Scheußlicher Traum 

Warnung!  Zartbeseitete und sensible Gemüter sollten diese Anekdote nicht lesen.

 

„Klausi“,daht Babett(s)che unsern Schäff-Filosof beim Kneipedreffe Zim weise Mondmoann oababble, „du hosd doch alleweil so abaddi(s)ch Dreem. Väzähl doch moal!“

Klausi nickte. „I(s)ch hebb wirrä iwä Aaßäerdische gedraamt, die seun uf unsä Erd mit ähn

Raamschiff geloandet“.

„Devun hosde joaschun heifi(s)chä gedraamt. Des seun doch baa dä nix Beunneres mä“,winkte de Heunä oab.

„Noa, diesmoal woars anners. Die fremde Wese woarn viel greeßä als wä Mensche,uugefäh dreißi(s)ch Medä hoch, mit Händ vun fast finf Medä Läng“.

„Un die wollte die Mensche väskloave“, daht i(s)ch, de Schor(s)chi, doazwischebladdse.

„Des wollte die net nur“, beri(s)chtete Klausi uubeerrt waatä, „des dahte die a. Wä seun all uf ne groß umzeint Wiss zusoamme gedriwwe worn. Die Wiss woar gewärmt un Fuddätreeg hobbe se ewwefalls ufgeschtellt,mit goanz foandasdi(s)ch leckeräm Fuddä.“

„Na un? Des seun doch oagenehm“, bemerkte Babett(s)che.

Sollte mä moane“, antworddete Klausi, „awä, noach nä gewisse Zaat, hobbe die Riesewäse uns wie Vieh gehoaldene Mensche geerntet. Mit ähn Riesekeschä dahte se ähn gezielte Schwenk un vier, finf orrä sechs vun uns zabbelte im Netz. Oanä vun denne schnappte eunä noach ähn annern mit seune beemdicke Griffel  undrehte de Uugliggli(s)che de Kopp oab. De Kopp hoddä sofordd

in seu Maul gesteckt un ufgefresse. „Ah, schmeckt gut“, hoddä gesoat , „schmeckt oagenämm nussi(s)ch, die Hoarn steern eun wäni(s)ch. Na ja, wä misse noch zi(s)chte, doass denne koa  Hoarn mä wachse.“

„Des is awä äkli(s)ch“, moante Babett(s)che, „doa bisde beschtimmt glaa schwaaßgeboadet ufgewacht, stimmts?“

„Noa, des seun i(s)ch net. Alle, die im Netz worn, hoddä de Kopp oabgedreht un ufgefresse.

Jedes moal daht´s knacke, wenn de Kopp vom Kerpä getrennt worn seun.

Die Kerpä ohne Kepp zappelte noch. Ä daht se in haasgroßes Sieb werfe. Des Bluud  lief dor(s)ch in äh supägroß Schissel. Zu dem roode Blud, viellaacht dreißi(s)ch Litä, hoddä oaschließend Peffä gestreit und doann genissli(s)ch gedrunke“.

„Also, Klausi!“ protesdierte de Heunä, „des hosde in Werkli(s)chkaat net gedraamt.Du willst uns nur Oangst eujoage“.

„Laadä woars net so, i(s)ch hebb des dahtsä(s)chli(s)ch gedraamt. De Eune vun denne Aaßäerdische

soate noch:  Oam beste schmecke mä die Kepp vun de junge Kinnä, besunners des Hern“.

Übersetzung:„Klausi“, tat Babettchen unseren Chef-Filosofen beim Kneipentreffen Zum weisen Mondmann ansprechen, „du hast doch immer so abartige Träume. Erzähl doch mal!“

Klausi nickte. „Ich habe wieder über Außerirdische geträumt, die sind mit einem Raumschiff auf unserer Erde gelandet.“

„Davon hast du jaschon häufiger geträumt, das ist doch bei dir nichts Besonderesmehr“, winkte der Heiner ab.

„Nein, diesmal war´s anders. Die fremden Wesen waren viel größer als wir Menschen, ungefähr 30 Meter hoch, mit Händen von fast 5 Meter Länge“.

„Und die wollten die Menschen versklaven“, platzte ich, der Schorschi, dazwischen.

"Das wooten die nicht nur", berichtete Klausi unbeirrt weiter,

"das taten die auch. Wir sind alle auf eine große Wiese zusammen getrieben worden. Die Wiese war gewärmt und 

Futtertröge hatten die ebenfalls aufgestellt, mit goanz fantastisch leckerem Futter“.

„Na und? Das ist doch angenehm“, bemerkte Babettchen.

„Sollte man meinen“, antwortete Klausi, „aber, nach einer gewissen Zeit,haben die Riesenwesen uns wie Vieh gehaltenen Menschen geerntet. Mit einem Riesenkescher machten sie einen gezielten Schwenk und vier, fünf oder sechs von uns zappelten im Netz. Einer von denen

schnappte mit seinen baumdicken Griffeln (Fingern)einen nach dem anderen und drehte den Unglücklichen den Kopf ab. Den Kopf steckte er sofort in sein Maul und fraß ihn auf.   Ah, schmeckt gut, sagte er, schmeckt angenehm nussig, die Haare stören ein wenig. Na ja, wir müssen nochz üchten, dass denen keine Haare mehr wachsen“.

„Das ist aber eklig“, meinte Babettchen, „da bist du bestimmt gleich schweißgebadet aufgewacht, stimmt´s ?“

„Nein, das bin ich nicht. Alle, die im Netz waren, hatte er den Kopf abgedreht und aufgefressen. Jedesmal knackte es, wenn der Kopf vom Rumpf getrennt wurde. Die Körper ohne Köpfe zappelten noch. Er warf sie inein hausgroßes Sieb. Das Blut lief durch in eine supergroße Schüssel. Zu dem roten Blut,vielleicht dreißig Liter, streute er anschließend Pfeffer und trank es genüsslich“.

„Also, Klausi!“ protestierte der Heiner, „das hast in Wirklich- keit nicht geträumt.Du willst uns nur Angst einjagen.“

„Leider war´s nicht so. Ich habe das tatsächlich geträumt. Der eine von denAußerirdischen sagte noch: Am besten schmecken mir die Köpfe von den jungen Kindern, besonders das Gehirn.“