Niederwalddenkmal 

     mit Video 1m58s

„Oam leddst Woche..end hebb i(s)ch des Niedäwoald..denkmoal geguckt“, äreffnete Laura
die Filosooferund in de Kneip  Zim weise Mondmoann.
„Kenne mä aach“, deilte Ludwig mit, „eune werkli(s)ch imbosoant Schtoatuhe.“
„Vo uugefäh zeh Joahrn hebb i(s)ch des aach besi(s)chdi(s)cht“, ägänste i(s)ch noch, „als i(s)ch im Rheugau baa Riedesheum väweilte. Groß isses, awä schwillsdi(s)ch. Un de hisdori(s)ch Hinnägrund duht nur iwädriwwe Naddsjonalismus un Hurrapaddrijodismus zur Schau schtelle, geri(s)chtet geje Froankrei(s)ch.“
„Des mussde ebbes genauä väklärn“, fordderte Heunä.
„Mach i(s)ch gern“, nickte i(s)ch, „des Ding worde als Naddsjonoaldenkmoal geploant un aach so aasgefiehrt. Noach Oachtzehhunnerdeununsiwwsi(s)ch, de Krieg geje Froankrei(s)ch, siegrei(s)ch fer die deitsche Schtoate, be..ennet un des deitsche Rei(s)ch worde gegrindet mit däm preißi(s)che Keenig als Keisä.
Die Germoanja hält die Keisäkroon in die Hee(s)ch, in de linke Hoand eun Schwert, des wo mit de Schpidds dän Boode beriehrt.
Uf eunä Seit vum Sockel schtehn doa noch so moan(s)che Schdaddsjoone vum gewunnene Krieg.

I(s)ch moan, des muss net seun, so uf die simmbadi(s)ch Froanzose rim zu hacke.
Un doann muss mä noch bedenke, des woar vo hunnerdfuffzi(s)ch Joahrn gewäse.“
„Hhm..hhm“, daht Klausi grummeln, „moansde, des Denkmoal sollte mä oabreiße?“
„Wär ne Meegli(s)chkaat“, oantworddete i(s)ch, „s´ duht awä noch ne annä Oaldänadiv gewwe, die Schtoatuhe misste väennert wern fer eun   Pladds vun de

deitsch-froanzesi(s)ch Freindschoaft. Des schwilsdi(s)ch Ding kennt sogoar schtehe bleiwe.
Awä, wie schun gesoat, mit euni(s)che Ännerunge. Die Fraa, also die Germoanja, hält koa Keisäkroon in die Hee(s)ch, sunnern zwaa Flagge, die froanzesi(s)che Trikolor un die deitsch schwadds-rood-goldne Foahn. Un in de link Hoand koan Schwert, sunnern eun Korb mit euni(s)che Flasche froanzesi(s)ch Roodweu un deitschem Bier.
Un oaschdadd uffen Sockel siwwisoant die Niedäloagschdaddsjoone vun de Froanzoose zu bresendiern, wern die Adresse de deitsch-froanzesi(s)che Gesellschafte, Kreise ufgezählt, zuminnest die vun Froankfordd, Wiesboade, Meens un Dammschdadd.“
„Die deitsche Windsä wern doa net mit allem euväschtoanne seun“, daht doa Heunä zu bedenke gewwe, „in Deitschloand werd schließli(s)ch joa aach Weu brodudsiert.“
„Un in Froankrei(s)ch aach Bier“, ägänsde Babett(s)che,
„Schtimmt“, musst i(s)ch zugewwe, „s´muss joa aach koan Korb seun, die Germoanja kennt ihre linke Hoand aach uf märere Gedränkekiste schdiddse. In de Kiste seun doann froanzesi(s)ch un deitschä Weu un nadierli(s)ch ewwefalls fronazesi(s)ch un deitsches Bier.“
„Werkli(s)ch e(s)chdes Bier un e(s)chdä Weu?“ lachte Lena, „doa dähte beschtimmt so euni(s)che dorsdi(s)che Leit rimkleddern un die Flasche entfernne.“
„E(s)chde Gedränke kenne nadierli(s)ch dordd net seun, nur noachbebildete Flasche aas Schteun orrä Medall.
S` duhd dezu allädings noch ne annä Aldänadiv si(s)ch oabiete. Nämli(s)ch koa Gedränkekiste, sunnern eun Korb mit froanzesi(s)ch Kammenbä-Kees un deitschem  Ourewällä Hondkees, selwsväschtännli(s)ch nur Noachbildunge.“

