Der Terror der Dinge Konsumidiotismus                                                                                                                                                                                                                                                                                

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Konsumidiotismus 

Erziehung gegen den Konsumidiotismus beginnt im Kindergarten

Nationalismus
Alle Völker lieben sich

Rassismus

Verständnis für Nationalisten

Wie kamen die verschiedenen Hautfarben der Menschen zustande?

Ungerechte Verteilung des Reichtums in der Welt

Was tun? Der weis(s)e Block

 

Konsumidiotismus


Eunes Oawends daht Lena Bescheide, die bekennend Foarroadfoahrerärin,  wirrä moal uf unsrä Filosooferund ufkreize.

„I(s)ch hebb geheert, ihr wollt moal iwä des eißerst wi(s)chdi(s)ch Thema Konsumidjotismus babble“, begoann se, „un doa hebb ich mä gedenkt, dezu kennt i(s)ch sinnvolle Beidrä(s)ch liffern. Des is joa ä Sach, des wo alles in unserm menschli(s)ch gesellschaftli(s)che Läwe be..euflusse orrä sogoar iwälachern duht, aach so Themefeldä wie Wertschaftsläwe, Rassismus, Naddsjonalismus un gnoadelos uugerä(s)cht Vädeilung des Rei(s)chtums in diesä Welt.

Dezu  hebb i(s)ch woas Gereumtes gefunne. Duht moal lausche:“

Sie fischte ähn Zettel aas ihrä Hoanddasch un daht voläse:



I(s)ch duh kaafe viele, viele Gietä

i(s)ch seun werkli(s)ch oan väoantworddungsvollä Hietä

vom Wertschaftsläwe, des muss schtänni(s)ch fluddsche

die Geldstreem misse fließe, ruddsche.

Mä wolle uns alleweil amisiern

net gähnend uf die Schloafdeck stiern.


Meu Freinde duhn aach viel Krembel kaafe

drim duh i(s)ch aach oft in die Läde laafe.

Woas die häm, will i(s)ch ewwefalls besiddse

aach wenn mä`s net alleweil duht niddse.


I(s)ch will konsumiern, konsumiern

vo meunä Grupp will i(s)ch mi(s)ch net blamiern.“

Ludwig vun Edelheun moante dezu:



Mä koann aach im Intänet schee eukaafe

un braach net alleweil in die Läde laafe.“

Lena Bescheide daht ihrn Wersching schiddle un guckte irridiert.

„I(s)ch hebb doa noch woas anneres Gereumtes. Viellei(s)cht merkt doann unsä Edelhä doas des bishä Gsoate nur ironisch ufzufasse is. Heert moal:



Schtäni(s)ch konsumiern un kaafe is unsä Pfli(s)cht

sunst duht brumme unsä Wertschaft ni(s)cht.

Viele Leit wern, wie drauri(s)ch, arbeitslos

des is werkli(s)ch iwähaapt net famoos.“

„Des moan i(s)ch aach“. Bemerkte unsä naive Ludwig un nickte.

„Also, besunners fix bisde heit oawend net im Denke“, äwirrerte Lena, „doass baa däm Systäm unsere nadierli(s)che Grundloage friehä orrä spätä vo die Hunde gehn, hosde wohl net bedoacht.

Des is selwsväschtännli(s)ch alles goans bleedä Kabbes, in Werkli(s)chkaat musses laute:



Die Wertschaft sollte nemmä so weitä mache

un alleweil broduziern neie Sache.

Sunst werd die Nadur uuneedi(s)ch geschunde

un leitet eu de Menschhaat leddste Runde.

Is die Nadur erst moal eed un lä

werds aach gewwe koa Mensche mä.“

„Schtimmt“, nickte Klausi, unsä Schäff-Filosoof.

I(s)ch daht ewwefalls beipfli(s)chte.“So woas hebb i(s)ch aach emoal väsucht meunäm Sehn(s)chne Macko zu väklärn. Ä soll net so moaßlos die Erdnussbuddä väschwenne. Doador(s)ch werd nur vähinnert, doass si(s)ch wirrä die Korzschnabelsteppehinkel in de Prärie vun Texas aasbreite duhn.“  

Klausi iwäging meu indresonte Bemerkung, die wo aach de naiv Ludwig iwäzei(s)cht hädde.. Unsä Dorff-Di(s)chtä reumte:



De Konsum euzuschränke seun werkli(s)ch sä wi(s)chdi(s)ch

un niemoals falsch, alleweil ri(s(chdi(s)ch.

Heunä Koampfdrinkä, woas duhsd du doann dezu soage?“

„Fer mi(s)ch is des jedds koa so grooßes Probläm un bin aach net in de Loag mä deriwwä Gedoanke zu mache. Awä ebbes koann i(s)ch hier väkinde:



I(s)ch duh liebä noch oanä kippe

bevo i(s)ch in die Forzkuhl hippe.

       (Die Anekdote, auf die sich Schorschi Schnabbelschnut mit den Kurzschnabelsteppenhühnern  bezieht, heißt  Verschwendung I  und ist zu finden auf der Seite  Schulden-Zinsen-7x )

Übersetzung; Eines Abends kreuzte Lena Bescheiden, die bekennende Fahrradfahrerin, wieder mal auf unserer Filosofenrunde auf.

„Ich habe gehört ihr wollt mal über das äußerst wichtige Thema Konsumidiotismus reden“, begann sie, „und da dachte ich mir hierzu kann ich sinnvolle Beiträge liefern. Das ist ja eine Sache, das alles in unserem menschlich gesellschaftlichen Leben beeinflusst oder sogar überlagert, auch so Themenfelder wie Wirtschaftsleben, Rassismus, Nationalismus und die gnadenlose, ungerechte Verteilung des Reichtums in dieser Welt.

Dazu hab ich was Gereimtes gefunden. Lauscht mal!“

Sie fischte einen Zettel aus ihrer Handtasche und las vor:

Ich kaufe gern viele, viele Güter

ich bin wirklich ein verantwortungsvoller Hüter

vom Wirtschaftsleben, das muss ständig flutschen

die Geldströme müssen fließen, rutschen.

