Kryptozoologie in Südhessen

   Sippi

    Maxili( empfohlenes Video: Beweis:Unsichtbar rosafarbenes Einhorn existiert)

    Rheussi

    Tigris

    Drachili (mit Video: 1m12s)


Sippi


„Schad is, doass die Krippdozooloogie bishä in Siedhesse noch koa Bedeitung bei de Leit in Siedhesse finne duht, waal defier in unsrä Regjoon koa Baaschpiele zu nenne seun“, babbelte Klausi während eunä Filosooferund in de Kneip    Zim weise Mondmoann, „des hämmä awä doch hier eigentli(s)ch vädient.“

„Woas is Krippdozooloogie?“ froate Ludwig.

„Diese Froag soll de Schor(s)chi beoantwordde“, moante unsä Schäff-Filoosoof.

„Djoa...des is so“, reisperte i(s)ch mi(s)ch, „des haaßt soviel wie Tierkunde vun väbor(s)chene Diern, däre ihr Äksisdens net so ohn waateres zu beweise seun, orrä baa denne die Bewaase doch mä als derffdi(s)ch äscheune, wie zim Baaschpiel de Yeti vum Himalaya, Nessi im Loch Ness un aach  Bigfuut in de Racki Maundenns.

Mä kennte awä in diesä Hiesi(s)cht doch sä wohl Euni(s)ches äfinne.“

„Un du hochkreadives Mitglied unsrä Rund“, Lena deitete kreisum uf uns siwwe, die wo oam Kneipedisch hockte, „host doa selwsväschtännli(s)ch sinnvolle Voschlä(s)ch uns hier oa zu biete, gell?"

„Jawoll, die hebb i(s)ch“, nickte i(s)ch, „i(s)ch hebb schun mämoals gedraamt, oam Felsemä is eun schwaddsä Poantä iwä Felse gehippt. Nadierli(s)ch woar i(s)ch im Draam helluf begaastert un hebb sogoar Fotos vun diesäm seldne Raabdier gemacht.“

„Un wieso hosde diese Billä uns noch net gezei(s)cht?“ froate Laura, ebbes grinsend.

„Des hebb i(s)ch joa nur im Draam äläwe derffe, net in de reoal Werkli(s)chkaat. In eunäm  Draam koam dies schwaddse Dier sogoar zu mä, schnurrte behagli(s)ch un daht seun Kopp oan meu Boa schmiege.“

„Doamit koann mä doch net die Krippdozooloogie berei(s)chern, nur so oabsurdde Draam vum ei(s)cheaddi(s)ch Schor(s)chi aas Juräm“, lästerterte Ludwig.

„Oh doch“,daht i(s)ch wirräschpre(s)che, „so ne Großkadds, die wo schnurre duht un wie eun Samt..tigä um die Boa schtreicht, is doch werkli(s)ch woas goans Besunneres. Des koann unsre Fauna noch net biete, viellaa(s)cht häm doa aach Aaßäerdi(s)che ihre Hoand im Schpiel. Unsä Äkspärdde fer Elljens is joa unsä Klausi hier. Ihm werd sichä noch so Moan(s)ches dezu eufalle.

Selwsväschtännli(s)ch daff mä noach auße hie net väzähle, doass die Grundloag fer sol(s)ch aaßägewehnli(s)ch Diern nur er(s)chendwel(s)che Dreem vun beschtimmte Zaatgenosse seun. Wä misse hoalt so duhn, als wärn des velli(s)ch glaubhoafte Aachezeigberi(s)chte. Annern misse des halt aach noch beschdähdi(s)che un unsä Dorffreporddä, Sven Hintäfroagä, sollt deriwwä

 Adiggel schreiwe.“

„Eun Noame fer dies heumli(s)che Wäse unsrä Fauna hier in Ried un Ourewoald hebb i(s)ch aach beraats“, babbelte i(s)ch waatä, „zuerst wollt i(s)ch es  Hippi diduliern, waal, s` so elogoant iwä Felse hippe koann. Bin awä devun oabgekumme, waal die Leit mit diesäm Noame womeegli(s)ch annern Assodds..saddsjoone häm. I(s)ch duh voschlaache:

Sippi,  des S schteht fer schwadds. Un schun hämmä des erste geheumnisvolle Wäse fer die Siedhessi(s)ch  Krippdologie“.

Klausi, unsä Dorffdi(s)chtä, daht oan diesäm Oawend noch reume:



Wä sollte halt dolle Legende fabridsiern

un se mit rei(s)chli(s)ch Uusinn vädsiern.

Die Woahrhaat duht zwoar ebbes leide,

emfinne droddsdäm schelmi(s)ch Freide“.


Übersetzung: „Schade ist, dass die Kryptozoologie bisher in Sodhessen noch keine Bedeutung in Südhessen findet, weil in unserer Region keine Beispiele dafür zu nennen sind“, schwätzte Klausi während einer Filosofenrunde in der Kneipe  Zum weisen Mondmann, „das haben wir aber doch eigentlich verdient.“

„Was ist Kryptozoologie?“ fragte Ludwig.

