Vorbereitung einer Dorforgie
Weiter unten dann die Fortsetzung Doforgie und Hausorgie, Gartenorgie
Säks orrä siwwe Juuchendli(s)che schtoande, als se äh grooß Paus hodde, zusoamme uffen Schulhof.
„Schtellt ei(s)ch vo“, babbelte de Jergi zu de Annern, „uffen Oktoberfest in Min(s)che soll es moal drei Doodesfäll gegewwe hobbe un in Kelln duhts aach rejelmäßi(s)ch Doode gewwe un viele Väletzte, wenn die Kannevall feiern.“
„Joa, bei denne is woas los“, nickte Laura, „in unserm Dorff degeje seun alles eed, nix bassiert, des goanze Joahr net. Äh ri(s)chdi(s)ch Kaff seun unsä Juräm....un Sehäm aach.“
„Wä misste moal so ne ri(s)chdi(s)ch Dorfforgje feiern“, daht Kevin voschlaache, „so eune, iwä die in goanz Hesse, aach woas....in goanz Deitschloand, noch daacheloang beri(s)chtet werd,“
„Oh joa, des wär schee“, moante Max, heerte moal korz uf si(s)ch mit seunäm Smaatfohn zu beschäfti(s)che un guckte ebbes seehnsi(s)chdi(s)ch in de Himmel, „mit Horde oan Väletzte, Knochebri(s)ch unsowaatä. Doazu noch laat feddsi(s)ch Muusik un Alkohol muss in Schtreeme fließe. Un die depp Bolizei, die nadierli(s)ch viel zu schpät oaricke duht, kennt nur hilflos de Menschemasse zugucke, wie se si(s)ch glänzend vägnie(s)che.“
„Wie solle mä des nur mache?“ froate Moni, ebbes jämmäli(s)ch un hilflos, „mit so wäni(s)che Gesdoalde wie uns werd des doch nix.“
„In Holloand seun des gelunge“, informierte Jergi, „innä kloa Stadt, i(s)ch glaab die häm aach net mä Euwohnä als unsä Doppelgemeund, seun doa zwoanzi(s)chdausend Leit oagerickt un hobbe Paati gefeiert. Iwä`s Netzwerk hobbe die si(s)ch väoabrädd, sogoar im Fernesehe is schpätä devun gebabbelt worn.“
„Des seun doch äh grandijoos Iddee, sofodd sollte mä des in die Wä(s)ch leite“, schluuch Katrin(s)che vo, „du Max“, `s guckte uffordernd zu däm Bu, „ spielst doch groad mit deunäm Supähändi rim, obwohl wä jetz so wi(s)chdis)che Sache wie Voberaatunge eunä
Dorfforgje dähdi(s)che. Schick moal äh Noachri(s)cht los: Mor(s)chens, Freidaach werd in Sehäm-Juräm eune foandastisch Orgje stei(s)che,liewe Freinde kimmt all, Beginn seks Uhr noachmiddaachs.“
De Oagesprochene nickte un tippte glaa uf seunäm Gerät rim.
„Seun net seks Uhr zu frieh?“ daht Jergi zu Bedenke gewwe, „die Paatigest, wel(s)che aas Hambor(s)ch, Min(s)che orrä Bälin kumme, braache doch euni(s)che Schtunne bis se si(s)ch baa uns oan de Bergschtraoß eugefunne häm.“
„De Zaatpunkt duht schun in Orddnung gehe“, wirräsproach Laura, „die kimme halt ebbes spätä.`S is ja aach net si(s)chä, ob die si(s)ch vun so waat hiehä bemiehe. Mä kenne zufriede seun, wenn wäni(s)chstens finf bis zehdausend lusdi(s)che Leit unsä Dorff ufmundern.“
Die Annern nickte, somit woar de Beginn des Vohabens gerejelt.
„Nadierli(s)ch misse mä fer Drinke sor(s)che“, moante Rolfi, „i(s)ch werd mit Mosjö Mondmoann, so ähn Kneipewert, spre(s)che. Nadierli(s)ch will dä Geld hobbe, die Gest misse halt fers Saufe bezoahle. Umsonst is laadä nix.“
Rolfi grinste, awä net weje däm Drinke, doass die oarickende Besuchä bezoahle misste......ähn annä Eufall daht seu Hern beschäfti(s)che.„Doamit iwä die Dorfforgje aach werkli(s)ch noch wocheloang gebabbelt werd, kennt mä noch euni(s)che besunnere Äei(s)chnisse broduziern.“
„So? Oan woas hosde gedenkt?“
„Die Mäd(s)chä sollte naggi(s)cht zur Muusik doanse“, Rolfi prustete si(s)ch vo Lache.