Wir wollen uns immer amüsieren

nicht gähnend auf die Schlafdeck(e) stieren.


Meine Freunde tun auch viel Krembel kaufen

drum tu ich auch oft in die Läden laufen.

Was die haben, will ich ebenfalls besitzen

obweohl mir es nicht immer tut nützen.


Ich will konsumieren, konsumieren

vor meiner Gruppe will ich mich nicht blamieren.“

Ludwig von Edelhain meinte dazu:

Man kann auch im Internet schön einkaufen

und brauch nicht in die Läden laufen.“

Lena Bescheiden schüttelte ihren Kopf und guckte irritiert.

„Ich hab da noch was anderes Gereimtes. Vielleicht merkt dann unser Edelherr, dass das bisher Gesagte nur ironisch aufzufassen ist. Hört mal:

Ständig konsumieren und zu kaufen ist unsre Pflicht

sonst brummt unsere Wirtschaft nicht.

Viele Leute werden, wie traurig, arbeitslos

das ist wirklich überhaupt nicht famos.“

„Das meine ich auch“, bemerkte unser naive Ludwig und nickte.

„Also, besonders fix im Denken bist du heute nicht“, erwiderte Lena, „dass bei diesem System unsere natürlichen Grundlagen früher oder später vor die Hunde gehen, hast du wohl nicht bedacht.

Das ist selbstverständlich ganz blöder Unsinn, in Wirklichkeit muss es lauten:

Die Wirtschaft sollte nicht mehr so weiter machen

und immer produzieren neue Sachen.

Sonst wird die Natur unnötig geschunden

und leitet ein der Menschheit letzte Runden.

Ist die Natur erst mal öd und leer

wird’s auch geben keine Menschen mehr.“

„Stimmt“, nickte Klausi, unser Chef-Filosof.

Ich pflichtete ebenfalls bei. „So was hab ich einmal versucht meinem Söhnchen Marko zu erklären. Er soll nicht so maßlos die Erdnussbutter verschwenden. Dadurch wird nur verhindert, das sich wieder die Kurzschnabelsteppenhühner in der Prärie von Texas ausbreiten.“

Klausi überging meine interessante Bemerkung. Unser Dorfdichter reimte:

Den Konsum einzuschränken ist wirklich sehr wichtig

und niemals falsch, immer richtig.

Heiner Kampftrinker, was sagst du denn dazu?“

„Für mich ist das jetzt kein so großes Problem.und bin auch nicht in der Lage mir darüber Gedanken zu machen. Aber etwas kann ich hier verkünden::

Ich werde lieber noch einen kippen

bevor ich in die Furzkuhle (ins Bett) hüpfe.“   (auf hessisch reimt es sich)

Erziehung gegen den Konsumidiotismus beginnt im Kindergarten


Uf de näkst Filosooferund froate Babett(s)che.: „Wie duht si(s)ch nur dies Probläm leese loasse? Die Mensche wolle halt net si(s)ch euschränke.“

„Si(s)chä, eun schwieriges Thema. Die Äziehung doazu muss halt schun im Kinnägadde beginne. Die derffe ewwe net eufach mitgebroachte, belä(s)chte Broote in de Babierkorbb werffe,“ daht Lena oantwordde.“Doa hebb i(s)ch aach ebbes Gereumtes:



Kloa-Jergi will seu Lewäworschtbrot fordd schmeiße

oaschtatt selwä kräfdi(s)ch reu zu beisse

orrä sol(s)ches zu väschenke

ä is halt ebbes bleed, duht net droa denke.

Baa so nä Gelä(s)chenhaat misse ewwe die äwoaksene Äziehärinne mit däm Bu spre(s)che un uffen pädagogi(s)ch euwerke.“

„Koann i(s)ch sofordd zustimme“, nickte i(s)ch, „aach scheene Schpiel(s)chä loasse si(s)ch im Kinnägadde dor(s)chfiehrn, die däm Konsumidjodismus entgehe werke“.

„Oan woas fer Spiel(s)chä hosde denn gedenkt, Schor(s)chi?“ froate Heunä.

„Zim Baaspiel Flasche drehe. Die Kinnä hocke im Schtiehl(s)chekreis, äh Flasch in de Mitt werd gedreht un wo de Flaschehals doann hie zei/s)cht, muss des Kinn eun Wunsch eißern.

De kloane Lukas kräht, ä duht si(s)ch des Konsoleschpiel  Zombis iwäfluute Deitschloand winsche, laadä duhts awä iwä hunnerd Eiro koste.   Die annern Kinnä wern doann missmuudi(s)ch wirräspre(s)che: Des is eun goans beesä Wunsch, ä soll si(s)ch woas anneres winsche ebbes, des wo werkli(s)ch wi(s)chdi(s)ch is fer des Kinn, zim Baaspiel, die Freindschoaft vun de Susi orrä doassäm seun greeßä Brure nemmä är(s)chern duht.

Doa kenne mä Äwoaksene doch nur zuschtimme.



Kinnäwinsch solle net des Porddmonnä de Eldern belaste

sunst wern  die Oalde zorni(s)ch un duhn nur ausraste.“

Übersetzung: Auf der nächsten Filosofenrunde fragte Babettchen: „Wie lässt sich nur dieses Problem lösen? Die Menschen wollen halt sich nicht einschränken.“

„Sicher, ein schwieriges Thema. Die Erziehung dazu muss eben schon im Kindergarten beginnen. Die dürfen zum Beispiel nicht einfach mitgebrachte, belegte Brote in den Papierkorb werfen.“, antwortete Lena, „da hab ich auch was Gereimtes:

Klein Jörgi will sein Leberwurstbrot weg schmeißen

anstatt selber kräftig rein zu beißen

oder solches zu verschenken

er ist halt etwas blöd, tut nicht daran denken.

