Sterbenskrank
De Kall woar schun sä oald un im Kroankehaas.
„De Kall machts nemmä loang“, moante die Kroankeschwestä Siffja.
Se broachte dem Pazjente äh Schnabbeldass mit schwaddse Tee.
„I(s)ch will koan Tee“, protesdierte Kall, „i(s)ch will Bier, Ewerschtä Export.“
Siffja daht zur Ki(s)ch laafe, dahtde Tee fordd schidde un fillte Bier neu.
„Jetz koannsde Bier drinke“, väsproach die Fraa däm Kall un fiehrte die Schnabbeldass zu seunäm Meil(s)che.
Unsre Kroankeschwestä woar bekoannt fer lusdi(s)che Spri(s)ch, se soate:
„Doodkroankä!
S´werd Herbst
drink noch oanen
bevo de schterbst.“
Diesä Vers hodde zur Folg, doass Siffja mittäm Azzt un de Owäschwestä eun Gesprä(s)ch fiehrn musste.
„Net alle Patsjente finde ihre makoabre Schpri(s)ch lusdi(s)ch“, klärte de Addst die Fraa uf.
„Woas soll i(s)ch denn soage?“ froate die Fraa.
De Azzt daht iwälä(s)che, doann: „Soage se zim Baaspiel:
Bier drinke macht alleweil Spass
egoal ob aas Gloas orrä Schnabbeldass.“
Übersetzung:Der Karl war schon sehr alt und im Krankenhaus.
„Der Karl machts nicht mehr lang“, meinte die Krankenschwester Silvia.
Sie brachte dem Patienten eine Schnabeltasse mit schwarzem Tee.
„Ich will keinen Tee“, protestierte Karl, „ich will Bier, Eberstädter Export.“
Silvia ging zur Küche, schüttete den Tee fort und füllte Bier rein.
„Jetzt kannst du Bier trinken“, versprach die Frau dem Karl und führte die Schnabeltasse zu seinem Mäulchen.
Unsre Krankenschwester war bekannt für lustige Sprüche, sie sagte:
„Todkranker!
S`wird Herbst
trink noch einen
bevor du sterbst.“
Dieser Vers hatte zur Folge, dass Silvia mit dem Arzt und der Oberschwester ein Gespräch führen musste.
„Nicht alle Patienten finden ihre makabren Sprüche lustig“, klärte der Arzt die Frau auf.
„Was soll ich denn sagen?“ fragte die Frau.
Der Arzt überlegte, dann: „Sagen Sie zum Beispiel:
Bier trinken macht immer Spass
egal ob aus Glas oder Schnabeltass.“