Ludwig, unser galanter, reicher Edelherr


„Ludwig“, daht i(s)ch uf de Filosooferund in de Kneip  Zim weise Mondmoann  babble, „leddst Noacht hebb i(s)ch vun dä gedraamt.“

„Ich hoff, nur Guutes“, oantworddete de Oageschpro(s)chene.

„Woas Schlä(s)chtes woars aach net, zuminnest net oam Oafoang. I(s)ch hebb väsucht iwä di(s)ch ebbes zu reume im Draam, koam awä net iwä oan Eunzaalä naus.  Diese eune Sadds daht laute: Ludwig is ähn rei(s)chä Edelmoann.

Als i(s)ch ufgewacht bin hebb i(s)ch dän Vers ferddi(s)ch gebastelt:



Ludwig is ähn rei(s)chä Edelmoann

duht si(s)ch euedeln so gut ä nur koann.

Ihm kimme nie Pennäschpri(s)ch iwä die Lippe

duht net depp laadsche, nur elegoant hippe.

Un uffen Klo duhtä scheiße sacht un dezent

ohne Ferzgereisch, doa issä goans konsekwent.“

„Noa, joa, doamit koann i(s)ch, ohne belaadi(s)cht zu seun, gut läwe“, moante unsä Edelmoann.

„I(s)ch hebb doann noch äh korz annä Szen iwä di(s)ch gedraamt, Ludwig. Du bist oan unsä Haus vobei gelaafe mittäm grooße Sack uffen Buckel. So eun Add Kadoffelsack, ä enthielt awä koa Kadoffeln, sunnern viel Geld, besunners Scheune.Obwohlde de reichsde vun uns bist, bisde droddsdäm de geizi(s)chsde hier in unsrä Filosooferund. Im Wachzuschtoand hebb i(s)ch deshalb noch, in meunä Forzkuhl lie(s)chend, folgende Vers gebastelt.



Ludwig geht drauße vobei mittäm Sack voll Geld

uns gibtä nix oab, soll eunä väschtehe die Welt.

Ä tigert mit däm viel Moos zur Bank

wä degeje seun schun wirrä blank.“

„Stimmt leidä“, nickte Heunä un Klausi ägänste: „Däm koann i(s)ch nur beipfli(s)chte.“

Doa guckte doch unsä Ludwig ebbes bescheiert un soate:



Ach, ihr Jammäfriddse braacht net lamendiern

i(s)ch werde ei(s)ch jedds eune Rund Bier schpendiern.“

„Jawoll, Ludwig, des is werkli(s)ch eun sä gutä Oafoang.



Jawoll, Ludwig, du bist de Beste

mit dä kenne mä feiern schee Feste.“

Noa joa, hebb i(s)ch mä gedenkt, des woar fast ebbes zuviel oan Lobhudelei, awä i(s)ch wollt schun moal ähn Grundschteu leije fer waatere Schpendeaksjoone seunäsaats.


Übersetzung: „Ludwig“, schwätzte ich auf der Filosofenrunde in der Kneipe Zum weisen Mondmann, „letzte Nacht hab ich von dir geträumt.“

„Ich hoffe, nur Gutes“, antwortete der Angesprochene.

„Was Schlechtes war es auch nicht, zumindestens am Anfang. Ich versuchte über dich etwas zu reimen im Traum, kam aber nicht über einen Einzeiler hinaus. Dieser eine Satz lautete: Ludwig ist ein reicher Edelmann.

Als ich aufwachte, hab ich den Vers fertig gebastelt:

Ludwig ist ein reicher Edelmann

der sich einedeln will so gut er kann.

Ihm kommen nie Pennersprüche über die Lippen

tut nicht depp latschen, nur elegant hüpfen. (auf hessisch reimt es sich richtig)

Und auf dem Klo scheißt er sacht und dezent

ohne Furzgeräusche, da ist er ganz konsequent.“

„Na ja, damit kann ich, ohne beleidigt zu sein, gut leben“, meinte unser Edelmann.

„Ich hab noch eine kurze andere Szene über dich geträumt, Ludwig. Du bist an unserm Haus vorbei gelaufen mit einem großen Sack auf dem Buckel. So eine Art Kartoffelsack, er enthielt aber keine Kartoffeln, sondern viel Geld, besonders Scheine.Obwohl du der reichste von uns bist, bist du trotzdem der geizigste hier in unserer Filosofenrunde. Im Wachzustand hab ich deshalb noch, in meiner Furzkuhle (im Bett) liegend, folgenden Vers gebastelt:

Ludwig geht draußen vorbei mit nem Sack voll Geld

uns gibt er nichts ab, soll einer verstehen die Welt.

Er tigert mit dem viel Moos zur Bank

wir dagegen sind schon wieder blank.“

„Stimmt leider“, nickte Heiner und Klausi ergänzte: „Dem kann ich nur beipflichten.“

Da guckte doch unser Ludwig etwas bescheuert und sagte:

Ach, ihr Jammerfritzen braucht nicht lamentieren

ich werd euch jetzt eine Runde Bier spendieren.“

„Jawoll, Ludwig, das ist wirklich ein sehr guter Anfang.

Jawoll, Ludwig, du bist der Beste

mit dir können wir feiern schöne Feste.“

Na ja, dachte ich mir,das war fast etwas zuviel an Lobhudelei, aber ich wollte schon mal einen Grundstein legen für weitere Spendieraktionen seinerseits.