Ginthä,ähn Hobbybastlä, dreiunverzi(s)ch, hodd baa de Gemischtworehändlerin Susann(s)che, Babett(s)che gedroffe.
„Dass mä di(s)ch a wirrä moal drifft, seun äh Wunnä“, begrießte Babett(s)che dän Moann, „hosde aasäm Bastelkellä raasgefunne?“
„Joa,wie du siehst“, lachte Ginthä, „oam letzt Wocheend hobb i(s)ch meun Draache stei(s)che losse.“
„Woas?“ froate die Fraa iwärascht, „des geht doch net. Deu Fraa seun doch zu schwä un zu dick defier.“
Uugleibi(s)ch gloddste de Moann aas de Wäsch un konnt deruf nix antworte.
„Ah,du moanst deu Schwie(s)chämuddä“, nickte Babett(s)che un daht väständnisvoll, „awä die seun wirrärim viel zu kloa un derr. Wenn die die Erm aasbreite duht un ihr waates Klaad oahadd, doann duht selwst ähn schwachä Winn se fordd wehe wie äh laacht Herbstbladd.“
„Du västehst mi(s)ch net. I(s)ch hobb moan selwstgebastelt schinesisch Drache stei(s)che losse, koa Persone.“
„Des seun doch woas fer Kinnä“, daht Babett(s)che antwordde, „seun du defier net schun zu oald?“
„So ähn dolle Drache wie meunä, hodd koan eunzi(s)ches Kinn hier im Ordd. I(s)ch wor in Owähesse, doa worn noch viele annern begaasterte Drachebastlä aas goans Deitschloand un sogoar aas Holland un Belgje seun Leit äschiene.
Unsre Drache stei(s)che steil im Wind
doa freit si(s)ch net nur jedes Kind
ach geschtannene Männä duhn doa schpiele
un emfinne Freid un Gliggsgefiehle.“
(Hintergrundmusik: Elektrnomia&JDD-Free (NCS Release)
Übersetzung:Günther, ein Hobbybastler, dreiunvierzig, hatte bei der Gemischtwarenhänlerin Susanne,Babettchen getroffen.
„Dass man dich auch wieder mal trifft, ist ein Wunder“, begrüßte Babettchen den Mann, „hast du aus deinem Bastelkeller rausgefunden?“
„Ja,wie du siehst“, lachte Günther, „am letzten Wochenende habe ich meinen Drachen steigen lassen.“
„Was?“ fragte die Frau überrascht, „ das geht doch nicht. Deine Frau ist doch zu schwer und zu dick dafür.“
Ungläubig glotzte der Mann aus der Wäsche und konnte darauf nichts antworten.
„Ah,du meinst deine Schwiegermutter“, nickte Babettchen verständnisvoll, „aber die ist widerum viel zu klein und dürr. Wenn die die Arme ausbreitet und ihr weites Kleid anhat, dann weht selbst ein schwacher Wind sie fort wie einl eichtes Herbstblatt.“
„Du verstehst mich nicht. Ich habe meinen selbstgebastelten, chinesischen Drachen steigen lassen, keine Personen.“
„Das ist doch was für Kinder“, antwortete Babettchen, „bist du nicht schon zu alt dafür?“
„So einen tollen Drachen wie meinen hat kein einziges Kind hier im Ort.Ich war in Oberhessen, da waren noch viele andere begeisterte Drachenbauer aus ganz Deutschland und sogar aus Holland und Belgie nsind Leute erschienen.
Unsere Drachen steigen steil im Wind
da freut sich nicht nur jedes Kind
auch gestandene Männer tun da spiele(n)
und empfinden Freud und Glücksgefühle.“