Pleite

weiter unten noch die Versbastelei   Miese Kontodaten

 

I(s)ch hockte vorm Kompjutä un guckte mä die Kontodoate oa. Die biddä Woahrhaat iwäfiel mi(s)ch, Dräne schosse in die Aaache un niedägeschlaache seifzte i(s)ch.

„Du stehnst wie ähn kloa greunend Bu“, bemerkte ma Fraa Lisett(s)che, ebbes mitlaadsvoll „däm seun Gebortsdaach un Weuhnachte glaachzaadi(s)ch geschtri(s)che worn seun.“

Mittäm kraftlose Schwenk vom Unnäoarm winkte i(s)ch ab. „Viel schlimmä“,jammerte i(s)ch, „die hefti(s)che Schterm des väschwenderische Läwens dahte net wirrä väschtobbboare Le(s)chä in die keuneswä(s)chs

große Haushaltsdkass reiße, die Minze rollte wie äh Schteuloawin de schteile Abrund entgeje un die Scheun flatterte wild im net fassboare Ethä devun wie ähn Vohelschwamm, dä im Herbst noach Afrika fliehe duht un nemmä zurick kimmt.“

„Na,du Me(s)chtegernpoet! Du suhlst di(s)ch in sol(s)che Sprich wie äh Wutz im Schloamm. Konnsde des aach so aasdricke, doass i(s)ch un unsre zwa kloane Kinnä `s väschtehe?“

I(s)ch nickte. „Wä seun pleite un misse uns goanz, goanz gewoalti(s)ch euschränke.“  

                            Die finanzjelle Loage lässt uns leide

                            viele Freide duhn uns meide.

                            Mä kenne nur noch schpoarn, schpoarn

                            des wern wä sä schmerzvoll äfohrn.


 

Übersetzung:Ich saß vor dem Computer und schaute mir die Kontodaten an. Die bittere Wahrheit überfiel mich, Tränen schossen in die Augen und niedergeschlagen seufzte ich.

„Du stöhnst wie ein kleiner, weinender Bub“, bemerkte mein Frau Lisettchen, ein wenig mitleidsvoll, „dem sein Geburtstag und Weihnachten gleichzeitig gestrichen worden sind.“

Mit einem kraftlosen Schwenk vom Unterarm winkte ich ab. „Viel schlimmer“, jammerte ich, „die heftigen Stürme des verschwenderischen Lebens haben nicht wieder verstopfbare Löcher in die keineswegs große Haushaltskasse gerissen, die Münzen rollten wie eine Steinlawine dem steilen Abgrund entgegen und die Scheine flatterten wild im nicht fassbaren Ether davon wie

ein Vogelschwarm, der im Herbst nach Afrika fliegt und nie mehr zurückkommt.“

„Na,du Möchtegernpoet! Du suhlst dich in solchen Sprüchen wie ein Schwein im Schlamm. Kannst du das auch so ausdrücken, dass ich und unsre zwei kleinen Kinder es verstehen?“`

I(s)ch nickte. „Wir sind pleite und müssen uns ganz, ganz gewaltig einschränken.“

                             Die fianzielle Lage lässt uns leiden

                             viele Freuden tun uns meiden.

                             Wir können nur noch sparen, sparen

                             das werden wir schmerz voll erfahren.

 

Miese Kontodaten

Wenn i(s)ch meu Kontoaaszieg seh, muss i(s)ch greune

un glaab, die Sun werd nemmä fer mi(s)ch scheune.

Gewaldi(s)che Schulde hebb i(s)ch, noch un noch

in de päsehnli(s)ch Haushaltskass seun ähn grooß Loch.

Des Väständnis meunä Bagaa(s)ch defier is ar(s)ch gering

se bleekt nur,  woas soll`s , des is net unsä Ding.

 

Dä Tiep, där`s Geld äfunne hodd, geheert grie un blaa gehaache,

i(s)ch oarme Sau un annern misse die Folge schmerzvoll ädraache.

„Die Geldäfinnung is fer des Wertschaftsläwe doch eun Seege“,

belehrn Klugscheißä

un moane,“wie koann mä si(s)ch nur so kienstli(s)ch ufreege.“

 

Sobleed Gebabbel muss i(s)ch duldsoam heern

des duht mi(s)ch nerve,  gewaldi(s)ch steern.

