„Gestern hebb i(s)ch in Dammschdadd dän ei(s)cheaddi(s)che Gintä mit seunä seldsoam Freindin Rosa gedroffe“, schwäddste Klausi, unsä Scheff-Filosoof un Dorffdi(s)chtä, während de Filosooferund in de Kneip   Zim weise Mondmoann.
„Na un?“ moante Heunä, unsä Koamfdrinkä, „die Welt is voll mit sol(s)che Leit“.
„Si(s)chä“, nickte Klausi, „des Dreffe is droddsdäm väzählenswert.
De Gintä hodd woas gefaselt iwä eun uusi(s)chtboar rosafabbenes Eunhorn, des wo die Geschicke vun unserm Universum lenke däht un diesäm Wäse dähte mä aach unsre Äksistens vädoanke“.
„Des heert si(s)ch noach eunä wirräschpri(s)chli(s)ch Poss oa“, daht i(s)ch eunwenne, „wenn er(s)chendwoas eune Fabb hodd, koanns net uusi(s)chtboar seun.“
„Schtimmt schun“, daht Klausi beipfli(s)chte, „die Rosa moante zu diesäm Euwoand, dän wo i(s)ch nadierli(s)ch denne Zwaa unnä die Noas rieb s` wär joa koan gewehnli(s)ch pferdähnli(s)ch Dier, sunnern eun Wäse, hoch intelligent un iwäaas mä(s)chdi(s)ch, fast schun eun allmä(s)chdi(s)chä Godd orrä Geddin.  Un so eun Geschepp koann halt Dinge duhn, vun denne wä schtimpähafte Mensche  nur draame kennne

   

Un die Eigenschafte un Vähoaltensweise vun sol(s)ch eunä goddähnli(s)ch Kreadur seun ewwe heifi(s)ch fer uns dumme Erdlinge nägriendli(s)ch.“
„Diese Argumendaddsjoon kenn i(s)ch“, ägänste i(s)ch, „aach so moan(s)che Parrä babbeln so, wenn se des Wäse vum Kristegodd äleitern solle.
Klausi, hosde net die Rosa un de Gintä gefroat, ob se des aach beweise kenne?“
„Hebb i(s)ch. Als Oantwordd vun denne koam nur ne Gejefroag  ob i(s)ch denn beweise kennt, doasses des rosafabbne, uusi(s)chtboar Eunhorn net gewwe duht.“
„Des is nadierli(s)ch Schtuss“, moante Lena Bescheide, „die Bewaaspfli(s)cht duht alleweil baam Geschi(s)chteväzählä leije, doass seu Geschi(s)cht de Woahrhaat enschpre(s)che duht. Die Kridikä misse net beweise, doass die Geschi(s)chte-, Legendeväzählä falsch leije.“
„Host vullkume rä(s)cht,  Lenä. I(s)ch glaab, selwst Ludwig un Babett(s)che schtimme däm zu“, Klausi guckte zu de zwaa Genoannte, die wo nicke dahte, „awä des woar noch net alles, woas Gintä un Rosa mä uubedingt mitdaale wollte. Se beri(s)chtete mä,des Eunhorn si(s)ch oft und
vägnie(s)cht im Woald rund um dän Melbokus ufhoalte däht. Se hädde des dolle Wäse dordd schun zwaamoal gesehe.“
Woas sunst noch so alles in de Filosooferund gebabbelt worn is, waaß i(s)ch heit nemmä. Awä de Oabschlussreum vum Klausi hebb i(s)ch behoalte:



Des Eunhorn hippt im Woald rum
s` is iwähaapt net dumm.
Im Gebiet vum scheene Melibokus
seun viel Aaßäerdi(s)che  zu Fuß.

„Welche Aaßäerdische denn noch?“ froate i(s)ch.
„Na, die aaßäerdische Ratte, die wo alleweil eiern Ribblkuche im Kellä schtibiddse. Deun Buh Macko hodd des doch beraats heifi(s)chä behaaptet.“

   

ein sehr passendes Video zu dieser Anekdote ist zu schauen unter:

 

https://youtu.be/PJyHJ64aqlg



Übersetzung: „Gestern traf ich den eigenartigen Günter mit seiner seltsamen Freundin Rosa“, schwätzte Klausi, unser Chef-Filosof und Dorfdichter, während der Filosofenrunde in der Kneipe   Zum weisen Mondmann.
„Na und ?“ meinte Heiner unser Kampftrinker „die Welt ist voll mit solchen Leuten“
„Sicher“ nickte Klasi, „das Treffen ist trotzdem erzählenswert.
Der Günter faselte was über ein unsichtbar rosafarbenes Einhorn, das die Geschicke von unserem Universum lenkt und diesem Wesen würden wir auch unsere Existenz verdanken.“
„Das hört sich nach einer widersprüchlichen Posse an“, wandt ich ein, „wenn irgendwas eine Farbe hat, kann es nicht unsichtbar sein.“
„Stimmt schon“, pflichtete Klausi bei, „die Rosa meinte zu diesem Einwand, den ich denen Zwei unter die Nase rieb,, es wäre ja kein gewöhnliches ferdeähnliches Tier, sondern ein Wesen, hoch intelligent und überaus mächtig, fast schon ein allmächtiger Gott oder Göttin. Und so ein Geschöpf kann halt Dinge machen, von denen wir stümperhafte Menschen nur träumen können.

Und die Eigenschaften und Verhaltensweisen von solch einer gottähnlichen Kreatur sind eben für uns dumme Erdlinge unergründlich.“
„Diese Argumentation kenne ich“, ergänzte ich „auch so manche Pfarrer schwätzen so, wenn sie das Wesen vom Christengott erläutern sollen.
Klausi, hast du nicht die Rosa und den Günter gefragt, ob sie das auch beweisen können?“
„Hab ich. Als Antwort von denen kam nur eine Gegenfrage, ob ich denn beweisen könnte, dass es das rosafarbene, unsichtbare Einhorn nicht gibt.“
„Das ist natürlich Stuss“, meinte Lena Bescheiden, „die Beweispflicht liegt immer beim Geschichtenerzähler, dass seine Geschichte der Wahrheit entspricht. Die Kritiker müssen nicht beweisen, dass die Geschichten-, Legendenerzähler falsch liegen.“
„Hast vollkommen recht, Lena. Ich glaube, selbst Ludwig und Babettchen stimmen dem zu“, Klausi guckte zu den zwei Genannten, die nickten ,“aber das war noch nicht alles, was Günter und Rosa mir unbedingt mitteilen wollten. Sie berichteten mir, dass das Einhorn sich oft und vergnügt im Wald rund um den Melibokus aufhalten würde. Sie hätten das tolle Wesen dort schon zweimal gesehen.“
Was sonst noch so alles in jener Filosofenrunde geschwätzt worden ist, weiß ich heute nicht mehr. Aber den Abschlussreim vom Klausi hab ich behalten:
Das Einhorn springt im Wald rum
es ist überhaupt nicht dumm.
Im Gebiet vom schönen Melibokus
sind viele Außerirdische  zu Fuß.

„Welche Außerirdische denn noch?“ fragte ich.“
„Na die außerirdischen Ratten, die immer euern Streuselkuchen im Keller stibitzen. Dein Bub Marko hat das doch bereits häufiger behauptet.“