Weltspendentag    (mit Video 1m54s)


„Vo vier Woche woar de Weldschpoardaach gewäse“, babbelte i(s)ch oam Frieschticksdisch,
„koanä vun uns hodd des mitgekriggt. Desweje seun aach die Porzelloanschweune vun Macko un Marie(s)che noch gefillt un goans.“
„Wieso kimmsde jedds uf dies Thema?“ froate Lisett(s)che, ma Fraa.
„Na joa, des is so“, daht i(s)ch mi(s)ch reispern, „des duht nemmä die Roll schpiele wie friehä, i(s)ch moan, des Schpoarn mit eunäm Spoarbuch, waal die Infladdsjoon inzwische hee(s)chä is als die Zinse.
Un doa hebb i(s)ch mä gedenkt, wä, also die Familje Schnabbelschnut sollte eun Weldschpendedaach eufiehrn. Des is doch beschtimmt eune vänienfdi(s)ch Sach, gell?!
Dän Weldschpendedaach hodds aach schun friehä gegewwe. I(s)ch waaß net, ob dä heit alleweil noch äksisdiern duht. Im Intänet hebb i(s)ch deriwwä beraats rescherschiert, koannt awä nix Konkretes finne. Meun Eudruck is: Diesä Gedenkdaach konnt si(s)ch bishä net so ri(s)chdi(s)ch dor(s)chseddse.“
„Oan woas hosde denn gedenkt? Wä orrä woas soll die Schpende krieje?“ froate meu bessä Hälft.

„Och, doa duhts hunnerde Orgoanisaddsjoone gewwe, die wä beschenke kennte. Zim Baaschpiel SOS-Kinnädorff un Nadurschuddsoagelä(s)chehaate, hier in Hesse, in Deitschloand, awä aach die Korzschnabbelhinkel in de Präriereste vun Texas sollte devun providiern.“
„Weje de Korzschnabbelhinkel hosde mi(s)ch moal ar(s)ch kridisiert, Schor(s)chibabba“, meckerte Macko, waal i(s)ch oagäbli(s)ch zu viel Erdnussbuddä väschwendet hebb un in Texas desweje nemmä so viel nadierli(s)che Prärieregjoone seun, die diese Wildhinkel beneedi(s)che dähte.“
„So? Na joa, duht vielaa(s)cht schtimme“ daht i(s)ch zeegäli(s)ch zugewwe, „wenn aach de Zusoammehoang nemmä so genaa in meum Hern drin is, jedefalls net im Bewusstseun.
Awä des is jedds fer uns uuwi(s)chdi(s)ch, bedeutend is degeje, dass wä, die Familje Schnabbelschnut, dän Weltschpendedaach dselebriern.“
„Un woas hosde dä konkret vogeschtellt, Schor(s)chi?“ froate ma Fraa.
„Djoa, die Meegli(s)chkaate seun unnä annerem: Macko un Marie(s)che zädebbern mit eunäm Hämmä die Schpoarschweune, gehe mit de Miense zu eunä Schpoarkass un dordd werd des Geld doann fer eun guude Zweck uf eun beschtimmtes Konto iwäwiese.“
„Un de Familjevaddä beloobi(s)cht defier seu zwaa Kinnä“, läsderte grinsend Lisett(s)che, „ä duht iwähaapt nix schpende, ä is nämli(s)ch geidskroank, schdadd..desse hooltä eune Flasche Bier aasäm Kellä un duht dän flissi(s)che Inhoalt in si(s)ch reuschidde.“

„I(s)ch bin net geidskroank“, daht i(s)ch mi(s)ch vädeidi(s)che, „i(s)ch werd aach heit noch zwoansi(s)ch Eiro oan SOS-Kinnädorff iwäweise.“
„Des is doch nix“, winkte meu Fraa oab, „doass de di(s)ch net schäme duhst weje so eunäm
windsi(s)ch Betroag, des is eune Schoande. S` sollte minnestens zwaahunnerd Eiro seun.“
Baa dä Nennung dä Zoahl zwaahunnerd musste i(s)ch innäli(s)ch zusoammezucke. Mä äschien se in jänem Moment als riesi(s)ch un mi(s)ch selbä als eun bedauernswert oarmä, ar(s)ch oarmä Zaatgenoss.
I(s)ch muss des Alles wohl nochemoal iwädenke.