„Diese Frage soll der Schorschi beantworten“, meinte unser Chef-Filosof.

„Tja..das ist so“, räusperte ich mich, „das heißt soviel wie Tierkunde von verborgenen Tieren, bei denen ihre Existenz nicht so ohne weiteres zu beweisen ist, oder bei denen die Beweise doch mehr als dürftig erscheinen, wie zum Beispiel der Yeti vom Himalaya, Nessi im Loch Ness in Schottland und auch Bigfoot in den Rocky Mountains.

Wir könnten aber in dieser Hinsicht doch sehr wohl Einiges erfinden.“

„Und du hochkreatives Mitglied unserer Runde“ Lena deutete kreisum auf uns sieben, die am Kneipentisch saßen, „hast da selbstverständlich sinnvolle Vorschläge uns hier anzubieten, gell?“

„Jawoll, die hab ich“, nickt ich, „ich träumte schon mehrmals, am Felsenmeer ist ein schwarzer Panter über Felsen gesprungen. Natürlich war ich im Traum hellauf begeistert und hab sogar Fotos von diesem seltenen Raubtier geknipst.“

„Und wieso hast du uns diese Bilder noch nicht gezeigt?“ fragte Laura, twas grinsend.

„Das hab ich doch nur im Traum erleben dürfen, nicht in der realen Wirklichkeit.

In einem Traum kam dies schwarze Tier sogar zu mir, schnurrte behaglich und schmiegte seinen Kopf an mein Bein.“

„Damit kann man doch nicht die Kryptozoologie bereichern, nur so absurde Träume vom eigenartigen Schorschi aus Jugenheim“ lästerte Ludwig.

„Oh doch“, widersprach ich, „so eine Großkatze, die schnurrt und wie ein Samttiger um die Beine streicht, ist doch wirklich was ganz Besonderes. Dies kann unsere Fauna noch nicht bieten, vielleicht haben da auch Außerirdische ihre Hand im Spiel.  Unser Experte für Aliens ist ja unser Klausi hier. Ihm wird sicher noch so Manches dazu einfallen.

Selbstverständlich darf man nach außen hin nicht erzählen, dass die Grundlagen für solche außergewöhnlichen Tiere nur irgendwelche Träume von bestimmten Zeitgenossen sind.

Wir müssen halt so tun, als wären das völlig glaubhafte Augenzeugenberichte. Andere müssen dies halt auch bestätigen und unser Dorfreporter, Sven Hinterfrager, sollte darüber Artikel schreiben.“

„Einen Namen für dieses heimliche Wesen unserer Fauna hier im Ried und Odenwald hab ich auch bereits“, schwätzte ich weiter, „zuerst wollte ich es Hippi titulieren, weil es so elogant über die Felsen hüpfen kann (vom hessischen hippe =hüpfen, springen). Bin aber davon abgekommen, weil die Leute mit diesem Namen womöglich andere Asoziationen haben. Ich schlage vor: Sippi, das S steht für schwarz.     Und schon haben wir das erste Wesen für die  Südhessische Kryptozoologie.“

Klausi, unser Dorfdichter, reimte an diesem Abend noch:

Wir sollten halt tolle Legenden fabrizieren

und sie mit reichlich` Unsinn verzieren.

Die Wahrheit tut zwar etwas leiden,

empfinden trotzdem schelmisch Freuden.“

Maxili


„Leddsdes moal hämmä uns iwwä Sippi, so woas Ähnli(s)ches wie eun Panthä, Gedoanke gedähdi(s)cht“, daht Heunä, unsä Koampfdrinkä, die Filossoferund äeffne, „als i(s)ch vo zwaa Daache Rosa un Gintä im Ordd gedroffe hebb un eun Schwädds(s)che mit denne Schteugaddekienstlä pflee(s)chte, is mä woas Ämpfählenswertes fer unsä Vohaabe  Ferdderung de Fabelfauna in Siedhesse  eugefalle.   

Wie ihr hier all wisst, häm diese zwaa seldsoame Mitber(s)chä schun gefaselt iwä eun Eunhorn, des wo oagäbli(s)ch uf eunä Wiss, nah oam Woald vum Melibokus, vägnie(s)cht rim gehippt is. Diese Oagelä(s)chehaat kennt mä doch prima waatä aas..schpinne.

S` misste noch annern Zaatgenosse, wä zim Baaschpiel, dreihärddsi(s)ch beschdähdi(s)che, doass so eun Eunhorn orrä viela(s)cht aach märere, hier oan de Bergschtroaß si(s)ch moan(s)chmoal ufhoalte.

Un schun hämmä ne zwaate Dieradd, die wo, nei endeckt, in Siedhesse heumisch is.

