Käfer, kleine Freudenbringer

I(s)ch hockte mit Marie(s)che uf nä Boank im Herregadde vun Dammschdadd.
Des kloa Mäd(s)che daht des Gehocke net loang aashoalte un flliddste beraats noach korzä Zaat uf de Wiss rim.
Uf eunmoal jauchdse des Kinn un koam mit eunem gefunne Schteck(s)che zurück zu mä.
„Guck moal“, dahts aas Marie(s)che schprudle, „(s)ch hebb woas Scheenes endeckt.“
„So? Woas denn. I(s)ch duh nur eun kloanes Schteck(s)che sehe“.
„Du musst genaa hiegucke, Schor(s)chibabba, doa is eun kloanes rotes Dier mit schwaddse Punkte“, krähte meu De(s)chdä(s)che.
„Dahtsä(s)chli(s)ch“, nickte i(s)ch, „jedds duh i(s)chs aach sehe. Des  is eun Mariejekäfä.“
Uf de Noachbaaboank, nur zwaa Metä vun uns entfernt, hockte eun Moann in meunäm Oaldä un eun Buh, viella(s)cht, zwaa orrä drei Joahr eldä als Marie(s)che.

„Sol(s)ch ekelhaft Uugeziefä muss mä sofordd dood dräre“, moante de Buh.
„Noa, des mach i(s)ch net“, wirräschproach meun Kinn.
„Doann duh mä des Schteck(s)che mit däm schreckli(s)ch Insekt gewwe. I(s)ch machs fer di(s)ch“, daht de Buh voschloage, „wennde di(s)ch net draust.“
„Des Mäd(s)che will des Dier net teede“, klärte i(s)ch dän Buh uf, „s` freit si(s)ch, doass so woas Scheenes läwe duht.“
„Noa joa, des is Geschmacks..sach“, daht  de Moann, womeegli(s)ch de Vaddä vun däm fremde Kinn, euwerffe, „esse loasse si(s)ch Mariejekäfä net, se seun uugenießbaa. Des duht fer die maaste buntuffälli(s)che Käfä gelte  im Gejesadds zu de schli(s)chtfabbene, die koann mä oft fuddern, zuminnest die Larvve vun denne, wie zim Baaschpiel die Mehlwermä, die seun die Larvve vun de Mehlkäfä.
S` is halt so:



Schli(s)chte Käfä, Larvve koann mä oft esse
bunte degeje  laadä maastens vägesse.

„Also unnerm Gesi(s)chtspunkt, ob die gifdi(s)ch seun, uugenießbaa orrä essbaa, hebb i(s)ch die Käfä noch nie bedroachdet. I(s)ch duh mi(s)ch alleweil freie, genaa wie meu De(s)chdä(s)che, wenn i(s)ch indresoante Käfä un Insekte gucke daff.“

    Hinterrundmusik: Alan Walker -Nature Life (No Copyright Music)


Übersetzung: Ich saß mit Mariechen auf einer Bank im Herrengarten in Darmstadt.
Das kleine Mädchen hielt das Sitzen nicht lange aus und flitzte bereits nach kurzer Zeit auf der Wiese rum.
Plötzlich jauchzte das Kind und kam mit einem gefundenen Stöckchen zu mir zurück.
„Guck mal“, sprudelte es aus Mariechen, „ich hab was Schönes entdeckt.“
„So? Ich seh nur ein kleines Stöckchen.“
„Du musst genau hin gucken, Schorschipapa, da ist ein kleines rotes Tier mit schwarzen Punkte“, krähte mein Töchterchen.
„Tatsächlich“, nickte ich, „jetzt sehe ich es auch. Das ist ein Marienkäfer.“
Auf der Nachbarbank, nur zwei Meter von uns entfernt, saßen ein Mann in meinem Alter und ein Junge, vielleicht zwei oder drei Jahre älter als Mariechen.
„Solch ekelhaftes Ungeziefer muss man sofort tot treten“ meinte der Bub.
„Nein, das mach ich nicht“, widersprach mein Kind.

„Dann gib mir das Stöckchen mit dem schrecklichen Insekt. Ich mach es für dich“; schlug der Bub vor, „wenn du dich nicht traust.“
„Das Mädchen will das schmucke Tier nicht töten“, klärte ich den Bub auf, „es freut sich, dass so was Schönes lebt.“
„Na ja, das ist Geschmackssache“, warf der Mann, womöglich der Vater von dem fremden Kind, ein, „essen lassen sich Marienkäfer nicht, sie sind ungenießbar. Dies gilt für die meisten bunt auffälligen Käfer gelten, im Gegensatz zu den schlichtfarbenen. Die kann man oft fuddern, zumindestens die Larven von denen, wie zum Beispiel die Mehrwürmer, die sind die Larven von den Mehlkäfern.
Es ist halt so:
Schlichte Käfer , Larven kann man oft essen
bunte dagegen leider meistens vergessen.
Also, unter dem Gesichtspunkt, ob die giftig sind, ungenießbar oder essbar, hab ich die Käfer noch nie betrachtet. Ich freue mich immer, genau wie mein Töchterchen, wenn ich interessante Käfer und Insekten gucken darf.“  