Annä Gesocks duht läwe in Saus un Braus

i(s)ch degeje waaß nemmä eun noch aus.

Die Dräne schieße in meu Aache oft un gern

seb leiwe fei(s)cht un wolle nemmä drocke wern

 

S´ hilftalles nix, i(s)ch un meu Bagaa(s)ch misse spoarn

oan Allem.

Oan Schokoload, Kekse, alle Sießi(s)chkaate

fers Middaachsesse oan deire Kestli(s)chkaate.

Statt froanzesi(s)ch Kie(s)ch Pellkadoffel mit Abbelmus

statt Ribbelkuche Billi(s)chzwieback mit Zuckäguss.

 

Misse mä trotz schpoarn moal im Supämackt woas kaafe

des oald Audo bleiwt stehe, mä kenne aach laafe.

Bestimmt muss des Audo dämnäkst väschrodd wern,

doann seun mä zu Fuß un foahrn Bus halt gern.

Aach braache mä net dusche jede Daach

eun bis zwamoal die Woch duht`s aach.

 

Kloar, Lisett(s)che muss de Zigarettekonsum euschränke

s` sollliebä Spordd dreiwe, die Boa värenke.

In de Kneip drink i(s)ch statt Bier nur noch Wassä

selwst wenn de Wert werd doador(s)ch noch blassä,

denn aach i(s)ch muss päsehnli(s)ch Opfä bringe

die Spaorwoche, Spoarmonate solle schließli(s)ch gelinge.

 

Un deirä Urlaub muss werkli(s)ch net seun

s` koannrä(s)cht schee seun, goans friedli(s)ch deheum.

Zuletzt muss i(s)ch noch uubedingt äwähne hier

zim Bobbeslochoabwische rei(s)cht aach zäknillt Zaatungsbabier.

 

 

 

 

 

 

 

 

Übersetzung:

Wenn ich meine Kontoauszüge sehe, muss ich weinen

und glaub, die Sonne wird nie mehr für mich scheinen.

Gewaltige Schulden hab ich, noch und noch

in der persönlichen Haushaltskasse ist ein großes Loch.

Das Verständnis meines Anhanges ist dafür sehr gering

erblökt nur,  was soll`s , das ist nicht unser Ding.

 

Der Typ, der`s Geld erfunden hat, gehört grün und blau geschlagen

ich arme Sau und andere müssen die Folgen schmerzvoll ertragen.

„Die Gelderfindung ist für das Wirtschaftsleben ein Segen“,

belehren Klugscheißer

und meinen, „wie kann man sich nur so künstlich aufregen.“

 

Soblödes Geschwätz muss duldsam immer hören

dasnervt mich gewaltig, ganz schlimm stören.

AndresGesocks lebt vergnügt in Saus und Braus

ichdagegen weiß nicht mehr ein noch aus.

DieTränen schießen in meine Augen oft und gern

siebleiben feucht un wollen nicht mehr trocken werden.

 

Eshilft alles nix, ich und mein Anhang müssen sparen

an Allem.

AnSchokolade, Kekse, allen Süßigkeiten

für`s Mittagsessen an teuren Köstlichkeiten,

statt Französischer Küche Pellkartoffeln mit Apfelmus,

statt Streuselkuchen Billigzwieback mit Zuckerguss.

 

Müssen wir trotz sparen mal im Supermarkt was kaufen

bleibt`s Auto stehen, wir können auch laufen.

Bestimmt muss das Auto demnächst verschrottet werden

dann sind wir zu Fuß, wir fahren halt Bus gern.

Auch brauchen wir nicht duschen jeden Tag

ein-bis zweimal die Woche wird langen auch.

                            (auf hessisch reimtsich das)

Klar, Lisettchen muss den Zigarettenkonsum einschränken

s´soll lieber Sport treiben,die Beine verrenken.

In der Kneipe trinke ich statt Bier nur noch Wasser

selbst wenn der Wirt wird dadurch noch blasser.

Denn auch ich muss persönlich Opfer bringen,

die Sparwochen, Sparmonate sollen schließlich gelingen.

 

Und teurer Urlaub muss wirklich nicht sein

es kann recht schön sein ganz friedlich daheim.

Zuletzt muss ich unbedingt erwähnen hier

für`s Hinternlochabwischen reicht auch zerknülltes Zeitungspapier.