„Moansde des ernst?“ froate Katrin(s)che, fast entsetzt, „werkli(s)ch vullkumme naggi(s)ch?“
„Naja“, lenkte de Bu eu, „wäni(s)chtens mit freiäm Owäkerpä. Du Katrin(s)che bist doch ähn moagische Blickfoang, deu Owäwaat seun doch werkli(s)ch net iewel.“
„Koa schlä(s)cht Idee“, daht Laura zustimme, „awä die Buhwe sollte aach woas zim Gelinge de Paati beidraache.“
„So? Woas doann?“ froate de Rolfi, „solle mä die naggi(s)ch Brist mit unsre Händ hoalde?“
„Du hosd mi(s)ch falsch väschtonne“, äwirrerte Laura, „eiä gieri(s)ch grabschende Händ losst moal addi(s)ch hinnern Ricke väschränkt. Noa, i(s)ch moan, die Buhwe misste unnerim naggi(s)ch rim hibbe.“
Välä(s)che gloddste die Buhwe aas de Wäsch. „Duhns mä`s oabwadde“, schluch Jergi vo, „moal sehe, woas si(s)ch so ägäwe duht.“
Die annern Dinge dahte se doann spätä beschpre(s)che. Die Schielä dahte gemä(s)chli(s)ch, awä addi(s)ch zurick in de Bau zim Unnäri(s)cht laafe.
Un so stellte si(s)ch die Freinde eune gelungen Großpaati vo:
Sä viele Leit misse zur scheene Feiä kumme
wäni(s)chä Oalde, awä defier sä viel Junge.
Laat Muusik muss dreehne iwern Heumoatordd
doass die deppe Spießä nur fli(s)chte un laafe fordd.
Riesi(s)ch Menschemasse seun totoal besoffe
Addi(s)ch Boliziste seun deriwwä sä bedroffe.
Moan(s)che Aktiviste duhn krächze, greehle, brille,
äh ständi(s)ch Geschrei duht die Luft äfille.
Viel Gedräng,Geschtoße un hefdi(s)ch Schubserei
zwischedor(s)ch äh gesund defdi(s)ch Briehelei.
Soabin un Jergi duhn gieri(s)ch effentli(s)ch ficke
Zuschauä duhn debaa frehli(s)ch Popkorn picke.
Viele Mäd(s)chä duhn ihre Brist naggi(s)cht bresendiern,
awä aach die Buhwe duhn sich werkli(s)ch net ziern,
streife Hoos un Unnähoos lusdi(s)ch runnä
un zei(s)che forddernd ihr Gemä(s)cht goanz muntä.
Annern pinkle un scheiße uf die (noch) sauwä Stroß
viele nicke dezu,des is foandasdisch, ja famos.
Schaufenstä duhn schee klirrend zäschplittern
Loadebesitzä duhn nur lautlos ängstli(s)ch zittern.
Oagerickte Boliziste misse wirrä fli(s)chte, hilflos zucke
duhn si(s)ch nur oabsaats väkrie(s)che un kloa ducke.
Feiäwä-Leit misse lodernd Bränd lesche un annern Sache
neigieri(s)ch Gaffä behinnern die un duhn laut lache.
Diese Dorffpaati werd loang in unsä Gedä(s)chnis bleiwe,
wä wern die Sei raaslosse, sämtli(s)che Posse dreiwe.
Übersetzung:Sechs oder sieben Jugendliche standen, als sie große Pause hatten,auf dem Schulhof beisammen.
„Stell teuch vor“, redete Jörgi zu den Anderen, „auf dem Oktoberfest in München soll es mal 3 Todesfälle gegeben haben und in Köln gibt`s auch regelmäßig Todesfälle und viele Verletzte, wenn die Karneval feiern.“
„Ja, bei denen ist was los“, nickte Laura, „in unserem Dorf dagegen ist alles öd, nichts passiert. Ein richtiges Kaff ist unser Jugenheim....und Seeheim auch.“
„Wir müssten mal so eine richtige Dorforgie feiern“, schlug Kevin vor,„so eine über die in ganz Hessen.....ach was, in ganz Deutschland noch tagelang berichtet wird.“
„Ohja, das wäre schön“, meinte Max und guckte sehnsüchtig in den Himmel, „mit Horden an Verletzten, Knochenbrüchen undsoweiter.Dazu noch laute fetzige Musik und Alkohol muss in Strömen fließen.Und die deppe Polizei, die natürlich viel zu spät anrückt, kann nur
hilflos den Menschenmassen zuschauen, wie sie sich glänzend vergnügen.“
„Wie sollen wir das nur machen?“ fragte Moni, etwas jämmerlich und hilflos, „mit so wenigen Gestalten wie uns wird das doch nichts.“
„In Holland ist das gelungen“, informierte Jörgi, „in einer kleinen Stadt, ich glaube die hat auch nicht mehr Einwohner als unsere Doppelgemeinde, sind da 20 000 Leute angerückt und feierten Party.Über`s Netzwerk hatten die sich verabredet, sogar im Fernsehen ist später darüber gesprochen worden.“
„Das ist doch eine grandiose Idee, sofort sollten wir dies in die Wege leiten“, schlug Katrinchen vor, „du Max“, `s guckte auffordernd zu dem Jungen,“spielst doch gerade mit deinem Superhandy rum,obwohl wir jetzt so wichtige Sachen wie Vorbereitungen einer Dorforgie machen. Schick mal eine Nachricht los: Morgen, Freitag,wird in Seeheim-Jugenheim eine fantastische Orgie steigen, liebe Freunde kommt alle, Beginn 6 Uhr nachmittags.“
Der Angesprochene nickte und tippte gleich auf seinem Gerät rum.
