Was war vor dem Urknall?


Wä finf Stoammfilosoofe hockte wirrä moal in de Kneip   Zim weise Mondmoann  un babbelte mä orrä wäni(s)chä iwäflissi(s)ches Zei(s)chs.

„Woas woar ei(s)chentli(s)ch vo däm Urknall?“ froate Babett(s)che.

„Doariwwä hämmä doch schun friehä geredd, aach schun iwä die Froag  Woar Zaat schun immä doa?I(s)ch glaab net, doass  heit oawend noch neie Äkenntnisse unsä Hern belei(s)chte duhn.“

Klausi, unsä begnoadetä Schäff-Filosoof grinste. „I(s)ch muss gestehe, i(s)ch koann saat euni(s)chä Zaat nemmä friedli(s)ch euschloafe in de Forzkuhl. Alleweil kwält meu Kreativhern die Froag: Woas woar vo däm Urknall?“

Ä soate des in eunäm Tonfall, aas däm mä net entnemme koannte, moantä des nun ernst un wollt jedds uubedingt endli(s)ch Kloarhaat gewinne un de Nebbel des Uuwissens ufleese orrä ob ä uns nur ebbes väuhze wollt.

„Awä de nadurwisseschaftli(s)ch beleckte“, Klausi linste in meu Ri(s)chtung, „Hä Schor(s)chi Schnabbelschnut wird uns jedds bestimmt ufklärn orrä es zuminnest väsuche. Doann kenne mä noach Be..ennigung unsrä hochgeisdi(s)ch Filosooferunn gliggli(s)ch un hoch zufriede hoamtigern.Also, Schor(s)chi, duh uns begligge mit deune dolle Äkenntnisse, die gesoamt Menschhaat will des schließli(s)ch wisse.“

„Na ja, die gesoamt Menschhaat....des is wohl rei(s)chli(s)ch iwädriwwe“, begoann i(s)ch die Filosoofe zu informiern, „wenn i(s)ch doa zim Baaspiel oan meu Seehn(s)che Macko denk, dä däht soage: De Urknall indresiert mi(s)ch net, des rauscht mä  velli(s)ch oam Oarsch vobaa, viel wi(s)chdi(s)chä is die Froag, woann duhts baa uns wirrä moal Ribbelkuche gewwe.“

Meu drocke Kehl väloangte doann erst moal eune ti(s)chdi(s)che Befei(s)chtung, des haaßt, i(s)ch musste ähn kräfdi(s)ch Schluck Bier kippe.

„Wä hobbe joa beraats friehä dän Väglaa(s)ch Bier fließt aasäm Zoapphoahn un de Urknall vum Universum äertert, aach die Froag de Äksistens, väklärt oam Baaspiel Kneipebier. Vo däm Urknall woar also de Kneipebier noch im Fass un seu Bestimmung koam erst, noachdäm unsä Wert, Mosjö Mondmoann, Gläsä fillt noach däm Effne des Zapphoahns.

Inzwische bin i(s)ch awä zur Iwäzei(s)chung geloangt, de Väglaach is doch net so gut. Bessä is des Bild aas nä Sektflasch schießt de Stoppe oan die Stubb- orrä Kneipedeck, bevo des kestli(s)che Nass in Gläsä oabgefillt werd. Des scheene Gereisch, i(s)ch moan:



Flopp... de Stoppe fliegt oan die Deck

doamit de Sekt äfillt soan Zweck

die Leit kenne doann drinke

un si(s)ch vägnie(s)cht zuwinke.

Des simbolisiert dän Urknall...un devo, also vo däm Urknall, woar de Sekt halt noch in de Flasch.“

„Des hosde schee gesoat, Hä Schor(s)chi Schnabbelschnut“, froddselte Klausi, „jedds hämmä all hier des västoanne. Werkli(s)ch.....woas fer eun Gligg, doass wä des noch äläwe derffe.“

„So gut duh i(s)ch des Bild mit de Sektflasch net finne“, daht Heunä, unsä Koampfdrinkä, euwenne, „du host selwä moal gesoat, Schor(s)chi, die Explosion, i(s)ch moan de Urknall, hodd si(s)chä koan Gereisch äzei(s)cht, waal fer die Aasbraatung vun Schallwelle erst Materje, oam beste so woas wie Luft, vohoanne seun misst, un baa däm Urknall dahts des joa noch net gewwe.“

Iwälälä(s)chend wie(s)chte i(s)ch moan Kopp hie un hä. „Stimmt, Heunä, des seun joa aach nur Modelle un Modelle duhn nie die Werkli(s)chkaat hunnerdbrodsendi(s)ch wirrä schpieheln.“

„Geschenkt“, winkte Klausi oab. Ä daht noch reume:



Des Wäsentli(s)che vum Urknall hämmä begriffe

un ähn grooß Daal des Uuwissens oabgestriffe.

