Wann wird ein Junge zum Mann?  (weiter unten noch: Ein Junge will seine Mannwerdung beschleunigen)

„Du, Schor(s)chi-Babba,“ babbelte meun elfjähri(s)ch Seehn(s)che mi(s)ch oa, „ich hebb moal eune eißerst wi(s)chdi(s)ch Froag. Woann werd ähn Buh zim Moann?“

„Wieso willsde des jedds wisse“, daht i(s)ch oantwordde, „doa hosde doch noch ebbes Zaat.“

„Sowoas will i(s)ch net heern. Die Moni duht aach so ähn Bleedsinn bleeke. Oagäbli(s)ch misste noch baa mä minnest zeh Joahrn, orrä goar zwoanzi(s)ch Joahrn, västrei(s)che.“

„Des seun rei(s)chli(s)ch iwädriwwe“, musst i(s)ch zugewwe, „also, i(s)ch moan dezu Folgendes: Wennde baam Esse aach moal Kloß mit Soß un Gemies leckärä Schokoload voziehe duhst, joa doann..joa doann seun du zim Moann geworn.“

Ma bessä Helft, Lisett(s)che, hodd unsä Gesprä(s)ch mit gekriggt. „Des muusde dä gut merke, Schor(s)chi“, daht ma Fraa si(s)ch euschoalte, „i(s)ch werd di(s)ch deroa äinnern, wennde wirrä moal jammern duhst un kwengelst, du misst jedds uubedingt deu Schokoload mit goanse Hasselniss  besor(s)che, du duhst`s nemmä aashoalte.“

„Haaßt des, de Babba seun heifi(s)ch goar  koan ri(s)chdi(s)chä Moann?“ froate Macko.

„Des hosde gut äkoannt, meu Buh“, beschdädi(s)chte Lisett(s)che un daht nicke, „oft seun de Schor(s)chi koan ri(s)chdi(s)chä Moann, sunnern nur eun Männleun.“ 

Übersetzung: „Du, Schorschi-Papa“, redete mein elfjähriges Söhnchen mich an, „ich hab mal eine äußerst wichtige Frage. Wann wird ein Junge zum Mann?“

„Wieso willst du das jetzt wissen“, antwortete ich, „da hast du doch noch etwas Zeit.“

„Sowas will ich nicht hören. Die Moni blökt auch so einen Blödsinn. Angeblich müssten noch bei mir midestens 10 Jahre, oder sogar 20 Jahre, verstreichen.“

„Das ist reichlich übertrieben“, musste ich zugeben, „also, ich meine dazu Folgendes: Wenn du beim Essen auch mal Kloß mit Sauce und Gemüse leckerer Schokolade vorziehst, ja dann..ja dann bist du ein Mann geworden.“

Meine bessere Hälfte, Lisettchen, hatte unser Gespräch mit gekriegt. „Das musst du dir gut merken, Schorschi“, schaltete sich meine Frau ein, „ich werde dich daran erinnern, wenn du wieder mal jammerst und quengelst, du müsstest unbedingt deine Schokolade mit ganzen Haselnüssen besorgen, du hälst es nicht mehr aus.“

„Heißt das, der Papa ist häufig gar kein richtiger Mann?“ fragte Marko.

„Das hast du gut erkannt, mein Junge“, nickte bestätigend Lisettchen, „oft ist der Schorschi kein richtiger Mann, sondern nur ein Männlein.“


Ein Junge will seine Mannwerdung beschleunigen


Oam Middaachsdisch daht unsä Seehn(s)che, de elfjähri(s)ch Macko, ähn Forz väschieße. Des woar werkli(s)ch net zu iwäheern un vo alle Dinge net zu iwärie(s)che.

„Des muss net seun, Macko“, kridisierte i(s)ch unsä Kinn, „baa so nä Noase-Kwoal muss mä joa äh Gasmask ufseddse.“

„Wieso duhsde di(s)ch so kienstli(s)ch uf rä(s)che, Schor(s)chi“, daht si(s)ch de Buh väteidi(s)che, „du duhst doch aach forze als wollsde de Atillerie Konkurenz mache.“

„Joa, schun, s`duht vokumme“, musst i(s)ch zugewwe, „awä ich achte debaa streng uf die Edeloabständ. Des haaßt in geschlossene Reim minnest draa Metä.“

„Ähn ri(s)chdi(s)chä Moaan duht aach moal forze“,babbelte Macko waatä, „i(s)ch hebb mi(s)ch mit Rolfi deriwwä unnähoalte. Ä moant, doa geheern noch euni(s)che annern Sache dezu un....“

„Aach, de Rolfi“, daht i(s)ch unnäbre(s)che un vä..ä(s)chtli(s)ch oabwinke, „dä seun aach noch koan Moann, sunnern nur ähn uureifä Kinnskopp. Seun Vaddä, de Hä Klausi Vielreddnä, koaan äh Lied devun singe

Awä i(s)ch hebb di(s)ch unnäbroche. Väzähl waatä, Macko!“

Unsä Seehn(s)che nickte. „Doann sollt mä baam Bierdrinke so etwoa noach nä halb Flasch se mit baade Hände festhoalte un kräfdi(s)ch rilpse. Allädings sollt mä beim Rilpse un aach baam Forze net lache, noch nettemoal ki(s)chern. Des seun nämli(s)ch kinni(s)ch.

Un wenn er(s)chendso oan Depp eunän bleed oagucke duht, doann kennt mä däm ruhi(s)ch seu Visaa(s)ch poliern.

