Walli, Behauptungen
Im Ordd hodd mi(s)ch eune Fraa oagebabbelt, baa dä wo i(s)ch oabsolut koan Bederffniss väschpiern wollte, mi(s)ch mittä nähä zu unnähoalte.
S` woar nämli(s)ch die Walli, die wo si(s)ch als Feminisdin bezei(s)chne daht.
Nix geje Glaachbere(s)chtigung, woar meu Euschtellung, bei dä Walli woars awä alleweil so, doass se blekte die Männä misse de Fraue schtets unnätäni(s)ch diene.
„Un woas machsde heit noch?“ froate se mi(s)ch.
„Nix besunneres“, daht i(s)ch oantwordde, „woahrscheunli(s)ch mit meunä Hiendin eune Woaldwannerung genieße, i(s)ch hebbä des nämli(s)ch väschproche.“
„Des hobb i(s)ch doch schun immä gewusst“, meckerte die Feminisdin, „du bist doch eun fer(s)chdäli(s)chä, fiesä, hinnähäldi(s)chä Maddscho. Du duhst deune gekwälte, liebe Fraa
uugeriehrt als Hiendin bezeichne. Also werkli(s)ch net, doass hodd Lisett(s)che net vädient.“
„Mit Hiendin duh i(s)ch doch net meu bessä Hälft, Lisett(s)che, moane“, äwirrerte i(s)ch, „sunnern unsä Haasdier Trud(s)che, die is werkli(s)ch eune Hiendin, duht belle un wedelt mittem Schwoans.“
„Aach so is des“, musste Walli zugewwe, „doa hobb i(s)ch mi(s)ch ebbes vädahn. Awä eun Maddscho bisde droddsdäm.“
Kloar, belaadi(s)cht woar i(s)ch droddsdäm ebbes. I(s)ch daht mi(s)ch sofordd väoabschiede un soate zuä, i(s)ch hädd jedds koa Zaat zu babble.
Dehoam daht i(s)ch des Äei(s)chnis Lisett(s)che väzähle. I(s)ch reumte:
„Wenn mä ebbes behaapte duht, sollte mä si(s)chä seun
sunst enstehe nur Missväschtännnisse, goans gemeun.“
Lisett(s)che, meu Fraa, soate dezu:
„Walli fällt Urdeile goans fix
egoal, ob woas droa is orrä nix.“
Übersetzung: Im Ort redete mich eine Frau an, bei der ich absolut kein Bedürfnis vespürte, mich mit ihr näher zu unterhalten.
Es war nämlich die Walli, die sich als Feministin bezeichnete.
Nichts gegen Gleichberechtigung, war meine Einstellung, bei der Walli war es aber immer so, dass sie blökte, sie meine die Männer müssen den Frauen stets untertänig dienen.
„Und was machst du heute noch?“ fragte sie mich.
„Nichts besonderes“, antwortete ich, „wahrscheinlich mit meiner Hündin eine Waldwanderung genießen, ich hab das nämlich versprochen.“
„Das hab ich schon immer gewusst“, meckerte die Feministin, „ du bist doch ein fürchterlicher, fieser, hinterhältiger Macho. Du tust deine gequälte, liebe Frau ungerührt als Hündin bezeichnen. Also wirklich nicht, dies hat Lisettchen nicht verdient.“
„Mit Hündin meine ich doch nicht meine bessere Hälfte, Lisettchen“, erwiderte ich, „sondern unser Haustier Trudchen. Die ist wirklich eine Hündin, bellt und wedelt mit dem Schwanz.“
„Ach so ist das“ musste Walli zugeben, „da hab ich mich etwas vertan. Aber ein Macho bist du trotzdem.“
Klar, beleidigt war ich trotzdem etwas. Ich verabschiedete mich sofort und sagte zu ihr, ich hätte jetzt keine Zeit zu schwätzen.
Daheim erzählte ich dieses Ereignis meinem Lisettchen. Ich reimte:
„Wenn man etwas behauptet, sollte man sicher sein
sonst entstehen nur Missverständnisse, ganz gemein.“
Lisettchen, meine Frau, sagte dazu:
„Walli fällt Urteile ganz fix
egal, ob was dran ist oder nix.“