„Werkli(s)ch“, daht i(s)ch beschdähdi(s)che, „däm kenne mä si(s)chä all sofordd zuschtimme.“

„In Auäbach duht eun Zaatgenoss läwe, ä is bekoannt unnä däm Noam Ulfili, de wo mit däm Eunhorn oagäbli(s)ch schun tiefgriendi(s)ch gebabbelt hodd. Ä duht behaapte, dies

gaulähnli(s)ch Dier mit däm Horn an seunäm Kopp wär eun fast allmä(s)chdi(s)ch geddli(sches Wäse, s` hädd des Universum erst äschaffe“, Klausi guckte ebbes grinsend in die Rund, „sowoas braache wä joa net behaapte.“

„Moan i(s)ch aach“, nickte i(s)ch, „des is doch rei(s)chli(s)ch oabaddi(s)ch.“

„Wä kennte dies Wäse mit däm Noam Ulfili väsehe“, moante Lena.

„Braache mä groad net“, daht i(s)ch zu bedenke gewwe, „de Moann aas Auäbach muss beschtimmt viel Schpodd dor(s)ch seune liewe Mitber(s)chä schlucke. Wä sollte net noch dezu uuneedi(s)ch beidraache.

Meun Voschlaach is: Wä soage zu däm Eunhorn  Maxili.“

Klausi, unsä Dorffdi(s)chtä, reumte:



Däm Maxili dsiert eun schmuckes Horn

des wäkst oam Kopp zwische de Ohrn.

Doch laadä zim fehlend Enzicke

lässtes si(s)ch goans selde blicke.

Nur Ulfili koann deriwwä viel beri(s)chte

ä duhtes heifi(s)chä freidi(s)ch si(s)chte.“


Übersetzung: „Letztes mal haben wir uns über Sippi, so was Ähnliches wie ein Panter, Gedanken gemacht“, eröffnete Heiner, unser Kampftrinker, die Filosofenrunde, „als ich vor zwei Tagen Rosa und Günter im Ort traf und ein Schwätzchen mit den Steingartenkünstlern pflegte, ist mir was Empfehlenswertes für unser Vorhaben Förderung der Fabelfauna in Südhessen  eingefallen.

Wie ihr hier alle wisst, hatten diese zwei seltsamen Mitbürger schon über ein Einhorn gefaselt, das angeblich auf einer Wiese, nah am Wald vom Melibokus, vergnügt rum gesprungen ist. Diese Angelegenheit könnte man doch prima weiter ausspinnen.

Es müssten och andere Zeitgenossen, wir zum Beispiel,  treuherzig bestätigen, dass so ein Einhorn, oder vielleicht auch mehrere, hier an der Bergstraße sich manchmal aufhalten.

Und schon haben wir eine zweite Tierart, die neu entdeckt, in Südhessen heimisch ist.

„Wirklich“, bestätigte ich, „dem können wir sicher alle sofort zustimmen.“

„In Auerbach lebt ein Zeitgenosse, er ist bekannt unter dem Namen Ulfili, der mit dem Einhorn angeblich schon tiefgründig gesprochen hat. Er behauptete, dies pferdeähnliche Tier mit dem Horn an seinem Kopf wäre ein fast allmächtiges, göttliches Wesen, es hätte das Universum erst erschaffen“, guckte Klausi etwas grinsend in die Runde, „sowas brauchen wir ja nicht behaupten.“

„Mein` ich auch“, nickte ich, „das ist doch reichlich abartig.“

„Wir könnten das Wesen mit dem Namen Ulfili versehen“, meinte Lena.

„Braucht man gerade nicht“, gab ich zu Bedenken, „der Mann aus Auerbach muss bestimmt viel Spott durch seine lieben Mitbürger schlucken. Wir sollten nicht noch dazu unnötig beitragen.

Mein Vorschlag ist:  Wir sagen zu dem Einhorn   Maxili.“

Klausi, unser Dorfdichter, reimte:

„Dem Maxili ziert ein schmuckes Horn

das wächst am Kopf zwischen den Ohrn.

Doch leider zum fehlend Entzücken

lässt es sich ganz selten blicken.

Nur Ulfili kann darüber viel berichten

er tut es häufiger freudig sichten.“


Rheussi


„De Rheu is joa net waat weg vun uns“, babbelte Klausi, „un doa sollt doch eun Wäse, väglaa(s)chbaa mit Nessi vum Loch Ness in Schoddloand, genie(s)chend Pladds hobbe, um si(s)ch väschtecke un dordd oab un zu Schabbänack mit de Mensche zu dreiwe.

Nessi sollte mä des nadierli(s)ch net nenne. Doa`s im Rheu seune Schpäßchä väoaschdoaldet, haaßt des halt  Rheussi.“

„Sä gutä Voschlaach“, nickte i(s)ch, „des Aas..sehe duht oan eune Rieseschloang äinnern, uugefäh zeh Metä loang  mittam Dor(s)chmessä vun fuffsi(s)ch Dsendimetä.“

„Is des net ebbes zu viel?“ daht Babett(s)che euwenne.