Bei so einer Gelegenheit müssen eben die erwachsenen Erzieherinnen mit dem Bub sprechen und auf ihn pädagogisch einwirken.“

„Kann ich sofort zustimmen“, nickte ich „auch schöne Spielchen lassen sich im Kindergarten dazu durchführen.“

„An was für Spielchen hast du dann gedacht, Schorschi?“ fragte Heiner.

„Zum Beispiel Flaschen drehen. Die Kinder sitzen im Stühlchenkreis, eine Flasche wird in der Mitte gedreht und wo der Flaschenhals dann hinzeigt,  muss das Kind einen Wunsch äußern.

Der kleine Lukas kräht, er wünscht sich das Konsolenspiel  Zombis überfluten Deutschland,  leider kostet es über hundert Euro. Die anderen Kinder werden dann missmutig widersprechen: Das ist ein ganz böser Wunsch, er soll sich was anderes wünschen, das was wirklich wichtig ist für das Kind, zum Beispiel die Freundschaft von der Susi oder dass ihm sein großer Bruder nicht mehr ärgert.

Da können wir Erwachsenen doch nur zustimmen.

Kinderwünsche sollten nicht das Portemonnaie der Eltern belasten

sonst werden die Alten zornig und tun nur ausrasten.“

Nationalismus


„Vo zwaa Woche hosde gesoat, Lena, Naddsjonalismus dähte Konsumidjodismus un doamit aach de Terror de Dinge ferddern“, bemerkte Heunä, „wie kimmsde zu so nä Uffassung?“

Die Oagesprochene nickte.“Des is net sofordd eusi(s)chdi(s)ch. Des kapier i(s)ch schun, Allädings duhn die Naddsjonaliste alleweil viel Geld ins Milidär pumpe zur Freid dä Generäle. Denne ihre Winsch kenne kaum Grenze un die Ristungsindustrie duht broduziern un broduziern. Nadierli(s)ch geht sowaos immä nur uf Koste de Nadur.“

„Stimmt“, nickte Klausi, „ zim Naddsjonalismus hebb i(s)ch dehoam, scheniebegnoadet wie meun Kreativhern nun moal seun, woas Di(s)chtäri(s)ches kre..iert. Filosoofe, lehnt ei(s)ch zurick im Schtuhl un duht moal lausche:



Naddsjonaliste glaabe, ihre Naddsjoon seun woas goans besunneres in de Welt

däm häm si(s)ch unterordne die Leit, Bolitik un Geld.

Die annern Naddsjoone häm ihne gefälligst zu gehor(s)che

sunst kriehe se nur gewaldi(s)ch Sor(s)che.

Notfalls wern aach milidäri(s)ch Schtreidi(s)chkaate net ausgeschlosse

un mit viel Patrone un Goanoate geschosse.


Solle mä sowoas noch unnäschtiddse?

Se duhn de Menschhaat iwähaapt nix niddse.

Se duhn iwäflissis(s)che Kriege väursache

S`is laadä so, werklich nix zum Lache.“

Übersetzung: „Vor zwei Wochen hast du gesagt, Lena, Nationalismus würde Konsumidiotismus und damit auch den Terror der Dinge fördern“, bemerkte Heiner, „wie kommst du zu so einer Auffassung?“

Die Angesprochene nickte. „Dies ist nicht sofort einsichtig, das kapier ich schon. Allerdings pumpen die Nationalisten immer viel Geld ins Militär, zur Freude der Generäe. Denen ihre Wünsche kennen kaum Grenzen und die Rüstungsindustrie produziert und produziert, Natürlich geht so was immer nur auf Kosten der Natur.“

„Stimmt“, nickte Klausi, „zum Nationalismus hab ich daheim, scheniebegnadet wie mein Kreativhirn nun mal ist, was Dichterisches kre..iert. Filosofen, lehnt euch zurick im Stuhl und lauscht:

Nationalisten glauben, ihre Nation sei was ganz besonderes in der Welt

dem müssten sich unterordnen die Leute, Politik und Geld.

Die anderen Nationen haben ihnen gefälligst zu gehorchen

sonst kriegen sie nur gewaltig Sorgen.    (auf hessisch reimt es sich)

Notfalls werden auch militärische Streitigkeiten nicht ausgeschlossen

und mit vielen Patronen und Granaten geschossen.


Sollen wir so was noch unterstützen?

Sie tun der Menschheit überhaupt nichts nützen.

Sie tun nur überflüssige Kriege verursachen

S`ist leider so, wirklich nichts zum Lachen.“

Alle Völker lieben sich


Uf nä waatere Filosooferund daht i(s)ch voschlage: „Doamit si(s)ch erst goar net arrogoande, naddsjonalisdi(s)che Ferz ins Hern dä Leit euniste, muss mä beraats schun im Kinnägaade doamit beginne.“

Zufriede lehnte i(s)ch mi(s)ch im Stuhl zurick un daht genissli(s)ch Bier schlerffe.

„Väzähl schun, Schor(s)chi!“ fordderte Klausi mi(s)ch uf, „sunst duht noch deu Hern vo fiebri(s)chäm Mitdaalungsbederffnis bladdse.“

„Des will i(s)ch aach net“, pfli(s)chtete i(s)ch bei, „viellaa(s)cht hebbdä schun vom bleedsinni(s)che Schpiel

Deitschloand äklärt de Krieg geje Russloand, China geje Joapoan unsowaatä, geheert. Oanstatt so eun Humbug de Kinnä beizubringe duhts aach eun scheenes anneres Schpiel gewwe, nämli(s)ch  Alle Velkä liebe si(s)ch. Des koann mä prima beraats schun im Kinnägadde väoaschdalde.

Des geht so:  Eun Vers werd vogedraache un oaschließend, orrä während, gespielt.

De Vers duht laute:



Die Schwede liebe die lusdi(s)che Indä

die Indä vun Afrika die puddsi(s)che Kindä.

