Einbürgerung
Eunes Daaches dahte mä in de Filosoferund iwä die Euber(s)chärung vun Afrikoanä, Schineese, Terke unsowaatä babbele.
„Die Leit, die dän deitsche Pass äwärbbe wolle, misse joa maastens soon Test bewäldi(s)che, wenn se koanen deitsche Schuloabschluss in de Dasch hobbe. Ob die Froage, die wo se beantwordde misse,werkli(s)ch sinnvoll seun, deriwwä koann mä si(s)ch schtreide. I(s)ch duh`s fer wi(s)chdi(s)chä hoalte mä uf hessi(s)che Besunnähaate eu zu gehe,“ schluuch Hä Klausi Vielreddnä vo.
„Woas moansde demit konkret, Klausi?“ froate Babett(s)che Edeldoam.
„Zim Baaspiel sollte die Ourewällä Hoandkees im Baaseun vonnäm Psi(s)choloog fuddern.
Wenn die doann zufriede un gliggli(s)ch gucke, is des schun moal eun gutes Zei(s)che. Sol(s)che Päsoone koann mä mit gutäm Gewisse die deitsch Schtoatsber(s)chäschaft gewwe.“
„Wieso muss doa ähn Psi(s)choloog oawäsend seun?“ froate i(s)ch.
„Hä Schor(s)chi Schnabbelschnut“, froddselte Klausi, „deu Hern is heit wirrä moal net besunners schnell. Nadierli(s)ch wisse mä, doass mä aach Zufriedehaat vodeische koann, obwohl die Prieflinge si(s)ch viellaa(s)cht ekeln vo Hoandkees un doa muss selwstvästännli(s)ch eunä beurdeile kenne, ob des nur gespielt is.“
„Iwäzei(s)cht seun i(s)ch vun deunäm Voschlaach net“, daht i(s)ch oantwordde, „es duht sogoar väeunzelt Hesse gewwe, die wo si(s)ch vo Hoandkees, joa sogooar aach vo annern Kees koddse. Un wenn`s gut geschpielt seun, des is doch in Orddnung. Gute Schauspielä seun bestimmt eune Berei(s)chärung fer die hessi(s)ch Gesellschaft.“
„Schtoatt Hoandkees zu fuddern, kennt mä aach äwaddde, doass die Prieflinge eun Gloas Ebbelweu lä drinke“, daht si(s)ch Ludwi(s)ch vo Edelheunns Gebabbel euschoalte.
„Orrä ähn Gloas Bier, Ewer(s)chdä Export“, ägänste Heunä Koampfdrinkä.
„Alles Bleedsinn“, äwirrerte i(s)ch uuwersch, „mä sollt die deitsch Schtoatsber(s)chäschaft net vum Esse un Drinke oabhängi(s)ch mache.Awä mä sollt äwadde, doass die zukinfdi(s)che Deitsche in Siedhesse ähn Zwaazeilä uf hessi(s)ch ufsoage. Zim Baaspiel:
Viele bleede Ferz im Hern
hobbe alle Deppe gern,
Orrä:
Mä Buhwe un Mäd(s)chä seun aas Hesse
un duhn vägnie(s)cht gern Hoandkees esse.
Orrä:
Hej,du Noazi, mach koan Rabadds
sunst kriggsde oanen uf de Ladds.“
Übersetzung:Eines Tages schwätzten wir auf der Filosofenrunde über die Einbürgerung von Afrikanern, Chinesen, Türken und so weiter.
„"Die Leute die den deutschen Pass erwerben wollen, müsen ja meistens soeinen Test bewältigen, wenn sie keinen deutschen Schulabschluss inder Tasche haben. Ob die Fragen, die sie beantworten müssen,wirklich sinnvoll sind, darüber kann man sich streiten. Ich halte es für wichtiger mehr auf hessische Besonderheiten ein zu gehen“,schlug Herr Klausi Vielredner vor.
„Was meinst du denn damit konkret, Klausi?“ fragte Babettchen Edeldame.
„Zum Beispiel sollten die Odenwälder Handkäse im Beisein von einem Psychologen futtern.
Wenn die dann zufrieden und glücklich gucken, ist das schon mal ein gutes Zeichen. Solche Personen können wir mit gutem Gewissen die deutsche Staatsbürgerschaft geben.“
„Wieso muss da ein Psychologe anwesend sein?“ fragte ich.
„Herr Schorschi Schnabbelschnut“, frotzelte Klausi, „dein Hirn ist heute wieder mal nicht besonders schnell. Natürlich wissen wir, dass man Zufriedenheit auch vortäuschen kann, obwohl die Prüflinge sich vielleicht vor Handkäse ekeln und das muss selbstverständlich einer beurteilen können, ob das nur gespielt ist,“
„Überzeugt bin ich von deinem Vorschlag nicht“, antwortete ich, „es gibt sogar vereinzelt Hessen, die sich sich vor Handkäse, ja sogar vor anderem Käse kotzen. Und wenn es gut gespielt ist, geht das auch in Ordnung. Gute Schauspieler sind bestimmt eine Bereicherung für die hessische Gesellschaft.“
„Statt Handkäse zu futtern, könnte man auch erwarten, dass die Prüflingeein Glas Apfelwein leer trinken“, schaltete sich Ludwig von Edelhain ins Gespräch ein.
„Oder ein Glas Bier, Eberstädter Export“, ergänzte Heiner Kampftrinker.
„Alles Blödsinn“, erwiderte ich unwirsch,, „wir sollten die deutsche Staatsbürgerschaft nicht vom Essen und Trinken abhängig machen.Aber man sollte erwarten, dass die zukünftigen Deutschen in Südhessen einen Zweizeiler auf hessisch aufsagen. Zum Beispiel:
Viele blöde Fürze im Hirn
haben alle Deppen gern.
Oder:
Wir Buben und Mädchen aus Hessen
tun vergnügt gern Handkäs essen.
Oder:
Hej,du Nazi, mach keinen Rabatz
sonst kriegst du einen auf dem Latz.“