Warum in die Ferne schweifen III

Afrika-Abend   (mit Video 2m8s)


„S` leddste moal hämmä iwä  uns, hochkreadiv, iwä die Geschdoaldung  eunes Thailoandoawend Gedanke gemacht,waal des nix is  Fernreise dorddhie zu fliehe weje de eißerst schädlich Umweltväschmuddsung.

Wä kennte uns heit iwä eun Afrikaoawend unnähoalte, des is joa aach waat weg“, äeffnete Klausi

unsre Filosooferund.

„Afrika is joa eun großä Kontinent mit viele Lännä, wä misse uns schun ebbes genauä festlee(s)che“, daht i(s)ch unsern Scheff-Fiolosoofe korrigiern, „i(s)ch duh

voschlaache Tansania, iwä dän Schtoat koann i(s)ch nämli(s)ch euni(s)ches beri(s)chte.“

„Gut, mache mä des“, nickte Klausi.

„Dies Loand is joa bekoannt, waal dordd de bekoannteste Naddsjonoalpack vun Afrikoa zu finne is  mit viele, viele Diern: Oantiloope, Zebras, Elefoante, Leeb, Giraffe, Flusspferde un sowaatä un so fordd. I(s)ch moan die Serengeedi.

Doariwwä duhts ewwefalls viele hochindresoante Videos gewwe, die wo wä aach middäm Biemä zei(s)che kenne un braache net äkstra schwiddsend in de Hiddseschtepp rim hippe orrä rim foahrn uf gnoadelos holpri(s)che Schoddäschtroaße .

Als gute Euschtimmung zu diesäm Loand kenne mä uns aach dän eißerst schpoannend Äkdschenfilm   Bluudrache baa de Wilddiebe oam Killimoandschdaaroo   oagucke.

Oan Rejndschä, eunä aas däm Volk de Massai, duht awä unnä de Wilddiebe ti(s)chdi(s)ch ufreime un desweje.....“

„Jedds heer uf di(s)ch iwä diesän Film  eißerst schwaddshaft un peunli(s)chst mitdaalungsbederffdi(s)ch aas zu loasse, Schor(s)chi“, unnäboach mi(s)ch Babett(s)che, „des indresiert jedds net.“

Na ja, Kridik vun diesä Filosoofin woar i(s)ch gewehnt, so daht i(s)ch halt eun anneres Thema

oaschneide. „Die Haaptschproach, Väkäs..schproach in diesäm Loand is Swahili un net etwoa Englisch. Oan diesäm Tansania-Oawend kenne wä euni(s)che wi(s)chdi(s)che Werddä devun lernne.“

„Oan wel(s)che Werddä un Aasdrick hosde denn gedenkt, Schor(s)chi?“ froate Lena.

„Werkli(s)ch nur des Wi(s)chdi(s)chste“, daht i(s)ch oantwordde, „zim Baaschpiel:  Guude Dach,  Ufwirräsehn, danke, Hungä un Dorscht, un goans, goans wi(s)chdi(s)ch   Wo is hier des Klo, i(s)ch muss dringend scheiße.“

„Sol(s)che Gossepennäwordde sollte mä net zu de Ber(s)chä vun diesäm Loand aas unserm Meil(s)che schpucke“, soate Ludwig, unsä Edelhä, entristet „woas solle die Leit aas Tansania nur denke, die moane doann die Deitsche wärn eun Volk aas Uhrumpels un Waddse.“

„Wie sollte wä denn babble, wenn unsä Damminhoalt dränge duht?“ froate i(s)ch grinsend.