Die Russe duhn die Deitsche nett finde

Deitsche begrieße Terke freindli(s)ch gelinde.

Die Terke duhn die Schineese liebkoose

Schineese die Italjeenä beschmuse.“

„Un? Wie soll des mit däm Schpiele vo si(s)ch gehe?“ froate Babett(s)che.

Eune berä(s)chdi(s)cht Froag“, antworddete i(s)ch, „ des kennte mä zim Baaspiel so geschdalde: Uf eunäm Hof misse Kreise gezei(s)chnet wern. Erstä Kreis fer Schwedekinnä, zwaatä Kreis fer Indä, drittä fer Afrikoanä unsowaatä. Baa unserm Vers also siwwe väschiedene Kreise, die all beseddst wern misse. In dän Afrikanäkreis soll erst erst, noach Ufforderung eunä Äziehärin, die dunkelheidi(s)che Osanje reu hippe, Die will awä net, se moant, se hädd nix mit Afrika zu duhn, Die Äziehärin hodd eun Eusehe un Osoanje geht doann in de Schwedekreis.        Jedds misse die Kinnä in oan annern Kreis gehe un dordd die Kinnä umoarme orrä sogoar Kiss(s)che gewwe uf die Back, (Gemeint ist Wange), also Schwedekreiskinnä zu de Indä, doann die Indä zu de Afrikoanä unsoweitä.   Zim Schluss soage all zusoamme:



Alle Velkä liebe si(s)ch

sie liebe di(s)ch un mi(s)ch.“

Übersetzung: Auf einer weiteren Filosofenrunde schlug ich vor: „Damit erst gar nicht arrogante, nationalistische Fürze sich ins Hirn einniste, muss man bereits schon im Kindergarten damit beginnen.“

Zufrieden lehnte ich mich im Stuhl zurück unjd schlürfte genüsslich Bier.

„Erzähl schon, Schorschi!“ forderte Klausi mich auf, „sonst platzt noch dein Hirn vor fiebrigem Mitteilungsbedürfnis.“

„Das will ich auch nicht“, pflichtete ich bei, „vielleicht habt ihr schon vom blödsinnigen Spiel Deutschland

erklärt den Kreig gegen Russland, China gegen Japan und so weiter, gehört. Anstatt so einen Humbug den Kindern beizubringen, gibt es auch ein schönes anderes Spiel geben, nämlich Alle Völker lieben sich. Dies kann man prima bereits im Kindergarten veranstalten.

Das geht so: Ein Vers wird vorgetragen und anschließend, oder während, gespielt.

Der Vers lautet:

Die Schweden lieben die lustigen Inder

Die Inder von Afrika die putzigen Kinder.

Die Russen tun die Deutschen nett finden

Deutsche begrüßen Türken freundlich gelinde

die Türken tun die Chinesen liebkosen

Chinesen die Italiener beschmusen.
„Und? Wie soll das mit dem Spiel vor sich gehen?“ fragte Babettchen.

„Eine berechtigte Frage“, antwortete ich, „dies könnte man zum Beispiel so gestalten: Auf einem Hof müssen Kreise gezeichnet werden, Erster Kreis für Schwedenkinder, zweiter Kreis für Inder, dritter für Afrikaner und so weiter. Bei unserem Vers also sieben verschiedene Kreise, die alle besetzt werden müssen.

In den Afrikanerkreis soll erst, nach Aufforderung einer Erzieherin, die dunkelhäutige Osanje rein hüpfen.

Die will aber nicht, sie meint, sie hätte mit Afrika nichts zu tun. Die Erzieherin hat ein Einsehen und Osanje geht dann in den Schwedenkreis.  Jetzt müssen die Kinder in einen anderen Kreis gehen und dort die Kinder

umarmen oder sogar Küsschen geben auf die Wange, also Schwedenkinder zu den Indern, dann die Inder zu den Afrikanern und so weiter.     Zum Schluss sagen alle zusammen:

Alle Völker lieben sich

sie lieben dich und mich.

Rassismus

„Die Osanje, die wo du äwähnt host, Schor(s)chi, kenn i(s)ch aach“, babbelte Ludwig, „des Kinn is werkli(s)ch ähn lusid(s)ches Mäd(s)che.“

„So kenn i(s)ch die aach“, daht Klausi zustimme, „iwä die hebb i(s)ch moal woas gereumt:



Osanje hodd däm Lukas ä Kiss(s)che uf die Back gedrickt  (mit Backe ist Wange gemeint)

doarin woar se schnell un rä(s)cht geschickt.

De Buh daht si(s)ch sä äschrecke

ä glaabte, des Mäd(s)che wollt seu Meil(s)che oabschlecke.“

„S`duht euni(s)che äwaksene Leit in unserm Ordd gewwe, die wo die Osanje oablehne, nur waal se dunkelheiti(s)ch is“, daht i(s)ch informiern, „de Max moante, geje ihre Hautfabb hädde ä nix, awä des Kinn un ihre Eldern dähte eune annere Kuldur läwe. Baa de Osanje is des awä purä  Bleedsinn, moan i(s)ch,  se duht si(s)ch genaa so vähalte wie jedes annern Kinn aach,“

„Euni(s)che unnä de Aaslännä orrä ehemoali(s)che Aaslännä duhn awä dahtsä(s)chli(ch äh annä Kuldur pflä(s)che.“, moante Ludwig.

„Doa hosde net uurä(s)cht“, daht unsä Schäff-Filosoof zugewwe, „heifi(s)ch seun des allädings nur relladiv uuwi(s)chdi(s)che Eißäli(s)chkaate, zim Baaspiel koan Fuddern vo Schweuneflaasch, annern Klamodde, wie Kopptuch bei Fraue orrä annern Feste un net Weuhnachte, Ostern un so weitä.