„Ist 6 Uhr nicht zu früh?“ gab Jörgi zu Bedenken, „die Partygäste, welche aus Hamburg, München oder Berlin kommen, brauchen doch einige Stunden bis sie sich bei uns an der Bergstraße eingefunden haben.“
„Der Zeitpunkt geht schon in Ordnung“, widersprach Laura, „die kommen halt etwas später.
Es ist ja auch nicht sicher, ob die sich von so weit hier her bemühen.Wir können zufrieden sein, wenn wenigstens fünf- bis zehntausend lustige Leute unser Dorf aufmuntern.“
Die anderen nickten. Somit war der Beginn des Vorhabens geregelt.
„Natürlich müssen wir für das Trinken sorgen“, meinte Rolfi, „ich werde mit Monsieur Mondmann, so einen Kneipenwirt, reden.Selbstverständlich will der Geld haben, die Gäste müssen halt für`s Saufen bezahlen. Umsonst ist leider nichts.“
Rolfi grinste, aber nicht wegen dem Trinken, dass die anrückenden Besucher bezahlen müssten......ein anderer Einfall beschäftigte sein Gehirn.„Damit über die Dorforgie aber auch wirklich noch wochenlang gesprochen wird, könnten wir noch einige besondere Ereignisse produzieren.“
„So? An was hast du gedacht?“
„Die Mädchen sollten nackt zur Musik tanzen.“ Rolfi prustete sich vor Lachen.
„Meinst du das ernst?“ fragte Katrinchen, fast entsetzt „wirklich vollkommen nackt?“
„Naja“, lenkte der Junge ein, „wenigstens mit freiem Oberkörper. Du, Katrinchen, bist doch ein magischer Blickfang, deine Oberweite ist doch wirklich nicht übel.“
„Keine schlechte Idee“, stimmte Laura zu, „aber die Jungen sollten auch was zum Gelingen der Party beitragen.“
„So? Was dann?“ fragte der Rolfi, „sollen wir die nackten Brüste mit den Händen halten?“
„Du hast mich falsch verstanden“, erwiderte Laura, „eure gierig grapschenden Hände lasst mal artig hinter dem Rücken verschränkt.Nein, ich meine, die Jungen müssen unten rum nackt rum hüpfen.“
Verlegen glotzten die Jungen aus der Wäsche. „Warten wir es ab“, schlug Jörgi vor, „mal sehen, was sich so ergeben wird.“
Die anderen Dinge besprachen sie dann später. Die Schüler gingen gemächlich, aber artig, zurück in den Bau zum Unterricht.
Und so stellten sich die Freunde eine gelungene Großparty vor:
Sehr viele Leute müssen zur Feier kommen
weniger Alte, aber dafür sehr viel Junge (reimt sich leider nur aufhessisch)
Laute Musik muss dröhnen über dem Heimatort,
dass die deppen Spießer nur flüchten und rennen fort.
Riesige Menschenmassen sind total besoffen
Artige Polizisten sind darüber sehr betroffen.
Manche Aktivisten krächzen, grölen, brüllen
ihr ständiges Geschrei tut die Luft erfüllen.
Viel Gedränge, Gestoße und Schubserei
zwischendurch eine gesund deftige Prügelei.
Sabine und Jörgi tun gierig öffentlich ficken
Zuschauer tun dabei fröhlich Popcorn picken.
Viele Mädchen tun ihre Brüste nackt präsentieren
aber auch die Jungen tun sich wirklich nicht zieren
sie streifen Hose und Unterhose lustig runter
und zeigen ihr fordernd Gemächt ganz munter.
Andere pinkeln und scheißen auf die (noch) saubere Straß(e)
viele nicken dazu, das ist fantastisch, ja famos. (reimt sich nur auf hessisch)
Schaufenster tun schön klirrend zersplittern
Ladenbesitzer tun nur lautlos ängstlich zittern.
