Neoimperialismus, (in Standarddeutsch)
„De Neoimperijalismus duht in de leddste Joahrn werkli(s)ch uuheilvull um si(s)ch greife“, babbelte Klausi, unsä Scheff-Filosoof, „besunners in Russland und in Amerikoa. Awä aach in Deitschloand duhts euni(s)che gewwe, die wo sol(s)che Ideen in ihrm Hern freie Lauf losse, i(s)ch denke doa zim Baaschpiel, oan Haddwi(s)ch, dä wo schun gefaselt hodd, doass Namibja siwwzehntes Bunnesloand vun Deitschloand wern sollt.
Des wär alleweil noch eun eißerst wi(s)chdi(s)ch Oaliege fer unsä Volk, moantä. Ä hodd mä ein Zeddel iwärei(s)cht, uf wel(s)chem ä seu Gedoanke beschreiwe daht, un des hoddä in Schdandadd..deitsch väfasst, waalä des als besunners wi(s)chdi(s)ch ä..oachte däht un sowoas net nur die Leit in Siedhesse uubedingt in Bedroacht ziehe sollte.
Heert moal zu, liewe Leit hier in de Kneip, i(s)ch duh moal voläse:
Nicht nur Russland und die USA wollen sich vergrößern, auch in Deutschland gibt es viele, die bisher leider nur davon träumen. Aber, wir als bedeutenste Nation in Europa, sowohl wirtschaftlich, als auch kulturell, haben ein Anrecht darauf danach zu streben, endlich wieder ein großartiges Deutsches Reich zu werden und zwar in den Grenzen von 1914 mit überseeischen Bundesländern wie Südwest, Togo und Neuguinea.
Russland und die USA streben bereits danach andere Länder in ihr Imperium einzuverleiben, und schrecken dabei auch nicht zurück, militärisch diesem natürlichen Willen Nachdruck zu verleihen, man denke bei Russland an den Krieg in der Ukraine—oder Androhung von militärischen Mitteln, wie zur Zeit dies in den USA passiert.
Leider sind Vorstellungen wie Deutschland in der Größe unter dem Kaiser Wilhelm II noch nicht wieder verankert im Bewusstsein unserer geliebten Landsleute. Da müssen wir , als echte Patrioten, noch viel Überzeugungsarbeit leisten.
Man könnte zum Beispiel das Kinder- und Jugendspiel Deutschland erklärt den Krieg gegen Frankreich, Polen, Russland und so weiter wieder als eine recht sinnvolle Freizeitbeschäftigung anpreisen. Leider ist dieses scöne Ball- und
Laufspiel so ungefähr um 1970 außer Mode geraten. Allerdings benennen wir das dann anders: Deutschland holt sich zurück, was uns in der Vergangenheit gestohlen wurde.
Vielleicht lässt sich dieses Spiel auch gut verknüpfen mit dem noch heute bekanntem Völkerball. Sinnvollerweise sollte man allerdings erst spielen: Russland holt sich zurück, was ihm gehört.
Einer oder eine steht in der Mitte und liest von einem Zettel einen Fünfzeiler vor, bevor das eigentliche Spiel beginnt:
Rasputinow wird ein russisches Imperium schaffen
brauchen dann nicht mehr glotzen wie blöde Affen
sonderm wollen stolz gen Himmel schauen
darauf können wir alle gewiss bauen
und unserem Führer stets voll vertrauen.
Dann beginnt das Ball- und Laufspiel. Hat die Rasputinowgruppe Erfolg, oder zumindestens Teilerfolge, rufen die eroberten Länder, gespielt von anderen: Heil Rasputinow, unser Führer und strecken beide Arme gen Himmel.
Selbstverständlich sind Kopf und Augen auch nach oben gerichtet.
Für die USA wird ein anderer Vers benötigt. Er könnte lauten:
Mister Donald Fimp ist göttlich gesegnet
wenn auch unser Wetter manchmal stark veregnet.
Aber auch dies wird er demnächst stets verhindern
und somit auch solche Lästigkeit stets arg lindern.
Donald Fimp ist, wie schon gesagt, ein toller Gott
müssen von ihm fernhalten jeglich` fiesen Spott.
Hat die Fimpgruppe Erfolg, jubeln sie dann: Heil Fimp, unser Führer und strecken beide Arme gen Himmel.
„Djoa, des seun die Hernägisse vum Haddwi(s)ch“, väzählte Klausi, „ich dahtäm dän Zeddel zurigg..gewwe noachdäm i(s)chän kopiert hodde , daht allädings vohä noch dezu schreiwe, uf schdandadd..deitsch:
Neoimperialsten sollten wir nicht unterstützen
sie tun der Menschheit kein bisschen nützen.
Sie bringen zwar Wenigen Freud`
für die Unterjochten aber viel Leid.“