I(s)ch moan dezu:



Des all is koan Grund sol(s)che Leit oabzulehne, zu hasse

mä wolle gut läwe, die annern wie se wolle, läwe lasse.“    

Übersetzung: „Die Osanje, die du erwähnt hast, Schorschi, kenne ich auch“, schwätzte Ludwig, „das Kind ist wirklich ein lustiges Mädchen.“

„So kenn ich die auch“, stimmte Klausi zu, „über die hab ich mal was gereimt:

Osanje hat dem Lukas ein Küsschen auf die Wange gedrückt

darin war sie schnell und recht geschickt.

Der Bub tat sich sehr erschrecken

er glaubte, das Mädchen wollte sein Mäulchen abschlecken.

Es gibt einige erwachsene Leute in unserem Ort, die die Osanje ablehnen, nur weil dunkelhäutig ist“, informierte ich, „der Max meinte, gegen ihre Hautfarbe er nichts, aber das Kind und ihre Eltern würden eine andere Kultur leben. Bei der Osanje ist das aber purer Blödsinn, meine ich, sie verhält sich genauso wie jedes andere Kind auch.“

„Einige unter den Ausländern oder ehemaligen Ausländern pflegen aber tatsächlich eine andere Kultur“,

meinte Ludwig.

„Da hast du nicht unrecht“, gab unser Chef-Filosof zu, „häufig sind das allerdings nur unwichtige Äußerlichkeiten, zum Beispiel kein Futtern von Schweinefleisch, anderen Klamotten, wie Kopftuch bei Frauen oder anderen Festen  und nicht Weihnachten, Ostern und so weiter.

Ich meine dazu:

Das ist alles kein Grund solche Leute abzulehnen, zu hassen

wir wollen gut leben, die anderen wie sie wollen, leben lassen.“

Verständnis für Nationalisten


Uf de folgende Filosooferund babbelte unsä Schäff-Filosoof, Klausi Vielreddnä: „Rassiste seun heifi(s)ch aach Naddsjonaliste un umgekehrt.“

„Ri(s)chdi(s)ch“, daht i(s)ch zustimme, „laadä mache sol(s)che Mensche in unsrä Bevelkerung minnest zeh Brozent aus, orrä sogoar noch mä, viellaa(s)cht zwoansi(s)ch Brozent. So eunäm Klimä sollte mä entgeje werke.“

„Hosde doa oan woas bestimmtes gedenkt, Schor(s)chi?“ froate Lena Bescheide.

„Hebb i(s)ch“, nickte i(s)ch, „im Schwimmboad zim Baaspiel kennte mä uffen Boode vom Becke flä(s)che-

deckend die deitsch Flagg oabbilde, Zwischedor(s)ch sollte mä doann, zuerst nur euni(s)che Sekunne schpätä aach mä, die terkisch Flagg äscheune loasse.“

„Woas willsde denn doamit ärei(s)che?“ froate Heunä.

„Na ja, i(s)ch hebb mä gedenkt, die Leit gewehne si(s)ch deroa un merke, aach im Wassä, in däm uffen Boode die terkisch Flagg zu sehe is, lässtes si(s)ch aach net anners schwimme un ploandsche.“

„Womeegli(s)ch hosde rä(s)cht, Schor(s)chi,“ babbelte Lena, „s `kennt awä aach seun, doass moan(s)che si(s)ch fremd im ei(s)chne Loand fiehle.“

„Fer moan(s)che duht dies viellaa(s)cht zudreffe. Fer sol(s)che Zaatgenosse hebb i(s)ch mä woas anneres gedenkt. Dehoam kenne sol(s)che Paddrijoode die Boadewoann inne mit de deutsche Fabbe väsehe un die Wänd aach, uf denne doann die drei Stroofe des Deitschloandlieds zu läse seun. Immä wenn doann de Patrijood scheiße muss orrä pisse un dän Klodeckel äheebt, äteent  die deitsche Naddsonoalhimmne, wahlweise mit Gesoang orrä aach nur die enspre(s)chend Melodie von einem Orkestä. De Paddrijood koann also selbst bestimme obbä selwä singe will baam Scheiße orrä dän Text mitheert.

Doa joa so eun Boade-  un Kloraam vier Wände hodd, die deitsch Flagg awä nur drei Fabbstreife enthält, koann uf de viert Woand eune Paseenli(s)chkaat de deitsch Geschi(s)cht zu bewunnern seun, zim Baaspiel

de Kaisä Willem.

Fer eun Naddsonalist is doch so eune Boade- un Klo-Auschtaddung genaa des Ri(s)chdi(s)che.



Ä (sie) duht paddrijoodi(s)ch scheiße uffen Klo

hodd edle Gefiehle un is debaa froh.

Übersetzung: Auf der folgenden Filosofenrunde schwätzte unser Chef-Filosof, Klausi Vielredner: „Rassisten sind häufig auch Nationalisten und umgekehrt.“

„Richtig“, stimmte ich zu, „leider machen solche Menschen unserer Bevölkerung mendestens 10 Prozent aus, oder sogar noch mehr, vielleicht 20 Prozent. So einem Klima sollte man entgegen wirken.“

„Hast du da an was Bestimmtes gedacht, Schorschi?“ fragte Lena Bescheiden.

„Hab ich“, nickte ich, „im Schwimmbad zum Beispiel könnte man auf dem Boden vom Becken flächen-

deckend die deutsche Flagge abbilden. Zwischendurch sollte man dann, zuerst nur einige Sekunden, später auch mehr, die türkische Flagge erscheinen lassen.“

„Was willst du denn damit erreichen?“ fragte Heiner.

„Na ja, ich habe mir gedacht, die Leute gewöhnen sich daran und merken, auch im Wasser, in dem auf dem Boden die türkische Flagge zu sehen ist, lässt es sich auch nicht anders schwimmen und plantschen.“

„Womöglich hast du recht, Schorschi“, meinte Lena, „s`könnte aber auch sein, dass manche sich fremd im eignen Land fühlen.“

Für manche trifft dies vielleicht zu. Für solche Zeitgenossen hab ich mir was anderes gedacht. Daheim können solche Patrioten die Badewanne innen mit den deutschen Farben versehen und die Wände auch, auf denen dann die drei Strophen des Deutschlandliedes zu lesen sind. Immer wenn dann der Patriot scheißen muss oder pinkeln und den Klodeckel erhebt, ertönt die deutsche Nationalhymne, wahlweise mit Gesang oder auch nur die entsprechende Melodie von einem Orchester. Der Patriot kann also selber bestimmen, ob er beim Scheißen selber singen will oder den Text mithört.