Duhn mä noch vägnie(s)cht oanä be(s)chern

un Schor(s)chi nemmä mit Froage le(s)chern.

In zwaa orrä draa Stunne tigern mä hoam

pinkle debaa noch äleest oannen dick Boam.

Oaschließend misse mä in die Forzkuhl hippe

braache doann nemmä oanä kippe.


  (Hintergrundmusik: Waysons-Eternal Minds (NGS Release)


Übersetzung: Wir 5 Stammfilosofen saßen wieder mal in der Kneipe  Zum weisen Mondmann und schwätzten mehr oder weniger überflüssiges Zeugs.

„Was war eigentlich vor dem Urknall?“ fragte Babettchen.

„Darüber haben wir doch schon früher geredet, auch schon über die Frage  War Zeit immer schon da? Ich glaub nicht, dass heute abend noch neue Erkenntnisse unser Hirn beleuchten wird.“

Klausi, unser Chef-Filosof grinste. „Ich muss gestehen, ich kann seit einigen Tagen nicht mehr friedlich einschlafen in der Furzkuhle (im Bett). Immer quält mein Kreativhirn die Frage: Was war vor dem Urknall?“

Er sagte dies in einem Tonfall, aus dem man nicht entnehmen konnte, meinte er das nun ernst und wolte endlich Klarheit gewinnen und den Nebel des Unwissens auflösen oder ob er uns nur etwas veruhzen (veralbern) wollte.

„Aber der naturwissenschaftlich beleckte“, er linste in meine Richtung, „Herr Schorschi Schnabbelschnut wird uns jetzt bestimmt aufklären oder es zumindest versuchen. Dann können wir nach Beendigung unserer hochgeistigen Filosofenrunde glücklich und zufrieden heimtigern.Also, Schorschi, beglücke uns mit deinen tollen Erkenntnissen, die gesamte Menschheit will das schließlich wissen.“

„Na ja, die gesamte Menschheit.....das ist wohl reichlich übertrieben“, begann ich die Filosofen zu informieren, „wenn ich dan z.B. an mein Söhnchen Marko denke, der würde sagen: Der Urknall interessiert mich nicht, das rauscht mir völlig am Arsch vorbei, viel wichtiger ist die Frage, wann gibt es bei uns wieder mal Streuselkuchen.“

Meine trockene Kehle verlangte dann erst mal eine tüchtige Befeuchtung, das heißt, ich musste einen kräftigen Schluck Bier kippen.„Wir hatten ja bereits früher den Vergleich Bier fließt aus dem Zapfhahn und den Urknall vom Universum erörtert, auch die Frage der Existenz, erklärt am Beispiel Kneipenbier.Vor dem Urknall war also das Kneipenbier noch im Fass und seine Bestimmung kam erst, nachdem unser Wirt, Monsieur Mondmann, Gläser füllte nach dem Öffnen des Zapfhahns.

Inzwischen bin ich aber zur Überzeugung gelangt, der Vergleich ist doch nicht so gut. Besser ist das Bild aus einer Sektflasche schießt der Stopfen an die Zimmer- oder Kneipendecke, bevor das köstliche Nass in Gläser abgefüllt wird. Das schöne Geräusch, ich meine:

Flop....der Stopfen knallt an die Decke

damit der Sekt erfüllt seine Zwecke

die Leute können dann trinken

und sich vergnügt zuwinken.

Dies symbolisiert den Urknall,,,und davor, also vor dem Urknall, war der Sekt halt noch in der Flasche.“

„Das hast du schön gesagt, Herr Schorschi Schnabbelschnut“, frotzelte Klausi, „jetzt haben wir alle das verstanden. Wirklich....was für ein Glück, dass wir das noch erleben dürfen.“

„So gut finde ich das Bild mit der Sektflasche nicht“, wand Heiner, unser Kampftrinker, ein, „du hast selber mal gesagt, Schorschi, die Explosion, ich meine den Urknall, hat sicher kein Geräusch erzeugt, weil für die Ausbreitung von Schallwellen erst Materie, am besten so was wie Luft, vorhanden sein müsste, und bei dem Urknall hat die s ja noch nicht gegeben.“    

Überlegend wiegte ich meinen Kopf hin und her. „Stimmt, Heiner, das sind ja auch nur Modelle und Modelle spiegeln nie die Wirklichkeit hundertprozentig wieder.“

„Geschenkt“, winkte Klausi ab. Er reimte noch:

Das Wesentliche vom Urknall haben wir begriffen

und an einen Großteil des Unwissens abgestriffen.

Tun wir noch vergnügt einen bechern

und Schorschi nicht mehr mit Fragen löchern.

In zwei, drei Stunden tigern wir heim

pinkeln dabei noch erlöst an einen dicken Baum. (auf hessisch reimt es sich richtig)

Anschließend müssen wir  in die Furzkuhle hippen (hippen = hüpfen)brauchen dann nicht mehr einen kippen.“