„Doa hämmä beraats friehä eun vänienfdi(s)ch Voschlaach geliffert“, klärte Babett(s)che, unsre erste Edeldoam, uns uf, „feste Schtoffwäkselbrodukte aas de Gesäßvädiefung oabsondern.“

„Hhm...wennde moanst“, kommendierte i(s)ch ihrn Geschprä(s)chsbeidraach, „doann duht ihr zwaa Volledel...leit“, i(s)ch linste zurä un Ludwi(s)ch, „un nadierli(s)ch aach die Halbedel..leit“, i(s)ch guckte zu Lena un Laura, „aach dän Edelaasdruck uf Swahili lernne.“

„Mache mä“, nickte Laura, „awä moal  woas Anneres: Doa wä koa deire Fernreise mache, nur so eun Afrika-Oawend, duhn wä dezu noch viel Geld schpoarn. Mä kennte doch großziegi(s)ch Geld schpende fer des Loand, zim Baaschpiel fienfhunnerd Eiro pro Päsoon.“

„Wä soll des Geld krieje, i(s)ch hoff doch net die Wild..diebe“, eißerte Heunä.

„Selwsväschtännli(s)ch net“, schiddelte Laura ihrn Kopp, „des muss de Nadurschudds dordd krieje, orrä Waisekinnä orrä fer sunsdi(s)che vänienfdi(s)che Oagelee(s)chehaate.  Des misse mä halt im Intänet reschäschiern. Un finne mä dordd nix, kenne mä aach die Botschoaft vun Tansania in Ballin oaschreiwe, die Leit dordd wern uns si(s)chä eine Liste defier schicke mit Adresse un Kontodate.“

„Kennte mä in Bedroacht ziehe“, nickte i(s)ch, „allädings, i(s)ch duh denke, fienfhunnerd Eiro pro Päsoon is doch ar(s)ch rei(s)chli(s)ch un viel zu viel.“

„Ah, de Hä Schnabbelschnut hodd laut gedenkt, seu geizkroankes Grundvähoalte hodd si(s)ch freie Boahn geschaffe“, lästerte Klausi.

„Ihr kennt hier all nur bleed sabbeln iwä mi(s)ch. I(s)ch koann halt net so väschwennäri(s)ch mit meum weni(s)ch Geld um mi(s)ch schleidern. I(s)ch moan, fer meu Familje duhn hunnerdfuffzi(s)ch Eiro loange, nämli(s)ch zwaa moal fuffzi(s)ch Eiro vun de Eldern un zwaa moal fienfunzwoansi(s)ch fer unsre zwaa Kinnä.“

Velli(s)ch iwäflissi(s)ch reumte Klausi noch:



„Baam Geld schpende duht die Sunn fer Schor(s)chi  nemmä scheune,

ä väkrie(s)cht si(s)ch in die Forzkuhl un muss jämmäli(s)ch greune.“

  Hintergrundmusik: Infraction -Epic Cinenmatic Background (No Copyright Music)

Hier nähere Informationen fürs Spenden:

www.wwf.de/spenden-helfen/fuer-ein-projekt-spenden/tiere-serengeti


Übersetzung: „Das letzte mal haben wir uns, hochkreativ, über die Gestaltung eines Thailandabends Gedanken gemacht, weil das nichts ist mit Fernreisen dahin zu fliegen wegen der äußerst schädlichen Umweltverschmutzung.

Wir könnte uns heute über einen Afrika-Abend unterhalten, das ist ja auch weit weg“, eröffnete Klausi unsere Filosofenrunde

„Afrika ist ja ein großer Kontinent mit vielen Ländern, wir müssen uns schon etwas genauer fest-

legen“, korrigierte ich unseren Chef-Filosofen, „ich schlage vor Tansania, über diesen Staat kann ich nämlich einiges berichten.“

„Gut, machen wir das“, nickte Klausi

„Dieses Land ist ja bekannt, weil dort der bekannteste Nationalpark von Afrika zu finden ist, mit vielen, vielen Tieren: Antilopen, Zebras, Elefanten, Löwen, Giraffen, Flusspferden und so weiter und so fort.      Ich meine die Serengeti.

Darüber gibt es ebenfalls viele hochinteressante Videos, die wir auch mit dem Beamer zeigen können und brauchen nicht extra schwitzend in der Hitzesteppe rum laufen oder rum fahren auf gnadenlos` holprigen Schotterstraßen.

