Mäusefalle, Fotofalle

„Ach, es is fer(s)chdäli(s)ch“, jammerte Lisett(s)che, ma Fraa, „im Kellä seun beraats wirrä eune orrä zwaa Meis, die wo unsre Kardoffel oageknabbert häm.“
Unsre zwaa Kinnä, Marie(s)che un Macko heerte ufmerksoam zu.
„Doa misse mä äh Fall ufschtelle“, ägänste se noch.
„Die Läwendfall hodd leidä net funksjoniert“, daht i(s)ch zu Bedenke gewwe, „de Kees un die Nuss-Nugadd-Kreem häm die kloane Nagä feun seibäli(s)ch gefresse, awä die Fall daht offe bleiwe,  des haaßt, sie daht net zuschnappe.“
„Wä kenne doch des Rieb(s)che froage, obä uns helfe duht. Dä is doch eun geschicktä Bastlä un Tieftlä, dä kriggt des beschtimmt hie, die gefoange Maus kenne mä doann in de Gadde wirrä aas..seddse.“
„Wieso denn des“, daht Macko euwenne, „so euni(s)che Meis im Kellä schteern doch net.“
„Oh, doch“, wirräschproach Lisett(s)che, „er(s)chendwoann fliddse diese Vie(s)chä doann aach in de Schtubb rim.“
„So woas kenne wä goans eufach vähinnern“, behaaptete Macko, „wä misse halt de puddsi(s)che Meis in eunäm Schäl(s)che woas zu fuddern hiestelle, in eunäm zwaat Schäl(s)che schtets frisches Wassä beraat hoalte, doamit die liebe Dier(s)chä koan Dorscht leide misse.
Ihr werd sehe, die Meis wern net in die Wohnung fliddse, die gewwe doch  ihr Kelläparadies net uf.“

„Eunäsaats isses joa schee, doassde so dierlieb bist Macko“, babbelte ma Fraa, „awä oanneräsaats muss i(s)ch soage, du hosten  Knall.“
„S´ muss aach Leit middäm Knall im Kopp gewwe“, moante Macko uugeriehrt, dän Schpruch hoddä vämutli(s)ch vum Rolfi iwänumme, Klausis Sohn.
„Mä koann mit diesä Oagelä(s)chehaat eune Kunstaksjoon schdadde“, ägänste unsä Kinn noch, „mä bringe  eun Schild im Kellä oa, uf däm deitli(s)ch zu läse is:  

Liewe Mausgäste, hier is de Menieploan de Woch:  Heit  Waffelschtick(s)chä, mor(s)che Ourewällä Hoandkees, iwämor(s)che Salamie- un Keks.. breck(s)chä  un so waatä un so fordd.........eiä Väsor(s)chungstiem vun de Familje Schnabbelschnut.“
„Doass die Meis net läse kenne, misste inzwische eigentli(s)ch schun wisse, Macko“, klärte i(s)chen uf, „des häm mä beraats vo euni(s)che Monoate äertert, alsde sowoas im Gadde oabringe wollst.“
„Nadierli(s)ch waaß i(s)ch des“, vädeidi(s)chte si(s)ch de Buh, „awä wä Mensche hier kenne läse un unserm Marie(s)che“, ä deutete uf seu kloa Schwestä(s)che, „duhn mä`s voläse. Du Schorr(s)chibabba hängst noch deu Fotofall im Kellä uf, gerichtet uf des Schild un die Fuddäschtell.
Beschtimmt wern wä doann indresoante, scheene Videos iwä die puddsi(s)che Dier(s)chä bekumme.“


Übersetzung: „Ach, es ist fürchterlich“, jammerte Lisettchen, meine Frau, „im Keller sind bereits wieder eine oder zwei Mäuse, die unsere Kartoffeln angeknabbert haben.“
Unsere Kinder, Mariechen und Marko, hörten aufmerksam zu.
„Da müssen wir eine Falle aufstellen“, ergänzte sie noch.
„Die Lebendfalle hatte leider nicht funktioniert“, gab ich zu Bedenke, „den Käse und die Nuss-Nougatkreme fraßen die kleinen Nager fein säuberlich ab, aber Falle blieb offen, das heißt,sie schnappte nicht zu.“
„Wir können doch das Rübchen fragen, ob er uns hilft. Der ist doch ein geschickter Bastler und Tüftler. Der kriegt dies bestimmt hin und die gefangene Maus können wir dann in dem Garten wieder aussetzen.“
„Wieso denn das“, warf Marko ein, „so einige Mäuse im Keller stören doch nicht.“
„Oh doch“, widersprach Lisettchen, „irgendwann flitzen dieses Viecher dann auch in der Stube rum.“
„So was können wir ganz einfach verhindern“, behauptete Marko, „wir müssen halt den putzigen Mäusen in einem Schälchen was zu futtern hinstellen, in einem zweiten Schälchen stets frisches Wasser bereit halten, damit die lieben Tierchen keinen Durst leiden müssen.
Ihr werdet sehen, die Mäuse werden nicht in die Wohnung flitzen, die geben doch ihr Kellerparadies nicht auf.“

„Einerseits ist es ja schön, dass du so tierlieb bist, Marko,“ bemerkte meine Frau, „aber andererseits muss ich sagen, du hast `nen Knall.“
„Es muss auch Leute mit einem Knall im Kopf geben“, meinte Marko ungerührt, den Spruch hat er vermutlich vom Rolfi übernommen, Klausis Sohn.
„Man kann mit dieser Angelegenheit eine Kunstaktion starten“, ergänzte noch unser Kind, „wir bringen ein Schild im Keller an, auf dem deutlich zu lesen ist:   Liebe Mäusegäste, hier ist der Menueplan der Woche:
Heute Waffelstückchen, morgen Odenwälder Handkäse, übermorgen Salamie- und Keksbröckchen und so weiter und so fort.......euer Versorgungsteam der Familie Schnabbelschnut
.“
„Dass die Mäuse nicht lesen können, müsstest du inzwischen eigentlich schon wissen, Marko“, klärte ich ihn auf, „bereits vor einigen Monaten erörterten wir das, als du so was im Garten anbringen wolltest.“
„Natürlich weiß ich das“, verteidigte sich der Bub, „aber wir Menschen hier können lesen und unserem Mariechen“, er deutete auf sein kleines Schwesterchen, „lesen wir es vor.
Du, Schorschi-Papa, hängst noch deine Fotofalle im Keller auf, gerichtet auf das Schild und die Futterstelle. Bestimmt werden wir dann interessante, schöne Videos über die putzigen Tierchen bekommen.“