Geheimnis des zufriedenen Lebens

     (Nach der Übersetzung Kurzvideo, 66s)

 I(s)ch hockte mit meunä Fraa Lisett(s)che am Gaddedisch uf unsä kloaTerras un droank    schwei(s)chend ähn Gloas Bier.

  Macko, doamoals zwelf Joahr oald, äschien aas de Terrassedier.

„Du Schor(s)chi, Babba,i(s)ch hebb moal äh Froag oan di(s)ch. Woas seun des Gehaamnis   vonnäm gliggli(s)che Läwe?“

  Vo unserm Bu woarn wä schun euni(s)che Kleps gewehnt, awä diese Froag daht mi(s)ch doch   iwärasche.

  „Du moanst wohl zufriedene Läwe, Gligg seun nur äh Momentsach“, väbesserte i(s)ch de Macko. 

Jaaa, guuut“,quengeltä gedehnt, laacht genervt, „also,woas seun des Gehaamnis vonnäm zufriedene Läwe?“ 

I(s)ch noam erst moal ähn große Schluck Bier, doann antworddete i(s)ch: „Noach Megli(s)chkaat sollte mä immä des duhn, woas mä oam liebste moag.“

„Fer mi(s)ch bedeit des also“, moante de Bu, „doass i(s)ch jede Daach mindest zwamoal Ribbelkuche stoppe soll.“

„Noa,des bedeit des net. Doa dähsde di(s)ch nur deunä Gier willelos hiegewwe.“

Irritiert guckte de Bu mi(s)ch oa.

„Ja, i(s)ch seh. Des verstehsde noch net. Du musst uffen Poad de Tuuchend woandle, doann kimmt aach fer di(s)ch die Älei(s)chtung.“

„Wieso?“  fraote Macko, „du woandelst hier doch a net, sunnern hockst im Gadde un drinkst Bier.“

„Des seun net werddli(s)ch zu nemme“, väklärte i(s)ch, „i(s)ch woandel uffen Poad de Älei(s)chtung innäli(s)ch, also in Gedoanke in meunäm Kopp. Des mussde noch lerne, doann wern aach fer di(s)ch die Winde des Gliggs hold seun.“

Doamit woar des Gespräch beennet, denn Fillip, seun Freind, rief: „Macko kumm eneu! I(s)ch seun schun im verte Lewwel.“

I(s)ch heerte noch, woas meun Sohn zu däm annern Bu soate: „Meun Vaddä hodd wirrä moal nur Bleedsinn gebabbelt, nur Sprich mit denne mä nix Konkretes oafoange koann.“

Doa woar i(s)ch schun ebbes beleidi(s)cht. Meu ei(s)chenä Sohn duht mi(s)ch bei annern Leit als Bleedbabblä hiestelle. Zu oallem Uugligg kridisierte mi(s)ch doann a noch ma Fraa.
“Mussde aasgerechnet ähn Biergloas in de Hoand hoalte, wennde mittäm Bu sol(s)ch tiefgrindi(s)ch Gespräche fiehrst?“

Naja, unnä Glicksmomente  hodd i(s)ch mä woas anneres vogestellt, awä eun weni(s)ch zufriede woar i(s)ch trotzdäm, meu Gloas woar noch halbvoll.


 


Übersetzung:Ich saß mit meiner Frau Lisettchen am Gartentisch auf unserer kleinen Terrasse und trank schweigend ein Glas Bier.

Marko, damals 12 Jahre alt, erschien aus der Terrassentür.

„Schorschi, Papa, ich hab mal eine Frage an dich. Was ist das Geheimnis eines glücklichen Lebens?“

Von unserem Jungen waren wir schon einige Klöpse gewöhnt, aber diese Frage überraschte uns doch.

„Du meinst wohl zufriedenes Leben, Glück ist nur eine Momentsache“, verbesserte ich Marko.

„Jaa, guut“, quengelte er gedehnt, leicht genervt „also, was ist das Geheimnis von einem zufriedenen Leben?“

Ichnahm erst mal einen großen Schluck Bier, dann antwortete ich: “Nach Möglichkeit sollte man immer das tun, was man am liebsten mag.“

„Für mich bedeutet das also“, meinte der Bub(Junge),„dass ich ich jeden Tag mindestens zweimal Streuselkuchen stopfen soll.“

„Nein! Das bedeutet dies nicht. Du würdest dich nur deiner Gier willenlos hingeben.“

Irritiert schaute der Bub mich an.

„Ja, ich sehe. Das verstehst du noch nicht. Du musst auf dem Pfad der Tugend wandeln, dann kommt auch für dich die Erleuchtung.“

„Wieso?“ fragte Marko, „du wandelst hier doch auch nicht, sondern sitzt im Garten und trinkst Bier.“

„Das ist nicht wörtlich zu nehmen“, erklärte ich, „ich wandle auf dem Pfad der Erleuchtung innerlich, also in Gedanken in meinem Kopf. Das musst du noch lernen, dann werden auch für dich die Winde des Glücks hold sein.“

Damit war das Gespräch beendet, denn Fillip, sein Freund, rief: „Marko,komm rein! Ich bin schon im vierten Level.“

Ich hörte noch, was mein Sohn dem anderen Jungen sagte: “Mein Vater hat wiedermal nur Blödsinn geschwätzt, nur Sprüche mit denen man nichts Konkretes anfangen kann.“

Da war ich schon etwas beleidigt, mein eigener Sohn stellt mich bei anderen Leuten als Blödschwätzer hin. Zu allem Unglück kritisierte mich auch noch meine Frau.
“Musst du ausgerechnet ein Bierglas in der Hand halten, wenn du mit dem Bub solche tiefgründigen Gespräche führst?“

Naja, unter Glücksmomenten hatte ich mir was anderes vorgestellt, aber ein wenig zufriedenwar ich trotzdem, mein Glas war noch halbvoll.