Angerückte Polizisten müssen wieder flüchten,hilflos zucken
tun sich nur abseits verkriechen und klein ducken.
Feuerwehrleute müssen lodernd Brände löschen und andere Sachen
neugierige Gaffer behindern die und tun laut lachen.
Diese Dorfparty wird lang in unsrem Gedächtnis bleiben
wir werden die Säue raus lassen, sämtliche Possen treiben.
(im hochdeutschen klingt der häufige Gebrauch von tun holprig, nicht aber in der hessischen Mundart)
Dorforgie
Jergi, Laura, Max, Moni un Rolfi droafe si(s)ch oam näkste Daach eune Vertelstunn vo seks Uhr uffen väeuboarte Platz, doa wo die Großpaati schdaddfinne sollt.
„Wieso seun noch koa annä Leit doa?“froate Moni.
„Die wern schun noach schtreeme“, moante Max, „´sis joa aach noch frieh. Wadde mä`s oab.“
Um halfsiwwe stoande die Finf immä noch eloa rim, um siwwe ewwefalls.
„Des västeh i(s)ch net“, bemerkte Laura un schiddelte de Kopp, „noch nettemoal Katrin(s)che is doa.“
„`S (s)cheniert si(s)ch halt, `s hodd Oangst es misst ihre Brist naggi(s)ch zei(s)che un kimmt deshalb net. Awä moal woas anneres“, wäkselte Rolfi des Thema, „doa muss woas falsch gelaafe seun. Des seun doch net normoal, aaßä uns iwähapt koa annern.“
„Max“, Laura sproach dän vowuffsvoll oa, „hosde iwähaapt die Noachri(s)cht oan deune oachthunnerd Freinde oabgeschickt? Beschtimmt hosd du dummä Bu ähn Fehlä gedähti(s)cht.“
„Des glaab i(s)ch awä aach“, beschdädi(s)chte Jergi,„Max, di(s)ch koann mä werkli(s)ch nix eloa mache losse. Un Moni“,ä daht si(s)ch oan des Mäd(s)che wenne,“ woarim hosde des net kondrolliert?“
Die Oagesprochene oantworddete uugehoalte: „Woarim i(s)ch? Du Schpitzklickä häsd di(s)ch genaaso gud drim kimmern kenne. I(s)ch hebb gestern halt nei Schu gekaaft un des hebb i(s)ch im Netzwerk meune Freindinne mitgedaalt. Fer mi(s)ch woar des genaaso wi(s)chdi(s)ch wie die heid(s)che Orgje.“
„Woas duhsde mi(s)ch hier oabrille?, Di(s)ch duhn nur deppe Klamodde un bleede Schu indressiern. I(s)ch musst mi(s)ch um annern Sache kimmern, zim Baaspiel hodd i(s)ch meine viele Freinde im Netzwerk mitdaale misse, doass i(s)ch bald de Äwerb des Fiehräscheuns oafoange duh. Doa hodd i(s)ch halt vägesse die Paati zu äwähne, du dumm Nuss.“
„`S hodd koan Zweck, doass mä uns gejesaadi(s)ch beschimmpe“, väsuchte Rolfi die Schdreid-
goggel un -hinkel zu beruhi(s)che, „väsuche mä noch unsä Feiä zu redde. Mä kenne joa unsre Freinde hier im Ordd oarufe...mittäm Hendi, des seun perseenli(s)chä. Viellaacht krieje mä aach die Bänd vun de Soabin hie hä, i(s)ch moan die Grupp Seehmä Volldeppe.“
„Noa“, Moni schiddelte de Kopp, „die kimme net,die hobbe heit im hinnere Ourewoald ähn Ufdridd.“
Äh halb Stunn denoach woarn uugefähr zwoanzi(s)ch Leit uffen Platz. Sogoar zwaa aas Norddhesse dahte ufkreize mittäm Motooroad. Die Foahrärin stellte si(s)ch vo: „I(s)ch seun die Flitzi, meu Kindhaat un aach noch äh Daal vun de Juuchendzaat hebbi(s)ch in Bensem äläwt un will moal gucke, woas hier so oan de Bergstroaß heit bassiern duht. Un hier de Kevin“, se deitete ufähn Moann, uugfäh zwoanzi(s)ch un ähn Kopp greeßä als se, „däs is moan Männleun.“
Rolfi schluuch vo: „Jetz sollte mä Muusik mache. Nadierli(s)ch, mä brei(s)chts goar net äwähne, niemoand daht fer Muusik sor(s)che. Oam beste mä singe: Die Jurmä Kerb is doa, woas seun die Leit so froh. Des koann mä so schee laut greele, doa kimmt Schtimmung uf.“
Diesä Voschlaach daht net de Geschmack vun alle junge Leit dreffe, moan(s)che moante des däht ähn Lied fer oalde Opas seun, die de druf mit väzickte Aache schunkele.
