Glücksbrötchen

 

 

 Baa unserm Bäckä um die Eck duhts neiädings Gligggsweck gewwe, die ebbes deirä seun als normoale Weck.

„Woarim koste die mä?“ froate i(s)ch die Väkeifärin.

„Die schmecke bessä, brobiern se die moal aas.“

Ich hodd an däm Morje fienf Stick devun gekaaft. Dehoam, als wä die Weck fudderte, merkte wä allädings nix. De Geschmoack woar de Gleiche,defier woar mä Luft drin.

„Des kapier i(s)ch net“, gestoand i(s)ch zwa Daach spätä de Bäckä-Väkeiferin, „de eunzi(s)che Unnäschied, dän i(s)ch festgestellt hobb, seun die Dahtsach, doass sie mit Luft ufgebloase seun. Soll des etwoa des Gligg seun?“

„Des Gligg is ja net gedoacht fer die Keifä “, klärte die Fraa mi(s)ch uf, „des Gligg is fer meun Schäff, de vädient doamit mä.“

 

 

 

 

Übersetzung: Bei unserem Bäcker um die Ecke gibst neuerdings Glücksbrötchen, die etwas teurer sind als normale Brötchen.

„Warum kosten die mehr?“ fragte ich die Verkäuferin.

„Die schmecken besser, probieren sie die mal aus.“

Ich hatte an dem Morgen fünf Stück davon gekauft. Daheim, als wir die Brötchen futterten, merkten wir allerdings nichts davon. Der Geschmack war der Gleiche, dafür war mehr Luft

drin.

„Das kapiere ich nicht“, gestand ich zwei Tage später der Bäcker-Verkäuferin, „der einzige Unterschied,den ich festgestellt habe, ist die Tatsache, dass sie mit Luft aufgeblasen sind.

Soll das etwa das Glück sein?“

„Das Glück ist ja nicht gedacht für den Käufer“, klärte die Frau mich auf, „das Glück ist für meinen Chef, der verdient damit mehr.“