„Noa, iwähaapt net“, daht i(s)ch meun Kopp schiddle, „des muss so dick seun, sunst hädde des Monstä net schun Kaddse un Hunne väschlunge, die wo si(s)ch oam Ufä, in de Näh vum Gernsemä Hoafe, ufgehoalte häm.“

„Du duhst babble, Schor(s)chi, als häddsde des Geschepp schun selwä gesehe un sowoas beobachtet“, moante Laura.

„Wä seun joa hier unnä uns“, lachte i(s)ch, „selwsväschtännli(s)ch duhts koan Rheussi baa Gernsem gewwe, aach net oan annere Schtelle oam Rheu. Awä fer Aaßeschtehende duhn wä hoalt so, als wärn des eudaadi(s)ch Fakte.

Aach Schiffä uf ihre loange Lastkähne häm sol(s)ch eun Wäse beraats gesehe.  

Vermutli(s)ch is die Riesewassäschloang dämmerungs- un noachtaktiv, wisse die zu beri(s)chte. Kapitän Tobi Flusswassä hodd väzählt, doassa oawends heifi(s)ch oam Heck seunes Schiffes äh Rappel(s)che dähdi(s)che duht. Baa so eunä Aksjoon is pleddsli(s)ch

Rheussi voräm ufgetaucht, alsä eun Rappelschtroahl in de Rheu schickte. Des Wäse sieht joa hibsch aas, hoddä gesoat, gelbä Bauch un grienä Rigge. Awä die Gesi(s)chtsmimik woar so, als wäres sä hungri(s)ch gewäse un des hodden doch ar(s)ch äschreckt. Ä is desweje ins koalte Rheuwassä gefalle. Seune Kollä(s)chin Lina Woarmwassä hodd des mitgekriggt un soford eun Reddungsring zuäm geworfe. Un waal dordd eun Seil befesdi(s)cht woar, konnte die Fraa ihn mit Oaschtrengung raasziehe.

Die Fraa hodden oaschließend mit Vowerff  iwäschidd, ä soll nemmä in de Rheu rapple, des is viel zu gefähli(s)ch. Aaßädäm solltä net im Schtehe rappeln, nur im Hocke.

I(s)ch bin doch eun emansipertä Moann, dahtä entristet anwordde, un loass mä dän Rappelritus net voschreiwe, Rappeln im Hocke is fer Männä ar(s)ch widdänadierli(s)ch.“

„Na...joa. Des is deu Oasi(s)cht deriwwä, Schor(s)chi“, kommendierte Lena, „des Thema braache wä jedds net vätiefe.

Awä fer eune Legende, die wo in allä Munde seun sollt, is des noch rei(s)chli(s)ch derffdi(s)ch.“

„Schtimmt“, daht Klausi beipfli(s)chte, „des misse mä halt noch mä fabulierend aasmoale un nadierli(s)ch wie die Plaudädasche iwäall rim väzähle.“

Unsä Dorffdi(s)chtä reumte noch:



„Rheussi duht gern noachts schwimme im Rheu

zwaafelsohn eun e(s)cht Edeldier, sä feu.

S`is aach eun fast riesi(s)ch Dier

s`ploanscht im Fluss baa Gernsem hier.

Die Schiffä wern baam Oablick alleweil blassä

un falle vo Schreck ins ar(s)ch koald Wassä.“

Übersetzung: „Der Rhein ist ja nicht weg von uns“, schwätzte Klausi, „und da sollte doch ein Wesen, vergleichbar mit Nessi vom Loch Ness in Schottland, genügend Platz haben, um sich zu verstecken und dort ab und zu Schabernack mit den Menschen treiben.

Nessi sollte man es natürlich nicht nennen. Da es am Rhein seine Späßchen veranstaltet, heißt es halt  Rheussi.“ (abgeleitet vom Hesischen Wort Rheu für Rhein)

„Sehr guter Vorschlag“, nickte ich, „das Aussehen erinnert an eine Riesenschlange, ungefähr zehn Meter lang mit einem Durchmesser von fünfzig Zentimeter.“

„Ist das nicht etwas zu viel?“ wandt Babettchen ein.

„Nein, überhaupt nicht“, schüttelte ich meinen Kopf, „das muss so dick sein, sonst hätte das Monster nicht schon Katzen und Hunde verschlungen, die sich am Ufer, in der Nähe vom Gernsheimer Hafen, aufgehalten hatten.“

„Du redest, Schorschi, als hättest du das Geschöpf schon selber gesehen und so was beobachtet“, meinte Laura.

„Wir sind ja hier unter uns“, lachte ich, „selbstverständlich gibt es keinen  Rheussi bei Gernsheim, auch nicht an anderen Stellen am Rhein. Aber für Außenstehende tun wir halt so, als wären das eindeutige Fakten.

Auch Schiffer auf ihren langen Lastkähnen haben solche Wesen bereits gesehen.