Da ja so ein Bade- und Kloraum vier Wände hat, die deutsche Flagge aber nur drei Farbstreifen enthält, kann auf der vierten eine Persönlichkeit der deutschen Geschichte zu bewundern sein, z.B. der Kaiser Wilhelm.

Für einen Nationalisten ist doch so eine Bade- und Klo-Ausstattung genau das Richtige.

Er (sie) tut patriotisch scheißen auf dem Klo

hat edle Gefühle und ist dabei froh.


Wie kamen die verschiedenen Hautfarben der Menschen zustande?


„Andropolooge soage, die väschiedene Hautfabbe de Mensche hobbe nix, awä a goar nix, mit wertvollä orrä wäni(s)chä wertvollä Rasseausbildung zu duhn,“ begoann Klausi die Filosooferund, „sunnern is nur eune Oabassung oan klimadi(s)che Väennerunge. In Afrika zim Baaspiel woar friehä eune dunkle Haut vodeilhaft, se dahte net so schnell ähn Sunnebroand kriehe un dahte lei(s)chtä schwiddse, woas baa de Hidds in de Troope joa wi(s)chdi(s)ch is.“

„Un woarim häm die Leit ä helle Hautfabb, wenn se waat entfernt seun vom Äkwador?“ froate Heunä.

„In de käldere Regjoone seuns genaa umgekehrt. Je heller die Hautfabb, desto gesindä dahte die Leit läwe.

Baa uns in Deitschloand un noch mä im Nordde seun Sunne-Eunstroahlung net so kräfdi(s)ch wie im heiße Afrika orrä in Siedamerika. Wä misse awä aach hier in unsrä Gejend Vitoaminde broduziern un des duht halt iwä die Sunneeunstroahlung uf die Haut bassiern un uf hellä Haut bassiert des halt bessä.

Zusoammegefasst haaßt des: Dunkelheiti(s)che woarn in de Troope gesindä un dahte längä läwe als Hellheidi(s)che, im Nordde degeje woars genaa umgekehrt.“

„Des hosde schee gesoat, Hä Klausi Vielreddnä. Sowoas moane inzwische alle Wisseschaftlä, die wo si(s)ch mit sol(s)che Froage beschäfdi(s)che. Mit eudeiti(s)chem Zoahlematerijoal lässt si(s)ch des allädings noch net so ri(s)chdi(s)ch belä(s)che. Dezu kennte mä scheene mäjähri(s)che Äksperimente dor(s)chfiehrn. Eune Grupp im Nordde, zim Baaspiel in Finnloand, misste, zuminnest im Summä, nur alleweil velli(s)ch naggi(s)ch rim hippe, Die misste joa besunners viel Vitaminde broduziern un ensprechend gesund seun. Äh zwaat Grupp derffde iwähaapt net naggi(s)sch rim laafe, selwst Hoandschuh  un äh Midds , die wo aach de Nacke bedeckt, misste die aach im Summä ziern. Die Leit diesä Grupp wärn doann womegli(s)ch ar(s)ch kränkelnd.“

„Doa duht de Äksperimendierwoahn vom Hä Schor(s)chi Schnabbelschnut schpre(s)che“, läsderte Klausi,

„awä, s`wär schee, wenn mä so woas moal dor(s)chfiehrn kennt.“

„I(s)ch hebb er(s)chendwo geläse“, babbelte jedds Lena Bescheide, „die Säksualpaddnäwoahl hodd si(s)chä aach äh wi(s)chdi(s)ch Roll gespielt. Die Afrikoanä häm  Dunkelheiti(s)che bevozuucht, die Eiropäer halt Hellheiti(s)che.“

„Si(s)chä hodd des eune wi(s)chdi(s)ch Roll geschpielt“, daht i(s)ch beschtädi(s)che, „die im Nordde häm halt gemerkt, doass die Weißheiti(s)che gesindä woarn un in Afrika woarns die Braunheiti(s)che.“

„Awä viellaa(s)cht hodde die net goans gesunde Mensche annern Kwalitäte, konnte zim Baaspiel scheene Verse basteln orrä mit Nadurmaterijoaljen Billä broduziern,“ waff Babett(s)che eu.  

„S´hodd awä nix Wäsentli(s)ches väennert“, äwirrerte i(s)ch, „doa soate zim Baaspiel äh Fraa iwä eun Moann:



S´niddst nix, wenn ä scheene Verse broduziert

bald awä im Groab leiht un si(s)ch nemmä riehrt.

Un baa de Dschobi-Indjoanä im Amazonsgebiet konnte un kenne die Männä wunnäscheene Vojelsekwense immidiern un jubiliern. Doa häm doann die Frauhe zu mä hellheiti(s)che, un doamit ungesunne, Männä gesoat:



Se duhn zwaa wunnäscheene Vohelsekwense jubiliern

eun Joahr spätä awä die Groasworzel vo unne oastiern.

Orrä baa Schmuckbillä mit Nadurmaterijoalje soate äh Fraa:



Baa deunäm Schmuckbild hosdä ar(s)ch Mieh gegewwe

deun Wunsch mi(s)ch zu heiern is awä doch sä denewwe.

„Des heert si(s)ch oa, als hädde alleweil nur die Frauhe die Männä aasgesucht, nie umgekehrt“, bemerkte Lena.

„Bestimmt dahte aach Männä Frauhe aaswähle. Doa soate zim Baaspiel in unsrä Gejend ähn Moann zu eunä mä Dunkelheiti(s)chen:



I(s)ch duh gern deun kestli(s)ch Ribbelkuche schtoppe

doch laadä bisde zu schnell im Himmel drobbe.

