Kornkreise, Wiesenkreise (mit Video 1m57s)
„Vo euni(s)che Daache hämmä iwä Kornkreise geredd, Schorschi“, babbelte meun zwelfjähri(s)ch Seehn(s)che, Macko, „du dahst moane, die wärn net vun Aaßäerdi(s)che
äschaffe worn, sunnern nur vun Mensche. I(s)ch awä bin zur Iwäzei(s)chung gekumme, Mensche kenne so woas net, die Kreise seun hoargenaa kreisrund un die Getreidehoalme oan de Kreisgrense goar net oabgeknickt, sunnern nur glaa(s)chmäßí(s)ch väbouhe un die Kunstwerke sogoar nur in eunä Noacht brodudsiert. So woas kenne doch wohl nur Elljens dähdi(s)che.“
„Des moanst du, meu Buh. Oagäbli(s)ch nur in eunä Noacht solle die pleddsli(s)ch enschtoanne seun? Bewiese is des net, s`kenne aach ewwe so guud drei Nä(s)chte gewäse seun. Un doann wisse wä net, wie viele Helfeä doa rim werkelte.
Zusäddsli(s)ch duht si(s)ch aach noch die Froag ufdränge, wieso häm die Elljens des nur noachts gedahn? Falls werkli(s)ch Aaßäerdi(s)che fer die Kornfeldakdividähte die Väursachä seun sollte, kenne wä hunnerdprodsendi(s)ch devun aasgehe, doass die Elljens schun intäschtellare Reise unnänemme kenne. Die Mensch..haat degeje is doavun noch viele, viele Genneraddsjoone entfernt. Wäse mit sol(s)ch eunä äkselent Te(s)chnik braache si(s)ch werkli(s)ch net vo de Mensche väschtecke.
Die Mensche jedoch, die wo sol(s)che Kunstwerke schaffe, misse des heumli(s)ch dähdi(s)che, waal se sunst mit de Bauern in Konflikte geroate, die Loandwerte häm nämli(s)ch doador(s)ch Ernteaasfäll.
Un des mit de daalwaas nur väbouhene un net oabgeknickte Hoalme lässt si(s)ch ewweso rä(s)cht eufach väklärn. Des is mit Mikrowelle, die wo aas de Maggnedronns kimme, die wo aas denne Geräte kimme, zu bewäldi(s)che. Un die Genaui(s)chkaat de Kreise un iwähaapt de Gesoamtkunstwerke lässt si(s)ch aach dor(s)ch Te(s)chnikeusadds ärei(s)che, nämli(s)ch mit Hilfe vun Dschipi..ess un Lejsäschtroahle.“
Zim Gligg froate de Buh net, woas des is Dschipi..es un Lejsäschtroahle. Meu Kenntnisse deriwwä seun net besunners groß.
„Zugegewwe“, babbelte i(s)ch waatä, „die Kornkreise seun daalwaas bewunnernswerdde Kunstwerke. Die Leit, die sowoas geschaffe häm, seun halt Kienstlä mit beschtimmte te(s)chni(s)che Ferddi(s)chkaate.“
Uf meune Aasfiehrunge koannte de Buh nix oantwordde.
Ä soate nur unnä Grinse: „Kimm moal mit raas in de Gadde, i(s)ch will dä woas zei(s)che.“
Macko fiehrte mi(s)ch zu unsä kloa Wiss. „Fälldä hier woas uf, Schor(s)chibabba?“ dahtä froage.
„Noa, nix. Grienes Groas hoalt.“
„Guck moal genaahä hie!“
„Aah, jedds äkenn i(s)ch woas“, soate i(s)ch, „eun Kreis, uugefäh drei metä orrä sogoar dreimeterfuffsi(s)ch Dor(s)chmessä. Noa joa, mä eun Ring als eun Kreis, dä wo noch zusäddslich zwei senkrä(s)cht zueunannä schtehende Poade ufweise duht.
Un doann noch Soand driwwä geschtreit.
Des hebbt ihr Zwaa, du un Rolfi, werkli(s)ch gut hiegekriggt.“
„Noa, des woarn wä net“, kommendierte de Buh meun Gesoates, musste debaa awä grinse, „des hobbe beschtimmt aaßäerdi(s)che Radde konsdruiert un äbaut. Doa“, ädeitete uf eune beschtimmte Schtell hie, „is eun Pfeil zu sehe, hägeschtellt aas Schteck(s)chä.
Des is doch velli(s)ch eudaadi(s)ch“, Macko koannt goar net mä ufheern zu grinse, „des hier is eun Loandebladds für eun Raamschiff mit aaßäerdi(s)che Radde. De Pfeil duht die Ri(s)chtung oazei(s)che, die wo väklärt: Doahie misstä tigern, Radde, des fiehrt zim leckä Ribbelkuche in däm Haus.“
„Woas? Des soll i(s)ch glaabe?“
Als i(s)ch dän Wiesekreis nähä inspidsierte, entdeckte ich zwaa deitli(s)che Schuhsohleoabdrick im Groas.
„Hier seun zwaa Schuhoabdrick zu äkenne“, klärte i(s)ch dän Schärddsbold uf, „un die Greeß duht genaa zu dä Greeß deunä Schuh basse. Du woarst woahrscheunlich noch im schlammi(s)che Erdbeet gewäse, doa is jedds noch ebbes Erd zu äkenne.
