Darmstadt, auf der Rosenhöhe


„Schun loang hämmä nemmä ähn Besuch zur Rosehee(s)ch in Dammstadt gedädi(s)cht“, babbelte i(s)ch zu meunä Bagaa(s)ch.....äh Familje, „saat däm leddste moal seun bestimmt schun mä als finf Joahrn ins Loand gonge, I(s)ch glaab, unsä Marie(s)che hodd des noch nie gucke derffe.“

„Kenne mä dordd aach gäle Limmo drinke un Ribbelkuche stoppe?“ froate des Mäd(s)che.

„I(s)ch waaß nix vonnä Gaststätt in däm Pack“, zuckte i(s)ch zwaafelnd mit de Schuldä, „awä wä kenne joa Drinke un Kuche mitnämme. S`soll dordd werkli(s)ch schee seun un des Weddä is aach in Orddnung.“

„Eune guud Idee“, daht Lisett(s)che beipfli(s)chte, „Rose wern mä vämutli(s)ch nemmä so viel gucke kenne, defier isses schun ebbes spät, Mä häm joa beraats  Midde August.“

„I(s(ch will net mit“, väkindete Macko, unsä zwelfjähri(s)ch Sehn(s)che.

„Woarim denn net?“ froate i(s)ch, „aach dir werds  dordd gefalle.“

„I(s)ch hobb mi(s)ch mit Fillip väoabredd“, oantworddete de Buh, „mä wolle zusoamme des Spiel Siddifeidä dähdi(s)che“.

„Doa druf konnsde joa wohl  moal fer zwaa orrä drei Stunne väzi(s)chte“, moante i(s)ch, „du koannst joa dän Fillip mitnämme.Oaschließend noach dä Rosehee(s)ch kenne mä all noch eune Eisdiel besuche.“

„Duh i(s)ch aach eune grooß Pordsjoon Walnusseise kriehe?“

„Meunetwä(s)che“, daht i(s)ch zubilli(s)che.

So koams doass wä so uugefäh verzi(s)ch bis fuffzi(s)ch Minute spätä in däm genannte Pack spaziern ginge, wä vier Schnabbelschnuts, de Fillip un unsä Hunn Trud(s)che oan de Leun.

„Woarim is doann unsä Hindin oan de Leun?“ froate Macko, „hier seun doch kaum Leit, die wo sie oabelle kennt.“

„Des is net des Probläm“, klääte i(s)ch des Kinn uf, „Trud(s)che hodd si(s)ch joa in dä Bäziehung ar(s)ch gebessert un macht so woas nemmä, wenn se rä(s)chtzaadi(s)ch ämoant werd, Awä se wieselt in de hälli(s)che Blummebeete rim un zädrickt mit ihre Poote die scheene viele bliehende Ploanse.“

„Die Rose vom Rosedom duhn nemmä bliehe“, bemerkte Lisett(s)che, „wie i(s)ch geoahnt hebb.“

„Schoad, doass des Medallgerisst vom Rosedom mit Rose iwäwakse seun“, soate Fillip bedauäli(s)ch.

„Wieso denn des?“ froate maa Fraa.

„Doa koann mä goar net gescheid klettern“, oantworddete Mackos Freind, „die viele Dornne steche un riddse die Haat uf.“

„Doann duh halt mit deune sinnfreidi(s)che Aache de Schmuckpack geniese“, daht i(s)ch voschlaache.

„Aah“, krähte Marie(s)che frehli(s)ch un hippte zu eunäm Wassäbeet, „doa is ähn Timpel mit roode Wassäroose, „baa diesä Hidds kennte mä all doarin wunnäschee boade.“

„Noa“, schiddelte i(s)ch meun Wersching, „fers boade is des net gedenkt. Doa dähte die Ploanse nur zästeert wern.“

„Hier isses loangwaali(s)ch“, moddste Macko, „alles is väboode.“

„Duh doch die eune Grupp eldärä Leit beoboachte“, schlug i(s)ch vo un deitete uf se, „diese seldsoame Gesdalde benämme si(s)ch rä(s)cht eicheaddi(s)ch. De eune Moann bewä(s)cht seune Erm hie un hä, so als wolltä ähn fladdernd Schmeddäling imidiern. Un die annern gucke schun oadauernd nach de Schmeddälinge. Bestimmt is ihre Haat mit Schmeddälingsmustä dädowiert orrä bemoalt un wern si(s)ch glei(s)ch naggi(s)ch aasziehe un de Faltädoans vofiehrn.“

„Duhsde des werkli(s)ch ernst glaabe, Schor(s)chi?“ lachte ma Fraa.

„Na ja, viellaa(s)cht mache se so woas net un in ihre Kepp kreise nur Gedoanke, wie si(s)ch de Aktjeindex die näkste Zaat enwickle werd. Awä wä finf Mensche kennte doch dordd drobbe uf de Wies de Faltädoans dähdi(s)che. Unsä neugieri(s)ch Noachbarin, de Gisel, hebb i(s)ch joa so woas moal väzählt, doass mä des uffen Schulfest zelebriern wollte. Un die daht des naiv glaabe“, grinste i(s)ch.

„Awä moal ernst“, babbelte i(s)ch weitä, „mä kennte des jedds hier iebe. Diesä kloane Schmuckpack hier is doch wie geschaffe korze Deadästick(s)chä vo zu fiehrn. Naggi(s)ch aaszuziehe braache mä uns net.“

„I(s)ch will koa Deadästick(s)chä eu..iebe“, prodesdierte Macko, „i(s)ch will endli(s)ch Walnusseis schlecke.“

Vo meunäm Vorschlaach woar niemoand, aaßä mä, begaastert. Doa hebb i(s)ch halt nemmä druf gedrunge des zu mache.