Woas awä besunners wi(s)chdi(s)ch seun, is des Vähoalte geje..iwwä de Freindin orrä Fraa. De Rolfi soat alleweil: 



Die Fraa hodd däm Moann zu gehor(s)che

sunst kriggtse nur gewaldi(s)ch Sor(s)che.“

„Moansde des werkli(s)ch ernst, Macko? Orrä willsde uns nur ebbes väuhze?“

„Awä selwstvästännli(s)ch moan i(s)ch des ernst“, äwirrerte des Kinn, „Rilpse un ebbes Bier drinke duht mä schun goanz gut gelinge. Des Forze koann i(s)ch noch net so ri(s)chdi(s)ch uf Kommando dähdi(s)che.“

Lisett(s)che, ma Fraa, schiddelte ihrn Kopp.“Noa, Macko. Uf die Oart wersde koan ri(s)chdi(s)chä Moann, nur  ähn goans, goans bleedä Uhrumpel, dä si(s)ch net zu benämme waaß.“

„So?“ froate de Buh iwärascht, „woas muss i(s)ch denn duhn, doamit i(s)ch soage koann, jedds werd i(s)ch eun Moann?“


„Du koannst deunä lieb Mama alleweil helfe, zim Baaspiel dän Gedränkekaste vum Audo ins Haus draache, fraawilli(s)ch, ohne zu murre, deu Stubb addi(s)ch ufraame un in de Ki(s)ch aach moal Kadoffel schäle un de Mill entsor(s)che. Un des muss bassiern, ohn, doass mä di(s)ch erst uffordern muss.“

„Also so hebb i(s)ch mä die Moannwerdung net vogestellt“, soate unsä Buh ebbes kloalaat.



Eun Buh will schnell wern zim Moann

un duht defier alles, woas ä koann.

Duht kräfdi(s)ch iebe viel dumme Posse

Rilpse, Forze, Prieheln, Brille, Raufe

nix devun duhtä werkli(s)ch aaslosse,

selwst Bier un Schnaps ti(s)chdi(s)ch saufe. (Na ja, des seun noch rei(s)chli(s)ch iwädriffe)

Ä moant, ä wär doann ähn Moann, ähn Kumpel

werd awä nur ähn bleedä Uhrumpel.

Übersetzung: Am Mittagstisch verschoss Narko, unser elfjähriges Söhnchen, einen Furz. Dieser war wirklich nicht zu überhören und vor allen Dingen nicht zu überriechen.

„Das muss nun wirklich nicht sein, Marko“, kritisierte ich unser Kind, „bei so einer Nasenqual muss man ja eine Gasmaske aufsetzen.“

Wieso regst du dich so künstlich auf, Schorschi“, verteidgte sich der Junge, „ du furzt doch aich als wolltest du der Artellerie Konkurrenz machen.“

„Ja, schon...es kommt vor“, musste ich zugeben, „aber ich achte dabei streng auf die Edelabstände. Das heißt in geschlossenen Räumen mimndestens 3 Meter.“

„Ein richtiger Mann furzt auch mal“, schwätzte Marko weiter, „ich hab mich mit Rolfi darüber unterhalten. Er meint da gehören noch einige andere Sachen dazu und.....“

„Ach, der Rolfi“, unterbrach ich und winkte verächtlich ab, „der ist auch noch kein Mann, sonern nur ein unreufer Kindskopf. Sein Vater, der Herr Klausi Vielredner, kann davon ein Lied singen.

Aber ich hab dich unterbrochen, erzähl weiter, Marko“.

Unser Söhnchen nickte. „Dann sollte man beim Biertrinken so nach einer halben Flasche sie mit beiden Händen fest halten und kräftig rülpsen.   Allädings sollte mä baam Rilpse und aach baam Forze net lache, noch nicht einmal kichern. Das ist nämlich kindisch.     Und wenn irgend so ein Deppen einen blöd anguckt, dann könnte man den ruhig seine Visage (Gesicht) polieren.   

Was aber besonders wichtig ist, ist das Verhalten gegenüber der Freundin oder Frau. Der Rolfi sagt stets:

Die Frau hat dem Mann zu gehorchen

sonst kriegt sie nur gewaltig Sorge.“       (auf hessisch reimt es sich)

„Meinst du das tatsächlich ernst, Marko? Oder willst du uns nur veralbern?“

„Aber selbstverständlich mein ich das ernst“, erwiderte das Kind, „Rülpsen und etwas Bier trinken gelingt mir schon ganz gut. Furzen kann ich noch nicht so recht auf Kommando machen.“

Lisettchen, meine Frau, schüttelte ihren Kopf. „Nein Marko, auf diese Art wirst du kein richtiger Mann, nur ein ganz blöder Trottel, der sich nicht zu benehmen weiß..“

„So?“ fragte der Junge überrascht, „was muss ich denn tun, damit ich sagen kann, jetzt werde ich ein Mann?“

„Du kannsst deiner Mamma immer helfen, z.B. den Getränkekasten vom Auto ins Haus tragen, freiwillig, ohne zu murren, dein Zimmer artig aufräumen und in der Küche auch mal Kartoffeln schälen und den Müll entsorgen. Und das muss geschehen ohne dich erst auf zu fordern.“

„Also, so hab ich mir die Mannwerdung nicht vorgestellt“, sagte unser Bub etwas kleinlaut.

Ein Bub will schnell werden zum Mann

und tut dafür alles, was er kann.

Tut kräftig üben viele dumme Possen

Rülpsen, Furzen, Prügeln, Brüllen, Raufen

nichts davon tut er wirklich auslassen

selbst Bier und Schnaps tüchtig saufen    (Na ja, da ist noch reichlich übertrieben)

Er meint, er wäre dann ein Mann, ein Kumpel

wird aber nur ein blöder Uhrumpel. (törrichter Trottel)