Vermutlich ist diese Riesenwasserschlange dämmerungs- und nachtaktiv, wissen die zu berichten. Kapitän Tobi Flusswasser erzählte, dass er abends häufig am Heck seines Schiffes ein Rappelchen (Pinkelchen) macht. Bei so einer Aktion ist plötzlich einmal  Rheussi vor ihm aufgetaucht, als er einen Pinkelstrahl in den Rhein schickte.

Das Wesen sieht ja hübsch aus, sagte er, gelber Bauch und grüner Rücken. Aber die Gesichtsmimik war so, als wäre es hungrig gewesen und das hatte ihn doch arg erschreckt. Er ist deswegen ins kalte Rheinwasser gefallen. Seine Kollegin, Lina Warmwasser, hatte das mitgekriegt und ihm sofort einen Rettungsring zugeworfen. Und weil an ihm ein Seil befestigt war, konnte die Frau mit Anstrengung rausziehen.

Die Frau überschüttete ihn anschließend mit Vorwürfen, er sollte nicht mehr in den Rhein pinkeln, das ist viel zu gefährlich. Außerdem sollte er nicht im Stehen pinkeln, nur im Sitzen.      Ich bin doch ein emanzipierter Mann, antwortete er entrüstet, und lasse mir den Pinkelritus nicht vorschreiben, Pinkeln im Sitzen ist für Männer sehr widernatürlich.“

„Na..ja. Das ist deine Ansicht darüber, Schorschi“, kommentierte Lena, „dieses Thema brauchen wir jetzt nicht vertiefen.

Aber für eine Legende, die in aller Munde sein sollte, ist das noch reichlich dürftig.“

„Stimmt“, pflichtete Klausi bei, „das müssen wir halt noch mehr fabulierend ausmalen und natürlich wie die die Plaudertaschen überall rum erzählen.“

Unser Dorfdichter reimte noch:

Rheussi tut gern nachts schwimmen im Rhein

zweifelsohne ein echtes Edeltier, sehr fein.

Es ist auch ein fast riesiges Tier,

plantscht im Fluss bei Gernsheim hier.

Die Schiffer werden beim Anblick immer blasser

und fallen vor Schreck ins sehr kalte Wasser.“

Tigris


„Bishä hämmä nur Diern äfunne, die wo besunners groß seun“, babbelte Heunä, „wä kennte doch aach moal iwä kloanere Läwewäse unsre Kepp zämaddern, die wo awä aach si(s)chä indresoant fer unsä heitiges Siedhesse seun, zim Baaschpiel Insekte, die wo dreißi(s)ch bis verzi(s)ch Dsendimetä oan Läng messe.“

„Heit nemmä meegli(s)ch“, schiddelte i(s)ch väneunend meun Kopp, „friehä, vo uugefäh hunnerdfuffzi(s)ch milljoone Joahrn hodds des gegewwe. Doa dahte zim Baaschpiel Rieselibelle rim surre, die wo ne Fliehelschpoannwaat vun dahtsä(s)chli(s)ch siwwsi(s)ch Dsendimetä ufwiese. Des woar awä nur meegli(s)ch, waal de Sauäschtoffgehoalt de Luft um zeh Brodsent hee(s)chä geleihe hodd als heit un greeßere Vehel, die wo sol(s)ch schwäfälli(s)ch Insekte gern als willkommene Happe fuddern dahte, erst noch enwickelte.“

„Na joa, wä kenne fabuliern iwä Kafä, die net goans groß seun, zim Baaschpiel nur dreiunzwoansi(s)ch bis vierunzwoansi(s)ch Dsendimetä loang“, daht Klausi voschlaache,

„des wär doch denkbaa, gell?“

„De greeßt Käfer in Middeleiropa is de Herschkäfä. De hodd ne Läng, die Männ(s)chä jedefalls, vun oacht Dsendimetä un des greeßte Insekt de Welt duht läwe in Brasilje, des is de Herkuleskäfer un misst siwwzehn Dsentimetä“, informierte i(s)ch, „des haaßt, deun Voschlaach, Klausi, kennt unnä gewisse Bedingunge groad noch so gehe.“

„Doann hämmä also beraats woas Neies, däs wo wä waatä aasfabuliern sollt“, frohlockte Klausi, „in Owäsensbach im hinnere Ourewoald duht eune Bauersfraa wohne, vun dä die Urgroßmuddä dän Noame Lisbett Dump hodde un die wo wesentli(s)ch des Fisick(s)chenie Albert Einschtein oarä(s)chte als jungä Äwaksnä die Relladividähtstheorie sich aaszudenke.

Du, Schor(s)chi, host uns selwä moal vun ihr väzählt. Se woar eune Päseenli(s)chkaat, die wo in eunä Väschweerungsadeorie fer Hesse eune wi(s)chdi(s)ch Roll geschpielt hodd.

Du host behaaptet, de Einschtein wär goar net Ulm geborn woarn, sunnern in Owäsensbach un aach dordd ufgewoakse.

Also, die Bauersfraa vun heit, is ewwefalls eune Melkärin.“

„Un? Woas hodd des mit de meeglich besunners grooße Insekte zu duhn?“ froate Ludwig.