Uube..errt devun begoann Rolfi zu greele un foast alle brillte mit.
Flitzi kritisierte: „Des Lied gefällt mä net. Kimm Kevin, hock di(s)ch hinnä mä uf meu Moaschin, wä mache die Fladdä.“
Des dahte die aach un rauschte oab.
`S daht awä noch annern Leit gewwe, die des Gegreel net mochte, des woarn so ähn poar eldere spießi(s)che Oanwohnä vom Platz.
„Ruhesteerung!“ brillte oanä un väsuchte die Juuchendli(s)che zu iwäteene. „heert sofodd uf! Orrä i(s)ch ruf die Bolizei!“
„Hoalt`s Maul, du oald Runzelopa!“ schrie jemoand zurick.
Sä väer(s)chert ließ de oalde Rentnä si(s)ch des net gefalle. „Wadd`s nur oab, du jungä Roddzä“, brilltä,„i(s)ch kimm glaa enaus un duh dä deu Boa bambeli(s)ch dräre“
Laut Gelä(s)chtä koam als Oantwordd un es flog äh Bierflasch in seu Ri(s)chtung. Se hädd fast äh Fenstäscheib gedroffe, klatschte awä zim Glick nur geje äh Hauswoand.
„Wä hobbe heit koa Kerb, ihr dumme Kinnä!“ brillte äh annä oald Spassbrems, „macht, doassä fordd kimmt! Geht hoam un väkrie(s)cht ei(s)ch in de Forzkuhl!“
„Jawoll, geht schlofe, doa duhtä wäni(s)chtens woas Väninifti(s)ches.“ rief äh Oma denne zu. Die eldere Fraa woar allädings kaam zu heern, des Getees vun de zwoanzi(s)ch Paatigest iwäteente se.
Doann bassierte ebbes, woas däm Välaaf des Owends äh nei Ri(s)chtung broachte. Pletzlich schtoande im Vogadde eunes Hauses zwa Männä mit Feiäwähspritze un hielte se geje die greelend Grupp. Mittäm schaffe Wassäschtroahl, dä iwähaapt net ufheern wollte, seun die Feiärnde trakdiert worn. De Druck vom Wassästroahl woar so schtack,doass die maaste sogoar zu Bode fiele.
Sofodd kiehlte si(s)ch die Schtimmung oab. Um net waatä zu beschpritzt wern, fli(s)chtete die Orgjegest.
„Wenn mä nochemoal so woas mache, misse mä mä Leit seun“, soate noch zim Oabschluss de Väoastaltung Jergi zur Laura,„baa zwahunnerd Mensche orrä wäni(s)chtens hunnerdfuffzi(s)ch hädde die si(s)ch net gedraud uns nass zu schpritze. Die Deppe hädde si(s)ch nur ängstli(s)ch väkroche un oabgewadd, bis wä unsre Vägnie(s)chunge beännet häm.“
Will mä scheene Dorfforgje genieße
derfe net nur kreadiv Gedoanke sprieße.
`S misse Leit a aktiv woas organisiern
die net nur faul gaffe un bleed rim schtiern.
Sunst duht die Paati ins Wassä falle,
kenne nur fast eloa saufe un lalle.
Übersetzung:Jörgi, Laura, Max, Moni und Rolfi trafen sich am nächsten Tag eineViertelstunde auf dem vereinbarten Platz, dort wo die Großparty stattfinden sollte.
„Wieso sind noch keine anderen Leute da?“ fragte Moni.
„Die werden schon noch strömen“, meinte Max, „`sist ja auch noch früh. Warten wir`s ab.“
Um halbsieben standen die Fünf immer noch alleine rum, ebenfalls um sieben.
