Gendersprache, korrekt, Greuni, Reini u.a. (mit Video 3m16s)
„Leddst Woch hosde woas iwä Greunis gebabbelt, Klausi“, daht Laura die Filosooferund beginne, „willsde etwoa eune nei deitsche Grammaddik eufiehrn?"
„Aah, du host mi(s)ch dor(s)chschaut, Laura, genaa, des is meun Wunsch“, oantworddete unsä Scheff-Filosoof, „vo alle Dinge die Gendäschproach duht loangsoam, awä si(s)chä un fer(s)chdäli(s)ch, erre Posse oanemme. Besunners die Mäzoahlbildung vun de Berufe un Dähdi(s)chkaate duht alles annere als euhaatli(s)ch välaafe. Schlimm duh i(s)ch zim Baaschpiel emfinne, wenn gesoat werd Lärä un Lärärinne orrä Wisseschaftä un Wisseschaftlärine.
Totoal iwäflissi(s)ch is des. Denn koanä duht oazwaafle, wenn wä nur Wisseschaftlä un Lehrä soage, doass doamit selwsväschtännli(s)ch aach die Fraue unnä sol(s)ch Berufe gemoant seun un net nur die Männä. I(s)ch seh deshoalb koan Grund, wieso mä desweje alleweil uubedingt äwähne muss, doass doa aach Fraue debaa seun. De Lärä- un Wisseschaftläberuf hodd nämli(s)ch nix, werkli(s)ch obsolut nix, mittäm Geschlä(s)cht zu duhn.“
„Moansde des ernst, Klausi?“ wollte Lena wisse, „seun die Fraue mit deunä Schproachrägelung net benoachdaali(s)cht?“
„Iwähaapt net“, schiddelte unsä Moann seun Kopp, „awä ebbes will i(s)ch de Doame schun entgeje kumme. Wä kenne joa die Berufe un die Dähdi(s)chkaate geschlä(s)chtsneitroalä benenne. Zim Baaschpiel fer Wisseschaftlä hoalt Wissi un de Pluroal is doann Wissis. Un des duht doann fer Fraue un Männä gelte. Fer die Bolidikä gilt doann Bolidi un Bolidis, fer Polizeileit Poti un Potis.“
„Doamit bin i(s)ch sofordd euväschtoanne“, nickte i(s)ch, „sowoas Ähnli(s)ches in dä Add hodd aach Fraa Allesweiß beraats friehä vogeschlaache.
Unsre Femisdin hier im Ordd, i(s)ch moan die Walli, daht eißern, mä misste dän Adiggel der konsekwent aasmärddse, aach die oabgewoandelte Forme vun der.“
„Joa, joa, die Walli“, lästerte Klausi, „die braache wä net ernst nemme.
Nadierli(s)ch waaß i(s)ch, doass meun Voschlaach woahrscheunli(s)ch vum
Roat de deitsch Rä(s)chtschraabung , dä wo leddsden Endes fer sol(s)che Frouhe zuschdändi(s)ch is, net oagenumme werdd, zuminnest net dämnäkst. Doafier misse wä gewehnli(s)ch Ber(s)chä selwst drim kimmern. Wä kenne des net in euni(s)che Woche loandeswaat väbraate, awä in euni(s)che Joahrn orrä schlimmstefalls in Joahrzehnte. Mä muss doa hoalt porddsjoonwaas so woas ferddern. Zuerst moal nur fuffzehn Werddä. Un zwaa folgende: Wissi un Wissis,
Bolidi -Bolidis, Poti-Potis, Leri- Leris, Schlaffi-Schlaffis, Schlaafi-Schlaafis, Schnar(s)chi-
Schnar(s)chis, Greuni-Greunis, Lachi-Lachis, Reini-Reinis, Schmuddsi-Schmuddsis, Arrogansi-Arrogansis, Schlampi-Schlampis, Nacki-Nackis, Deppi-Deppis.
Eun halbes orrä goanses Joahr schpätä wern doann zusäddsli(s)ch neie eugefiehrt, zim Baaschpiel Becki, Gärdni, Klempi, Tä(s)chni unsowaatä.
Noach euni(s)che Joahrn kennt si(s)ch sowoas dor(s)chseddse un selwst de Roat fer die deitsch Rä(s)chtschraabung duht des doann empfehle.
Iwwri(s)chens: Mä kennt diese Berufe dor(s)ch kordse Zusäddse äweidern. Wenn wä heern
Wissili, also Zusoatz von li noach Wissi, doann is doamit eun lieb Wissi gemoant, li ist die Oabkerzung fer lieb, gemoant is awä aach sinnvull niddsli(s)ch.
Beschtimmt will jedä Wissi als eun Wissili gelte. Is so eun Wissi aber gemeun zu seune Mitarweidis, doann haaßt so eune Päsoon Wissifi, fi steht fer fies. Un is so eun Wissi noch beesaddisch, waalä Foldäforschung bedreiwe duht orrä Voschläg äarweidet wie zum Baaschpiel eun Imperijumm heit mit Gewoald geschdoaldet werd, doann kimmt noch die Silb be dezu.
Sol(s)ch eune Päsoon ist doann eun Wissifibe (im Schdandard..deitsch Wissibö).“
„Werkli(s)ch, hävoroagend Idee, Klausi“, daht i(s)ch lobe, „meu Seehn(s)che Macko, eun ar(s)ch faulä Buh, is doann eun Schlaffibe. Dä hodd mi(s)ch groad vo kordsem mit ernstä, net geschpieltä, Mien gefroat, ob i(s)ch seu Schtubb ufreime wollt.“
Niemoand daht uf meune doll Informaddsjoon eugehe.