Doann muss i(s)ch wirrä äh nei Fraa suche

un muss väzi(s)chte uf deun Ribbelkuche.

Übersetzunmg: „Antroplogen sagen, die verschiedenen Hautfarben der Menschen haben nichts, aber rein gar nichts, mit wertvoller oder weniger wertvoller Rasenausbildung zu tun“, begann Klausi die Filosfenrunde, „sondern ist nur eine Anpassung an klimatische Veränderungen. In Afrika zum Beispiel war früher eine dunkle Haut vorteilhaft, sie taten nicht so schnell einen Sonnenbrand kriegen und schitzten leichter, was bei der Hitze in den Tropen ja wichtig ist.“

„Und warum haben die Leute eine helle Hautfarbe, wenn sie weit entfernt vom Äquator lebten?“ fragte Heiner.

„In den kälteren Regionen ist es genau umgekehrt. Je heller die Hautfarbe, desto gesünder lebten die Leute. Bei uns in Deutschland und noch mehr im Norden ist die Sonneneinstrahlung nicht so kräftig wie im heißen Afrika oder in Südamerika. Wir müssen auch hier in unserer Gegend Vitamin D produzieren und dies tut halt über die Sonneneinstrahlung auf der Haut passieren und auf heller Haut geschieht das eben besser. Zusammengefasst heißt das: Dunkelhäutige waren in den Tropen gesünder und lebten länger als Hellhäutige, im Norden dagegen wars genau umgekehrt.“

„Das hast du schön gesagt, Herr Klausi Vielredner. So was meinen inzwischen alle Wissenschaftler, die sich mit solchen Fragen beschäftigen. Mit eindeutigem Zahlenmaterial lässt sich das allerdings noch nicht so richtig belegen. Dazu könnte man schöne, mehrjährige Experimente durchführen. Eine Gruppe im Norden, zum Beispiel in Finnland, müsste, zumindest im Sommer, immer nur völlig nackt rum hüpfen. Die müssten ja besonders viel Vitamin produzieren und entsprechend gesund sein. Eine zweite Gruppe dürfte überhaupt nicht nackt rum laufen, selbst Handschuhe und eine Mütze, die auch den Nacken bedeckt, müssten die auch im Sommer zieren. Die Leute dieser Gruppe wären dann womöglich arg kränkelnd.“

„Da tut der Experimentierwahn vom Herrn Schorschi Schnabbelschnut sprechen“, lästerte Klausi, „aber es wäre schön, wenn man mal so was durchführen könnte.“

„Ich hab irgendwo gelesen“, schwätzte jetzt Lena Bescheiden, „sie Sexualpartnerwahl hatte sicher auch eine wichtige Rolle gespielt. Die Afrikaner hatten Dunkelhäutige bevorzugt, die Europäer halt Hellhäutige.“

„Aber vielleicht hatten die nicht ganz gesunden Menschen andere Qualitäten, konnten zum Beispiel schöne Verse basteln oder mit Naturmaterialien Bilder produzieren,“ warf Babettchen ein.

„S`hat aber nichts Wesentliches verändert“, erwiderte ich, „da sagte zum Beispiel eine Frau über einen Mann:

Es nützt nichts, wenn er schöne Verse produziert

bald aber im Grab liegt und sich nicht mehr rührt.

Und bei den Dschobi-Indianern im Amazonasgebiet konnten und können die Männer wunderschöne Vogel-

sequenzen imitieren und jubilieren. Dort haben dann die Frauen zu mehr hellhäutigen, und damit ungesunden, Männern gesagt:

Sie tun zwar wunderschöne Vogelsequenzen jubilieren

aber ein Jahr später die Graswurzeln von unten anstieren.

Oder bei Schmuckbildern mit Naturmaterialien sagte eine Frau:

Bei deinem Schmuckbild hast dir arg Mühe gegeben

dein Wunsch mich zu heiraten ist aber sehr daneben.

„Das hört sich an, als hätten immer nur die Frauen die Männer ausgesucht, nie umgekehrt“, bemerkte Lena.

„Bestimmt taten auch Männer Frauen auswählen. Da sagte zum Beispiel in unserer Gegend ein Mann zu einer mehr Dunkelhäutigen:

Ich tu gern deinen köstlichen Streuselkuchen stopfen

doch leider bist du zu schnell im Himmel droben. (auf hessisch reimt es sich)

Dann muss ich wieder eine neue Frau suchen

und muss verzichte auf deinen Streuselkuchen.“

Ungerechte Verteilung des Reichtums in der Welt


„Die uugerä(s)cht Vädeilung dä Gietä in de Welt duht aach goans massiv dezu beidraache, doass unsä Globus loangsoam, awä si(s)chä, kaputt väwoald werd“, ereffnete Lena Bescheide die Filosooferund.

„Des musste uns ebbes nähä väklickern!“ fordderte Ludwig die Fraa uf.

„Gern“, nickte Lena, „i(s)ch hebb doa woas Tiefgrindi(s)ches gereumt. De Klausi hodd mä debaa geholfe.

Duht moal lausche, liewe Leit:



Is de Rei(s)chtum ar(s)ch uugleich vädeilt

weckt des net nur de berä(s)chdi(s)cht Neid

läwe so moan(s)che in Saus un Braus

während annern nemmä wisse eun noch aus.

Die Oarme wolle wie die Rei(s)che läwe

denoach is ausgeri(s)cht ihr goanses Schträbe.

Fer die Umwelt is des sä fatal

wenn Väschwennungssucht werd velli(s)ch normal.

Statt Audo foahrn kenne mä maastens laafe

braache net oadauernd iwäflissi(s)ch Krembel kaafe

misse uns net in deire Klamotte kleide.

Aach deiä Esse sollte mä meide,

eufach Lewäworschtbrot duh i(s)ch genieße

un schli(s)cht Ribbelkuche duht meun Läwe väsieße.

