Kurzballaden XXV und XXVI
             Zoobesuch
            Treffen mit einem Bär (mit Video 1m13s)

Kurzballade XXV
Zoobesuch



Familje Iltis fährt noach Froankfordd
die Eldern Laura, Sebastjoan
die Kinnä Siri, Kiljoan
se besuche dän Zoogadde dordd.

Aasäm Haas mit de Leeb äteent ähn laut Schrei
die Iltisbagaa(s)ch eilt schnellstens häbei.
Die Dier is offe, schpä(r)oangelweit
zuerst sehe se dordd koa Leit.

Doch doann endecke se de Wärtä im Eck
ä lie(s)cht dordd im Schtroh, riehrt si(s)ch net vum Fleck.
„De Leeb hodd mi(s)ch in de nackte Bobbes gebisse“,
soatä, „so woas duh i(s)ch werkli(s)ch net vämisse.“

„Wieso duhn se däm Dier de bloank bliddsend Bobbes zei(s)che,
koa Wunnä, doass die Raubkadds duht net vun se wei(s)che.“
„I(s)ch leid unnä Dor(s)chfall, musst sofordd scheiße
koannt koa gescheid Idee aasäm Hern entreiße.
Jedds isse zim Gligg im Freigehee(s)ch, also fordd
i(s)ch bin halt alleweil noch oan diesäm Ordd.“

Sebastjoan hilft baam Ufschtehn dän Moann
dä humpelt hinaus so gut ä noch koann.
Un woas is die Moroal vun diesä korz Geschi(s)cht?
Zei(s)ch ähn Leeb deun nackt bliddsend Bobbes ni(s)cht.


Übersetzung:
Familie Iltis fährt nach Frankfurt
die Eltern Laura Sebastjan
die Kinder Siri, Kiljan
sie besuchen den Zoogarten dort.

Aus dem Haus der Löwen ertönt ein laut` Schrei
die Iltis-Bagage eilt schnellstens herbei.
Die Tür ist offen, sperrangelweit
zuerst sehen sie keine anderen Leut`. (auf Hessi(s)ch reimt es sich richtig)

Doch dann entdecken sie den Wärter im Eck
er liegt dort im Stroh, rührt sich nicht vom Fleck.
„Der Löwe hat mich in den nackten Hintern gebissen“,
sagt er, „so was tu ich wirklich nicht vermissen.“

„Wieso tun Sie dem Tier den blank, blitzend Hintern zeigen?
Kein Wunder, dass die Raubkatze tut nicht von ihnen weichen.“
„Ich leide unter Durchfall , musste sofort scheißen,
konnte keine gescheid Idee aus dem Hirn entreißen.
Jetzt ist sie zum Glück im Freigeheege, also fort,
ich bin halt immer noch an diesem Ort.“

Sebastjan hilft beim Aufstehen dem Mann
er humpelt hinaus, so gut er noch kann.
Und was ist die Moral dieser kurzen Geschicht?
Zeig einem Löwen den nackt blitzenden Hintern nicht.


Kurzballade XXVI
Treffen mit einem Bär



Svenni macht ne Nadurwannärung in de Kapadde.
Dordd gibbtes Raubdiern, schee Ploanse, viel seldne Adde.
Oam Woaldroand begee(s)chnetä eum hungri(s)ch Bä
dä noach seum Rucksack schdiert, gieri(s)ch sä.

„Des Esse doa drin braach i(s)ch selwä fer mi(s)ch
duh mä`s net wegnemme“, winselt Svenni jämmäli(s)ch.
Doch des Dier duht koa Äbamme ferrän zei(s)che
will vun seunä Saat iwähaapt nemmä wei(s)che.

Des uri(s)ch Nadurdier duht dän Moann inschpidsiern
un oadauernd uf Boa un Bolle gieri(s)ch schtiern.
„Meu Boa seun fer di(s)ch viel zu därr, duh net schnappe
die seun fer eun Kraftprodds nur eun rä(s)cht moagä Happe.“

Eusi(s)cht duht des Wäse werkli(s)ch net zei(s)che
Svennis Gesi(s)cht degeje duht oangstvull äblei(s)che.
Oam näksde Baam kleddertä hoch geschwind
des leddste moal gemoacht hoddä des als Kind.

Oangstschloddernd duhtä des  a(s)ch ziddri(s)ch denke
dän Bä awä duht so woas koa biss(s)che oablenke,
will erst hinnähä kleddern,
doa..de Rucksack duht däm Svenni entgleide
däm Bä degeje eun leckä Friehschtick bereide.


Ä wiehlt in däm Gepäckschtick hungri(s)ch rim
fer Svenni is die Sidduaddsjoon grässli(s)ch dumm.
Ä duht raddsekahl  alles, werkli(s)ch alles uffresse
fer dän Wannerä bleiwt nix iwwri(s)ch oan Esse.

Noach nä halb Schtunn duhtä endli(s)ch fordd laafe.
Svenni sofordd runnä vum Baam, muss nei Esse kaafe.
Fuddäsache koannä erst oam näkst Daach besor(s)che,
duht aach uf die Roatschläg de Eunwohnä hor(s)che:
„Mit Peffäsprej koannsde so eun wild Bä vädreiwe,
doann koannsde aach längä in de Ber(s)che bleiwe.“

   Hintergrundmusik: Ansia Orchstra -Alla Till Mag (No Copyright Music)

                              Biz Baz Studio -Apprehensive at Best (No Copyright Music)

Übersetzung:
Svenni macht ne Naturwanderung in den Karpaten
dort gibt es Raubtiere, schöne Pflanzen, viele seltene Arten.
Am Waldrand begegnet er einem hungrigen Bär,
der nach seinem Rucksack stiert, gierig sehr.

„Das Essen da drin brauch ich selber für mich
tu es nicht mir weg nehmen“, winselt Svenni jämmerlich.
Doch das Tier möcht` kein Erbarmen für ihn zeigen
und will von seiner Seite überhaupt nicht weichen.

Das urige Naturtier tut den Mann inspizieren
und andauernd auf Beine, Hintern gierig stieren.
„Meine Beine sind viel zu dünn, tu nicht danach schnappen
die sind für einen Kraftprotz nur ein recht magerer Happen.“






Einsicht will das Wesen wirklich nicht zeigen
Svennis Gesicht dagegen tut angstvoll erbleichen.
Am nächsten Baum klettert er hoch geschwind
das letzte gemacht hatte er das als Kind.

Angstschlotternt tut er  das zittrig denken
den Bär tut so was kein bisschen ablenken.
Will erst hinterher klettern
da...der Rucksack tut dem Svenni entgleiten
dem Bär dagegen ein lecker Frühstück bereiten.

Er wühlt in dem Gepäckstück hungrig rum
für Svenni ist die Situation grässlich dumm.
Er tut ratzekahl alles, wirklich alles auffressen
für den Wanderer bleibt nichts übrig am Essen.

Nach ner halben Satunde tut er endlich fort laufen (gehen)
Svenni sofort runter vom Baum, muss neues Essen kaufen.
Futtersachen kann er erst am nächsten Tag besorgen,
tut auch auf die Ratschläge der Einwohner hören:          (auf Hessisch richtiger Reim)
„Mit Pfefferspräy kannst du so einen Wildbär vertreiben,
dann kannst du auch länger in den Bergen bleiben.“