„Das versteh ich nicht“, bemerkte Laura und schüttelte den Kopf, „noch nicht mal Katrinchen ist da.“
„`S geniert sich halt, `s hat Angst es müsste ihre Brüste nackt zeigen und kommt deshalb nicht. Aber mal was anderes“,wechselte Rolfi das Thema, „da muss was falsch gelaufen sein. Dasist doch nicht normal, außer uns keine anderen.“
„Max“, Laura sprach den vorwurfsvoll an, „hast du überhaupt die Nachricht an deine 800 Freunde abgeschickt? Bestimmt hast du dummer Junge einen Fehler gemacht.“
„Das glaub ich aber auch“, bestätigte Jörgi, „Max,dich kann man wirklich nichts alleine machen lassen. Und Moni“, erwandt sich an das Mädchen, „warum hast du das nicht kontrolliert?“
Die Angesprochene antwortete ungehalten: „Warum ich? Du Klugscheißer hättest dich genauso drum kümmern können. Ich habe gestern halt neue Schuhe gekauft und das habe ich meinen Freundinnen im Netzwerk mitgeteilt. Für mich war das genauso wichtig wie die heutige Orgie.“
„Was brüllst du mich hier an? Dich interessieren nur deppe Klamotten und blöde Schuhe. Ich muss mich um andere Sachen kümmern, zum Beispiel hatte ich meinen vielen Freunden im Netzwerk,dass ich bald den Erwerb des Führerscheins anfange. Da hatte ichhalt vergessen die Party zu erwähnen, du dumme Nuss:“
„`S hat keinen Zweck, dass wir uns gegenseitig beschimpfen“, versuchte Rolfi die Streithähne und -hühner zu beruhigen, „versuchen wir noch unsere Feier zu retten. Wir können ja unsere Freunde hier im Ort anrufen....mit dem Handy, das ist persönlicher. Vielleicht kriegen wir auch die Band von der Sabine hier her, ich meine die Gruppe Seeheimer Volldeppen.“
„Nein“, Moni schüttelte den Kopf, „die kommen nicht, die haben heute einen Auftritt im hinteren Odenwald.“
Eine halbe Stunde später waren ungefähr 20 Leute auf dem Platz. Sogar zwei aus Nordhessen kreuzten auf, mit dem Motorrad.Die Fahrerin stellte sich vor: „Ich bin Flitzi, meine Kindheit und auch ein Teil meiner Jugend habe ich in Bensheim erlebt und will mal gucken, was heute hier so an der Bergstraße passiert. Und hier der Kevin“, sie deutete auf einen Mann, ungefähr zwanzig und ein Kopf größer als sie,“der ist mein Männlein.“
Rolfi schlug vor: „Jetzt sollten wir Musik machen! Natürlich, man bräuchte es gar nicht erwähnen, niemand hat für Musik gesorgt. Am besten singen wir: Die Jugenheimer Kirchweih ist da, was sind die Leute froh. Das kann man so schön laut grölen, dakommt Stimmung auf.“
Dieser Vorschlag traf nicht den Geschmack von allen jungen Leuten, manche meinten das sei ein Lied für alte Opas, die da drauf mit verzückten Augen schunkeln.
Unbeirrt davon begann Rolfi zu grölen und fast alle brüllten mit.
Flitzi kritisierte: „Das Lied gefällt mir nicht. Komm Kevin, setz dich hinten zu mir auf meine Maschine, wir hauen ab.“
Das taten sie auch und rauschten ab.
Es gab aber noch andere Leute, denen das Gegröle nicht gefiel. Das waren ein paar ältere spießige Anwohner des Platzes.
„Ruhestörung!“ brüllte einer und versuchte die Jugendlichen zu übertönen, „hört sofort auf oder ich rufe die Polizei!“
„Halts Maul, du alter Runzelopa!“ schrie jemand zurück.
Sehr verärgert ließ der alte Rentner sich das nichtgefallen. „Wart`s nur ab, du junger Rotzer“, brüllte er, „ich komm gleich raus und trete deine Beine baumelig.“
Lautes Gelächter kam als Antwort und es flog eine Bierflasche in seine Richtung. Sie hätte fast eine Fensterscheibe getroffen, klatschte aber zum Glück nur gegen eine Hauswand.
„Wir haben heute keine Kerb (Kirchweih), ihrdummen Kinder!“ brüllte eine andere alte Spaßbremse, „macht,dass ihr fort kommt! Geht heim und verkriecht euch in die Furzkuhle! (ins Bett)“
„Jawoll, geht schlafen! Dann macht ihr wenigstens was Vernünftiges,“ rief eine Oma. Die ältere Frau war allerdings kaum zu hören, das Getöse der zwanzig Partygäste übertönte sie.
Dann passierte etwas, was den Verlauf des Abends eine neue Richtung brachte.
Plötzlich standen im Vorgarten zwei Männer mit Feuerwehrspritzen und hielten sie gegen die grölende Gruppe. Mit einem scharfen Wasserstrahl, der überhaupt nicht aufhören wollte,wurden die Feiernden traktiert. Der Druck des Wasserstrahls war sostark, dass die meisten sogar zu Boden fielen.
Sofort kühlte sich die Stimmung ab. Um nicht weiter bespritzt zu werden, flüchteten die Orgiengäste.
„Wenn wir nochmal so was machen, dann müssen wir mehr Leute sein“, sagte noch zum Abschluss der Veranstaltung Jörgi zurLaura, „bei zweihundert, oder wenigstens hundertfünfzig, hätten die sich nicht getraut uns nass zu spritzen. Die Deppen hätten sich nur ängstlich verkrochen und abgewartet bis wir unsere Vergnügungen beendet hätten.“
Will man schöne Dorforgiengenießen
dürfen nicht nur kreative Gedanken sprießen.