„Eune berä(s)chdi(s)cht Froag“, oantworddete Klausi, „diese Fraa duht haaße Lina Dump

un duht hoalt als Hobbi grooße Käfä zi(s)chte. Se hodd moal im Kuhschtoall scheene bunte Käfä endeckt, die wo heifi(s)ch sich oan die Eitä de Kieh fest krallte, doa reu gebisse häm un Milch raas saugte.  Dä Fraa gefiel des net, die Eitä wern doador(s)ch nur enziendet, hodd se si(s)ch gedenkt un hodd deshalb diese Insekte enfernt, doamit die Kieh net drunnä leidä misse.  Awä die Käfä eufach teede orrä de Hinkel zim Fresse hiewerffe, wollt se aach net, zu schee wärn die un hobbe aach eun Oarä(s)cht zu läwe. Se hodd deshalb flache Schäl(s)chä Mil(s)ch hiegeschtellt un die Tigris, so noannte se die Diern weje ihrn Fabbmustä, häm die Eitä in Ruh geloasse un nur noch die kestli(s)ch Flissi(s)chkaat aas de Schäl(s)chä gesaugt. Ihr Lavveschtadjumm väbrachte se in gut geliftet Misthaufe.

Die Käfä häm si(s)ch foandasdi(s)ch enwickelt un worde mit jedä Generaddsjoon ebbes greeßä. Heit seun se beraats dreiunzwoansi(s)ch bis vierunzwoansi(s)ch Dsendimetä loang un somit die greeßte Insekte vun de heiti(s)ch Welt.“

„Jawoll, Klausi, jedds hosde die Siedhessi(s)ch Kryptozooloogie wirrä um eune waatere Dieradd berei(s)chert“, daht Babett(s)che loobe.

Wä Annern nickte dezu.

Nadierli(s)ch gefiel des unserm Schäff-Filosoof. Er reumte:



Eun Tigri-Käfä is so loang wie ne Hoand

des is noch net bekoannt in unserm Loand.

Ä is des greeßte Insekt in diesä Welt

Lina Dump kennt doamit raffe viel Geld.“



Übersetzung: „Bisher haben wir nur Tiere erfunden, die besonders groß sind“, schwätzte Heiner, „wir doch auch mal über kleinere Tiere unsere Köpfer zermartern, die aber auch sicher interessant sind für unser heutiges Südhessen, zum Beispiel Insekten, die dreißig bis vierzig Zentimeter an Länge messen.“

„Heute nicht mehr möglich“, schüttelte ich verneinend den Kopf, „früher, vor ungefähr hundertfünfzig millionen Jahren gab es die. Da schwirrten zum Beispiel Riesenlabellen rum, die eine Flügelspannweite von tatsächlich siebzig Zentimetern aufwiesen. Das war aber nur möglich, weil der Sauerstoffgehalt der Luft um zehn Prozent höher lag als heute und größere Vögel, die solche schwerfälligen Insekten gerne als willkommene Happen futterten, erst noch entwickelten.“

„Na ja, wir können fabulieren über Käfer, die nicht ganz so groß sind, zum Beispiel nur dreiundzwanzig bis vierundzwanzig Zentmeter lang“, schlug Klausi vor, „das wäre doch denkbar, gell?“

„Der größte Käfer in Mitteleuropa ist der Hirschkäfer. Der hat ne Länge, die Männchen jedenfalls, von acht Zentimetern und das größte Insekt der Welt lebt in Brasilien. Das ist der Herkuleskäfer und misst siebzehn Zentimeter“, informierte ich, „das heißt, dein Vorschlag, Klausi, könnte unter gewissen Bedingungen gerade noch so gehen.“

„Dann haben wir also bereits was Neues, dass wir weiter ausfabulieren sollten“, frohlockte Klausi, „in Obersensbach im hinteren Odenwald wohnt eine Bauersfrau, von der die Urgroßmutter den Namen Lisbett Dump hatte und die wesentlich das Physickgenie Albert Einstein anregte als junger Erwachsener sich die Relativitätstheorie auszudenken.

Du, Schorschi, hast uns selber mal von ihr erzählt. Sie war eine Persönlichkeit, die in einer Verschwörungstheorie für Hessen eine wichtige Rolle gespielt hatte. Du hast behauptet, der Einstein wäre gar nicht in Ulm geboren worden, sondern in Obersensbach und ist dort auch aufgewachsen.

Also, die Bauersfrau von heute ist ebenfalls eine Melkerin.“

„Und? Was hat das mit den besonders möglich großen Insekten zu tun?“ fragte Ludwig.

„Eine berechtigte Frage“, antwortete Klausi, „diese Frau heißt Lina Dump und züchtet große Käfer als Hobby. Sie hatte mal im Kuhstall schöne bunte Käfer entdeckt, die häufig sich an den Eutern der Kühe fest krallten, da rein bissen und Milch raus saugten.

