Walli, fundamentalistische Feministin


Walli daht meu Fraa, Lisett(s)che, besuche.
Wä hockte uf unsä kloa Gaddeterrass.
„Noa, wie waat bisde schun mit deune Äziehungsbemiehunge baa deunäm Maddscho-Moann?“ wollte die Fraa wisse.
„Och, i(s)ch braach mi(s)ch doa net bemiehe“, äwirrerte Lisett(s)che, „de Schor(s)chi is koan Maddscho. Maastens issä werkli(s)ch eun liewä, addi(s)chä Ehemoann.“
„Doa hebb i(s)ch awä meu berä(s)chdi(s)cht Zwaafel“, eißerte Walli, doann: „Schor(s)chi, jedds duh uns endli(s)ch bediene un bring uns zwaa Doame woas zu drinke un zu knabbern.
Als Moann is des schließli(s)ch deu Pfli(s)cht.“
„Meu Pfli(s)cht is des net“, konterte i(s)ch, „awä i(s)ch duhs.“
Sofordd ähoob i(s)ch mi(s)ch vum Gaddeschtuhl, ging ins Haas un kehrte euni(s)che Minute schpätä mit däm Gewienschte zurick.
„Meu Uffassung zu de Männä is goans eufach zu väschtehe“, babbelte unsä Besuch, „i(s)ch bin eune fundamendalisdi(s)ch Feminisdin.“
„Woas duhsde doarunnä väschtehe, Walli?“ froate i(s)ch.

„Is doch kloar“, winkte se oab, „de Moann hodd de Fraa alleweil zu gehor(s)che un se zu bediene, freidi(s)ch un ohn Wirräredd. Die Fraa is die Gebietärin des Moannes. Zim Baaschpiel is des seune heili(s)che Pfli(s)cht, dän Haushoalt saubä un in Orrdnung zu hoalte un zu koche un backe ewwefallls. De Moann sollte awä net nur drei orrä vier Geri(s)chte dsaubern kenne, sunnern mindest fuffzeh bis zwoansi(s)ch. Des bedeit fer di(s)ch Schor(s)chi, du musst fer deune Familje net nur oab un zu moal selwst gemachte Piddsa un Eiä-Abbel-Poannkuche bräsendieren kenne, sunnern aach annern Esse, wie Brokkolieuflaaf un raffiniert Eiäommelett mit Käs, Papprikoa un Tomoate, selwsväschtännli(s)ch noch euni(s)che annern Rezepte, die wode, Schor(s)chi, hoalt noch älernne musst, doamit du deune Familje alleweil, also oam beste jede Daach, ufs kestli(s)chsde bediene koannst.“
„Die Familjemuddä braacht also, deunä Meunung noach, net zu koche un musses aach net kenne“, grinste i(s)ch.
„Genaa, so isses“, nickte Walli, „fer woas duhts schließli(s)ch Männä gewwe.“
„Un wie denksde iwä die bolidi(s)che Gremje un des Kuldurläwe?“ wollt i(s)ch wisse.
„Meu Oasi(s)chte seun doa ewwefalls eudaadi(s)ch. Die fiehrend Ämtä misse nur fer die Fraue reserviert seun. S´ is net guud, wenn aggressive, potensjell kriminelle, sogenoannte Herre in dä Regierung seun. Des misse die alleweil vänienfdi(s)che, friedliewende Doame
aasfille.“
„Moansde werkli(s)ch, Walli, Fraue in de Bolidik seun alleweil wohlwollend, ährli(s)ch un friedli(s)ch?“ daht i(s)ch euwenne, „wenn mä si(s)ch die Päsoon Madamm Peng in Fraonkrei(s)ch, die jeddsi(s)che italjenische Ministäpresidentin un die deitsch AFD-Fraktionsvosiddsende oagucke duht un denne zuheert, doann hodd mä eun goans annern Eudruck: Diese Fraue belaadi(s)che, väuuglimpfe un demiedi(s)che goanse Bevelkerungsgruppe noach Härddsenslust. Mit Bolidikä, die wo ihne net zu jubele duhn se desselwe.  Un Freundinne de Woahrhaat seun die aach net, denne geht’s nur um Propaganda,
is doch so, newwor?!“