    Hintergrundmusik(2.Teil): (No Copyright Music) Breeze -MBB


Übersetzung: „Am letzten Wochenende hab ich das Niederwalddenkmal geschaut“, eröffnete Laura die Filosofenrunde in der Kneipe   Zum weisen Mondmann.
„Kennen wir auch“, teilte Ludwig mit, „eine wirklich imposante Statue.“
„Vor ungefähr zehn Jahren hab ich das ebenfalls besichtigt“, ergänzte ich noch, „als ich im Rheingau bei Rüdesheim verweilte. Groß ist es, aber schwülstig. Und der historische Hintergrund stellt nur übertriebenen Nationalismus und Hurrapatriotismus zur Schau, gerichtet gegen Frankreich.“
„Das musst du etwas genauer erklären“, forderte Heiner.
„Mach ich gern“, nickte ich, „das Ding wurde als Nationaldenkmal geplant und auch so ausgeführt. Nach 1871, der Krieg gegen Frankreich, siegreich für die deutschen Staaten, beendet und das deutsche Reich wurde gegründet mit dem preußischen König als Kaiser.
       Die Germania hält die Kaiserkrone in die Höhe, in der linken Hand ein Schwert, das mit der Spitze den Boden berührt.
Auf einer Seite vom Sockel stehen da noch so manche Stationen vom gewonnenen Krieg.
Ich meine, das muss nicht nicht sein, so auf die sympathischen Franzosen rum zu hacken.
Und dann muss man noch bedenken, das war vor 150 Jahren gewesen.“
„Hhm..hhm“, grummelte Klausi, „meinst du, das Denkmal sollte man abreißen?“
„Wäre eine Möglichkeit“, antwortete ich, „Es gibt aber noch eine andere Alternative, die Statue müsste verändert werden für einen  Platz der deutsch-französischen Freundschaft.
Das schwülstige Ding könnte sogar stehen bleiben.
Aber, wie schon gesagt, mit eingen Änderungen. Die Frau, also die Germania, hält keine Kaiserkrone in die Höhe, sondern zwei Flaggen, die französische Trikolore und die deutsche schwarz-rot-goldene Fahne. Und in der linken Hand kein Schwert, sondernen einen Korb mit einigen Flaschen französischen Rotwein und deutschem Bier.

Und anstatt auf dem Sockel süffisant die Niederlagsstationen der Franzosen zu präsentieren, werden die Adressen der deutsch-französischen Gesellschaften, Kreise aufgezählt, zumindest die von Frankfurt,  Wiesbaden, Mainz und Darmstadt.“
„Die deutschen Winzer werden da nicht mit allem einverstanden sein“, gab Heiner zu bedenken, „in Deutschland wird schließlich auch Wein produziert.“
„Und in Frankreich auch Bier“, ergänzte Babettchen.
„Stimmt“, musste ich zugeben, „es muss ja auch kein Korb sein, die Germania könnte ihre linke Hand auch auf mehrere Getränkekisten stützen. In den Kisten sind französischer und deutscher Wein und natürlich ebenfalls französisches und deutsches Bier.“
„Wirklich echtes Bier und echter Wein?“ lachte Lena, „da würden bestimmt so einige durstigen Leute rum Klettern nd die Flaschen entfernen.“
„Echte Getränke können natürlich dort nicht sein, nur nachgebildete Flaschen aus Stein oder Metall.
Es bietet sich dazu allerdings noch eine andere Alternative. Nämlich keine Getränkekisten, sondern ein Korb mit französischem Camenbert-Käse und deutschem Odenwälder Handkäse, selbstverständlich nur Nachbildungen.“