`S müssen auch Leute aktiv was organisieren,
die nicht nur faul gaffen und blöd rumstieren.
Sonst tut die Party ins Wasser fallen,
können fast alleine saufen und lallen.
Pixabay, KlausHausmann
Hausorgie, Gartenorgie
Koa Zeitung daht iwä die misslunge Dorfforgje beri(s)chte aach im Fernsehe woar koa Sennung devun zu gucke. Im Dorff awä word noch euni(s)che Zaat deriwwä gebabbelt.
„Mä sollte moal väsuche“, schluch de elfjähri(s)ch Macko vo, „in unserm Vertel eune Orgje zu feiern.“
„Moansde des werkli(s)ch ernst?“ froate i(s)ch ensetzt meu Seehn(s)che,„hier äh Stroaße-orgje zu geschdoalte?“
„Naja, viellaacht loangt aach schun eune Hausorgje“, lenkte Macko eu,„unsä Haus seun defier doch wie geschaffe orrä zumindest äh Gaddeorgje misst doch mee(s)chli(s)ch seun.“
„Devun bin i(s)ch goar net begaastert“, musst i(s)ch schpontoan oantwordde,„des heert si(s)ch oa noach wocheloange Ufreime noach deunä AddPaati, zädeppertes Gescherr un haufeweise annern Schäde.“
„Wocheloang braacht die Orgje net oablaafe“, väsuchte de Buh mi(s)ch zu beruhige, „awä zwaa orrä drei Daache sollt`s schun seun.“
„Un? Woas duht doa bassiern?“
„Wä misste fresse und drinke bis mä koddse. Awä koa biddä Gemies un koan ekli(s)che Tee.
I(s)ch dacht oan Ribbelkuche, Kwetschekuche, zwischedor(s)ch als Middaachesse viele Steppel Flaaschworscht un Schokoload kiloweis.“
„Also hochgroadi(s)ch uugesunn Esse. Devun kriggsde nur Bauchweh un duhsd er(s)chendwoann kroank in de Eck leihe“, klärte i(s)ch dän Bu uf.
„Des duht mä net bassiern“, behaaptete ä.
„Awä noch woas seun wi(s)chdig fer des Gelinge eunä Orgje“, daht Macko geheumnisvoll,
„oawends daff`s koan Zaatpunkt gewwe, oan däm mä uns in die Forzkuhl väkrie(s)che misse. Aach die Kinnä derfe so loang ufbleiwe wie se wolle. Er(s)chendwoann wern alle sowieso eufach noach un noach ämaddet umfalle un baa sol(s)ch eunä Paati koann des iwäall seun,selwst im Haaseugoang. Die noch Wache misse doann halt iwä die driwwä schtei(s)che.“
„Du moanst also, jedä daff mache woassä will.“
Macko nickte.
„Selwst wenn du vo Äschepfung uf die Klobrill fällst un uf dä eupenne duhst.“
„Genau, Schor(s)chibabba, so moan i(s)ch des.“
„Des werd net klappe“, daht i(s)ch euwenne, „falls du uffen Klo euschloafe duhst, koann koan annerä dordd seu Notdurft väri(s)chte.“
„Ach,uf so nä Orgje is des doch koan Problem“, winkte de Buh oab, „wenn jemoand net uffen Klo scheiße un pinkle koann, doann machtä halt in die Hoos orrä im Gadde orrä aach im Flur orrä sunst wohie, egal wo däjäni(s)che groad lie(s)cht, hockt orrä steht.. Alle solle mache woas se wolle, nur net groad mit Priehel uf eunoannä eudresche.“
„Beschtimmt werd uf so nä Orgje, wie du dä se vostelle duhst, Macko, jede Meng Dreck broduziert, net nur babbi(s)che Meebel un väschissene Klamodde. Wä soll des nur wirrä sauwä mache?“
„Deriwwä hebb i(s)ch schun mit Rolfi gesproche. Mä braache nadierli(s)ch Orgje-Mänädschä, mindestens oanä fer drei Orgjegest. Die derfe nadierli(s)ch net mache woas se wolle, die misse nur fer unsä Wohl sor(s)che, net nur alles sauwä mache, sunnern zim Baaspiel de Gest Wadd in die Ohrn stecke, falls eunä des Bederfnis väspiert so ri(s)chdi(s)ch laut rim zu brille, doass die Tapete un Fenstäscheiwe ziddern un klirre..“
„Doa hammäs“, driumfierte i(s)ch, „Orgje-Mänädschä. Nadierli(s)ch misse die bezoahlt wern. Fer sowoas hobbe mä zur Zaat koa Geld un die näkste drei bis vier Joahr aach net. In oabaddi(s)ch Wunschvostellunge koannsde di(s)ch ruhi(s)ch suhle, Macko, falls däsowoas Spass macht, awä aas deunäm reelle Alldaachsläwe mussde des streiche.“
Oabaddi(s)ch Wunschvoschtellunge seun lusdi(s)ch un schee
awä umseddse kenne mäs net, duht`s aach fer(s)chdäli(s)ch weh.