Der Frau gefiel das nicht, die Euter werden dadurch nur entzündet, dachte sie sich, und entfernte deshalb diese Insekten, damit die Kühe nicht deswegen leiden mussten.

Aber die Käfer einfach töten oder den Hühnern zum Fressen hinwerfen, wollte sie auch nicht, zu schön wären die und hätten auch ein Anrecht zu leben.

Sie stellte deshalb flache Schälchen Milch dort hin und die Tigris, so nannte sie die Tiere wegen ihrem Farbmustern ließen die Euter in Ruhe und saugten nur noch die köstliche Flüssigkeit aus den Schälchen. IhrLarvenstadium verbrachten sie in gut gelüfteten Misthaufen.

Die Käfer entwickelten sich phantastisch und wurden mit jeder Generation ewas größer.

Heute sind sie bereits dreiundzwanzig bis vierundzwanzig Zentimeter lang und somit die größten Insekten der heutigen Welt.“

„Jawoll, Klausi, jetzt hast du die Südhessische Kryptozoologie wieder um eine weitere Tierart bereichert“, lobte Babettchen.

Wir anderen nickten dazu.

Natürlich, unserem Chef-Filosofen gefiel das. Er reimte:

Ein Tigri-Käfer ist so lang wie ne Hand

das ist noch nicht bekannt in unsrem Land.

Er ist das größte Insekt in dieser Welt

Lina Dump könnte damit raffen viel Geld.“

Drachili


„So vo uugefäh vo zwaa  Joahrn hodd i(s)ch ei(s)ch woas väzählt iwern Drache, de wo seun Uuwäse vum Auäbachä Schloss aas iwä die leidgepriefte Leid diesä Gejend schidde daht“, babbelte i(s)ch während eunä waatere Filosooferund in de Kneip  Zim weise Mondmoann, „des kennte wä ebbes oabännern un zu eunäm waateren Dier fer die Siedhessi(s)ch Krippdozooloogie fabuliern.“

„Wie soll des gehe, Schor(s)chi“, kridisierte Klausi, „sowaat i(s)ch mi(s)ch äinnern duh, hodd in deunä Foandoasie eun tapferä Riddä dän Drache geteedet un nur eun Geist vunnäm

duht waatähie hier in moan(s)che Nä(s)chte rim schweebe.

Willsde etwa behaapte, diesä Geist wär aach noch eun ri(s)chdi(s)ch Dier, des wo noch wie ein e(s)cht lebendi(s)ch Geschepp äksisdiern duht?“

„Noa, nadierli(s)ch net. De Drache duht  waatähie in Werkli(s)chkaat wie eun reales Dier noch läwe, jedds schun mä als oachthunnerd Joahrn.

Dä woar aach nie so eun Fiesling, wie moan(s)che beese Mensche des velli(s)ch uugeprieft noch alleweil behaapte. Im Gejedaal, ä hodd alleweil Schokoload un annern Sießi(s)chkaate debaa, mit denne Sache duhtä addi(s)che Kinnä belohne, die wo ihr Gemies oam Middaachsdisch schtets uffuddern.“

„So? Doann wär doch sowoas viel mä in de Effentli(s)chkaat bekoannt“, daht Laura zu bedenke.

„Unsä liewä Drache, genoannt Drachili, macht des joa net so, doassä oan de Haasdier klingelt un sowoas doann oabgewwe duht“, klärte i(s)ch die Filosoofe uf, „noa, nur noachts duht zu de enspre(s)chende Heisä flieje un duhts dordd devo oablä(s)che, väsehe mit eunäm Noamenschild.

Awä Männä, die alleweil besunners lieb zu ihrä Freindin orrä Ehefrau seun, krieje ewwefalls woas, maast eun Lewwäworschtbrot, eugewickelt in Babier. Un Fraue, die besunners lieb zu ihre Männä si(s)ch vähoalte krieje aach ne Ufmerksoamkaat, eune Flasch Likeer zim Baaschpiel orrä ne Schachtel Praliene.“

„So woas wär doch mit Si(s)chähaat sä bekoannt, des däht vämutli(s)ch sogoar in de Zaatung zu läse seun“, daht Laura wirrä zu bedenke gewwe.

„Kennt mä moane“, musst i(s)ch zugewwe, „allädings macht Drachili des längst nemmä so heifi(s)ch wie friehä. Djoa, muss schun soage, heit ehä selde. Drachili hodd nämli(s)ch inzwische gesundhaatli(s)che Brobläme, ä koann nemmä dachdä(s)chli(s)ch dor(s)ch die Luft sause un beschränkt si(s)ch haaptsä(s)chli(s)ch, heit jedefalls, nur noch uf wäni(s)ch Heisä, die wo goans in de Näh dä Bor(s)che leije duhn.