Als gute Einstimmung zu diesem Land können wir uns den äußerst spannenden Action-Film    Blutrache bei den Wilddieben am Kilimandscharo  angucken.

Ein Ranger einer aus dem Volk der Massai räumt unter den Wilddieben tüchtig auf und deswegen....“

„Jetzt hör auf dich über diesen Film äußerst schwatzhaft und peinlichst mitteilungsbedürftig auszulassen, Schorschi“, unterbrach mich Babettchen, „das interessiert jetzt nicht.“

Na ja, Kritik von dieser Filosofin war ich gewöhnt, so schnitt ich halt ein anderes Thema an.

„Die Hauptsprache, Verkehrssprache in diesem Land ist Swahili und nicht etwa Englisch. An diesem Tansania-Abend können wir einige wichtige Wörter davon lernen.“

„An welche Wörter und Ausdrücke hast du denn gedacht, Schorschi?“ fragte Lena.

„Wirklich nur das Wichtigste“, antwortete ich, „zum Beispiel: Guten Tag, Aufwiedersehen, danke, Hunger und Durst, und ganz ganz wichtig  Wo ist hier das Klo, ich muss dringend scheißen.“

„Solche Gossenpennerworte sollten wir nicht zu den Bürgern von diesem Land aus unserem Mäulchen spucken“, sagte Ludwig, unser Edelherr, entrüstet, „was sollen die Leute aus Tansania nur denken, die meinen dann die Deutschen wären ein Volk aus törrichten Deppen und schmierigen Dreckspatzen.“

„Wie sollten wir denn reden, wenn unser Darminhalt drängt?“ fragte ich grinsend.

„Da haben wir bereits früher einen vernünftigen Vorschlag geliefert“, klärte Babettchen, unsere erste Edeldame, uns auf, „feste Stoffwechselprodukte aus der Gesäßvertiefung absondern.“

„Hhm....wenn du meinst“, kommentierte ich ihren Gesprächsbeitrag, „dann tut ihr zwei Volledelleute“, ich linste zu ihr und Ludwig, „und natürlich auch die Halbedelleute“, ich guckte zu Lena und Laura, „auch den Edelausdruck auf Swahili lernen.“

„Machen wir“, nickte Laura, „aber mal was Anderes:  Da wir keine teure Fernreise machen, nur so einen Afrikaabend, tun wir dazu noch viel Geld sparen. Wir könnten doch großzügig Geld spenden für das Land, zum Beispiel fünfhundert Euro pro Person.“

„Wer soll das Geld kriegen, ich hoff doch nicht die Wilddiebe“, äußerte Heiner.

„Selbsterständlich nicht“, schüttelte Laura ihren Kopf, „das muss der dortige Naturschutz kriegen, oder Waisenkinder oder für sonstige, vernünftige Angelegenheiten. Dies müssen wir halt im Internet recherchieren. Und findet man dort nichts, können wir auch an die Botschaft von Tansania in Berlin anschreiben, die Leute dort werden uns sicher eine Liste dafür schicken mit Adressen und Kontodaten.“

„Könnte man in Betracht ziehen“, nickte ich, „allerdings, ich denke, fünfhundert Euro pro Person ist doch arg reichlich und viel zu viel.“

„Ah, der Herr Schorschi Schnabbelschnut hat laut gedacht, sein geizkrankes Grundverhalten hat sich freie Bahn geschaffen“, lästerte Klausi.

„Ihr könnt hier alle nur blöd sabbeln über mich. Ich kann halt nicht so verschwenderisch mit meinem wenig Geld um mich schleudern. Ich meine, für meine Familie langen hundertfünfzig Euro, nämlich zwei mal fünfzig Euro von den Eltern und zwei mal fünfundzwanzig für unsere zwei Kinder.“

Völlig überflüssig reimte Klausi noch:

„Beim Geld spenden tut die Sonne für Schorschi nicht mehr scheinen,

er verkriecht sich in die Furzkuhle und muss jämmerlich weinen.“