Übersetzung:Keine Zeitung berichtete über die misslungene Dorforgie und im Fernsehen war davon auch keine Sendung zu gucken. Im Dorf wurde aber noch einige Zeit darüber geredet.
„Wie sollten mal versuchen“, schlug der elfjährige Marko vor, „in unserem Vierte eine Orgie zu feiern.“
„Meinst du das wirklich ernst?“ fragte ich entsetzt mein Söhnchen, „hier eine Straßenorgie zu gestalten?“
„Naja, vielleicht langt auch schon eine Hausorgie“, lenkte Marko ein,„unser Haus ist dafür doch wie geschaffen oder zumindest eine Gartenorgie müsste doch möglich sein.“
„Davon bin ich gar nicht begeistert“, musste ich spontan antworten, „das hört sich an nach wochemlangen Aufräumen nach deiner Art Party, zerdeppertes Geschirr und haufenweise andere Schäden.“
„Wochenlang braucht die Orgie nicht ablaufen“, versuchte der Bub mich zu beruhigen, „aber zwei oder drei Tage sollten es schon sein.“
„Und? Was passiert da?“
„Wir müssten fressen und trinken bis wir kotzen. Aber kein bitteres Gemüse und ekligen Tee. Ich dachte an Streuselkuchen, Pflaumenkuchen, zwischendurch als Mittagsessen Fleischwurststücke und Schokolade kiloweise.“
„Also hochgradig ungesundes Essen. Davon kriegst du nur Bauchweh und liegst irgendwann krank in der Ecke.“
„Das passiert mir nicht“, behauptete er.
„Aber noch etwas ist wichtig für das Gelingen einer Orgie“, tat Marko geheimnisvoll, „abends darf es keinen Zeitpunkt geben, an dem wir uns ins Bett verkriechen müssen. Auch die Kinder dürfen so lange aufbleiben wie sie wollen. Irgendwann werden sowieso alle nach und nach einfach ermattet umfallen und bei solch einer Party kann das überall sein, selbst im Hauseingang. Die noch Wachen müssen dann halt über die drüber steigen.“
„Du meinst also jeder darf machen was er will.“
„Genau, Schorschipapa, so meine ich das.“
„Selbst wenn du vor Erschöpfung auf die Klobrille fällst und dort einpennst.“
„Das wird nicht klappen“, wandt ich ein, „falls du auf dem Klo einschläfst, kann kein anderer dort seine Notdurft verrichten.“
„Ach,auf so einer Orgie ist das doch kein Problem“, winkte der Bub ab,„wenn jemand nicht auf dem Klo scheißen oder pinkeln kann, dann macht er halt in die Hose oder im Garten oder auch im Flur oder sonst wohin, egal wo derjenige gerade liegt, sitzt oder steht. Alle sollen machen was sie wollen, nur nicht mit Prügel aufeinander eindreschen.“
„Bestimmt wird auf so einer Orgie, wie du sie dir vorstellst, jede Menge Dreck produziert, nicht nur verklebte Möbel und verschissene Kleidung. Wer soll das nur wieder sauber machen?“
„Darüber habe ich schon mit Rolfi gesprochen. Wir brauchen natürlich Orgien-Manager, mindestens einen pro drei Orgiengäste. Die dürfen natürlich nicht machen was sie wollen, die müssen nur für unser Wohl sorgen, nicht nur alles sauber machen, sondern zum Beispiel den Gästen Watte in die Ohren stecken, falls einer das Bedürfnis verspürt so richtig laut rum zu brüllen, dass Tapeten und Fensterscheiben zittern und klirren.“
„Da haben wir`s“, triumphierte ich, „Orgien-Manager. Natürlich müssen die bezahlt werden. Für sowas haben wir zur Zeit kein Geld und die nächsten drei bis vier Jahre auch nicht. In abartigen Wunschvorstellungen kannst du dich ruhig suhlen, Marko, falls dir sowas Spaß macht, aber aus deinem reelllen Alltagsleben musst du das streichen.“
Abartige Wunschvorstellungen sind lustig und schön
aber umsetzen können wir es nicht, tut`s auch fürchterlich weh.(reimt sich nur auf hessisch)