Antirassismus-Erziehung
De kloa Macko hippte uf de Straß vorm Haus un soang :
„Un uff dem Ber(s)ch da hockt ähn Schinees
Dä schmiert si(s)ch seu Glatz eu mit Limbor(s)cher Kees.“
“Also, so daffst du die Schineese net verspodde“, rief i(s)ch ihm empeert zu, „des is goanz bees! Aaßädäm is des falsch. Prozentual gibt’s baa de Chinese aach net mä Gladdse als bei uns und Kees kenne die maastens net fer ihre Ki(s)ch, die koddse sich devo.
Sing bessä:
Ähn kloaner Chines schifft lieb in sei Hoos
des duft dann wie Fliedä, Jasmin und ne Roos.“
De Macko stierte mi(s)ch da goans begriffsstuddsi(s)ch oa, mit offenem Meil(s)che.
I(s)ch merkte sofordd, des is mä net so gut gelunge.
„Die Stroof misse mä noch ebbes ennern, da fiele sich die Schineese nur iewel väuhzt. Awä jetz hobb i(s)ch`s:
Ähn kloaner Schinees dä singt ganz lieb
Wie ne Nachtigall türilipiep.“
Übersetzung:Der kleine Marko hüpfte vor dem Haus auf der Straße rum und sang:
Auf dem Berge hockt ein Chinese,
der schmiert sich seine Glatze einmit Limburger Käse.
„Also, so darfst du die Chinesen nicht verspotten“, rief ich ihm empört zu, „das ist ganz böse. Außerdem ist das falsch. Prozentual gibt es bei den Chinesen auch nicht mehr Glatzen als bei uns und Käse kennen sie meistens nicht für ihre Küche, sie müssen sich da nur erbrechen.
Sing besser:
Ein kleiner Chinese schifft (pinkelt)ganz lieb in die Hose,
das duftet dann wie Flieder, Jasmin und ne Rose“.
Der Marko stierte mich daraufhin ganz begriffsstutzig mit offenem Mäulchen an. Ich merkte sofort, das war mir nicht so gut gelungen. „Die Strophe müssen wir noch etwas ändern, da fühlen sich die Chinesen nur übel verhöhnt. Aber jetzt hab ich`s:
Ein kleiner Chnese der singt ganz lieb
wie eine Nachtigall türili piep“.