„Hhm, moan(s)chmoal isses so“, musste Walli zugewwe, „Aasnoahme duhn doa schun werke. Awä insgesoamt gesehe, seun Fraue eudaadi(s)ch die bessere Mensche. Wä seun hoalt net so aggressiv wie die sogenoannte Herre un net so kriminell.
Iwähaapt, die Oaredd baa nä Väsoammlung    Sä geährte Doame un Herre  muss uubedingt geännert wern. Die Herre vädiene des werkli(s)ch net äkstra ufgefiehrt zu wern, ri(s)chdi(s)ch musses nur  heiße  Sä geährte Doame , des is bessä, orrä notfalls aach   Sähr geährte Doame un Oawäsende.“
„Dähdest du aach gerne eufiehrn, doass Fraue  drei orrä vier Männä heirate derffe? Dieses Vorä(s)cht dä Poliegamie awä nur fer die Fraue gelte soll.“
„Deroa hebb i(s)ch aach schun gedenkt“, daht Walli beschdähdi(s)che, „i(s)ch glaab allädings, unsre Gesellschaft is noch net reif fer so woas.“
„Also, i(s)ch hebb de Eudruck, Walli, baa deune Voschtellunge un Oabsi(s)chte hobbe die Männä iwähaapt nix mä zu soage un kenne bestensfalls als Sklave de Fraue ihr Läwe friste.“
„Noa, so is des iwähaapt net“, daht die Feminisdin behaapte „die Männä kenne ri(s)chdi(s)ch ufbliehe un viele ihrä nadierli(s)ch Driebe freie Lauf loasse, zim Baaschpiel romoandi(s)che Komplimentgedi(s)chte fer Doame si(s)ch aasdenke, scheene Liebesliedä äklinge loasse, jede Daach äneit dän Middaachs- orrä Oawenddi(s)ch mit dsaubähaftäm Esse schmicke un so waatä un so fordd.
Die Doame wisse des aach zu werddi(s)che un wern däm Moann eun sieß Kiss(s)che uf die Woang dricke. Un wenn se besunners un alleweil addi(s)ch seun, aach ufs Meil(s)che, vielaa(s)cht sogoar kerpäli(s)ch Kontakte als ne großziegi(s)ch Belohnung genieße loasse.“
„Des leddste, woasde gesoat host, Walli, is wäni(s)chsdens ebbes. Awä i(s)ch muss betoone: Gliggli(s)chäwaas seun deu Euschtellunge selwst unnä de Femisdinne nur vun eunä äksträm Mindähaat.
Mit Glaa(s)chberä(s)chdigung hodd des oabsolut nix mä zu duhn.“
„Diesä Uffassung bin i(s)ch awä ewwefalls. Deu Hoaltung gejeiwä de Männä is ar(s)ch gemeun“, unnäschdiddste mi(s)ch meu Lisett(s)che.
Walli iwäging die Bemerkung vun meunä Fraa. Se soate nur: „Wie i(s)ch äkenne muss, Lisett(s)che, deun Moann is ar(s)ch uueusi(s)chdi(s)ch un schtur noch dezu. Doa hosde baäm noch viel Äziehungsarweid zu bewäldi(s)che“





Walli moant, se wär niemoals gemeun
Männä seun des  vähoaltensgeschteert Geschlä(s)cht,
derffe net glaa(s)chberä(s)chdi(s)cht seun,
ihr misst zugewwe, des is nur gerä(s)cht.

        Hintergrundmusik: Shine -Declan DP (NCM)


Übersetzung: Walli besuchte meine Frau, Lisettchen.
Wir saßen auf unserer kleinen Gartenterrasse.
„Na, ie weit bist du schon mit deinen Erziehungsbemühungen bei deinem Macho-Mann?“ wollte die Frau wissen.
„Och, da brauch ich mich nicht bemühen“, erwiderte Lisettchen, „der Schorschi ist kein Macho. Meistens ist er wirklich ein lieber, artiger Ehemann.“
„Da hab ich aber meine berechtigten Zweifel“, kommentierte Walli, dann: „Schorschi, jetzt bediene uns endlich und bringe uns zwei Damen was zu trinken und zu knabbern. Als Mann ist das schließlich deine Pflicht.“
„Meine Pflicht ist dies nicht“, konterte ich, „aber ich mach es.“
Sofort erhob ich mich vom Gartenstuhl, ging ins Haus und kehrte einige Minuten später mit dem Gewünschten zurück.
„Meine Auffassung über die Männer ist ganz einfach zu verstehen“, schwätzte unser Besuch, „ich bin eine fundametalistische Feministin.“
„Was verstehst du darunter, Walli?“ fragte ich.