Deadästick(s)chä eu..iebe bringt net jedäm Freid

moan(s)che emfinne des nur als kwoalvoll Leid.

Walnusseis schlecke is alleweil eun Hochgenuss

fer Kinnä un Äwaksne eun oabsolutes Muss.     

           Die Anekdote, die auf den  "Faltertanz" Bezug nimmt, heißt

          Schmetterlinge.

Übersetzung: „Schon lange machten wir keinen Besuch mehr zur Rosenhöhe in Darmstadt“, schwätzte ich zu meinem Anhang....äh Familie, „seit dem letzten mal sind bestimmt schon mehr als fünf Jahre ins Land gegangen. Ich glaube, Mariechen hat das noch nie schauen dürfen.“

„Können wir dort auch gelbe Limonade trinken und Streuselkuchen stopfen?“ fragte das Mädchen.

„Ich weiß nichts von einer Gaststätte in dem Park“, zuckte ich zweifelnd mit den Schultern, „aber wir können ja was zu trinken und Kuchen mitnehmen. Es soll dort wirklich schön sein und das Wetter ist auch in Ordnung.“

“Eine gute Idee“, pflichtete Lisettchen mir bei, „Rosen werden wir vermutlich nicht so viele sehen, dafür ist es schon etwas spät, wir haben ja bereits Mitte August.“

„Ich will nicht mit“, verkündete Marko, unser zwölfjähriges Söhnchen.

„Warum denn nicht?“ fragte ich, „auch dir wird es dort gefallen.“

Ich hab mich mit Fillip verabredet“, antwortete der Bub, „wir wollen zusammen das Spiel  Cityfighter machen.“

Darauf kannst du ja wohl mal für zwei oder drei Stunden verzichten“, meinte ich, „du kannst ja den Fillip mitnehmen. Anschließend, nach der Rosenhöhe, können wir alle noch eine Eisdiele besuchen.“

„Krieg ich auch eine große Portion Walnusseis?“

„Meinetwegen“, billigte ich zu.

So kam es, dass wir so ungefähr vierzig bis fünfzig Minuten später in dem genannten Park spazieren gingen, wir vier Schnabbelschnuts, Fillip und unser Hund Trudchen an der Leine.

„Warum ist dann unsere Hündin Trudchen an der Leine?“ fragte Marko, „hier sind doch kaum Leute, die sie anbellen könnte.“

„Das ist nicht das Problem“, klärte ich das Kind auf, „Trudchen hat sich ja in der Beziehung arg gebessert und macht so was nicht mehr, wenn sie rechtzeitig ermahnt wird. Aber sie wieselt in den herrlichen Blumenbeeten rum und zerdrückt mit ihren Pfoten die vielen, schönen, blühenden Pflanzen.“

„Die Rosen am Rosendom blühen nicht mehr“, bemerkte Lisettchen, „wie ich geahnt habe.“

„Schade, dass das Metallgerüst vom Rosendom mit Rosen überwachsen ist“, sagte Fillip bedauerlich.

„Wieso denn das?“ fragte meine Frau.

„Da kann man gar nicht gescheit klettern“, antwortete Markos Freund, „die vielen Dornen stechen und ritzen die Haut auf.“

„Dann genieße halt mit deinen sinnesfreudigen Augen den Schmuckpark“, schlug ich vor.

„Aah“, krähte Mariechen und rannte zu einem Wasserbeet, „hier ist ein Tümpel mit roten Wasserrosen, Bei dieser Hitze können wir alle darin wunderschön baden.“

„Nein“, schüttelte ich meinen Kopf, „für`s Baden ist das nicht gedacht. Da würden die Pflanzen nur zerstört werden.“

„Hier ist es langweilig“, motzte Marko, „alles ist verboten.“

„Beobachte doch die Gruppe älterer Leute“, schlug ich vor und deutete auf sie, „diese seltsamen Gestalten benehmen sich recht eigenartig. Der eine Mann bewegt seine Arme hin und her, als wollte er  

einen flatternden Schmetterling imitieren. Und die anderen gucken schon andauernd nach Schmetterlingen. Bestimmt ist ihre Haut mit Schmetterlingsmustern tätowiert oder bemalt und werden sich gleich nackt ausziehen und den Faltertanz vorführen.“

„Glaubst du das wirklich ernst, Schorschi?“ lachte meine Frau.

Na ja, vielleicht machen sie das nicht und in  ihren Köpfen kreisen nur Gedanken, wie sich der Aktienindex die nächste Zeit entwickeln wird. Aber wir fünf Menschen könnten doch dort oben auf der Wiese den Faltertanz machen. Unsrer neugierigen Nachbarin, der Gisel, hab ich ja mal so was erzählt, das wir das auf dem Schulfest zelebrieren wollten. Und die glaubte das, naiv“, grinste ich.

„Aber mal ernst“, redete ich weiter, „wir könnten das jetzt hier üben. Nackt ausziehen brauchen wir uns nicht. Dieser kleine Schmuckpark hier ist doch wie geschaffen kurze Theaterstückchen vor zu führen. Nackt ausziehen brauchen wir uns nicht“.

„Ich will keine Theaterstückchen einüben“, protestierte Marko, „ich will endlich Walnusseis schlecken.“

Vom meinem Vorschlag war niemand, außer mir, begeistert. Da hatte ich halt nicht mehr drauf gedrungen das zu machen.

Theaterstückchen einzuüben bringt nicht jedem Freud

manche empfinden das nur als qualvoll Leid.

Walnusseis schlecken ist immer ein Hochgenuss

für Kinder und Erwachsene ein absolutes Muss.