De billi(s)ch Hoandkees is eun Hochgenuss

des schtimmt un is werkli(s)ch koan Schtuss.

Mä sollte net zu viel Bier oawends drinke

wä duhn sunst nur zu ämaddet in die Forzkuhl sinke.“

Übersetzung: „Die ungerechte Verteilung der Güter in der Welt trägt auch ganz massiv dazu bei, dass unser Globus langsam, aber sicher, kaputt verwaltet wird“, eröffnete Lena Bescheiden die Filosofenrunde.

„Das musst du uns etwas näher erklären!“ forderte Ludwig die Frau auf.

„Gern“, nickte Lena, „ich hab da was Tiefgründiges gereimt. Der Klausi hat mir dabei geholfen. Lauscht mal, liebe Leute:

Ist der Reichtum arg ungleich verteilt

weckt das nicht nur den berechtigten Neid

leben so manche in Saus und Braus

während andere nicht mehr wissen ein noch aus.

Die Armen wollen wie die Reichen leben

danach ist ausgerichtet ihr ganzes Streben.

Für die Umwelt ist das sehr fatal

wenn die Verschwendungssucht wird völlig normal.







Statt Auto fahren können wir meistens laufen

brauchen nicht andauernd überflüssigen Krembel kaufen

müssen uns nicht in teuren Klamotten kleiden

Auch teures Essen sollten wir meiden,

einfaches Leberwurstbrot tu ich genießen

un schlicht Streuselkuchen tut mein Leben versüßen.

Der billige Handkäse ist ein Hochgenuss

das stimmt und ist wirklich kein Stuss.

Man sollte nicht zu viel Bier abends trinken

wir tun sonst nur zu ermattet in die Furzkuhle sinken.   (Furzkuhle= Bett)

Was tun? Der weis(s)e Block

„Des is ja alles ri(s)chdi(s)ch un gut“, moante Heunä, „mit Ausnoahm des Voschlaags mä sollte oawends net viel Bier drinke, awä woas kenne wä schli(s)chte Geschdalde nur duhn?“

„Mä misste oan gewisse bolidi(s)che Demonsdraddssjoone in Froankfordd daalnämme“, daht Klausi voschlaache, “mä kennte hinnerm schwaddse Block marschiern. allädings duhn mä uns net vämumme un kleide uns net schwadds, sunnern weiß orrä zuminnest in helle Klamodde. Wä seun doann de weiße Block,

net nur weiß gekleidet, sunnern aach weise im Hern.“

„Woas? Wä säks välorne Figurn?  Doa seun mä doch koan Block, sunnern nur eun Bleck(s)che.“ kridisierte Heunä.

„Joa schun“, musste Klausi zugewwe, „awä net uubedeitend. Mä laafe zu säkst hinnä eunäm Spruchboand, des wo wä vo uns draache. Doa druf duht stehe:



Die Filosooferund aas Juräm stellt fest:

Liewe Leit, wä misse äh Leesung finne

doamit endli(s)ch die Ägabnisse stimme.

Wä derffe nemmä bleed Posse dreiwe

net glaabe, s`werd schun so bleiwe.

Gesponserd vun Ludwig von Edelheun, ewwefalls aas Juräm.“

„I(s)ch hebb doa meu Zwaafel, doass des die Leit iwäzei(s)che duht“, daht Lena ihrn Wersching hie un hä bewä(s)che, „so eun Schpruch kennte aach ewwesogut von eumnäm Kanin(s)chezi(s)chtäväeu schtamme, baa däm de Voschtoand mit de Väeunskass oabgehaue is.“

„S`woar joa nur oan Voschlaag. De Vers koann i(s)ch joa nochemoal ebbes iwäarweide“, vädeidi(s)chte si(s)ch Klausi.

Zum Schluss reumte unsä Dorff-Di(s)chtä noch:



De Oawend is be..ennet, mä duhn hoam schlennern

net alleweil duhn mä so läwe, mä kenne`s net ännern.“

Übersetzung: „Das ist ja alles richtig und gut“, meinte Heiner, „mit Ausnahme des Vorschlages abends nicht viel Bier trinken, aber was können wir schlichte Gestalten nur tun?“

„Man müsste an gewissen politischen Demonstrationen in Frankfurt teilnehmen“, schlug Klausi vor, „man könnte hinterm schwarzen Block marschieren. Allerdings vermummen wir uns nicht und kleiden uns nicht schwarz, sondern weiß oder zumindest in hellen Klamotten. Wir sind dann der weiße Block, nicht nur weiß gekleidet, sondern auch weise im Hirn.“

„Was? Wir sechs verlorene Figuren? Da sind wir doch kein Block, sondern nur ein Blöckchen“, kritisierte Heiner.

„Ja schon“, musste Klausi zugeben, „aber nicht unbedeutend. Wir laufen zu sechst hinter einem Spruchband, welches wir vor uns tragen. Darauf steht:

Die Filosofenrunde aus Jugenheim stellt fest:

Liebe Leute, wir müssen eine Lösung finden

damit endlich die Ergebnisse stimmen.           (auf hessisch reimt es sich)

Wir dürfen nicht mehr blöd Possen treiben

nicht glauben, es wird schon so bleiben.

Gesponsert von  Ludwig von Edelhain, ebenfalls aus Jugenheim.“

„Ich hab so meine Zweifel, dass dies die Leute überzeugt“, Lena bewegte ihren Kopf hin und her, „so ein Spruch könnte auch eben so gut von einem Kaninchenzüchterverein stammen, dessen Vorstand mit der Vereinskasse abgehauen ist.“

„Es war ja nur ein Vorschlag. Den Vers kann ich ja noch mal etwas überarbeiten“, verteidigte sich Klausi.

Zum Schluss reimte unser Dorfdichter noch:

Der Abend ist beendet, wir werden heim schlendern

nicht immer tun wir so leben, wir können`s nicht ändern.“