Wanzen, ebenfalls hoch interessante Insekten

„Woanze duhn mä aach gefalle, net nur die Käfä“, babbelte i(s)ch mitdaalingsbederffdi(s)ch,
„in meunäm Gadde seun se rä(s)cht zahlrei(s)ch. I(s)ch duh mi(s)ch jedesmoal äneit freie, wenn i(s)ch wirrä eune endeckt hebb.“
De Moann im Herregadde guckte mi(s)ch kridi(s)ch oa un schiddelte seun Kopp. „Noa, die will i(s)ch net. Die duhn doann beschtimmt friehä orrä schpätä aach ins Haus iwäsiedle, in de Bette si(s)ch euri(s)chte un noachts, wenn die Mensche schloafe, uns schte(s)che un Blut sauge.
Des is eufach fer(s)chdäli(s)ch ekelhaft. Wie koann mä nur sol(s)ch grässli(s)ch Uugeziefä gern hobbe. Des will net in meu Hern.“
„Ach, se moane Bettwoanze“, babbelte i(s)ch, „uf die koann i(s)ch aach väzi(s)chte. Diese Add Woanze moan i(s)ch net, sunnern die annern. In Deitschloand duhts zwische neinhunnerd un dausend väschiedene Adde gewwe, wie Schtreifewoanz, Rittäwoanz, Purpurfruchtwoanz un noch viele annern.“
„Aach die muss mä sofordd dood dräre“, moante wirrä de fremde Buh, „beschtimmt koann mä die net fuddern.“
„I(s)ch waaß net, ob die fer Mensche essbaa seun“, musst i(s)ch zugewwe, „mä scheunt, du duhst Insekte hasse.“

„Joa, des duh i(s)ch“, daht des Kinn beschdädi(s)che, „uf sol(s)che Vie(s)chä kenne mä all väzi(s)chte, die schte(s)che, sauge un duhn Läwensmiddel uffresse. Eun Nuddse häm die net, mä sollte die aasrodde.“
„Ouh, ouh, meun Kinn. I(s)ch glaab, du waaßt net, wel(s)che Folge so woas hädde.
Ohne Insekte däht die Nadur de Bach runnä laafe.
Wä hobbe jedds schun Brobleme mit däm Addeschwund, wenn des so waatä gehe sollt –hoffenti(s)ch dritt des niemoals eu-- bleiwe nur noch Ameise, Kakerlake un Fiege iwwri(s)ch. Viele Ploanse wern väschwinne, aach haufeweis Vehel. Un dehoam duht de Obstkorbb lä bleiwe un die Gemiesekist ewwefalls.“
Uugleibi(s)ch guckte de Buh un de Moann mi(s)ch oa. Die Zwaa hodde eun Blick in de Visaa(s)ch, als dähte se denke   Moann, woas babbelsde doa  ferren Kees.
„I(s)ch will ei(s)ch hier koan Bleedsinn unnäjubeln“, klärte i(s)ch se uf, „du Buh koannst joa moal eune Lärerin orrä Lärer in deunä Schul deriwwä froage, die wo Biologie unnäri(s)chte.
I(s)ch waaß jedds schun, doass die Päsoon mä rä(s)cht gewwe werd.“



Die Insekte misse mä schiddse
waal se ar(s)ch viel uns niddse.
Ohne se duht die Nadur kollabiern
des wern aach wä Mensche schpiern.

Übersetzung: „Wanzen gefallen mir auch, nicht nur die Käfer“, schwätzte ich mitteilungsbedürftig, „in meinem Garten sind sie recht zahlreich. Ich freue mich jedesmal erneut, wenn ich wieder eine entdeckt habe.“
Der Mann im Herrengarten guckte mich kritisch an und schüttelte seinen Kopf. „Nein, die will ich nicht. Die werden dann bestimmt früher oder später ins Haus übersiedeln, in die Betten sich einrichten und nachts, wenn die Menschen schlafen, uns stechen und Blut saugen.
Das ist einfach fürchterlich ekelhaft. Wie kann man nur solch grässliches Ungeziefer gern haben. Das will nicht in mein Hirn.“
„Ach, Sie meinen Bettwanzen“, schwätzte ich, „auf die kann ich auch verzichten. Diese Art Wanze mein ich nicht, sondern die anderen. In Deutschand gibt es zwischen neunhundert und tausend verschiedene Arten, wie Streifenwanzen, Ritterwanzen, Purpurfruchtwanzen und noch viele andere.“
„Auch die muss man sofort tot treten“, meinte wiederb der fremde Bub, „bestimmt kann man die nicht futtern.“
„Ich weiß nicht, ob die für Menschen essbar sind“, musste ich zugeben, „mir scheint, du hasst Insekten.“

„Ja das tue ich“, bestätigte das Kind, „auf solche Viecher können wir alle verzichten, die stechen, saugen und fressen Lebensmittel auf. Einen Nutzen haben die nicht, man sollte die ausrotten.“
„Ouh, ouh, mein Kind. Ich glaub, du weißt nicht welche Folgen so was hätte.
Ohne Insekten würde die Natur den Bach runter fließen.
Wir haben jetzt schon Probleme mit dem Artenschwund. Wenn das so weiter gehen sollte –hoffentlich tritt das niemals ein-- bleiben nur noch Ameisen, Kakerlaken und Fliegen übrig. Viele Pflanzen werden verschwinden, auch haufenweise Vögel. Und daheim bleibt der Obstkorb leer und die Gemüsekiste ebenfalls.“
Ungläubig schauten der Bub und der Mann mich an. Die zwei hatten einen Blick im Gesicht, als würden sie denken   Mann, was schwätzt du da für einen Käse.
„Ich will euch hier keinen Blödsinn unterjubeln“, klärte ich sie auf, „du Junge kannst ja mal eine Lehrerin oder Lehrer in deiner Schule darüber fragen, die Biologie unterricheten.
Ich weiß jetzt schon, dass die Person mir recht geben wird.“
Die Insekten müssen wir schützen
weil sie sehr viel uns nützen.
Ohne sie wird die Natur kollabieren
das werden auch wir Menschen spüren.