„Ist doch klar“, winkte sie ab, „der Mann hat der Frau immer zu gehorchen und sie zu bedienen, freudig und ohne Widerrede. Die Frau ist die Gebieterin des Mannes.
Zum Beispiel ist es seine heilige Pflicht, den Haushalt sauber und in Ordnung zu halten und zu kochen und backen ebenfalls. Der Mann sollte aber nicht nur drei oder vier Gerichte zaubern können, sondern mindestens fünfzehn bis zwanzig.  Für dich bedeutet das, Schorschi, du musst für deine Familie nicht nur ab und zu mal selbst gemachte Pizza un Eier-Apfel-Pfannkuchen präsentieren können, sondern auch andere Essen, wie Brokkoliauflauf und raffiniertem Eieromelett mit Käse, Paprika und Tomaten, selbstverständ lich noch einige andere Rezepte, welche du, Schorschi, halt noch erlernen musst, damit du deine Familie immer, also am besten jeden Tag, aufs köstlichste bedienen kannst.“
„Die Familienmutter braucht also, deiner Meinung, nicht zu kochen und muss es auch nicht können“, grinste ich.
„Genau so ist es“ nickte Walli, „für was gibt es schließlich Männer.“
Und wie denkst du über die politischen Gremien und das Kulturleben?“ wollte ich wissen.
„Meine Ansichten sind da ebenfalls eindeutig. Die führenden Ämter müssen nur für die Frauen reserviert sein. Es is nicht gut, wenn aggressive, potentiell kriminelle, sogenannte Herren in der Regierung sind. Die müssen die immer vernünftigen, friedliebenden Damen ausfüllen.“
„Meinst du wirklich, Walli, Frauen in der Politik  sind stets wohlwollend, ehrlich und friedlich?“ wandt ich ein, „wenn man sich die Person Madame Pen in Frankreich, die jetzige italienische Ministerpräsidentin und die deutsche AFD- Fraktionsvorsitzende anguckt un denen zuhört, dann hat man jedoch einen ganz anderen Eindruck; Diese Frauen beleidigen, verunglimpfen und demütigen ganze Bevölkerungsgruppen nach Herzenslust. Mit Politikern, die ihnen nicht zujubeln, machen sie das selbe. Und Freundinnen der Wahrheit sind die auch nicht, denen geht es nur um Propaganda. Ist doch so, nicht wahr?!“

„Hhm, manchmal ist es so“, musste Walli zugeben, „Ausnahmen wirken da schon. Aber insgesamt gesehen, sind Frauen eindeutig die besseren Menschen. Wir sind halt nicht so aggressiv wie die sogenannten Herren und icht so kriminell.
Überhaupt, die Anrede bei einer Versammlung   Sehr geehrte Damen und Herren   muss unbedingt geändert werden. Die sogenoannten Herren verdienen es wirklich nicht extra aufgeführt zu werden, richtig heißen muss es nur   Sehr geehrte Damen,   das ist besser.  oder notfalls auch     Sehr geehrte Damen und Anwesende.
„Würdest du auch gerne einführen, das Frauen drei oder vier Männer heiraten dürfen? Dieses Vorrecht der Polygamie aber nur für die Frauen gelten soll?“
„Daran dachte ich auch schon“, bestädigte Walli, „ich glaub allerdings, unsere Gesellschaft ist noch nicht reif für so was.“
„Also, ich hab den Eindruck, Walli, bei deinen Vorstellungen und Absichten haben die Männer überhaupt nichts mehr zu sagen und können bestenfalls als Sklaven der Frauen ihr Leben fristen.“
„Nein, so ist das überhaupt nicht“, behauptete die Feministin, „die Männer würden richtig aufblühen und viele ihrer natürlichen Triebe freien Lauf lassen, zum Beispiel romantische Komplimentgedichte für Damen sich ausdenken, schöne Liebeslieder erklingen lassen, jeden Tag erneut den Mittags- oder Abendtisch mit zauberhaftem Essen schmücken und so weiter und so fort.
Die Damen wissen dies auch zu würdigen und werden dem Mann ein süßesKüsschen auf die Wange drücken. Und wenn sie besonders und immer artig sind, auch aufs Mäulchen, vielleicht sogar körperliche Kontakte als eine großzügige Belohnung genießen lassen.“
„Das letzte, was du gesagt hast, Walli, ist wenigstens etwas. Aber ich muss betonen: Glück-
licherweise sind deine Einstellungen selbst unter den Feministinnen nur von einer extremen Minderheit.
Mit Gleichberechtigung hat das absolut nichts mehr zu tun.“
„Dieser Auffassung bin ich ebenfalls. Deine Haltung gegenüber Männern ist arg gemein“,
unterstützte mich mein Lisettchen.
Walli überging die Bemerkung von meiner Frau.Sie sagte nur: „Wie ich erkennen muss, Lisettchen, dein Mann ist sehr uneinsichtig und stur noch dazu. Da hast du bei ihm noch viel  Erziehungsarbeit zu bewältigen.“
Walli meint, sie wäre niemals gemein
Männer sind das verhaltensgestört` Geschlecht,
dürfen nicht gleichberechtigt sein,
ihr müsst zugeben, das ist nur gerecht.