Klausi reumte noch:
„Aach die Potis
seun nadierli(s)ch Kotis.
Duhn ewwefalls gern kacke,
s` Geschäft in Kloschisseln väsacke.“
„Woas is eun Koti?“ wollte Babett(s)che wisse.
„Eun Koti is eune Päsoon, die wo aas de Gesäßvädiefung Kot, koannst aach feste Schtoffwäkselbrodukte soage, oabsundert.“
Hintergrundmusik: The Epic Mind -Nazar Rybak (NCM)
Übersetzung: „Letzte Woche hast du was über Greunis geredet, Klausi“, begann Laura die Filosofenrunde, „willst du etwa eine neue deutsche Grammatik einführen?“
„Aah, du hast mich durchschaut, Laura, genau, das ist mein Wunsch“, antwortete unser Chef-Filosof, „vor allen Dingen die Gendersprache nimmt langsam, aber sicher und fürchterlich, irre Possen an. Besonders die Mehrzahlbildung der Berufe und Tätigkeiten verläuft alles andere als einheitlich. Schlimm empfinde ich zum Beispiel. Wenn gesagt wird Lehrer und Lehrerinnen oder Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen.
Total überflüssig ist das. Denn keiner zweifelt an, wenn wir nur Wissenschaftler und Lehrer sagen, dass damit selbstverständlich auch die Frauen unter solchen Berufen gemeint sind und nicht nur die Männer. Ich sehe deshalb keinen Grund, wieso man deswegen immer unbedingt erwähnen muss, dass auch Frauen dabei sind. Der Lehrer- und der Wissenschaftlerberuf hat nämlich nichts, wirklich absolut nichts, mit dem Geschlecht zu tun.“
„Meinst du das ernst?“ wollte Lena wissen, „sind Frauen mit deiner Sprachregelung nicht benachteiligt?“
„Überhaupt nicht“, schüttelte unser Mann seinen Kopf, „aber etwas will ich den Damen schon entgegen kommen. Wir könnten ja die Berufe und die Tätigkeiten
geschlechtsneutraler benennen. Zum Beispiel für Wissenschaftler halt at Wissi und der Plural ist dann Wissis. Und dies gilt dann für Frauen und Männer. Für die Politiker gilt dann Politi und Politis, für Polizeileute Poti und Potis.“
„Damit bin ich sofort einverstanden“, nickte ich, „so was Ahnliches in dieser Art hatte auch Frau Allesweiß bereits früher vorgeschlagen.
Unsere Feministin hier im Ort, ich meine die Walli, äußerte, man müsste den Artikel der konsequent ausmerzen, auch die abgewandelten Formen von der.“
„Ja, ja, die Walli“ lästerte Klausi, „die brauchen wir nicht ernst nehmen.
Natürlich weiß ich, dass mein Vorschlag wahrscheinlich vom Rat der deutschen Rechtschreibung, welcher letzten Endes für solche Fragen zuständig ist, nicht annehmen wird, zumindest nicht demnächst. Dafür müssen wir gewöhnlich Bürger uns selbst darum kümmern. Wir können das nicht in einigen Wochen landesweit verbreiten, aber in einigen Jahren oder schlimmstenfalls Jahrzehnten. Man muss da halt portionsweise so was fördern. Zuerst mal nur 15 Wörter. Und zwar folgende: Wissi und Wissis, Politi-Politis, Leri-Leris, Schlaffi-Schlaffis, Schlafi-Schlafis, Schnarchi-Schnarchis, Greuni-Greunis, Lachi-Lachis, Reini-Reinis, Schmutzi-Schmutzis, Arroganzi-Arroganzis, Schlampi-Schlampis, Nacki- Nackis, Deppi-Deppis.
Ein halbes oder ganzes Jahr später werden dann noch neue zusätzlich eingeführt, zum Beispiel Becki, Gärtni, Klempi, Techni und so weiter.
Nach einigen Jahren könnte sich sowas durchsetzen und selbst der Rat für die deutsche Rechtschreibung empfielt dann das.
Übrigens: Man könnte diese Berufe durch kurze Zusätze erweitern. Wenn wir hören Wissili, also Zusatz li nach Wissi, dann ist dann ein lieb Wissili gemeint, li ist die Abkürzung für lieb, gemeint ist aber auch sinnvoll nützlich.
Bestimmt will jeder Wissi als ein Wissili gelten. Ist so ein Wissi aber gemein zu seinen Mitarbeidis, dann heißt so eine Person Wissifi, fi steht für fies. Und is so eun Wissi noch bösartig, weil er/sie Folterforschung betreibt oder Vorschläge erarbeitet wie zum Beispiel ein Imperium mit Gewalt gestaltet wird, dann kommt noch die Silbe bö.“ dazu.
Solch eine Päson ist dann ein Wissifibö.“
„Wirklich, hervoragende Idee, Klausi“, lobte ich, „mein Söhnchen Marko, ein sehr fauler Bub, ist dann ein Schlaffibö. Der fragte mich gerade vor kurzem mit ernster, nicht gespielter, Miene, ob ich sein Zimmer aufräumen würde.“
Niemand ging auf meine tolle Information ein.
Klausi reimte noch:
„Auch die Potis
sind natürlich Kotis.
Tun ebenfalls gerne kacken,
s` Geschäft in Kloschüsseln versacken.“
„Was ist ein Koti?“ wollte Babettchen wissen.
„Ein Koti ist eine Person, welche aus der Gesäßvertiefung Kot, kannst auch feste Stoffwechselprodukte sagen, absondert.“