Iwwri(s)chens: Feiä schpucke koannä heit nemmä so ri(s)chdi(s)ch.  Heisä, Beem, Schtrei(s)chä unsowaatä hoddä aach friehä nie in Floamme ufgehn loasse. Nur oab un zu eun Loagäfeiä oagezindelt, um si(s)ch  ufzuwärme im Herbst un im Friehjoahr. Debaa dahtä gern vägnie(s)cht Liedä singe, wie Meune Oma fährt im Hinkelschtall Modoroad orrä  Im Woald doa seun die Reibä.

Im Wintä duhtä als wäkselwoarmes Wäse Wintäschloaf dähdi(s)che.“

„Moansde, Schor(s)chi, des werd moal eune Legend, die alle Welt kennt un sogoar in de Grundschul die Lärä ihre Schielä devun väzähle?“ froate kridi(s)ch Klausi.

„Doa muss hoalt Sven Hintäfroagä, de Dorffreportä, uns helfe“, daht i(s)ch voschloage, „oam beste is, wenn rejelmäßi(s)ch jeed Woch so eun Adiggel im Keesblatt zu läse is, zim Baaschpiel mit de Iwwäschrift   Neies iwwä die Fauna un Krippdozooloogie in Siedhesse.“

     Hintergrundmusik: Live the Life -Edwin Ajtun (No Copyright Music)


Übersetzung: „So vor ungefähr zwei Jahren erzählte ich euch was über einen Drachen, der sein Unwesen vom Auerbacher Schloss aus über die leidgeprüften Leute dieser Gegend schüttete“, schwätzte ich während einer weiteren Filosofenrunde in der Kneipe  Zum weisen Mondmann, „dies könnten wir etwas abändern und zu einem weiteren Tier für die Südhessische Kryptooologie fabulieren.“

„Wie soll das gehen, Schorschi“, kridisierte Klausi, „soweit ich mich erinnere, hat in deiner Phantasie ein tapferer Ritter den Drachen getötet und nur ein Geist von ihm schwebt in manchen Nächten weiterhin rum.

Willst du etwa behaupten, dieser Geist wäre auch noch ein richtiges Tier, das wie ein echt lebendiges Geschöpf  existiert?“

„Nein, natürlich nicht. Der Drache lebt weiterhin in Wirklichkeit als ein reales Tier, jetzt schon mehr als achthundert Jahre.

Der war auch nie ein Fiesling, wie manche böse Menschen as völlig ungeprüft immer noch behaupten. Im Gegenteil, er hat immer Schokolade und andere Süßigkeiten dabei. Mit diesen Sachen belohnt er artige Kinder, die ihr Gemüse am Mittagstisch stets auffuttern.“

„So? Dann wäre doch so was viel mehr in der Öffentlichkeit bekannt“, gab Laura zu bedenken.

„Unser lieber Drache, genannt Drachili, macht das ja nicht so, dass er an der Haustüre klingelt und so was dann überreicht“, klärte ich die Filosofen auf, „nein, nur nachts fliegt er zu den entsprechenden Häusern und legt das davor ab, versehen mit Namensschild.

Aber Männer, die besonders lieb zu ihrer Frau oder Freundin sind, kriegen ebenfalls was, meist ein Leberwurstbrot, eingewickelt in Papier. Und Frauen, die sich besonders lieb zu ihren Männern verhalten, kriegen auch eine Aufmerksamkeit, eine Flasche Likör zum Beispiel oder eine Schachtel Pralinen.“

„So was wäre doch mit Sicherheit sehr bekannt, das würde vermutlich sogar in der Zeitung

zu lesen sein“, gab Laura wieder zu bedenken geben.

„Könnte man meinen“, musste ich zugeben, „allerdings macht Drachili dies längst nicht mehr mehr so oft wie früher. Tja, muss schon sagen, heute eher selten. Drachili hat nämlich inzwischen gesundheitliche Probleme, er kann nicht mehr tagtäglich durch die Luft sausen und beschränkt sich hauptsächlich, heute jedenfalls, nur noch auf wenige Häuser, die ganz in der Nähe der Burgen liegen.

Übrigens: Feuer spucken kann er heute nicht mehr so richtig. Häuser, Bäume, Sträucher und so weiter hatte er auch früher nie in Flammen aufgehen lassen. Nur ab und zu ein Lagerfeuer angezündelt, um sich  aufzuwärmen im Herbst und im Frühjahr.

Dabei sang er gerne vergnügt ein Lied dazu, wie etwa  Meine Oma fährt im Hühnerstall Motorrad oder Im Wald da sind die Räuber.

Im Winter macht er als wechselwarmes Wesen Winterschlaf.“

„Meinst du, Schorschi, das wird mal eine Legende, die alle Welt kennt und sogar in der Grundschule die Lehrer ihren Schülern davon erzählen?“ fragte kritisch Klausi.

„Da muss halt Sven Hinterfrager, der Dorfreporter, uns helfen“, schlug ich vor, „am besten ist, wenn regelmäßig jede Woche so ein Artikel im Käseblatt zu lesen ist, zim Beispiel mit der Überschrift  Neues über die Fauna und Krypozoologie in Südhessen.“