  kommendiern, „nur des Äwähne des Ferstä is ebbes sprunghaft. Pleddli(s)ch seunä doa. Issä etwoa vom Himmel runnä geschwebt kumme? Si(s)ch net. Du, Schor(s)chi, sollst bessä noch eufiege:

K 3 b.mp3 (99.17KB)
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De Moann hockte uffen Gaul
fer zu Fuß woarä viel zu faul.“

„Des is doch Bleedsinn“, schiddelte Heunä seun Kopp, „i(s)ch hebb noch nie Ferstä gesehe, die wo mittäm Gaul dor(s)chen Woald reide duht. Die benuddse Geländewouhe, s`muss also haaße:

K 3 c.mp3 (133.41KB)
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Äh daht rase dor(s)chs,  Gebisch
wollt schnell hoam zim Middaachsdisch.“

„Diesä Moann is fer Schor(s)chis Geschi(s)cht doch relladiv uuwi(s)chdi(s)ch“, babbelte Klausi mit bestimmend Tonfall, „desweje misse mä uns net kleunli(s)ch schdreide.“
„Misse mä doch“, äwirrerte Babett(s)che, „aach iwers Esse un Drinke. Im Woald duht mä net uubedingt Bier orrä Ebbelweu in si(s)ch reu schidde, Kristallkloares Wassä aas de Bä(s)che duht`s aach. Un doann....“
„Des kimmt mä vo wie des Dreffe vo de Bergsträßä Dorffdi(s)chtä“, unnäbraach i(s)ch die Fraa, „womeegli(s)ch duhn mä uns glaa kloppe.“
„Des moan i(s)ch a“, nickte Klausi, „Schluss jedds mit de schpiddsfindi(s)ch Widdäwordde,“ doann, goans oabrupt, „Hä Wert, noch eine Runde Bier, bitte.“

Übersetzung: Dies war die dritte Kurzballade, die ich meinen Freunden schenkte:

Ich lief in den romantischen Wald
für mich ist das wichtig, ein Lebensinhalt.
Begeistert schaute ich Vögel und nach anderen Tieren
wie Rehe, Füchse, Mäuse und Insekten
koante sie gar nicht genug anstieren
auch Feuersalamnder, die schwarz-gelb befleckten.

Plötzlich, einen Dachs tat ich sichten
er hockte unter großen Fichten.
Nur wenig Scheu tat er mir zeigen
fünf Metervor mir tat er was fressen
und wollte so schnell nicht von mir weichen
Da spürte ich ein Loch im Bauch, wollte was essen.

Doch so was musste ich leider lassen
obwohl ich Hunger wirklich hasse.
Proviant hatte ich glatt vergessen
nur Fürze spukten im Hirn heute morgen
so konnt ich weder trinken noch essen.
Nächstes mal muss ich doch besser sorgen.

Der Dachs, gesättigt, trottete von dannen
i(s)ch hinterher durch finstere Tannen.
Er verschwand in der Erde im dunklen Loch.
Mein Hunger spielte im Bauch Holter-Dipolter
schrecklicher Durst hinzu kam noch
für mich war das  unmenschlich` Folter.

Ich konnte nicht futtern ein Leberwurstbrot
das war für mich wie eine grausame Not.
Konnte weder Boer noch Apfelwein trinken
nur durstig ermattet aufs Moos nieder sinken.
Da musste ich halt das nasse Moos ablutschen
tat dabei die steile Böscheung runter rutschen.

Gequält tat ich um mich blicken
auch die schöne Natur tat mich nicht entzücken
musste noch dazu verängstigt feststellen
ich kannte obsolut nichts von dieser Stelle.

Ich hatte mich also garstig verirrt`
s` Hirn wollt nicht helfen, s`war sehr verwirrt.
Orientierungslos tigerte ich durch die Natur
konnt`wie ein blödes Huhn rum laufen nur.

Ein helfend` Förster hatte mein Unglück gespürt
aus dem dunklen Wald mich hinaus geführt
und noch nen blöd` Spruch gesagt, ungerührt:
„Willst im fremden Wald dich nicht verlaufen
musst du ein Navi oder ne Wanderkarte kaufen.“


Im unbekannten Wald ist es wie im Alltagsleben
Orientierung im hektischen Chaos ist oft vergebens.

„Nicht schlecht“, kommentierte Ludwig, „nur das Erwähnen des Försters ist etwas sprunghaft. Plötzlich ist er da. Ist er etwa vom Himmel runter geschwebt? Sicher nicht. Du, Schorschi, solltest besser noch einfügen:


Der Mann saß auf dem Gaul
zu Fuß war viel zu faul.“


„Das ist doch Blödsinn“, schüttelte Heiner seinen Kopf, „ich hab noch nie Förster gesehen, die mit einem Gaul durch den Wald reiten. Die benutzen Geländewagen. S`muss also heißen:


Er raste durchs Gebüsch

wollt` schnell heim zum Mittagstisch.“


„Dieser Mann ist für Schorschis Geschichte doch relativ unwichtig“, schwätzte Klausi mit bestimmenden Tonfall, „deswegen müssen wir uns nicht kleinlich streiten.“
„Müssen wir doch“, erwiderte Babettchen, „auch übers Essen und Trinken. Im Wald schüttet man nicht unbedingt Bier oder Apfelwein in sich rein. Kristallklares Wasser aus Bächen tut`s auch. Und dann......“
„Das kommt mir vor wie das Treffen der Bergsträßer Dorfdichter“, unterbrach ich die Frau, „womöglich kloppen wir uns gleich.“
„Das mein ich auch“, nickte Klausi, „Schluss jetzt mit den spitzfindigen Widerworten“, dann ganz abrupt, „Hä Wirt, noch eine Runde Bier, bitte.“