Bickenbach, ein Ort der Edelleute              

           mit Video 3m9s


Uf de Filosooferund in de Kneip  Zim weise Mondmoann babbelte Heunä:  „De Schor(s)chi waaßes schun“, ä linste zu mä riwwä, „in de Musikgrupp  Seehmä Volldeppe moante de Andi, die Bänd sollt umbenoannt wern in Beckebä(s)chä Edel..leit. I(s)ch froate dezu Mories, wel(s)chä in Beckebach wohne duht, woassä devun hält.“

Unsä Koampfdrinkä musste doann erst moal Bier aas seunäm Gloas kippe, bevo ä uns waatä devun väzählte. „Mories, dä wo joa de Dorffdi(s)chtä vun Beckebach is un die Ber(s)chä dordd mit seune Werke begliggt, eißerte si(s)ch zu diesäm indresoante Themefeld uugefäh so:  Werkli(s)ch, eun sä gutä Voschlaach.Dän Andi , de wo joa selbä in Beckebach dehoam is, väschteh i(s)ch net, wieso ä net druf gedrunge hodd, doass so eune Noamensännerung aach dahtsä(s)chli(s)ch dor(s)ch gefiehrt werd. Wenns doarim gehe duht, Edeltum zu ferddern, daff mä si(s)ch net zurick hoalte un eufach oabasse. Macht mä des, duhts nix anneres bedeite, doass si(s)ch galoante Edelmännä un nadierli(s)ch aach gloante Edelfraue“, ä guckte zu Babett(s)che, „ niedäsinke ufs Nivoo vun bleed babbelnde, schtinki(s)che Gossepennä.“

 „Koann i(s)ch sofordd zuschtimme“, nickte Ludwig, unsä rei(s)chä Edelhä.Heunä daht doann als erstä seun Gloas lä drinke, ä is joa, i(s)ch hebbs schun heifi(s)ch äwähnt, unsä Koampfdrinkä. Oaschließend musstä rilpse. S´woar zwaa net so, doass mä glaabe kennt  eun Härbstschtorm braust iwern Kneipedisch, awä s `woar net zu iwäheern.

„Des is awä net edel, Heunä“, lästerte Klausi, „i(s)ch kenn dän Mories aach un hebb schun mittäm iwä so woas gebabbelt. Ä moant:  Sol(s)ch primitiv Vähoalte zei(s)che die Beckebä(s)chä nie, s`seun halt fast alle e(s)chte un woahre Edel..leit.“

„Doa fiehl i(s)ch mi(s)ch zu Uurä(s)cht kridisiert“, moddste Heunä, „i(s)ch bin eun Edelmoann. I(s)ch duh meun Biergloas alleweil goans addi(s)ch aasdrinke.“„Na joa“, wie(s)chte Klausi seun Kopp hie un hä, „wäni(s)chsdens ebbes.“


    Hintergrundmusik: Altro-Epic (NCN-Release)

 
Übersetzung:
Auf der Filosofenrunde in der Kneipe  Zum weisen Mondmann schwätzte Heiner: „Der Schorschi weiß es schon“, er linste zu mir rüber, „in der Musikgruppe  Seeheimer Volldeppen meinte der Andi, die Band sollte umbenannt werden in  Bickenbacher Edelleute. Ich fragte Maurice dazu, welcher in Bickenbach wohnt, was er davon hält.“

Unser Kampftrinker musste dann erst mal Bier aus seinem Glas kippen, bevor er uns weiter davon erzählte. „Maurice, der ja der Dorfdichter von Bickenbach ist und die Bürger dort mit seinen Werken beglückt, äußerte sich zu diesem interessanten Themenfeld ungefähr so:  Wirklich, ein sehr guter Vorschlag. Den Andi, der ja selber in Bickenbach daheim ist, versteh ich nicht, wieso er nicht darauf gedrungen hat, dass so eine Namensänderung auch tatsächlich durch geführt wird. Wenn es darum geht, Edeltum zu fördern, darf man sich nicht zurückhalten und einfach anpassen. Macht man das, bedeutet es nichts anderes, dass sich galante Edelmännä und natürlich auch galante Edelfrauen“, er guckte zu Babettchen, „niedersinken auf das Niveau von blöden, stinkigen Gossenpennern.“

„Kann ich sofort zustimmen“, nickte Ludwig, unser reicher Edelherr.Heiner trank dann als Erster sein Glas leer, er ist ja, ich hab es schon häufiger erwähnt, unser Kampftrinker.Anschließend musste er rülpsen. Es war zwar nicht so, dass man glauben könnte ein Herbststurm braust über dem Kneipentisch, aber es war nicht zu überhören.

„Das war aber nicht edel, Heiner“, lästerte Klausi, „ich kenne den Maurice auch und hab schon mit ihm über so was geredet. Er meint: Solch primitives Verhalten zeigen die Bickenbacher nie, sie sind halt fast alle echte und wahre Edelleute.“

„Da fühl ich mich zu Unrecht kritisiert“, motzte Heiner, „ich bin ein Edelmann. Ich trinke mein Bierglas immer ganz artig aus.“„Na ja“, wiegte Klausi seinen Kopf hin und her, „wenigstens etwas.“