Des Thema Schpende loass i(s)ch im Hern erst noch ebbes reife
doann hodd Lisett(s)che hoffentli(s)ch nix mä zim Keife.

( Die näheren Einzelheiten zum Thema "Kurzschnabelhühner in Texas" sind auf der Seite Schulden und Zinsen in der Anekdote   Verschwendung I    zu finden)

        Hintergrundmusik: Digital Solitude -Silent Partner (NCM)


Übersetzung: „Vor vier Wochen war der Weltspartag gewesen“, schwätzte ich am Frühstückstisch, „keiner von uns hat das mit gekriegt. Deswegen sind auch die Porzellanschweine von Marko und Mariechen noch gefüllt und ganz.“
„Wieso kommst du jetzt auf dieses Thema?“ fragte Lisettchen, meine Frau.
„Na ja, das ist so“, räusperte ich mich, „das spielt nicht mehr die Rolle wie früher, ich meine, das mit dem Sparen mit einem Sparbuch, weil die Inflation inzwischen höher ist als die Zinsen.
Und da hab ich mir gedacht, wir, also die Familie Schnabbelschnut, sollten einen Weltspendentag einführen. Dies ist doch bestimmt eine vernünftige Sache, gell?! Den Weltspendentag hat es auch schon früher gegeben. Ich weiß nicht, ob dieser heute immer noch existiert. Im Internet recherchierte ich bereits darüber, konnte aber nichts Konkretes finden. Mein Eindruck ist: Dieser Gedenktag konnte sich bisher nicht so richtig durchsetzen.“
„An was hast du denn gedacht? Wer oder was soll die Spenden kriegen?“ fragte meine bessere Hälfte.

„Och, da gibt es hunderte Organisationen, die wir beschenken könnten. Zum Beispiel SOS-
Kinderdorf und Naturschutzangelegenheiten, hier in Hessen, in Deutschland, aber auch die Kurzschnabelhühner in den Prärieresten von Texas sollten davon provitieren.“
„Wegen den Kurzschnabelhühnern hast du mich mal arg kridisiert, Schorschipapa“, meckerte Marko, „weil ich angeblich zu viel Erdnussbutter verschwendet hätte und in Texas deswegen nicht mehr so viele natürliche Prärieregionen seien, die diese Wildhühner benötigen würden.“
„So? Na ja, stimmt vielleicht“, gab ich zögerlich zu, „wenn auch der Zusammenhang nicht mehr so genau in meinem Hirn drin ist, jedenfalls nicht im Bewusstsein.
Aber das ist jetzt für uns unwichtig, bedeutent dagegen ist dagegen, dass wir, die Familie Schnabbelschnut, den Weltspendentag zelebrieren.“
„Und was hast du dir konkret vorgestellt, Schorschi?“ fragte meine Frau.
„Tja, die Möglichkeiten sind unter anderen: Marko und Mariechen zerstören mit einem Hammer die Sparschweine, gehen mit den Münzen zu einer Sparkasse und dort wird das Geld dann für einen guten Zweck auf ein bestimmtes Konto überwiesen.“
„Und der Familienvater belobigt dafür seine zwei Kinder“, lästerte grinsend Lisettchen, „er selber spendet überhaupt nichts, er ist nämlich geizkrank. Stattdessen holt er eine Flasche Bier aus dem Keller und schüttet den flüssigen Inhalt in sich rein.“

„Ich bin nicht geizkrank“, verteidigte ich mich, „ich werde auch noch heute zwanzig Euro an SOS-Kinderdorf überweisen.“
„Das ist doch nichts“, winkte meine Frau ab, „dass du dich nicht schämst wegen so einem winzigen Betrag, das ist eine Schande. Es sollten mindestens zweihundert Euro sein.“
Bei der Nennung der Zahl zweihundert musste ich innerlich zusammen zucken. Mir erschien sie in jenem Moment als riesig und mich selber als ein bedauernswert armer, sehr armer Zeitgenosse.
Ich muss das Alles wohl noch mal überdenken.
Dies`  Thema lass ich im Hirn erst noch etwas reifen
dann hat Lisettchen hoffentlich nichts mehr zum Keifen.