Duh zugewwe, Macko, du un de Rolfi hobbt dän Wiesekreis kre..iert.“
Unsä Buh daht voziehe, druf nix zu oantwordde.
Lie
Lie(s)che häm sä oft kordse Boa,
Woahrhaat werd doador(s)ch net kloa.
Die Realidäht kimmt hoalt er(s)chendwoann oans Li(s)cht
des is die gnoadelos Moroal diesä Geschi(s)cht.
Hintergrundmusik: Mortals -Warriyo (NCS)
Übersetzung: „Vor einigen Tagen haben wir über Kornkreise geredet“, schwätzte mein 12jähriges Söhnchen, Marko, „du meintest, die wären nicht von Außerirdischen erschaffen worden, sondern nur durch Menschen. Ich aber bin zur Überzeugung gekommen, Menschen können so was nicht, die Kreise sind haargenau kreisrund und die Getreidehalme an den Kreisgrenzen gar nicht abgeknickt, nur gleichmäßig verbogen und die Kunstwerke sogar nur in einer Nacht produziert.
So was können doch wohl nur Aliens machen.“
„Das meinst du, Bub. Angeblich nur in einer Nacht sollen die plötzlich entstanden sein? Bewiesen ist das nicht, es können auch eben so gut drei Nächte gewesen sein. Und dann wissen wir nicht, wie viele Helfer da rum gewerkelt hatten.
Zusätzlich drängt sich auch noch die Frage auf, wieso kreierten die Aliens nur nachts?
Falls wirklich Außerirdische für die Kornfeldaktivitäten die Verursacher sein sollten, können wir hundertprozentig davon ausgehen, dass die Aliens schon interstellare Reisen unternehmen können. Die Menschheit dagegen ist davon noch viele, viele Generationen entfernt. Wesen mit solch einer exelenten Technik brauchen sich wirklich nicht vor den Menschen verstecken.
Die Menschen jedoch, die solche Kunstwerke schaffen, müssen das heimlich machen, weil sie sonst mit den Bauern in Konflikten geraten, die Landwirte haben nämlich dadurch Ernteausfälle.
Und das mit den teilweise verbogenen und nicht abgeknickten Halmen lässt sich ebenso recht einfach erklären. Das ist mit Mikrowellen, die aus den Magnetronen kommen, so heißen diese Geräte, zu bewältigen. Und die Genauigkeit der Kreise und überhaupt der Gesamtkunstwerke läst sich auch durch Technikeinsatz erreichen, nämlich mit Hilfe von GPS und Laserstrahlen.“
Zum Glück fragte der Bub nicht, was das ist...GPS und Laserstrahlen. Meine Kenntnisse darüber sind nicht besonders groß.
„Zugegeben“, schwätzte ich weiter, „die Kornkreise sind teilweise bewundernswerte Kunstwerke. Die Leute, die so was geschaffen haben, sind halt Künstler mit bestimmten technischen Fertigkeiten.“
Auf meine Ausführungen konnte der Bub nichts antworten.
Er sagte nur unter Grinsen: „Komm mal mit raus in den Garten, ich will dir was zeigen.“
Marko führte mich zu unserer kleinen Wiese.
„Fällt dir was auf, Schorschipapa?“ fragte er.
„Nein, nichts. Grünes Gras halt.“
„Guck mal genauer hin!“
„Aah, jetzt erkenne ich was“, sagte ich, „ein Kreis, ungefähr drei meter oder dreimeterfünfzig Drchmesser.
Na ja, mehr ein Ring als ein Kreis, der noch zwei senkrecht zueinanderstehende Pfade aufweist. Und dann noch Sand drüber gestreut.
Das habt ihr zwei, du und Rolfi, wirklich gut hingekriegt“.
„Nein, das waren wir nicht“ kommentierte der Bub mein Gesagtes, musste dabei aber grinsen, „das haben bestimmt außerirdische Ratten konstruiert und erbaut. Da“, er deutete auf eine bestimmte Stelle hin, „ist ein Pfeil zu sehen, hergestellt aus Stöckchen.
Das ist doch völlig eindeutig“, Macko konnte gar nicht mehr aufhören zu grinsen, „das hier ist ein Landeplatz für ein Raumschiff mit außerirdischen Ratten. Der Pfeil zeigt die Richtung an, die erklärt: Dahin müsst ihr tigern, Ratten, das führt zum leckeren Streuselkuchen in dem Haus.“
„Was? Das soll ich glauben?“
Als ich den Wiesenkreis näher inspizierte, entdeckte ich zwei deutliche Schuhsohlenabdrücke im Gras.
„Hier sind zwei Schuhabdrücke zu erkennen“, klärte ich den Scherzbold auf, „und die Größe passt genau zu der Größe deiner Schuhe. Du warst wahrscheinlich noch im schlammigen Erdbeet gewesen, da ist jetzt noch Erde zu erkennen.
Gib zu, Marko, du und der Rolfi habt den Wiesenkreis kreiert.“
Unser Bub zog vor, darauf nichts zu antworten.
Lügen haben sehr oft kurze Beine,
Wahrheit wird dadurch nicht klein(e).
Die Realität kommt halt irgendwann ans Licht
das ist die gnadenlos` Moral dieser Geschicht`.